Ohne was zu unterstellen, kam mir die Frage eher wie ein "Wir wollen unbedingt einen Hund haben, weil jeder hat einen Hund, so schwer kann das doch nicht sein!" und wie die anderen schon geschrieben haben. Ob man einen "sogenannten Pflegeleichten" hat oder einen "cleveren Arbeitswütigen" oder Kombinationen aus beidem oder aus anderen Eigenschaften. Aber ganz egal, ob Boxer, Malteser, Dalmatiner, Pudel oder Schäferhund. Sie wollen alle einen "Job" haben, wie man so schön sagt. Einfach nur "Familienmitglied" das von jeder Seite betüddelt wird, ist meiner Meinung nach Tierquälerei, da nicht hundgerecht.
Es ist klar, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, jeden Tag das volle Programm durchzuziehen. Ich schaffe es zum Beispiel auch nur 2-3 die Woche in die HuSchu zu gehen - ABER dafür können die Hunde dann an den anderen Tagen zum Beispiel 1-2 oder sogar 3 Stunden laufen am Stück! Bei meinen jungen Hunden vielleicht nicht häufig und eher mit Pausen. Aber sowas braucht ein Hund schon. Mindestens zwei Mal 45minuten.
Und der Spaziergang ist dann kein schnödes Nebeneinander herlaufen, sondern Programm! Die ersten hundert Meter geht man dann zackig, dann lässt man den Hund 10Meter schnüffeln, dann gibt es Übungen, dann darf er frei rennen - wenn erlaubt - und dann wieder lockerer Spaziergang an der Leine. Immer mal was anderes.
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich das auch täglich mache... unser Tagesablauf im Allgemeinen kann da schonmal einen Strich durch die Rechnung machen, aber ich will mal an diesem "banalen" Beispiel vom Spaziergang deutlich machen, dass man da schon kreativ sein muss.
Und wieso kein Agility? Ich find das superklasse. Da ist alles dabei! Bewegung, Kopfarbeit, Bindungsfestigung. Das perfekte Programm für Mensch und Hund. Ihr MÜSST ja garkeine Tuniere mitmachen, da wär ich auch nicht der Typ für. Aber eben 1-2mal die Woche in die HuSchu gehen und einfach aus Spaß mitmachen, das ist doch nicht aufwendig und außerdem kommt man selbst dann nochmal ganz anders an die frische Luft.
So ein Hund hat eben gewisse Anforderungen, die erfüllt werden wollen, damit man guten Gewissens leben kann - also so ist das bei mir. Ich hab ja schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich einfach an einem Tag nicht dazu gekommen bin, eine spezielle Einheit mit einer der Hündinnen zu üben. Oder wenn dann mal echt der lange Spaziergang wegfallen muss, aufgrund von Terminen oder Arbeit. Natürlich dreht der Hund dann nicht gleich am Rad, aber eben diese Auslastung machen einen glücklichen Hund und ich finde es super, dass diese Einstellung sich immer weiter verbreitet und der Hund nicht "nur" Familienmitglied ist, sondern auch einfach ein Hund sein darf.
Ich hab mich viel mit "meiner" Rasse beschäftigt, bevor ich zugegriffen habe. Ich habe auch viel über Hund und dessen Verhalten/Kommunikation und Erziehung gelesen und mir angeschaut (mache ich immernoch). Über Sportarten und und und.... man muss ja kein ausgebildeter Hundetrainer/-psychologe sein, aber aus Respekt vor dem Hund ist das Informieren, was man sich da für einen Hund ins Haus holt (selbst bei Mischlingen) das Mindeste. Finde ich. 
Es gibt doch in vielen Hundeschulen so Beratungsgespräche vor dem Kauf. Wird sowas bei euch angeboten? Das wär doch auch mal interessant.