Hallo!
Dieser Thread soll nicht dazu dienen, darüber zu diskutieren, ob man nun mit Strafe arbeiten kann/darf/soll oder nicht. (obwohl er sicher dahin abdriften wird, aber vielleicht kann man ja vorher noch schnell ein paar Infos abgreifen).
Das wäre alles kein Thema wenn man mal versuchen würde das Thema mit Objektivität und Vernunft und ggf wissenschaftl. Erkenntnissen zu beleuchten und nicht immer das leidende Tier oder irgendwelche Tierschutz- oder Ethischen Gedanken einbeziehen würde.
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Ich bitte nur um Klärung des Begriffs - und zwar konkret, was ist das in der Praxis genau? Theoretisch weiß ich natürlich, was Strafe ist - aber in der Praxis bleibt das ja immer sehr vage in den Beschreibungen, wann und wie und was.
Das bedeutet für meine Begriffe erst "positiv" bei bringen bis das Verhalten sehr gefestigt ist und dann bei Ausnahmen der Regel aversiv eingreifen. Selten, dafür aber angemessen stark.
Also der Hund kennt das Verhalten und die positiven Konsequenzen des Ausführens und lernt auch kennen, welche negativen Konsequenzen es hat, wenn er das Signal ignoriert - was nicht immer eine fliegende Disc oder ein ausgelöstes e-collar sein kann sondern durchaus auch die Bezugsperson die weg rennt.
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zum Beispiel: an der Schleppleine, Rückruf wird nicht befolgt, Leinenruck.
Klaro.
Und ohne Schleppleine? Kann man überhaupt - natürlich ohne Stromgerät - auf Distanz "aversiv absichern"?
Ja (natürl. nicht auf 100m Entfernung) - bei mir flog der Schlüsselbund direkt vor die Nase auf den Boden. Einmal hat gereicht um das Signal nicht mehr ignorieren zu lassen.
Wenn doch mal Tendenzen da sind reicht klappern mit dem Schlüssel (ohne das Schlüsseklappern generalisiert wurde - im Kontext versteht das der Hund). Andere Hunde mögen da ganz anders reagieren. Nicht unterschlagen möchte ich, das immer eine Belohnung auf abgebrochenes Verhalten und gezeigtes Alternativverhalten erfolgen sollte - sehr hochwertig wenn möglich.
Auch die Ankündigung eines aversiven Verhaltensunterbrechers wirkt unterbrechend und gehört somit mMn auch zum aversiven Verhaltensunterbrechern.
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Wenn ja, wie genau? Wie, wenn ihr das einsetzt, habt ihr das aufgebaut?
Eine konditionierter aversiver Verhaltensunterbrecher oder auch für manches falsches Verhalten unangekündigt bzw unkonditioniert.
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Warum frage ich das? Man liesst das einfach immer mal wieder, v.a. im Kontext Jagen, ich würde gerne konkret, greifbar, verstehen, was gemeint ist.
Vielleicht haben die, die damit Erfahrungen haben, Lust, was dazu zu schreiben.
Ich glaube bei verschiedenen Verhaltensweisen ist so eine Vorgehensweise unumgänglich weil da einfach zu viel Erregung drin ist und die Umwelt ein einmaliges Ausbrechen aus dem gelernten Verhalten zu stark belohnt - sprich die selbstbelohnende Komponente des unerwünschten Verhaltens zu stark ist.
Ich finde es sehr wichtig das man sich bei dem aversiven Unterbrechen unter Kontrolle hat, auch merkt wenn man in eine Spirale rutscht die immer heftigeres Agieren einfordert und man sich da bremst oder man auch merkt, wenn der aversive Verhaltensunterbrecher kontraproduktiv ist und man das nicht zwangsweise bei jedem Verhalten einsetzt. MMn ist das nur bei wirklich wichtigem Verhalten auch ein denkbarer Weg - also stark Maß bewahren und sich selbst und die Methoden sowie die Frequenz der eingesetzen Verhaltensunterbrecher kritisch prüfen. Es geht schließlich um ein "Absichern" und nicht um Eskalieren.