Ich würde immer beide Hunde gleich behandeln, wenn der Kleine da ist. Vorher üben, der Yorkie sollte aus kennen und man kann üben, dass er Futter nicht verteidigt, wenn er es denn jetzt eventuell tut.
Bei mir gibt es keine Rangordnung bei drei Hunden. Leute fragen mich immer, wer der Boss ist, der bin aber ich und deshalb gibt es keine Probleme. Auch der Kater ist dazwischen und muss sich benehmen (er macht auch brav sitz für ein Leckerlie
), ebenso wie Gasthunde. Jeder wird gleich behandelt und muss die gleichen Regeln befolgen.
Wenn du deinem Yorkie Privilegien einräumst, wird er eventuell dazu neigen, sie zu verteidigen und da zieht er nunmal den Kürzeren, wenn er es darauf anlegt und der Labbi irgendwann keine Lust mehr hat gegängelt zu werden.
Keiner darf den anderen vertreiben von einem Platz, egal wer wen. Keiner darf dem anderen ein Spielzeug oder Futter wegnehmen. Aber wer Futter oder Spielzeug verteidigt, bekommt es von mir weggenommen. Das ist dann meins. Es gibt keinen Streit um irgendwas.
Futter wird immer anders verteilt oder gleich, sie fressen nebeneinander, auch hier. Kein Knurren, kein Verteidigen, kein wegnehmen untereinander. Der Welpe wird mehr Futter wollen, der Yorkie den Giganten anknurren. Du setzt den Welpen weg vom Yorkie und unterbindest das knurren mit einem nein und nimmst dem Yorkie das Futter weg, wenn er knurrt. Dann wartest du bis beide dich wieder ansehen, dann fütterst du weiter. Das ist am Anfang etwas Arbeit, aber dann hast du einfach keine Probleme mit Ressourcenverteidigung. Wenn ein Hund mehr will, soll er sich an dich wenden, du entscheidest dann, ob du mehr geben willst oder nicht.
Leckerliesverteilung, alle Hunde müssen das gleiche tun, sitzen zum Beispiel, dann bekommen sie ihr leckerlie, am besten mit ihrem Namen verknüpft. Will sich einer vordrängeln, nein den Namen des Hundes sagen, der es bekommt und füttern. Alles in Ruhe und mit freundlicher Konsequenz, Futter teilen ist schwer, für beide. Sowohl für das bisherige einzelkind, als auch für den Welpen. Das braucht Zeit! Aber weniger als man denkt.
Dann sind Labbis eher Grobmotoriker. Beim Spielen musst du also dabei sein und den Welpen sanft bremsen. Locke ihn ins liegen, damit der Größenunterschied ausgeglichener ist und lobe ihn sanft und freudig, wenn er sich von selbst für den Kleinen hinlegt.
Dann würde ich eine feste Höhle für den Yorkie besorgen, wohin er sich zurückziehen kann und der Hunde Hund eben nicht reinpasst und nicht nach ihm tapsen kann, weil der Größenunterschied so groß ist und der Labbi immer wieder Phasen haben wird, wo er das vergisst, wie klein sein Kumpel ist und wie schnell er ihm wehtun kann.
Wenn dein Yorkie genervt ist, lockst du ihn dahin und gibst ihm etwas. Er soll lernen, da ist er im Notfall sicher. Trotzdem musst du immer wieder gemeinsam spielen, gemeinsam fressen, gemeinsam nebeneinander liegen üben, damit beide lernen können, wie sie gut miteinander umgehen können und das du das als Verhalten erwartest. Unterbreche jedes Verhalten, dass dir oder einem der beiden Hunde nicht gefällt, das ist deine Aufgabe und lobe jedes Wohlverhalten, sie liegen nebeneinander fein, kein geknurre, fein, und je nachdem wie aufmerksam der Labbi sein kann, und wie schnell er ein gutes Körpergefühl entwickelt, hast du bald gute Kumpel, die du dann auch gemeinsam alleine lassen kannst. In der ersten Zeit geht das nämlich eher nicht. Der Welpe kennt noch das was seine Geschwister vertragen und das ist für den Yorkie zuviel und dann gerät der Yorkie als körperlich so unterlegene schnell ins Kämpfen, womit der Welpe in seinem Alter gar nichts anfangen kann. Also musst du eben wie gesagt, dafür sorgen, dass wenn der Yorkie sagt, grrr du den Welpen dann wegnimmst und nach einem Augenblick anders beschäftigst.Wenn du dabei immer das selbe sagst, kannst du später dann einfach sagen, z.B. "Yorkie will nicht." Und der Welpe lässt ihn dann in Ruhe.
Am besten lockst du auch immer wieder deinen Yorkie nach so einer Unterbrechung dazu und ihr spielt zu dritt. Etwa, indem du mit einem Handtuch spielst (Kauseil ist ein bisschen schwer für deinen Kleinen), beide Hunde ziehen und du gleichst in der Mitte die Kräfte aus. Dabei kannst du auch gleich mit dem Welpen, Aus und Nimm üben.
Ich habe nun körperlich gleich große Hunde, aber meine ist schon 14 und kann einfach nicht mehr immer so wie die einjährige will. Also gibt es sowohl ein unterstützendes nein, sie will nicht, als auch ein vorsichtig!, wenn sie zu wild ist und das im Spiel nicht so merkt, dass die Alte überfordert ist. In der Regel merkt sie es aber selbst, wenn die alte Dame nicht so möchte, ohne Knurren oder Ermahnung.
Also, es kommt sehr viel Erziehungsarbeit auf dich zu, weil sie körperlich so unterschiedlich sind. Je leichter wird es, je mehr dein Yorkie es schon gewohnt ist mit großen zu spielen.
Ich wünsche euch viel Spaß und viel Erfolg!