Die Befürworter fürs Einschläfern argumentieren da auf einer anderen Ebene. Nämlich, dass die Ursachen nichts am Ergebnis ändern - und das Ergebnis ist ein Hund, der nur noch mit massivsten Einschränkungen gehalten werden kann. Einschränkungen in einem Umfang, dass man sich fragen muss, ob ein sanfter Tod nicht die gnädigere Alternative für das Tier wäre.
Genau das ist es.
Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Tagen gelesen habe "Der Hund ist nicht böse, der Mensch hat ihn zum Monster gemacht." Es mag sogar in Grundsätzen stimmen. Aber es ändert nichts daran, dass der Hund - aufgrund seiner Vergangenheit, mangelnder Sozialisation, fehlender Erziehung oder auch Genetik - einfach nicht kompatibel ist für unsere Gesellschaft.
Der Mensch hat ihn "so gemacht", aber man kann das, was der Hund erlebt hat, eben nicht "auslöschen". Da gibt es keinen Knopf, dass er das alles vergisst, wenn er nur genug an Blümchen schnüffeln darf.
Wir alle haben schon versucht unseren Hunden ein paar Unarten abzugewöhnen, die sich im Lauf der Zeit eingeschlichen haben. Sei es aufs Sofa hüpfen, am Kissen knabbern, im Garten buddeln ... harmlose Unarten. Aber jeder Hundehalter weiß, wie schwer es sein kann, solch erlerntes Verhalten wieder umzukehren und in andere Bahnen zu lenken.
Nun hat man hier einen Hund, der nicht nur "blöde Marotten" zeigt, sonder massiv gestörtes, aggressives Verhalten kombiniert mit schlechter Erfahrung / Haltung (mutmaßlich ...). Und da stelle ich ganz ernsthaft die Frage, ob man wirklich denkt, dass man so einen Hund "mal eben" - und damit meine ich nicht in ein paar Jahren - soweit hinbekommt, dass er keine Gefahr mehr darstellt. Noch dazu, wenn er nachweislich krank ist und Schmerzen ihn möglicherweise triggern.