Beiträge von Honig

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    Ich frage mich bei manchen ob sie einfach die Massregelung für sich alleine wollen?

    Fragst du dich das wirklich? Ich glaube das will keiner hier niemand (ich denke mal da spreche ich für fast 100% des Dogforum). Nur gibt es Leute die machen es so und andere so - es gibt keinen Golden Way.

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    Dann fragte ich mich am Anfang (jetzt haben ja einige schon dazuglernt), warum ihr euch so um die Tatsache, dass ihr straft windet?
    Benennt das Kind beim Namen. Sagt SCHLAG! nicht Klapps, Sagt STRAFE, nicht Korrektur.

    Weil es Shades of Grey gibt. Es gibt milde Verhaltenshemmer und starke Verhaltenshemmer. Ich habe sowieso den Eindruck das, wenn man den Hund hauptsächlich über Verstärkung führt Verhaltenshemmer deutlich milder ausfallen können und trotzdem ihre Wirkung haben wie wenn Hunde nur die harte Hand kennen.
    Es geht schon bei dem Klapps los - ich würde ja gern sagen "Da wird so und so viel Newton druck ausgeübt" damit man dann sagen kann "Oh ja das ist ja nicht viel" ... aber nein ein Klapps ist gleich ein Schlag und man wird wie der Hundeschinder vor dem Herrn hin gestellt.


    Ein Tipp aus 20 jähriger Erfahrung mit Onlinekommunikation: nicht alles für bare Münze nehmen und dem gegenüber nicht gleich schlechte Absichten unterstellen. Nicht jeder drückt sich schriftlich umfassend aus und nicht alles ist geschrieben gleich dem was in Wirklichkeit passierte.
    Das ist alles eher ein Kommunikationsproblem zwischen Menschen und weniger zwischen Haltern und Hund.

    Tja, was soll ich sagen, warum fixiert ein 6 Monate alter Hund andere Hunde?
    Warum würde er in die Leine knallen?
    Warum geht dieser Hund nicht einfach mit seinem Menschen mit?


    Das sind in meinen Augen Anfängergeschichten.
    Die löse ich vorher. Soweit lasse ich es nicht kommen.

    Hast du recht - würde ich vermutlich auch deutlich eher bearbeiten. Das Verhalten ist aber aus dem Jagdbereich und damit ziemlich selbstbelohnend. Einmal einmal etabliert bekommt man das nicht mehr so schnell raus. Und es sei mal verziehen aber nicht jeder ist gleich der wissende Uber-Trainer für seinen Hund - besonders nicht wenn man sich in verschiedenen Hundeforen Threads über die Erziehung und Korrekturen und Weltbildgelabber durchliest und am Ende nur noch den Faust machen kann indem man säufzend von sich gibt "Ich armer Tor ...".

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    Wenn ich einen Hund übernehme der solch ein Verhalten zeigt, baue ich ein ganz anderes Training auf.

    Ja oder der Hund hat andere Baustellen und man muss priorisieren. Oder man hat nicht unendlich Zeit, wie manche hier zu haben scheinen, und man muss priorisieren. Oder man hat noch andere Sachen im Kopf rum wie Familie und Kinder und Einkaufen und Management des Alltags und man muss priorisieren.

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    Hier wird sofort korrigiert. Und alle bejubeln sich. Toll! Wirklich toll...

    Hätten sie dich mal gefragt wa? :p

    Punkt ist, und das sehen die Uber-Trainer alle nicht: Oftmals haben Leute nur eine begrenzte Aufnahmespanne, der Hund ist nicht alles im Leben sondern nur ein gewisser Aspekt, oder es gibt Wissensdefizite (und Gnade dem der sich einen anständigen Trainer raus suchen will mit ihren Verbänden und grünen Schleifen und Schwachsinn - die mehr ihre eigene Ethik und ihr Weltbild vertreten als ihren Kunden zu helfen) und man will einfach mal ans Ziel kommen. Bedeutet ja nicht das man nicht was machen will aber es gibt halt auch einen gewissen Kontext in dem sich der Mensch befindet und der muss bei einer Bewertung auch beachtet werden.
    In einer perfekten Welt würde man natürlich das so machen aber da gäbe es dann auch mehrere Kopien von einem selbst die jedem Aspekt im Leben die nötige volle Aufmerksamkeit zukommen lassen


    Natürlich funktioniert korrigieren auch und man tut nach besten Kräften was um seinen Hund durch den Alltag zu bringen. Und unsere Hunde sind nicht aus Zucker - da badet kein Hund irgendwas aus sondern der Hund lernt halt irgendwie mit den Umständen klar zu kommen. Das klappt oder geht auch mal mächtig in die Hose und man hat eine Leinenrakete sich anerzogen. Meist klappt es aber soweit dass man durch den Alltag kommt. Optimal ist es bisweilen nicht aber für die Halter funktionierts und das ist gut so.
    Für die wo es nicht funktioniert gibts Trainer oder wer keine Lust hat gibt den Hund ab. Das ist die Realität auch wenn sie nicht nett ist.


    Na klar kann man sich hier mit seinem Wissen hin stellen und mal allen schön erzählen was sie denn hätten tun sollen können und stellt sich dann hier als der Chef-Master-all-Positive-Pack-Leader hin - das führt aber nicht zum Ziel weil es das Problem nicht löst sondern sogar welche auf tut. Es vermittelt den Eindruck, dass es Leute gibt, die z.B. ohne jegliche Verhaltenshemmung oder auch Korrektur ihren Hund erziehen können und erhöht den Druck auf den Halter das auch zu machen.


    Ich persönlich bin mittlerweile eher auf der Schiene lieber nen Tipp zu geben um Ideen an die Hand zu geben die ein Halter dann zur Lösung seines Problems nutzen kann. Das hat mir bis jetzt immer gut geholfen - Ideen von anderen.

    @Juliaundbalou sehe ich ähnlich. Zeit und Erziehungsstand können manchmal mit dem Alltag nicht mit halten.
    Ich habe aber über die Jahre ein "hier lang" aufgebaut. Das funktioniert ganz prächtig. Ich sag meinem Hund das wenn er Anstalten macht. Manchmal kommt er nicht mit (wegen Feindin die tot gestarrt werden muss) dann wird er zum mitkommen gezwungen - kommter mit gibts Leckerchen oder er darf aus weiterer Entfernung gucken oder sogar Spur verfolgen.
    Das dauert ne Weile aber klappt gut (in meinem Fall).

    Welche Medikamente hmm lass mich mal überlegen ... ich nutze Oxytocin und Menantonin, ein Bein, eine Hand und ein handelsübliches Ledersofa.
    Auf dem werde ich morgen sitzen bis spät, mein Hund neben mir, Kopf auf dem Bein, Hand auf Hund und er wird schlafen und ich werde Serien gucken.
    Wenn ich die letzten 5 Jahre überlege wurde es zu Silvester immer besser mit dem Hund. Ich werde es morgen sogar ohne Thundershirt probieren.


    Ach ja und Gassi ... naja das wird wohl im Mali-auf-Hundeplatz-Style ablaufen aber wir haben Ecken da ist man vor dem Lärm recht gut geschützt.

    Hunde sind ja nun nicht dämlich und rein auf Körperlichkeiten reduziert und verstehen durchaus Unterschiede, die situationsbedingt sind.
    Ein "Hey du da"-Anstupsen ist eine völlig andere Nummer, als ein strafender Schlag (oder "Klaps", wenn man es denn beschönigend nennen will). Selbst wenn es vom körperlichen Gefühl her das selbe ist, also das Level an zugefügtem "Schmerz" gleich ist, so wird es auf Grund der unterschiedlichen Emotionslage des Halters komplett unterschiedliche Reaktionen des Hundes hervorrufen.

    Beschönigen möchte ich die Sache nicht sondern sondern die Intensität damit ausdrücken - ich kanns ja schlecht in Newton ausdrücken ;)
    Ich stimme dir aber zu - je nach Erregungslage wird ein Klaps anders wahr genommen. Bei niedriger Erregungslage wird der Hund verstört schauen während er in hoher Erregungslage nur sein Verhalten unterbricht und sofort das geforderte Alternativverhalten ausführt.
    In meinem Falle würde ich auch nicht von Schmerz reden ... der Effekt wird eher durch den Überraschungsmoment erreicht.


    Ich spiele übrigens mit meinem Hund ziemlich heftig und führe die Klapse an die selbe Stelle in selber Intensität aus und das hat einen ganz anderen Effekt. Und ja mein Hund spielt gern wilde Spiele mit mir - das ist vertrauensbildend und bindungstärkend.
    Nur so falls jemand seine Fantasie nicht unter Kontrolle hat ;)


    Korrekturen (um den Faden nicht zu verlieren) sind als auch eine stark kontextabhängige Sache.

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    Mein bisheriger Trainer meinte immer, Verhalten, dass man nienichtundgarnicht haben will, sollte man wortlos - und damit natürlich körperlich - korrigieren. Also kein "Nein" oder "Hey" oder etwas in die Richtung, da der Hund sonst verknüpfen würde (einfach gesagt): "Wenn Frauchen/Herrchen nichts sagt, dann ist es ja ok."

    Das kommt mMn deutlich auf den Hund drauf an. Hat man einen Hund der sehr sehr einfach zu belohnen ist z.B. mit Angucken oder Ansprache (vermtl. Hunde mit einem hohen Will to Please bzw welche die schnell lange Verhaltensketten bauen) ist der Rat nicht abzweisen nur eben ob dann "körperlich korrigieren" die Konsequenz ist sei auch wieder stark vom einzelnen Hund abhängig. Ich würde es immer wie im Straßenverkehr machen - vorausschauendes Hundehalten ;)
    Zudem kann man dem Hund auch bei bringen, dass "Nein" bedeutet dass er jetzt gerade was verbockt und jetzt definitiv keine Belohnung folgt (no reward marker). Dann ist die Info "Nein" durchaus für den Hund von anderer Bedeutung als einfach mal Ansprechen und damit Aufmerksamkeit schenken.
    Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass der Hund eine ausbleibende Kommunikation als Ok wertet. Das geht vielleicht trainiert situativ aber nicht pauschal also würde ich mir deswegen keinen Kopf machen.

    Woher kommt jetzt dieser verbalaggressive Ausbruch?

    Du solltest mich doch bitte wohlwollend verstehen. Was soll ich denn jetzt noch machen wenn mir Verbalaggressive Schreibse unterstellt wird ? :ka:
    Aber ich versuchs: manchmal muss man etwas übertreiben um ein Verstehen zu bewirken (oder zumindest in der Hoffnung drauf).

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    Sehe ich eben anders.

    Ich gestehe dir großzügig deine Meinung zu :)

    Honig schrieb, ein Klaps sei in Ordnung.


    Ich finde das ist schon eine Grenzüberschreitung.

    In deiner Welt. In meiner Welt funktioniert sowas und in meiner Welt ist das auch in Ordnung sofern das gewünschte Ziel erreicht wird - eine Verhaltensunterbrechung. Der Lerneffekt ist minimal in dem Moment aber um die Situation (die zugegebenermaßen seltenst vor kommt) aufzulösen tut genau mein Verhalten bei meinem Hund seinen Dienst.
    Musste ja nicht machen :p


    Übrigens finde ich für mich persönlich eine Grenzüberschreitung wenn man einen Hund überhaupt nicht erzieht weil man nicht will oder kann - da sollte man mal anfangen zu kritisieren anstatt Leute zu kritisieren die nicht ins eigene Weltbild passen mit den Verhaltensunterbrechern die sie in einem Hundeforum zum Besten geben.