Zitat
Negative Vestärkung ist die Methode sämtlicher Natural Horsemanship Methoden. Die guten wissen darum und sagen das auch ganz offen.
Hufschuhe gibt es, sind allerdings eher teurer als Hufbeschlag bei mehr als nur Kuschelnutzung des Pferdes. Und sie bedingen ein schmiedefrommes Pferd, denn der Huf muss fachgerecht zubereitet werden. Wenn das Pferd schon Terror macht bei der täglichen Hufpflege, wird es das tägliche An- und Ausziehen der Hufschuhe auf den gereinigten(!) Huf keineswegs als angenehmer empfinden.....
Ich habe es ja auch im anderen Thread schonmal geschrieben - bei Pferden ist meiner Meinung nach eine Arbeit NUR über positive Bestärkung kaum möglich weil einem Pferd hierzu die Abhängigkeit vom Menschen fehlt. Ein Hund ist von seinem Wesen her quasi darauf angewiesen dass Herrchen ihn positiv bestärkt, er lebt mit ihm zusammen, der Mensch ist Ressourcenverwalter (Futter, Zuwendung, Spiel, ...). Wenns mit dem Hund nicht klappt gibt es Futter eben nur nach "Leistung", der Hund ist abhängig vom Menschen.
Ein Pferd braucht eigentlich keine Menschen, ein Pferd braucht eine Herde Artgenossen. Mensch und Pferd haben im Idealfall am Tag max. 2-3 Stunden gemeinsam. Zuwendung und Spiel will und bekommt es von seinen Artgenossen, Futter auf der Weide. Die Abhängigkeit, auch emotional, ist weitaus geringer bis gar nicht vorhanden. Klar kann man einem Pferd auch mal ein Leckerlie reinschieben und es loben, machen wir ja auch, deshalb wird es aber nicht aufhören, uns anzurempeln wenn es einmal gelernt hat dass es uns damit los wird. In dem Fall ist dann schon einmal ne ordentliche Ansage oder ein Knuff gefragt um zu zeigen dass wir auch noch da sind, also negative Bestärkung: Remple ich meinen Menschen an wirds unangenehm.
Außerdem muss man natürlich auch immer die Größenverhältnisse ins Auge fassen: Bei eiinem Hund kann man schonmal ignorieren wenn er einen 100x anspringt, um ihn dann einmal positiv zu bestärken wenn er auf dem Boden bleibt.
Sich von einem Pferd 100x ansteigen zu lassen, das jedes Mal zu ignorieren um dann das erste Mal, das es nicht springt zu bestärken könnte durchaus tödlich enden. Deshalb gibt es eben beim ersten ansteigen böse ausgedrückt eine auf den Pelz.
Ich weiß, dass sich das jetzt anhört als sei ich ein Tierquäler. Aber wenn man mal zusieht wie Pferde in den Herden miteinander umgehen um die Rangordnung zu klären, merkt man schnell, dass dagegen ein Knuff eines Menschen eher sanft ankommt. Und trotzdem muss man diese negative Bestärkung, genauso wie die positive, zum richtigen Zeitpunkt und mit dem richtigen Timing anwenden, sonst geht das ganze nach hinten los.
Und noch kurz zu den Hufschuhen, Najira hat das ganz richtig gesagt, bis auf die "Kuschelnutzung". Ein Pferd, das hauptsächlich im Dressursport eingesetzt wird wird oft nicht stundenlang durchs Gelände geritten, hier würde ich aber sicher nicht von Kuschelnutzung sprechen weil diese Arbeit ist anstrengend ohne Ende für das Pferd.
Es kommt darauf an, auf welchen Böden man reitet. Reiter, die meherer Stunden täglich über harte, steinige Böden reiten sind rein kostenmäßig mit Eisen besser dran. Reitet man aber hauptsächlich auf weichem Reitplatzboden würde ich immer die Hufschuhe wählen.
Hufpflege und Hufbearbeitung benötigt man aber in beiden Fällen, so dass das Pferd dies unbedingt zulassen muss.