Diese ganzen Überlegungen kenne ich.
Ich hatte mit 15 einen Golden Retriever bekommen. Bei uns in der Familie war von Anfang an klar, dass es zwar "mein" Hund sein sollte im Sinne von kümmern, erziehen etc. aber sowohl das Finanzielle als auch der Hund - wenn ich mal zum Studium gehe - bei meinen Eltern bleibt. So wars dann auch.
Seit ich dann mit 18 ausgezogen bin, wollte ich immer wieder einen Hund haben. Aber wie das so ist: Studium, erster Job usw. Ich habe mir kein Zeitziel gesetzt sondern gesagt, dass die Umstände passen sollen.
Für mich war eine Grundvoraussetzung ein Haus im Grünen. Dann habe ich jetzt das Glück, dass ich mit Mann zusammen bin, der den Wunsch erstens mitgetragen hat und auch heute im Praktischen mit umsetzt. Dadurch, dass er tagsüber meist zu Hause ist, geht er immer eine große Runde und ist einfach da für den Hund. Der Rest - morgens/abends/am Wochenende spazieren, Erziehung, Füttern, Arztbesuche, Bürsten, staubsaugen (ja, das ist ein großer, großer Zeitposten bei einem Hund mit Unterwolle) - bleibt dann aber an mir hängen
Wirst Du als niedergelassene Ärztin arbeiten oder im Krankenhaus? Und wie arbeitet Dein Freund?
Als niedergelassene Ärztin mit eigener Praxis könntest Du den Hund ggf. mitnehmen und in einem Nachbarzimmer unterbringen (macht meine Augenärztin so). Im Krankenhaus hättest Du Schicht-Dienst.
Bei uns ist es so, dass ich einen ganz normalen Vollzeitjob habe, gern auch mal mit Überstunden. Mein Mann ist aber Rettungsassistent und hat 12 h-Schichten. D.h. er hat prinzipiell schon mal zwar längere aber dafür weniger Arbeitstage als ich. Dann hat er viele Nacht- und Wochenendschichten. Am Ende kommen wir im Monat auf 3-4 Tage die wir organisieren müssen. Manchmal nehme ich mir einfach einen Tag oder einen halben frei oder mein Mann tauscht einen Tag mit nem Kollegen. Manchmal geht Janosch in die Hundetagesstätte. Manchmal bleibt er alleine im Garten. An letzteres haben wir ihn behutsam gewöhnt. Dadurch ist er sehr entspannt wenn er draußen ist, beobachtet ein bisschen Nachbars Hühner, jagt mal ne Katze vom Grundstück, buddelt Knochen aus und verbuddelt sie dann wieder und schläft den Rest des Tages einfach unter einem Strauch.
Ich finde also nicht, dass man prinzipiell zwei Berufstätigen abraten muss. Man muss nur die individuellen Gegebenheiten betrachten.
Wie wir allerdings noch ein Kind unterbringen würden, wissen wir dafür nicht. Darüber machen wir uns Gedanken, wenn meine Mutter in zwei Jahren zu uns in die Nähe ziehen wird. Anders klappt das einfach nicht.
Bei uns kam aber der Hundewunsch vor dem Kinderwunsch. Wenn es bei Euch andersherum ist (so klingt es für mich raus) würde ich Euch erstmal raten Euch auf den Kinderwunsch zu konzentrieren.
Eine Freundin von mir ist anderthalb Jahre in Elternzeit gegangen und sie haben sich, als das Baby 6 Monate alt war, einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim geholt. Das hat super geklappt. Der Hund war schon stubenrein, musste also nicht aller 2 Stunden zum Pipi raus, er ist schon gut an der Leine gelaufen und meine Freundin hat Spaziergänge mit Hund und Kind machen können. Sicherlich ein Glücksgriff. Aber das wäre doch auch eine Option.
Wegen Büchern. Ich habe hier auch noch 3-4 Bücher speziell zum Goldie stehen. Aber die sind halt schon aus den 90-ern. Ich hab die als Janosch zu uns kam und ich die Berner Sennen-Bücher durch hatte auch nochmal durchgelesen und festgestellt - eigentlich braucht man nicht wirklich ein Rassebuch. Meist steht in den Büchern 10 Seiten was zur Rasse und der Rest ist Haltungs-, Erziehungs-, Ernährungs- und Gesundheitsratgeber.
Empfehlen kann ich das "Welpenbuch" von Kosmos.
Ansonsten hab ich letztens gesehen "Retrieverschule für Welpen". Da wird halt auch ein bisschen rassespezifische Erziehung mit eingebracht (wie man Dummytraining aufbaut usw).
Super fand ich auch: "300 Fragen zum Hundeverhalten". Ist ein recht gutes Einsteigerbuch, weil es viel Grundwissen vermittelt. Allerdings geht es nicht wirklich in die Tiefe. Es vermittelt aber kurz und knapp wieso ein Hund eventuell Kot frisst, warum man keinen Schnauzgriff anwenden sollte, wieso ein Welpe pfötelt etc.