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Aber ist nicht dieses Szenario eher den Menschen vorbehalten, die für die maßgebliche Prägung und Sozialisierung verantwortlich sind?
Nicht unbedingt. Janosch ist eigentlich "mein" Hund. Ich bin alle 2 Stunden mit ihm raus als er Welpe war, bin in die Hundeschule mit ihm, habe ihm die Welt gezeigt, füttere/pflege/erziehe ihn und spiele mit ihm. Und mein Mann? Der balgt 5 Minuten am Tag mit ihm rum und wird angehimmelt wie sonst was. Rein von der Seite betrachtet, wer hat die Sozialisation übernommen und wer verwaltet die Ressourcen bin ich eigentlich die "Hauptperson" im Leben meines Hundes. Nichstdestotrotz ist mein Mann Janoschs persönlicher "Augenstern"
Wenn Du auf so was empfindlich reagierst, dann will ich Dich damit vorwarnen. Denn dieses Szenario kann eintreten. Und auch ein "Ein-Mann-Hund" ist nicht zwangsläufig ein "Ein-Mann-Hund" sondern vielmehr häufig ein "Ein-Familien-Hund".
Womit wir beim nächsten wären. Es gibt viele Hunderassen die anderen Menschen gegenüber distanziert und zurückhaltend beobachtend sind - und dabei ein bisschen einfacher zu händeln sind. Klar passen Labbi und Goldie bei Deinen Anforderungen nicht. Aber z.B. sämtliche "Hofhunderassen" (Bernhardiner, Berner Sennen, Leonberger und Co.) sind sehr und zumeist ausschließlich auf ihre Familien fixiert und sind anderen Menschen gegenüber absolut misstrauisch. Mein Janosch bspw. würde sich nie mit einer Wurst o.ä. von einem Einbrecher bestechen lassen. Und selbst Freunde und die Nachbarn die er sehr oft sieht werden akzeptiert, aber er biedert sich denen nie an. Wenns nach ihm ginge, würde die Welt nur aus ein paar Hundekumpels und uns bestehen
Wo bei einer Erkrankung wie Deiner aber auch wieder ein Problem liegt. So einen Hund kannst Du in schlechten Phasen nicht einfach mal übergangsweise abgeben.
Mal als Beispiel: Wir waren letzten Mai zu einer Taufe und Freunde von uns haben auf Janosch aufgepasst...bewussterweise in unserem Haus also seiner vertrauten Umgebung. Janosch hat nicht gefressen. Er wollte nicht mit ihnen spazieren gehen. Er saß im strömenden Regen draußen auf dem Grundstück und wollte nicht reinkommen. Was ich damit sagen will - ich finde es nicht so gut, dass unser Hund so extrem auf uns fixiert ist. Bloß haben wir auch keine Erkrankungen, die von Anfang an das Potential in sich tragen, dass einer von uns kurzfristig für Stunden oder Tage ausfällt. Kann denn Dein Freund, auch in der Selbständigkeit, gewährleisten, dass der Hund versorgt ist? Sprich, könnte er ihn mitnehmen? Und wieviel Kundenkontakt hätte er? Ein SWH ist ja eher scheu.
Wo ich ein weiteres Problem sehe... Du schreibst von Phasen und dass Du sehr sensibel bist. Ein Wolfhund ist ja nun nicht ohne: sehr intelligent und sehr eigenständig. Was wenn er sich mal nicht so verhält wie Du Dir das vorgestellt hast? Ich glaube ein Wolfshund ist so intelligent, dass er Schwächephasen seines Gegenübers genau erkennt - und gnadenlos ausnutzt. Selbst in starken Phasen wird dieser Hund immer mit Dir diskutieren und hinterfragen wieso er denn jetzt bitte schön diese Anweisung befolgen sollte. Und genau das kann einen sensiblen Menschen extrem reizen. Für einen solchen Hund braucht man wahnsinnig viel Nerven, Ruhe und Gelassenheit.
Du schreibst in Deiner Überschrift VIEL Vorbildung. Ich nehme mal an, dass betrifft nicht Deine aktuelle Situation sondern die Zeit die Du noch hast bis der Hund einziehen soll. Denn auch wenn ein Yorkie ein Terrier ist
würde ich aus Deiner Geschichte nun nicht unbedingt viel Vorbildung herauslesen. Und ein Wolfshund? Naja, "anfänger-geeignet" ist sicher was anderes.
Hast Du Dich denn auch schon mit dem Jagdtrieb beschäftigt?
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Machbar und absolut mein Ding sind Spatziergänge von (ca.) mind. einer Stunde Dauer in die Natur, welche ich dann auf mehrmals Täglich verteilen müsste rein von meiner Verfassung her. Also mehrmals am Tag über ne Stunde.
Meinst Du hiermit, dass Du die Stunde auf mehrmals verteilen müsstest oder für jeden einzelnen Spaziergang ne Stunde möglich ist?
Ich kann es auch aus Deinen Posts immer noch nicht herauslesen. Das was Du schreibst, was Du von dem Hund erwartest - das können zig andere Rassen auch leisten. Also warum genau soll es ein SWH sein? Warum keine andere Hunderasse?
Schau doch mal hier: https://www.dogforum.de/mijn-naam-is-n…ml?hilit=nimueh Nimueh ist, denke ich, hier im DF das ultimative SWH-Beispiel. Da gibts dann auch Bilder von der Nimueh-Autoeinrichtung-Auseinandersetzung, die kikt1 angesprochen hat. Und vielleicht ergibt sich ja auch die Möglichkeit sie mal real kennenzulernen. Das find ich nämlich am wichtigsten. Die Hunde real kennenlernen und Halter ausfragen zu können.