Ich finde, man sollte Wölfe nicht als Rechtfertigung oder Beispiel nutzen, für große, schwere Hunderassen in der Zucht. Wölfe sind Wildtiere, es gibt eine natürliche Selektion, das Paarungsverhalten ist ganz anders als bei der Hundezucht (ständig wechselnde Paarungs-Partner bei der Zucht) und wie alt und gesund die größten Exemplare werden/sind, weiß hier auch keiner. Zumindest wird es einen Grund haben, wieso nicht alle Wölfe so groß sind. Die größten Wölfe gibt es wohl im Norden Amerikas, die europäischen werden dagegen i.d.R. nicht mal 50kg schwer und allgemein sind Wölfe über 60kg wohl doch eher selten.
Da fände ich es interessanter zu sehen wie es bei Herdenschutzhunden z.B. aussieht, die schwerer als 50kg sind und für die Arbeit gezüchtet und verwendet werden. Wie alt die werden und ob die mit typischen Leiden großer Hunde zu kämpfen haben. Und ob das dann auch Hunde sind, die für die Arbeit benutzt werden oder ob so große Tiere eher bei Zuchten vorkommen, die einen möglichst großen, krassen Hund möchten (reine Showzuchten gibt es vermutlich nicht).
Das schlanke sehr große Hunde ebenso Probleme haben können zeigen ja leider die Deutsche Dogge und der Irische Wolfshund. Es liegt eben nicht nur an Gewicht, Größe oder Proportionen.
Meiner Meinung nach ist die 'Schönheits'- und Reinzucht das größte Problem, dadurch kommt es zu extremen Typisierungen und genetischer Verarmung. Eine Eingrenzung des Gewichts und/oder der Größe wird das Problem nicht beheben sondern verlagern. Wenn man keine extrem kleinen oder großen, massigen Hunde mehr züchten darf, werden sie eben rundköpfiger, kurzschnäuziger, glubschäugiger, faltiger, felliger oder das Gebäude wird anderweitig verunstaltet um hervorzustechen.