Zitat
Ich glaub ich hab gestern oder so wieder was drüber gelesen. Teils ist "Erziehung über Schmerz" einfach mal der Status quo (gewesen). Das muss nicht daher kommen, weil man dem Hund/Tier Schmerzen zufügen WILL, sondern es eben einfach mal so abzulaufen hat, da es (früher) keine ausreichende Literatur gab und die Menschen den Tieren (damals) ja jegliches Empfinden absprachen - Lerntheorie und Emotionen waren kein Thema. Das hat sich eben gehalten. Für die Bereiche, die wichtig waren ließ sich über Schmerz gut und schnell trainieren - es hat eben funktioniert. Deswegen ist es heutzutage auch mitunter so schwer davon wegzukommen und die gewaltfreieren Methoden durchzusetzen - aber heute gelten auch andere Maßstäbe, den Hunden wird mehr abverlangt, die Gesellschaft ist viel sensibler (auch im negativen Sinne) geworden. Wichtig finde ich, dass Aufklärung und Reflektion stattfindet, dass man sich mittlerweile, wenn man denn so will, ausreichend und aktuell informieren kann.
"Damals" hat man die Hunde nicht gesehen - man konnte nicht sagen ob sie gut oder schlecht erzogen waren, es hat niemanden interessiert, wenn der Hund "hinten im Hof ausm Zwinger gebellt hat" - Trainingsmethoden waren auch kein Thema, es gab ja nur eine. Heute braucht man nur eine Runde um den Block zu machen und findet den angebundenden kläffenden Dackel vorm Discounter ein unglaubliches Ärgernis.
Hallo Claudia,
danke für deine Antwort. Dass man "heutzutage" mehr weiß über Hundeerziehung, dass Lerntheorien und Erziehungsmethoden sich verändert haben, ist mir klar - und dass es eine wünschenswerte, positive Entwicklung ist, finde ich auch unbestreitbar. Aber es muss doch mehr Erklärungen dafür geben, dass Leute mit dem Stachler arbeiten, oder nicht? Es kann ja nicht alleine daran liegen, dass Leute z.B. auf Hundeplätze/in Vereine kommen, in denen seit jeher so gearbeitet wird und man es dementsprechend "den Neuen" so weitergibt, oder?
Und grade, da der/die User/in (weiß grade nicht mehr, wer es genau war, sorry), von dem ich oben zitiert hatte, betonte, dass ein Stachler nicht zwangsläufig Schmerz und Meideverhalten beim Hund auslösen muss, interessieren mich eben meine oben gestellten Fragen umso mehr: Wieso, weshalb, warum und vor allem wie? Und warum geht es nicht anders, bzw. was wird dadurch ersetzt? Ich kann mir das eben einfach nicht vorstellen und die wenigen Vereine, die es hier in meiner Nähe gibt, auf denen evtl. noch so gearbeitet wird.... :/ Nun, da wird mir schon schlecht, wenn ich sehe, wie ein uns begegnender Schäfi von seiner Halterin ins Platz ge-leinen-ruckt und gebrüllt wird und dort so gehalten wird, obwohl er rein gar nichts machte - da kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass der Stachler so eingesetzt wird, wie es im von mir oben zitierten Teil beschrieben wurde: "mit dem Stachel gearbeitete Hunde kennen (gearbeitete, nicht dran aufgehängt und drangsalierte)", sondern eher, das eben eher letzteres passiert und das kann ich mir schlecht ansehen... 
LG, Anni