Vorab – beim Berner sollte man sich immer über die Lebenserwartung im Klaren sein. Man spricht von durchschnittlich 7-8 Jahren. Viele Züchter arbeiten intensiv an einer Umkehr. Die RZV haben einen Zuchtwert „Lebensdauer“ eingeführt, aber nichtsdestotrotz ist die Sterblichkeitsquote unter 10 Jahre doch noch sehr hoch. Das sollte man vorab einfach wissen und vorallem bei der Züchterwahl darauf achten. Lieber einen Züchter suchen, der nicht so sehr auf Aussehen und Größe Wert legt, dafür aber auf die Langlebigkeit.
Richtig ist, dass bei einem großen Hund die Dinge auch teurer sind…das Halsband, das Geschirr, Hundebett, Box fürs Auto etc. Auch Tierarzt kostet mehr – Impfdosen, Narkosedosen etc. werden ja nach Körpergewicht berechnet.
Sonst die Kosten. Naja, kommt alles drauf an was man braucht. Starterset für 200-300 € klingt schon mal vernünftig. Ein ordentliches Hundebett würde ich für einen Welpen noch nicht kaufen. Janosch bekam letztes Jahr mit 2 Jahren erst ein vernünftiges Bett. Vorher hat er die zigmillionen Decken und Kissen die wir gekauft und umgenutzt haben, fleißig zerflückt.
Wieviel er frisst kommt auf den Hund und die Fütterung an. Unser Berner ist mit 40 kg ein Fliegengewicht. Der frisst dementsprechend weniger. Würden wir nur Trockenfutter füttern (z.B. Josera Optiness, was meiner Meinung nach ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat) müsste er ca. 360 gr am Tag bekommen (klingt verdammt wenig, sieht auch verdammt wenig aus). Ich habs mal ausgerechnet, dass das ca. 1 € pro Tag wäre. Ich persönlich halte aber nichts davon ausschließlich Trockenfutter zu füttern. Daher gibt’s bei uns noch Dose und Frisches. Im Schnitt kommen wir inkl. Knochen und Leckerlies auf ca. 70-80 € im Monat. Also nicht ganz so schlimm. Allerdings haben wir bei uns auf dem Dorf sehr gute und preisgünstige Bezugsquellen für hochwertiges Fleisch und Knochen.
Bei der Unterbringung in der Hundetagesstätte haben wir übrigens keinen anderen Preis gehabt als ein kleiner Hund. Macht vielleicht auch jede Tagesstätte anders.
Berechtigt finde ich den Einwand Treppen. Grade bei einer Rasse bei denen viele Vertreter schon in jungen Jahren Gelenkprobleme haben, sollte man Treppen möglichsts vermeiden. Und glaube mir, die Vorstellung, dass Du den Hund im Wachstum immer trägst, klappt nicht. Sobald er 25-30 kg hat, kann man langsam nicht mehr. Daher so wenig Treppen wie möglich.
Was die Wohnungsgröße betrifft – das muss jeder für sich ausmachen. Ehrlicherweise, 40 m² ist mein Wohnzimmer und für mich ist es unvorstellbar dauerhaft mit Hund auf dieser Fläche zu leben. Das heißt nicht, dass es nicht geht.
Der Einwand mit dem nur am Kehren und Putzen sein, ist sehr berechtigt. Vorallem weil Berner sich, besonders wenn sie schön schlammig sind, sehr gerne überall anlehnen – an Deine frisch angezogene beste Hose, an die frisch gestrichene weiße Wand. Bzw. auch sehr schön, wenn er nass mitten im Raum steht und sich erstmal schüttelt. Klar, man kann ihn ja erstmal abtrocknen. Bloß der trocknet nicht nur wegen eines Handtuchs. Das dauert ein paar Stunden bis der wieder richtig trocken ist. Und auch Fellwechsel ist nicht direkt schön. Also, auch darüber muss man sich einfach im Klaren sein.
Edit: Was ist mit dem Vermieter bzw. allgemein mit dem Haus in dem Du wohnst? Du darfst nicht vergessen, dass ein Berner ein Wächter ist. Der bellt zwar in der Regel nicht grundlos, aber wenn er mal bellt, ist das nicht grade leise.