Ich habe mit meiner vorigen Hündin eine Weile überwiegend mit psychisch kranken Erwachsenen gearbeitet.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in diesem Bereich Menschen gibt, die ziemlich unberechbar sind. Wenn sie stark ausgeprägte emotionale Störungen haben, kann es unter Umständen für den Hund auch einmal unangenehm bis gefährlich werden.
In den meisten Fällen überwiegt natürlich die positive und beruhigende Wirkung.
Ich würde allerdings meinen Hund NIEMALS alleine mit Patienten lassen, aus sicherheitstechnischen Gründen für BEIDE Seiten.
Und dann kommt es natürlich auf den Hund an und wieviel er verkraftet, wie hoch seine Reizschwelle ist usw.
Meine Hündin war selbstsicher auf der einen Seite, aber sehr sensibel und zurückhaltend auf der anderen. Das war eine günstige Mischung. Sie spürte, wenn etwas im Argen war, ohne Angst zu bekommen und hielt sich dann stets in einer gewissen Distanz zum Patienten auf.
Einmal kam ein Jugendlicher (Hebephrene Schizophrenie) zur Therapie und war deutlich schlechter drauf als sonst. Sonst hat sie ihn immer begrüßt, diesmal nicht. Er war motorisch sehr unruhig, lachte wirr vor sich hin (hörte Stimmen). Erst als er sich irgendwann von selbst in die Hängematte legte und beruhigte, ging sie zu ihm hin und liess sich streicheln...
Wichtig ist auch, dass die Hunde in diesem Bereich ruhig sind und nicht gleich zu jedem hinrennen, denn es gibt viele, die unter massiven Ängsten leiden, die sich mitunter auch auf Hunde verlagern können.
LG