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Und dann gibt es sie, die Handvoll aufrechter Helfer, die versuchen der Plage Herr zu werden. Die versuchen in der Bevölkerung aufzuklären. Die medizinische Hilfe leisten. Die Kastrationsprogramme durchführen und die -ja, diese Pöhsen- versuchen die bedürftigsten Hunde im Ausland zu vermitteln.
Meine persönlich Meinung hierzu ist, dass es die Handvoll aufrechter Helfer gibt - aber das genau so viele "doofe Deutsche" abgezockt werden. Oder sagen wir nicht doof (sorry, das Wort kam nicht von mir) - sagen wir lieber gutgläubig, mitleidsvoll, sicherlich manchmal auch einfach mit einem Hang zum sich-besser-fühlen-indem-man-was-Gutes-tut.
Genauso wie mit dem Mitleid und/oder dem Geiz der Menschen auf dem sog. Polenmarkt gespielt wird, genauso haben sich ganz sicher einige diesen "Geschäftszweig" schon erobert.
Ich meine mal ehrlich - einfacher geht es nicht. Da geh mal eben nach Spanien/Griechenland/wo auch immer, fange ein paar Straßenhunde ein oder noch besser, lass gleich ein paar niedliche Mischlinge in irgendeinem Dorf im Hinterland produzieren, schreibe auf meine Homepage eine höchstdramatische Geschichte, wie der Straßenhund/die Welpen grade noch so aus der Tötungsstation gerettet wurden und verlange dann 350 € Schutzgebühr. Konsequenterweise suche ich mir noch Flugpaten. Ich spare die Transportkosten und es gibt gleich wieder locker zwei Menschen, die sich supi fühlen, weil sie einem Tier geholfen haben - der neue Hundehalter und der Flugpate.
Ja, ich stehe dem Auslandstierschutz extrem skeptisch gegenüber - nicht dem TS vor Ort aber dieser inzwischen riesigen Vermittlungsmaschinere. Und da ist mir auch völlig gleich ob Straßenhund oder Tierheimhund. Ich behaupte nicht, dass das Problem im Ausland gelöst wäre, weil keine Hunde mehr aus dem Ausland nach Deutschland exportiert werden. Und ich will in keinster Weise behaupten, dass alle Tierschutzorgas böse sind.
Aber wenn ich weiß, dass manche Hunde in deutschen Tierheimen schon seit Jahren einsitzen nur weil sie groß und dunkel sind, dann sehe ich es nicht ein, einen Hund aus dem Ausland - und sei er noch so bedürftig - nach Deutschland zu holen. Vorallem sehe ich es nicht ein, dass manche schon gar nicht mehr in deutschen Tierheimen nachschauen sondern sich sofort an den Auslandstierschutz wenden. So nach dem Motto "Hier in Deutschland gibts keine Hunde in Not, daher brauche man sich ja gar nicht mehr hier umzuschauen wenn man einen Hund möchte. Aber im Ausland da gibts so tolle (zumeist deutsche?) Menschen, die wollen den Ärmsten der Armen helfen."
Wie gesagt, ich möchte damit nicht den Auslandstierschutz allgemein angreifen, aber ich bin nun mal jemand der gern erstmal vor der eigenen Tür kehrt. Das heißt, ich unterstütze erstmal das hiesige Tierheim und nicht das auf Mallorca. Und wenn ich im Ausland bin - und ich bin nunmal bedingt durch Freunde oft in Griechenland - dann unterstütze ich das Tierheim, was ich mit eigenen Augen gesehen habe.
Zusammengefasst: ich finde auch beim Auslandstierschutz muss man das Gleiche sagen wie beim Welpenkauf - Augen auf, informieren, Erfahrungen anderer erfragen, hinfahren, ansehen. Aber nicht die Ware Hund im Internet aussuchen und exportieren lassen!