Beiträge von Mara2011

    Dem stimme ich mal in vollem Umfang zu.

    Was die wenigsten Leute z.B. ernst nehmen ist dieses betteln mit den Lippen, also wenn das Pferd am Menschen herumleckt, mit den Lippen berührt, usw. Viele finden das total süß und geben dem betteln nach, also Leckerlie. Irgendwann hat man dann aber kein Leckerlie dabei, und dann wird aus diesem total süßen betteln ein recht forderndes Zwicken und der erste blaue Fleck ist da. Plötzlich heißt es, das Pferd habe gebissen. Ja hat es, aber eigentlich hat es nur etwas stärker/fordernder gebettelt. Meine Pferde bekommen schon bei ersten Anzeichen von betteln einen Klapps, und ja, der landet wenns nicht besser wird auch mal auf der Nase. Da kenn ich nix. Aber geholfen hat es bei allen, und kopfscheu wurde bis jetzt noch keiner.

    Also ich kenne das nicht, dass Appenzeller einen schlechten Ruf haben.

    Auf dem Reiterhof, auf dem ich immer stand hatten die einen Appenzeller, der lief immer frei, verbellte zwar auch mal den ein oder anderen Besucher, kannte sich aber schnell aus wer Reitschüler oder Einsteller war und wer nicht (und da waren viele Reitschüler) und hat die dann nur noch "grinsend" begrüßt.

    Es gab nur einmal einen kleinen "Zwischenfall", da ging seine Besitzerin nachts noch mit ihm eine Runde um den Hof, ich habe damals dort ausgeholfen und in einem Wohnwagen gewohnt, es war dunkel und der Hund rannte plötzlich wild bellend und knurrend auf mich zu. Zu schön war aber sein Gesicht als er mich dann erkannt hat, er wirkte als wäre es ihm direkt peinlich.

    Ansonsten gab es nie Probleme mit diesem Hund. Er war einfach toll.

    Hätte ich schlechte Erfahrungen mit Appenzellern gemacht, dann hätte ich jetzt sicher keinen Appenzeller Mix.

    Da die TE die Vermieter wie geschrieben sehr gut kennt und auch hundeerfahren ist finde ich es etwas daneben hier einfach nur von Vorurteilen zu sprechen. Ich jedenfalls kann ihre Sorgen verstehen.

    Ich habe hier eine 5 Monate alte Apenzeller-Mix-Hündin. Sie ist ein absoluter Goldschatz, keine Frage. Aber sie ist wirklich sehr misstrauisch fremden gegenüber. Ich hatte erst heute den Fall das meine Tochter 3 Freunde mit nach Hause brachte und die werden erstmal gnadenlos verbellt. Sie ist noch weit davon entfernt agressiv zu sein, aber man merkt ihr Appenzeller Erbe doch deutlich. Aber, sie ist erst 5 Monate alt, da kann ich noch gut gegenwirken. Bei einem Hund, der dieses Verhalten bereits 2 Jahre lang mit sich trägt könnte ich mir gut vorstellen, dass es problematischer wird und - je nach dem was er für Erfahrungen bisher gemacht hat - und das hört sich nicht nach guten Erfahrungen an - auch um einiges agressivere Auswirkungen haben kann.

    Na das ist doch sonnenklar - Amaris wartet bis das Pferd mit alle dem aufhört, sagt dann laut "feeeeiiiiiin" und gibt ein Leckerlie.

    Sofern sie bis dahin noch lebt natürlich.

    ich würde es so erklären: Möchte man einem Pferd gezielt etwas beibringen, belohnt man richtiges Verhalten, - positive Bestärkung.

    Möchte man einem Pferd aber Unarten abgewöhnen - Druck oder Strafe wenn es die Unart zeigt. - negatives Bestärken.

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    Ich habe ein Problem mit dem Begriff Join up. Horsemanship gab es schon ein paar Jahrzehnte davor und die Technik die Monty Roberts anwendet ist teilweise mehr wie fragwürdig, bzw. ist nur auf Show ausgelegt.

    :gut:

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    Ach schon wieder so ein Quatsch- Pferde erziehen sich mit Stress- und Hunde untereiander werfen sich Fleisch ins Maul?! BEIDE kann man mit positiver und negativer Verstärkung erziehen...
    aber es ist tatsächlich so, dass das join up eben sich der Pferdesprache bedient, das lässt sich zu 0% auf den Hund übertragen ;)

    Amaris, Du selbst hast doch auch schon gesagt, dass man einem Pferd nicht NUR über positive Bestärkung erziehen kann, oder hast Du mittlerweile einen Weg gefunden einem Pferd das anrempeln oder ansteigen eines Menschen mit positiver Bestärkung abzugewöhnen? Wenn ja, bitte kläre mich auf, ich machs gerne nach.

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    @ Wilde Yuna

    was Du meinst - und da stimme ich zu - ist Modezucht. Da wird mit einem populären Namen schnelles Geld gemacht.
    Nachhaltige Zucht betrachtet die Linie und diese Züchter wissen auch, das die Leistung eines Vererbers erst wirklich beurteilt werden kann, wenn die ersten Nachkommen in Leistungsprüfungen gehen.
    Das dauert eben und dann gibt es eben 4,5,6 Jahrgänge, die vielleicht auch charakterlich nicht so toll sind.

    Darum weiß auch der berühmte Großzüchter. Meiner Meinung wird da 2-gleisig gefahren. Massenproduktion, wo schon die Fohlen zu einem guten Teil in die Wurst gehen und hochwertig. für die großen Auktionen.

    Aber Nachhaltigkeit und langfristige Planung generell, geht ja in allen Bereichen den Bach runter.

    Über Reitsünden mag ich nicht diskutieren, da hat jede Sparte Licht und Schatten und ihre schwarzen Schafe.

    Naja, aber wieviele Zuchtstuten gehen denn wirklich im Sport? Die paar, die Staatsprämie haben, aber dann hats auch schon. Wirklich viele werden doch dreijährig schon gedeckt, da weiß man verständlicherweise noch gar nicht wie die sich selbst unterm Sattel machen.

    Wobei ich so eine Stute kenne, selbst hypersensibel, gerade mal grob angeritten, die hat, egal mit welchem Hengst, super Fohlen gebracht, alle hoch erfolgreich im Sport. Ihr etwas "irres" Wesen hat sie keinem einzigen vererbt. Und so etwas ist nicht selten in der Warmblutzucht. Die meisten schauen aufs Pedigree und aufs Exterieur, zur Stutbuchaufnahme muss die Stute nicht geritten sein und schwupps - kann man züchten und erhält ordentliche Papiere.

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    Ehrlich und ernsthaft gefragt :) was ist artgerechte Hengsthaltung? Für die Mehrheit der Hengste, nicht für die liebe Ausnahme, die sich auch mit Stuten zusammen halten lässt und nix tut?

    Artgerecht wäre ja Herdenhaltung. Bloß mit wem? Stuten geht nicht, Hengste geht nicht, Wallache geht auch nicht immer. Jedenfalls machen die Hengste, die ich kenne, die Wallache böse an, wenn sie die Chance dazu kriegen. Liegt das daran, dass diese Gelegenheit zum Rangfolge klären (bei Pferden gibts das schon, ne?) nicht haben? Vll ist es auch einfach Antipathie.
    Regelmäßiger langer Koppelgang ist klar. Die o.g. Hengste kommen halt tagsüber einzeln auf angrenzende Koppeln. Sonst stehen sie in Boxen nebeneinander, die Zwischenwände sind halbhoch, sie können mitm Kopf drüber und auch Fellpflege betreiben. Tun sie auch. Ist das also schon artgerecht?

    Naja. Das was Du beschreibst gehört schonmal zur "besseren" Hengsthaltung. Es gibt Hengste, die mit Wallachen können. Dazu braucht es aber Wallache, die auch mit Hengsten können, will heißen, solche, die selbst eher rangniedrig eingestellt sind, die die Körpersprache des Hengstes richtig deuten können und sich deshalb gar nicht erst anlegen. Da kann dann die Rangfolge alleine mittels Körpersprache geklärt werden und der Hengst muss sich nicht körperlich behaupten. So einen Wallach zu finden ist warscheinlich nicht leicht, ein Glücksfall wenns wirklich passt. Ich habe schon von einer gehört, die lässt ihren Hengst zusammen mit Junghengsten (1-2jährig) 24/7 auf der Weide laufen. Die kommen aber dann aus der Herde raus bevor sie zu alt und somit sebstbewusst werden und sich dann mit dem Althengst anlegen könnten.

    Generell ist artgerechte Hengsthaltung meiner Meinung nach schwierig.

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    Ich finde es irgendwie schade/konmisch, wenn ich hier teilweise (indirekt) lese 'ist halt ein Hengst'. Ich kenne/kannte an die 100 Hengste, auch Deckhengste. Interessanterweise sind die alle, bis auf wenige Ausnahmen, alle erzogen. Was nicht bedeutet, dass es Trantüten sind! Weder steigen die den Menschen an, der sie führt, noch benehmen sie sich sonst wie daneben. Die werden von Azubis auf die Koppeln gebracht ohne blöd zu tun. Die laufen teilweise mit Anfängern/Kindern im Unterricht während rossige Stuten ebenfalls mitlaufen, usw.

    Aber das sind wahrscheinlich alles seltene Ausnahmen :roll:


    Das stimmt !!!

    Murmelchen, wars auch mal in Marbach zum Unterricht?

    Ich denke halt, Hengste soll halten wer sich damit auskennt und sie erziehen und vor allem artgerecht halten kann. Wenn sich jemand nicht auskennt und den Hengst nicht erziehen kann, dann sollte er ihn besser verkaufen oder legen lassen.