Beiträge von Mara2011

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    Man liest nicht das meiste aus der Mimik des Oberkiefers heraus...

    Weiterhin beobachtbar bleibt der Muskeltonus sämtlicher anderer Körperpartien, auch des Unterkiefers, die Muskelgrate der Augen und der Stirn, Ohrenansatz, Größe der Pupillen, Weißanteil des Auges, Ohrenstellung, aufgerichtete Tasthaare, Konsistenz des Speichels, Schuppenbildung, Atemfrequenz, Herzfrequenz, Hechelfrequenz, Zustand der Zunge (angespannt, seitlich aufgerollt, locker..) und noch zig andere Sachen ermöglichen es, eine Aussage über den Stresslevel und inneren Zustand des Hundes zu treffen.

    Und genau darüber hat Otto Normalhundehalter ja so viel Kenntnis. Und trotzdem muss der nunmal entscheiden. Ganz ehrlich, meiner Meinung nach kann man seinen Hund noch so gut kennen, in so einem FALL wie beschrieben hätte ich meine Probleme damit das zu entscheiden. Ob der Hund noch Lebensqualität hat, das sieht man doch eh erst wenn er durch alle OPs durch ist. Und was, wenn er alleine schon durch die OPs so viel leiden müsste und danach geht es ihm trotzdem schlecht????

    Und so lange ich mir nicht sicher bin dass der Hund AUF KEINEN FALL leidet, kann ich eine Erlösung mit meinem Gewissen besser vereinbaren.

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    Aber fühlst du dich wohl mit dem Gedanken einen Hund getötet zu haben obwohls er noch ein schönes Leben hätte haben können?

    Auch diese Frage kann man andersrum stellen:

    Fühlst Du Dich wohl mit dem Gedanken, einen Hund am Leben zu lassen, der vielleicht wahnsinnig leidet und Du merkst es nicht ????????????

    Welches ist wohl - aus Hundesicht gesehen - die bessere Alternative????

    Angel21: Also ICH hätte ganz ehrlich immer Bedenken ob ich aus dem Verhalten immer das richtige raus lese. Lieber stirbt meiner Meinung nach ein Lebewesen zu früh und leidet nicht also zu spät, leidet und ich merke es nicht. Und ich maße mir IN DIESEM FALL (nicht dass mir wieder einer mit HD kommt) nicht an das zu beurteilen, weil ein großer Teil der Mimik fehlt. Und da liest man nunmal das meiste heraus.

    @arasschusekatz:
    Ich könnte eher damit leben, den Hund zu früh in den Tod zu schicken als zu spät. Das müsste Deine Frage doch beantworten, oder?

    Und jetzt beantworte du die Gegenfrage.

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    Ich finde man macht es sich damit verflucht einfach. Was spricht dagegen dem Tier ein Chance zu geben? Wenn ich als Besitzer noch Lebenslust sehe dann darf ein Tier auch leben..und wenn ich sehe das Tier baut ab darf es gehen...aber doch nicht vorbeugend nur weil mal was sein könnte...

    Nein.

    Ganz ehrlich - ich selbst maße mir nicht an, das - zumindest in DIESEM Fall - als Besitzer wirklich beurteilen zu können. Dazu ist mir das mit dem fehlenden Oberkiefer einfach zu krass.

    Stellt Euch mal vor, das Tier wird operiert und lebt dann weiter. Ihr denkt immer, klaaaaaar, die hat noch so viel Lebensqualität, alles super. Aber tatsächlich leidet der Hund wie Sau und wir merken es nicht. Und ja, es kann durchaus sein, gerade in diesem Fall, dass wir es einfach nicht merken.

    Und dann???????????????????????? Würdet Ihr Euch immer noch wohl fühlen bei dem Gedanken ?????????

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    WOW, was für eine qualifizierte Aussage.

    Danach müsste JEDER Hund, der Schmerzen hat (chronische, aufgrund einer Verletzung oder OP) eingeschläfert werden. Hoffentlich hat DEIN Hund nie Schmerzen in jungen Jahren - sein Leben endet dann vermutlich viel zu früh, weil er bei Dir lebt, die einen Hund mit Schmerzen einschläfern würde, damit er dann GARANTIERT keine Schmerzen mehr hat :/

    Natürlich versucht jeder vernünftige Hundehalter, Schmerzen bei seinem Tier zu vermeiden, zu verhindern. Doch manchmal dauert es halt einige Zeit, bis die Medikamente richtig eingestellt sind. Und in der Zwischenzeit lässt es sich oft nicht vermeiden, dass der Hund mal Schmerzen hat.

    Lach !!!!!!

    Zamiko, das ist wirklich lustig. Kicher. Und Du meinst tatsächlich, dass das in DIESEM Fall genauso einfach geht ????????

    Soll ich mal den Umkehrschluss machen??????

    Ich hoffe dass Dein Hund auch NIE Schmerzen hat, denn die trägt er dann rum bis er elendig verrecken muss ??????

    Nein, mache ich nicht. Denn ICH vergleiche nicht Äpfel mit Birnen. Im Gegensatz zu Dir.

    Danke Tromba !!!!!

    Nochmal :gut:

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    Was ist denn nun ein Grund fürs Einschläfern? Warum sollte er ein Leben lang Schmerzen haben? Und warum sollen die schlimmer sein als andere Schmerzen, die man teils noch ein paar Jahre mit verschiedenen Therapien behandelt?

    Mein Grund fürs Einschläfern ist, dass er - wenn er tot ist - GARANTIERT keine Schmerzen mehr hat. Nicht mehr und nicht weniger. Kein einziger hier sagt - der Hund hat AUF KEINEN FALL Schmerzen. Jeder hier sagt nur ES SIEHT SO AUS oder VERMUTLICH. Meine Meinung. Und das ist meiner Meinung nach kein Grund, dem Hund auf gut Glück ein weiterleben zuzumuten nur weil wir selbst denken, wir seien dann Mörder oder wir müssten ein schlechtes Gewissen haben oder so ein Quatsch. Das meine ich mit menschlichem Denken.
    Für mich wäre das krampfhafte weiterleben lassen purer Egoismus, aus welchem Grund auch immer.

    Anders gefragt - was sind denn die Gründe fürs NICHT einschläfern???
    Ich zähle mal die hier genannten auf:

    - Hund hat noch Lebensqualität (ist das zu 100% sicher ??????)
    - Ich will kein Mörder sein (anders gesagt - ich will kein schlechtes Gewissen haben ??????)
    - der Tierarzt sagt man kann da was machen (wisst Ihr wie viele Tierärzte gerne dieses Geld verdienen würden???? Und nein, die sagen das nicht einfach so geradeaus).
    -

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    .

    Wenn ein Hund wirklich leidet dann ist es natürlich die Pflicht des Besitzers ihn zu erlösen...aber diese Entscheidung sollte weder zu schnell getroffen werden..noch sollte man sie zu lange herauszögern. Man kann sich nur auf sein Gefühl verlassen um zu sagen wann die Zeit gekommen ist und das kann ich nur wenn ich ein Tier kenne und sein Verhalten deuten kann

    Aber ganz ehrlich - ich bin mir sicher dass viele, gerade in so einem Fall (man bedenke dass auch noch ein großer Teil der Mimik des Hundes fehlt) das nicht richtig beurteilen können. Man ist voreingenommen, liebt den Hund über alles, fühlt sich als Mörder usw, hat Angst vor der Zeit danach wenn der Hund nicht mehr da ist.

    Und viele erhalten solche Tiere - gerade unter großem Medienrummel - um öffentlich erstmal als Samariter da zu stehen.

    Schon alleine die Frage nach "Mord": Mord ist es doch immer wenn ich meinen hund einschläfere, ich entscheide über Leben oder Tod und ggf. nehme ich ihm das Leben, also ermorde ich ihn.

    Hier sprechen alle von der Regenbogenbrücke und von dem wunderschönen Land das dahinter existiert. Stirbt hier ein Hund, kommen so viele schöne tröstende Gedichte und Geschichten. Leider machen sich diese Gedanken die meisten erst wenn der Hund tot ist. Ich schaue mir diese Hündin an und lese dann die Geschichte von der Regenbogenbrücke. Ganz ehrlich, ich kann dann nicht verstehen warum man ihr das weiterleben trotzdem noch zumutet nur weil man "vermutet" dass sie ein glückliches Leben führen wird. Schließlich glauben wir doch alle daran dass ihr Leben nach dem Tod auf jeden Fall glücklich und schmerzfrei sein wird.

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    nur weil ein hund über die wiese hopst, hat er für mich nicht unbedingt lebensfreude...

    ich finde daran nichts lebenswertes, ich finde es aber grundsätzlich nicht schön wenn auf teufel komm raus tiere am leben erhalten werden.
    mag das hart klingen, aber so ein "genesungsprozess" zieht sich über monate hin und wir wissen nicht wieviele schmerzen solch ein hund verbirgt und wie er still vor sich hin leidet.
    auch sollte man die psychischen schmerzen nicht vergessen.

    ja ich wäre fürs einschläfern und es ist für mich falsch verstandene tierliebe.

    :gut: