Beiträge von WhitePolarwolf

    Zu viel Lob (zu übertriebenes Lob) ist oft kontraproduktiv: Etwa, wenn der Welpe lernen soll, draußen sein Geschäft zu machen. Wenn man da mit "JUCHU! FEIIIIIIN! KLASSE! PRIMA!" kommt, springen die meisten Welpen direkt auf und unterbrechen das, was sie tun... Einige, die ich kenne.
    Und zu viel Lob im Sinne der Quantität... also ich lobe meine Hündin auch oft, klar. Weil man sich eben freut, wenn was klappt. Aber ich denke, verbal sollte man wie mit den Leckerlies arbeiten: Sich langsam "rausschleichen". Zwar nicht ganz, aber hin und wieder. Und "zu viel" Zuwendung gibst doch auch. Also wenn ich die ganzen Leute sehe, die ihre Hunde so verhätscheln und bei jedem Pups loben und gut zusprechen..... ein "zu viel" gibts immer. Zudem denke ich da ja auch nach CM; An oberster Stelle steht da die Bewegung, damit man einen glücklichen Hund hat. Ein Hund, der kaum zum ausgiebigen Laufen kommt, ist nicht glücklich. Ein Hund, der unausgeglichen ist, wird unruhig. Ich denke, viele kennen das, wenn sie oft mit ihrem Hund 2-3 Stunden am Tag unterwegs sind und das mal nicht machen können. Wie nervig die Hunde da werden.
    Dann kommen die Regeln und Grenzen, die man dem Hund setzt - die auch wichtig sind, damit ein Zusammenleben klappt und erst DANN kommt die Zuwendung. Ich kuschel auch gerne mit meiner Hündin, aber... ich betüddel sie nicht ständig sondern schicke sie auch mal weg. Sage nicht bei jedem "Sitz" das sie macht "Fein". Lobe sie nicht immer und dauernd, wenn sie ruhig auf ihrem Platz liegt...
    Aber darum bin ich ja kein Unmensch.


    Zitat

    einen 'schöden' Unterton: der Hund führt die Kommandos nurnoch lustlos oder langsam aus, orientiert sich eher um und 'überhört' vieles.


    Meiner Meinung nach hakts da dann nicht bei der Erziehung sondern bei der Beziehung zwischen Hund und Halter. Und nicht, weil der Hund kein Lob bekommt.

    Meine Hündin ist jetzt fast 9n Monate alt und so um den dreh sind auch die anderen Hunde in unserer Hundeschulgruppe. Da sind einige bei, die wirklich nur ein Kommando ausführen, wenn sie wissen, dass es dafür danach ein Leckerchen gibt.

    "Leichter machen", ich find, die Leute machen es sich ganz oft einfach zu leicht, wenn es darum geht, Hunde zu erziehen. Eine gefestigte Beziehung braucht ab und zu einfach mal Zeit - und wenn es länger dauert, hält es oft auch viel länger, weil man sich eben ausgibiger mit dem Tier beschäftigt und drauf eingeht, was es braucht/will usw.
    Vor allem sind die Hunde - oder viele - sehr auf die Leckerlies fixiert, sodass sie nur dieses Ziel sehen, aber nicht den Weg, den sie gehen. [Darum wird ja auch gern geklickert, weil der Hund da nicht durch diese Reize abgelenkt ist.]

    Genau so, HildaDobby und nicht anders :D


    [PS: Wie hast Du's geschafft, dass deine Hunde ruhig an anderen vorbeigehen? :gott: :stick2: Antwort, wenn Du magst, auch gerne per PN um das Thema hier nicht zu sprengen!]


    Irgendwann hab ich hier auch mal gelesen von wegen: Eine Hundemutter wirft ihren Welpen auch kein Steak hin, wenn sie etwas gut machen. Sondern sie strahlt einfach aus, dass es ihr gefällt und sie stolz macht oder schenkt ihnen eben Zuwendung

    Ich klink mich nochmal hier ein. Es war ja eine Zeit lang echt unmöglich zu diskutieren. Hier wurde ja nur rumgeschnauzt.


    Nochmal zu den Leckerchen: Ich nutze sie auch, sehr oft sogar, um meine Hündin zu belohnen. Aber was bringt es mir, wenn mein Hund das Kommando "Sitz" oder "Hier" antrainiert bekommt und es eben auch ausführt, weil er es gelernt hat, aber er dennoch keinen Respekt hat oder mich nicht als Leitbild anerkennt? Kinder, die das 1x1 erlernen - zum Beispiel durch Lehrer oder Eltern - haben ja deswegen auch nicht direkt Achtung und Respekt vor jenen Leuten.


    Darum finde ich es wichtig, dass man mit vielen Komponenten arbeitet und sich auch dem Hund gegenüber gerecht verhält. Ich sage nicht, dass man sich Tag ein Tag aus an feste Regeln halten muss. Der Hund darf NIE auf das Sofa, NIE ins Bett usw... Es ist eben wichtig, dass man selbst entscheidet, wann er das darf und wann nicht. Meine Hündin liegt mit mir im Bett, aber auch nur, wenn ich das will - und das akzeptiert sie. Es darf allerdings nicht sein, dass man den Hund dazu nötigt, Entscheidungen treffen zu müssen, um in seinen Augen das Überleben zu sichern (des eigenen oder das Leben des Rudels). Das führt zu Problemen.


    Und nochmal zu den Möglichkeiten erwünschtes und unerwünschtes Verhalten zu fördern oder auszumerzen:
    Ich verwende folgendes immer in den unterschiedlichsten Situationen:


    Belohung durch Leckerlies, Belohung durch Streicheln, Belohnung durch Stimme.
    Strafe durch Ignorieren, Strafe durch Körperlichkeit (Stuppsen, wegschieben, bedrängen, Anleinen...) oder eben auch durch die Stimme (bzw. um das Unterlassen einer Aktion zu bewirken).


    Darum stimme ich Bungee zu:


    Zitat

    Zum Lernen einer Sache immer über Belohnung arbeiten.
    Zum ERHALTEN einer gelernten Sache oder aber zum Abgewöhnen eines Fehlverhaltens kann Strafe sehr wohl!! sinnvoll sein.


    Gerade, wenn es um etwas Neues geht, was der Hund lernen soll.
    UM es zu ERLERNEN muss ich ihm schließlich erst deutlich machen, was ich will. Ihn zu bestrafen, weil er sich auf mein "Sitz" hingelegt hat, bringt nichts. Nicht der Hund sondern der Mensch hat da in der Kommunikation versagt. Und wie ich oben schon sagte, muss man den Hund ja nicht zustopfen mit Futter, sondern auch andere Formen der Belohung verwenden :smile:

    Also... das mag jetzt vielleicht hart und bösartig klingen - habe mir auch nicht alle Beiträge durchgelesen, aber meine Meinung zu dem Thema "Hunde aus dem Ausland":


    Es ist eine gute Sache. Dahinter steckt ein guter Wille und nicht jeder setzt sich so für diese Tiere ein! Ohne Zweifel. Ich schätze die Arbeit im Ausland, aber ich finde, da sollte sie auch bleiben.
    Platt gesagt, haben wir hier auch genug Hunde, die im Tierheim sitzen, die auf ein neues Zuhause warten und die sind nicht weniger wert oder die Auslandshunde sind nicht besonderer, als die Hunde aus dem Tierheim. Da mag man einwerfen; Die Hunde im Ausland leben entweder auf der Straße oder kommen in eine Tötungsstation. Das stimmt und ich unterstütze das absolut nicht, aber... wenn ich das ganze nüchtern betrachte: Was ist eurer Meinung nach besser? Ein Leben lang als so soziales Lebewesen, das Bewegung braucht und liebt, Kontakte pflegen möchte in einem Zwinger zu sitzen mit hoffnungslosen leeren Augen oder aber zumindest Frieden im Tod zu finden? Ich wiederhole, dass ich nicht schätze, wie mit diesen Tieren im Ausland umgegangen wird und dass sie auch qualvoll sterben müssen.... Aber ich betone auch, dass wir erstmal die Probleme hier lösen sollten, bevor wir uns auch derer im Ausland annehmen.
    Wir sollten erstmal hier die Leute dafür sensibilisieren, dass es auch hier Hunde gibt, die ein neues Zuhause wollen und brauchen. Wir sollten hier die Hundevermehrung in den Griff bekommen, ehe wir einem anderen Land vorschreiben wollen, wie es den Tierschutz zu handhaben hat!
    Ich will damit nicht bezwecken, dass alle Tierschutzaktionen aus Deutschland aus dem Ausland abgezogen werden. Mit nichten. Jedoch sollten nicht jedes Jahr hundert Hunde hier her gekarrt werden, sodass im Ausland nur wieder dreihundert Hunde nachrücken.... Mal davon ab, dass ja auch ganz gerne mal Krankheiten mit eingeschleppt werden.


    Menschen, die diesen Tieren eine neue Chance geben, schätze ich, das steht außer Frage. Wirklich. Und damit wollte ich auch niemanden angreifen, aber... ich meine, dass das vergleichbar ist, mit den Wühltischwelpen: "Oh, der arme Welpe, ich habe Mitleid, will helfen und etwas Gutes tun und kaufe ihn dem Händler ab." - Dass aber damit der Gesamtheit der Hunde so rein garnicht geholfen wird, ist dabei kaum einem klar... :( :

    Also bluten sollte das überhaupt nicht mehr. Ich arbeite bei einem Tierarzt und bei uns blutet keine zugenähte Wunde mehr. Und bei uns ist es so - wenn alles gut klappt, der Hund nicht knabbert und/oder leckt - werden nach 10-12 Tagen (je nachdem, wo die Wunde ist) die Fäden gezogen (Op-Wunde auf dem Rücken zum Beispiel nach 10 Tagen, eine Wunde am Pfotenballen eher 12 Tage, da die Stelle eben unter Druck- und Spreizbelastung steht).


    Drei bis vier Tage danach sollte noch drauf geachtet werden, dass der Hund weiterhin nicht leckt, weil in dieser Zeit gern der Juckreiz auftritt, aber ab da sollte alles überstanden sein. :smile:

    Da liegt das Problem. Viele Leute merken erst zu spät, wenn der Hund schon fast auf 180 ist und kurz vor dem Austicken steht, DASS er dann auch austickt. Dass es davor schon sehr viele Anzeichen gibt, in seiner Mimik, seiner Körpersprache, die es zu beachten gilt, vergessen die Meisten. Da reicht von mir aus schon das Ohren-Aufstellen und/oder Fixieren. Man muss besser auf die Sprache eingehen können. Wie oft beobachte ich das, dass der Hund schon die Leine strafft, der HH aber noch nicht dazwischen geht und wumms... die Situation ist eskaliert und dann heißt es wieder; Der blöde Hund, der nicht mit sich arbeiten lässt!


    Sowas mache ich mit meiner Hündin durch. Sie will immer zu jedem Hund. Zu jedem. Vor allem an der Leine kann das schwierig werden, wenn man selbst einfach nur dran vorbeiwill. Mit ihren 23Kilo hat sie schon eine Menge Kraft. Und wenn ich den Hund als erstes sehe, beginne ich, mehr oder weniger auf sie zu achten. Natürlich nicht so, dass ich angespannt werde und sich das auf den Hund überträgt, aber ich werde aufmerksamer. Wenn sie den Hund sieht, unterbreche ich den Sichtkontakt, indem ich sie anspreche, wenn sie sich noch ansprechen lässt! Dann lobe ich. Ich tippe sie auch mit der Fußspitze an oder tock an ihren Hals, wenn das Ansprechen nicht mehr hilft und LOBE sie dann, wenn sie mich anschaut. Da arbeite ich dann auch mit Leckerlies. Nur als Beispiel. Wenn der Hund nämlich schon fixiert, in die Leine geht und und und... hat man schon verloren. :smile:

    Wo fängt physische Gewalt an und wo hört Körperlichkeit in euren Augen auf? Keine Sorge, ich verfolge nicht die Absicht, hier irgendwen bloßzustellen. Mich interessiert das bloß :D


    Mal ein primitives Beispiel: "Körperlichkeit" => Streicheln & "physische Gewalt" => Schlag auf den Kopf. - Nur, um mal zwei Extreme aufzuzählen.

    "Ab und an" wenn es sich um schlecht- oder garnicht erzogene Kinder geht :D Mir würd es nie in den Sinn kommen, irgendwelche Wände, Bücher oder Tische zu beschmieren, meine Mitmenschen zu schlagen oder gar zu bedrohen. Klar wird man mal laut, aber irgendwo muss man sich im Leben ja dann doch behaupten :D