Falls die TE überhaupt noch mitliest, möchte ich kurz was dazu sagen.
Zitat
Wir haben dem Hund z.B. zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten geschaffen. Zum Schluss sogar ein Rückzugszimmer, vor das wir eigens eine Tür gebastelt haben, durch die nur der Hund und nicht das Kind kommt. Damit er da vollkommen seine Ruhe hat und sich immer sofort zurückziehen kann, sobald es ihm mit dem Kind zu bunt wird.
Das hat er leider nicht in Anspruch genommen und hat das Kind weiterhin angegrummelt, wollte aber gleichzeitig immer beim Rudel, d.h. tagsüber mir und meinem Kind sein.
Immer wenn das Kind nicht da war oder geschlafen hat, hab ich versucht wann immer es ging, dem Hund ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken: Hab ihn gestreichelt und gebürstet, ihm freundlich zugeredet.
Und auch im tiefsten Winter bin ich mit Kind und Kinderwagen noch stundenlang im Schneegestöber rumgelaufen, damit Scotty genug Auslauf bekommt.
Wenn Scotty das Kind angeknurrt hat, hab ich nicht nur ihn ausgeschimpft, sondern auch das Kind, wenn es Scotty zu Nahe gekommen ist. Ich habe immer versucht, beiden gerecht zu werden und keinen einseitig zu bestrafen.
Das sind jetzt ein paar Beispiele von unserem Zusammenleben.
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Ich kenne deinen anderen Thread nicht, halte aber diesen Problemlösungsversuch für falsch. Ich sage gleich, ich bin KEIN Hundetrainer, und ich bin zu jung für 30 Jahre Hundeerfahrung, also korrigiere mich jemand, wenn ich falsch liege. Aber so wie du das schilderst, hört sich das viel eher nach Kontrollverhalten des Hundes ggüber des Kindes an als nach "Angst" oder "will seine Ruhe haben".
Du schreibst, ihr habt ihm sogar ein eigenes ruhiges Zimmer eingerichtet, wo er aber gar nicht hin wollte. Allein das sagt mir, dass das mit dem "er will nur seine Ruhe haben" nicht soo weit her sein kann - er hätte sie haben können, die Ruhe, offenbar war da aber noch was anderes.
Nur aus diesem obigen Post würde ich die Vermutung äußern, dass er eher das Kind (als ein sich unruhig bewegendes Wesen, das er nicht versteht) kontrollieren will und gleichzeitig deine Aufmerksamkeit nicht teilen will. Beides hast du meiner Ansicht nach mit deinem oben beschriebenen Verhalten eher bestärkt. 1. hast du "ihm ungeteilte Aufmerksamkeit" zukommen lassen, sobald das Kind aus dem Spiel war = er lernte, aha, das Kind ist der "Störfaktor", plus er ist an deine Aufmerksamkeit gewöhnt, fordert sie ein und bekommt sie auch. Wenn das Kind dabei ist, versucht er ihm vielleicht zu "sagen", "hey, du bist ein Baby, du hast hier nichts zu sagen, ich bin dran". Dass das Kind keine Hundesprache versteht und auf subtilste Signale wie hochgezogene Lefzen nicht reagiert und es daher zu Knurren und Schnappen (als Verdeutlichung) kommt, fände ich nur logisch.
2. dadurch, dass du dich so sehr um ihn gekümmert hast, alles mit ihm gemacht hast (Stichwort ungeteilte Aufmerksamkeit), weil du nicht wolltest, dass er vernachlässigt wird, kann es sein, dass du für ihn keine konsequente und Grenzen aufzeigende Führung (mehr) warst. Er hat Aufmerksamkeit bekommen, wenn er sie wollte (und wenn es Schimpfen war), er hat dich vielleicht auch nicht mehr für voll genommen. Und sich in der Position gesehen, das Kind (und dich) zurechtweisen/kontrollieren zu dürfen/müssen (immer in der Nähe sein ist auch so ein Schlagwort).
Das ist reine, völlig freie Interpretation von deiner Beschreibung und kann auch völliger Unsinn sein, das ist mir klar :) aber es sind einige Sätze gefallen, die typisch sind für so etwas, es ist ja kein Einzelfall (das Problem Hund/Kind).
Das hilft euch aber vielleicht dabei, erst einmal euer Verhalten und eurer Hundewissen zu überprüfen und das Problem bei einem eventuellen neuen Hund gleich ganz zu umgehen.
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Auch gehören Kinder und Hunde nicht dauerhaft unbeaufsichtigt, da gebe ich dir Recht. Aber du wirst sicherlich verstehen können, dass es trotzdem Momente gibt (auf Klo gehen, im Nebenzimmer saugen o.ä.) wo beide auch mal kurzzeitig unbeaufsichtigt sind, 24h rund um die Uhr Überwachung schafft niemand.
Verstehen... naja, ich hab keine Kinder. Aber nein, das verstehe ich absolut nicht, gerade nicht bei Beispielen wie du sie gerade genannt hast. Und wenn du Hund (oder Kind) mit ins Klo nimmst, einen Laufstall aufstellst, sie in getrennten Räumen lässt, die Türe zusperrst, den Hund in die Küche tust, egal. Niemals alleine unbeaufsichtigt lassen. Schon dreimal nicht, wenn man weiß, da gibts Probleme.