Beiträge von Honig

    Also ich nutze auch jede Gelegenheit Verhalten zu üben was in "Ausnahmesituationen" nützlich wird - meist Wild Geschichten.
    Da wären Raus aus dem Gebüsch, Hierlang und der Rückruf sowie Stopp.
    Wenn man da aber nur mit Leckerchen ohne Action arbeitet dann würde ich schon sagen, dass der Hund sich schnell mal gegen die zu erwartende miese Belohnung entscheidet und dem Reh hinterher macht.

    Ich bin immer gut gefahren Belohnungen zu nutzen, die genau das nachbilden, was der Hund in dem Moment haben möchte - Hetzen, Greifen, Totmachen, Fressen → Futterbeutel werfen. Oder Ich nutze eine Rückspursuche. Allerdings ist halt beides mit viel Erreung verknüpft.
    Bis jetzt habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Entweder habe ich tierisches Glück mit meinem Hund oder mein Training funktioniert wirklich gut. Frust entsteht bei mir auch nicht. Ich mache mir aber Gedanken ob das halt generell ne gute Idee ist oder ob verschiedene Hunde in den Situationen andere Herangehensweisen gerade bezüglich Erregung brauchen. Ich muss auch dazu sagen dass ich auch gerade in "Echtsituationen" im Moment der Impulskontrollsituation mehrfach markere ohne Belohnung zu gehen. Das markiert den Moment und hält den Hund bei mir (geistig).

    Funktioniert dein Ansatz bei deinen Kunden durch die Bank gleich gut?

    Käsewürfel und Trockenfleisch im Futterbeutel. Das Rinti Trockenfleisch kann man zerreisen. Zum Üben mit schnellen Belohnungsfolgen nehme ich aber immer kleine Goudawürfel.

    Nur mal noch ein Wink aus der Wissenschaft (speziell Simon Gadbois) zum Thema "Futterbeutel vergessen" - Ziel sollte es sein Verhalten nur noch sporadisch zu verstärken weil das Verhalten dann besser verankert bleibt. Es ist problematisch wenn man Verhalten so verstärkt, dass eine Erwartungshaltung an den Verstärker entsteht (was ich in den vorherigen Beiträgen hier las)

    Hier das Video mit der STelle wo er es sagt

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    Ich kann doch auch Futter durch Ball oder Schnuppern oder gemeinsames Rennen etc. ersetzen.
    Folgt aber keine Belohnung mehr, nimmt das Verhalten ab oder sehe ich das falsch?


    Je nach dem wo dem Hund gerade die Nase nach steht. Ich nutze z.B. sehr oft auch Umwelt.
    Das Verhalten nimmt ab wenn die Umwelt "gegenkonditioniert". Wenn es keinen Konflikt gibt eher nicht. Kommt alles auf den Hund drauf an.

    Chef sein wird eben empfunden und ausgeübt. Siehe hier:

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    Na dann Wünsche ich viel Erfolg bei nächsten mal Leader sein beim Mantrailing :D

    Zitat

    Es gibt halt Menschen, die finden es irgendwie geil, Macht über ein Tier auszuüben, resp. den Anderen demonstrieren können, welche Macht sie über das Tier haben. Je weniger Hilfsmittel man dazu verwendet, desto wirklungsvoller ist es. CM zB. kann die allergefährlichsten Hunde unterwerfen. Boa! Und als Leitwolf muss man sich nur kurz umdrehen und der Hund weiss Bescheid - aus Respekt oder so. Boa!

    Ja und jetzt? Was Boss, Chef, Führer, Anführer entscheidet jeder selbst. Ich sage Chef und meine das was ich weiter oben schrieb.

    Ich find's jetzt nicht unbedingt geil, Macht über ein Tier auszuüben und das zu demonstrieren. Diese Menschen gibt es, klar. Kenne leider auch einige davon.
    Aber es ist doch nunmal nicht von der Hand zu weisen, dass jeder Hund Führung und einen "Chef" braucht. Man kann "guter" Chef sein (Respekt durch Vertrauen und Souveränität) oder "schlechter" Chef (Respekt/Angst durch unfaires Strafen, Unterwerfen).

    Aber ich kann nicht so recht nachvollziehen, was an "Chef sein" oder "der Hund respektiert mich" immer gleich schlecht sein soll. Das wird so oft einfach falsch verstanden.

    Ebend. Ich haben den Eindruck, dass es manchmal nicht schick ist zu sagen "Ich bin Chef und der Hund ist nicht gleichberechtigt im Mensch-Hund Team". Man möchte seinen Hund nicht anti-autoritär erziehen aber irgendwie so autoritär klingt auch wieder nicht so schön. Ja wat denn nun? :)

    Das mit den Leckeri sehe ich auch kritisch. Ein Kommando darüber aufbauen ist eine Sache, aber ein Hund, dem das Kommando (bzw. der Kommandogebende) egal ist, weil kein Leckerchen kommt, so wie von dir beschrieben, eine ganz andere.
    Da würde ich mich eventuell doch noch mal fragen, ob ich da was falsch aufgebaut habe.

    Solche Sachen kommen halt auch stark auf den Typ Hund an. Bei manchen reicht Futter, andere brauchen ganz andere Stimulatoren und manchen Hütehunden reicht ein Blick und "fein gemacht" ... kurz Aufmerksamkeit.
    Prizipiell sollte man aber alles wichtige auch ohne Futter zuverlässing in der Ausführung haben sonst ist Futter wirklich Bestechung (das berühmte Beutelknistern).


    Warum müssen Hunde das wissen?

    Das schrieb ich. Weil es sonst Chaos gibt - besonders bei Dogwalkern.

    Zitat


    Reicht es nicht, wenn sie hören, weil sie einem Vertrauen statt das Sagen zu haben?

    Ist einerlei mit Chef sein - zumindest mMn.

    Zitat


    Ja, was macht man dann, wenn man keine Leckerlis hat?
    Man stellt fest, dass der Hund dennoch kommt, weil er denkt, es KÖNNTE etwas geben, so eine gewisse Erwartungshaltung. ;)
    Warum stimmt da was im Anschlag nicht? Ja mei, dann hat man immer Leckerlis dabei und besticht den Hund, so what?

    Das meine ich - wenns nicht ohne Leckerlies geht stimmt was nicht. Offensichtlich gehts auch ohne bei dir.

    Zitat


    Respekt hat aber gar nichts mit "Ich meins ernst" zu tun...

    Ähm doch. Das kommt zwar auf zu Teilen auch auf den Chrakter des Hundes an aber wenn der Hund kommt wenn man mal den "ich meins jetzt ernst" Ton ansetzt liegt das daran, dass man sich den Respekt des Tieres verdient hat und damit auch das Vertrauen.
    Zum Beispiel:
    Ute Blaschke Berthold hat Respekt aufgrund verschiedener Faktoren -> viele Leute hören auf sie
    Michael Grewe (das bekommt der nicht wieder los LOL ) hat mit der Blechnapfaffaire seinen Respekt verloren -> viele Leute hören nicht auf ihn
    :D
    So ist das mit Hunden - hat man sich den Respekt verdient dann hören sie auf einen.


    mein Hund hört auch, wenn ich die Leckerlies vergessen habe, weil er es so gelernt hat, dass es eine tolle Belohnung gibt (und für ihn ist es im häufigsten Fall das Leckerlie, was die tollste Belohnung darstellt) für das Zürückkommen zum Beispiel. Ich strecke ihm ja nicht die Leckerlies unter die Nase, sondern erst sage ich sitz, dann gibt es das "fein" und dann wird das Leckerlie rausgekramt.

    Wunderbar. Schöne Verhaltenskette.

    Zitat


    Er weiß, dass er belohnt wird mit Futter, was er in den allermeisten Fällen auch selbst als Belohnung wählt, weil es für ihn sehr stark wirkt. Und selbst wenn er es NUR für das Futter tun würde, würd ich es nicht persönlich nehmen. Es funktioniert. Die Am. Ak. Hündin einer Bekannten wurde immer mit Leckerlies belohnt fürs Zurückkommen. Neuerdings werden die Leckerlies weggelassen. Wohin kommt die Hündin nun beim Abruf sehr häufig?! In meine Richtung und will zu mir, weil es bei mir noch die Leckerliebelohnung gibt (für Tetsu) und sie auch möchte.

    Ja schön. Ist halt normal. Fehler beim Weglassen gemacht würde ich sagen aber ist nen anderes Thema.

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    Und ich renne auch nicht herum und belehre die Leute, wie ich schrieb ist die Situation nämlich so, dass ICH dauernd zu hören bekomme "Der muss jetzt aber auf dem Rücken liegen" und "das funktioniert ja nur wegen den Leckerlies...".

    Dein Post liest sich anders. Und ganz ehrlich wenn mir was auf den Sack geht meide ich das z.B. wie Waheela jetzt das Forum meidet weil es ihr auf den whatever ging :)


    Und meine persönliche Erfahrung ist, dass Otto Normal Hundehalter – davon treffe ich im Wald täglich ca. 10 verschiedene – den Weg der Einschüchterung und der Hemmung bevorzugen und der Meinung sind, der Hund habe auch ohne Leckerlies zu hören, weil dies sei sowieso Bestechung und ich bekomme dabei wirklich regelmässig zu hören „Meinen hätte ich dafür aber gehörig auf die Seite geschmissen“ mit den wildesten Begründungen und Argumenten. Und wenn man diesen Leuten auch nur im Ansatz versucht zu erklären, was man da anrichtet, ist man abgestempelt als verweichlicht oder der beste Satz „und wenn du mal keine Leckerlies dabei hast?

    Das liegt aber nicht an den Leuten sondern an dir. Einmal versucht man den Leuten nicht zu erklären was sie damit anrichten. Es funktioniert für sie (zumindest denken die das oft) und damit ist das Thema gegessen. Zweitens kommts im Fernsehen - wer bist du das du mit dem Fernsehen konkurrieren willst? Drittes - was erklärst du auch Leuten irgendwie die Welt wenn sie das nicht hören wollen. Lass sie doch einfach ihre Hunde und ihren Kram machen wie sie wollen - was kümmerts dich? Es sind nicht deine Hunde.
    Deine Aufgabe ist ein Vorbild zu sein und allen zu zeigen das du es drauf hast. Vielleicht fragt der eine oder andere dann und da darfst du dann erzählen weil sie zuhören wollen.

    Übrigens sind die Argumente wie "was machst du wenn du mal keine Leckerlies mit hast" nicht von der Hand zu weisen. Wenn es nur mit Leckerchen im Anschlag geht stimmt was nicht.
    Und ja Hunde müssen wissen wer der Chef ist - das ist nun mal der Mensch ansonsten gibts Chaos. Chef bedeutet ja nicht Diktator sondern nur das jemand das Ruder in der Hand hat den alle achten und vertrauen. Und nein gleichberechtigt sind in dem Mensch-Hunde-Team wenn überhaupt nur die Hunde.

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    "Und wenn es dann nicht klappt, hat man nicht die richtige Energie gehabt bzw. der Hund hat gemerkt, dass „man es nicht ernst meint“."

    Mal abgesehen von dem CM Energieblödsinn ist das ganz richtig. Den Respekt seiner Tiere sich zu verdienen ist halt die Kunst und da gibt es verschiedene Möglichkeiten - manche besser - manche schlechter und manche absoluter Bullshit.

    Zitat

    Also meine Erfahrung ist, dass diese Menschen sehr schnell dazu bereit sind, die Hauruck Methode zu wählen

    Natürlich ... keiner will ewig managen oder Jahrelang an Verhalten rum trainieren. Die meisten Leute wissen nicht was mit Wissen um die richtigen Trainingsmethoden möglich ist und nutzen das was sie sehen und zu verstehen glauben. Das klappt oft auch weil der Hund anpassungsfähig ist. Dann fragen die sich, warum man einen anderen Weg nehmen soll.
    Bestes Beispiel sind klauende Hunde - da wird allgemein empfohlen einfach ne Mausefalle auf den Tisch zu legen, Hund klaut, es macht klack (nein Hund klemmt sich nicht ein sondern erschrickt nur tierischst) und klaut nie wieder. Das funktioniert auch - jetzt stellt sich die Frage warum man da andere Wege gehen sollte? Ja der Hund könnte verstört werden und der Hund könnte sonstwas erleiden - bei den meisten passiert es aber nicht sondern der klauende Hund klaut nicht wieder -> Ziel erreicht. Ich bin da einfach für eine objektivere Sicht der Dinge - z.B. ja Mausefalle geht aber erst mal probieren wir es etwas sanfter. Wenns nicht klappt modifizeirt man und wenn das nicht gleich geht oder der Hund zu dreist ist (ja das ist der falsche Terminus) oder der Leidensdruck beim Menschen zu hoch ist oder der Hund in Gefahr ist kann man durchaus die Hauruck-Methode als letzte Instanz einsetzen.
    Wenn man die Leute da abholt wo sie sind hören sie einem auch zu. Das ist zugegeben nicht immer leicht. Aber das spart einem Stress wenn man auch mal akzeptiert das andere Leute es anders als man selbst macht machen und Erfolg haben.

    Zitat

    der Erziehungsstil muss nicht zum Hund passen, er mus zum Menschen passen.

    Doch er muss auch zum Hund passen. Man hat ganz schön verloren wenn man den Hund nicht beachtet und z.B. Druck macht bei Hunden die das überhaupt nicht vertragen oder bei Hunden die eine "klare Weisung" brauchen diese nicht gibt oder falsch gibt weil man ggf nicht ins Negative abrutschen möchte.
    Prinzipiell ist es aber wichtig einfach authentisch zu bleiben - im sozialen Zusammenleben lohnt es nicht was vorzuspielen.