Hallo zusammen,
unser (knapp 2jähriger) Labrador frisst seit jeher draußen alles was er finden kann.
Begonnen hat's als Welpe mit seinem eigenen Kot, dann der anderer Hunde, Kaninchen, Pferde etc. Aber natürlich auch alles andere, z. B. runtergefallene Leckerchen von anderen, Rüben oder was die Bauern hier halt so anbauen. Gestartet sind wir damals mit normalen Verboten wie "nein" (kennt er allgemein als Abbruchkommando), über "Pfui" (wir wollten eigentlich daß er's fallen lässt, haben's ihm aber irgendwie falsch beigebracht, er bringt uns die Sachen dann und läßt sie bei uns fallen). Das hat alles immer eine Weile funktioniert, dann wurde es schlimmer. Es kam eine Phase wo wir ihm alles aus dem Maul genommen haben - bis er anfing abzuhauen bzw. einfach schneller zu schlucken. Also auch keine Option. Nachdem wir mit gut einem Jahr die Hundeschule gewechselt haben, haben wir begonnen mit dem Futterbeutel zu arbeiten. Findet er super. Ließ ich ihm aber die Wahl zwischen Futterbeutel apportieren und was anderem Fressbaren (z. B. ein für ihn attraktiver Haufen) fiel die Wahl auf den Haufen. Wir haben's mit Nackenstoß probiert. Erst war er beeindruckt, hat einen riesen Bogen um die Rübe gemacht, noch Tage später. Bei anderen Sache wirkte es nicht. Irgendwann wich er schon aus, wenn ich mich ihm näherte. Also aufgehört.
Nachdem ich schon jede Hoffnung aufgegeben hatte, habe ich vom "Fuchskackealarmschrei" gelesen (Aufbau über Meideverhalten, alles was auf dem Boden liegt gehört mir und nicht ihm). In totaler Verzweiflung und ohne Aussicht anderer Optionen haben wirs probiert. Hat gut geklappt. Mußte allerdings immer mal wieder aufgefrischt werden (was glaube ich schon zeigte, daß der Erfolg nicht langfristig sein würde). Ca. zwei Monate ist's gut gegangen, ich bin zwar bei jedem Schnüffeln gucken gegangen was er macht, aber er hat nichts mehr gefressen - super. Endlich war mal wieder Freilauf möglich - wenn auch nicht wirklich entspannt für mich, aber ok es war ein Anfang. Bis wir vor ein paar Wochen abends noch kurz raus waren, so vor uns hinschlurften und er zufällig ein Leckerchen gefunden hat, was ich nicht gesehen habe. Seitdem wird's wieder schlimmer. In ein paar Wochen wird er wahrscheinlich wieder nichts anderes machen als nach Fressbarem suchen. Ich möchte ihn so gerne frei laufen lassen (er gehorcht -dank Futterbeutel- auch supergut; außer es geht um etwas zu fressen), aber so geht das nicht. Jetzt war meine Idee, ihn ruhig weiter nach Fressbarem suchen zu lassen, aber dann dazu zu bringen, daß er's nicht aufnimmt sondern anzeigt und ich ihn anderweitig belohnen kann - wenn's mal nur Leckerchen anderer Leute wären würde ich es ihn auch mal essen lassen, wenn das hilft.
Meine eigentliche Fragen: Welches Alternativ-/Anzeigeverhalten eignet sich dafür und wie kann ich's ihm beibringen? Hinsetzen/-legen hätte den Nachteil, daß ich immer zu ihm Laufen müsste, bei bepflanzten Feldern wird der Bauer sich bedanken. Bellen möchte ich nicht, bin froh, daß wir damit keine Probleme haben. Macht es Sinn, daß ich mich irgendwie von ihm anstupsen lasse? Oder habt Ihr noch andere Ideen? Ein Hinweis zum Aufbau würde mir auch sehr helfen, da stehe ich oft auf dem Schlauch. Hilfsmittel wären bei uns der Futterbeutel oder auch Spielzeug. Clicker kennt er auch.
Viele Grüße!