Also ich finde, dass heute aus der Hundeerziehung eine Wissenschaft gemacht wird. Früher waren Hunde auch erzogen, da hat man aus dem Bauchgefühl heraus gehandelt und vieles richtig (aber auch falsch) gemacht. Dennoch, war Hundeerziehung nie das große Thema.
Auch die Hundeauslastung wird heute sehr hoch angesiedelt: Welpen müssen knapp nach Übernahme zur Welpenspielstunde, Junghundeschule, Hundeschule ist angesagt, Köpfchenarbeit usw.
Früher musste sich der Hund mit einer Wachaufgabe und Hundeschutzaufgabe begnügen und hat auch überlebt. Da waren auch viele Stunden ohne Aufgaben und menschlicher Zuwendung. Heute wird einem ein schlechtes Gewissen gemacht, wenn der Hund mehrere Stunden alleine verbringen soll.
Es ist wie so oft, die falsche Dosis macht das Gift und damit die Probleme. Wer eine gesunde Mischung zwischen Aufgabe und Ruhepause wählt, der macht sicherlich nichts verkehrt.
Mich kommt es oftmals so vor, als ob Hunde, wie die Menschenkinder, von klein auf ein volles Programm haben müssen, das tunlichst eingehalten werden muss. Hund und Kinder haben vollen Terminkalender und werden überall hingekarrt. Ich bin mir nicht sicher, ob so soziale oder geistige Förderung wirklich auf nahrhaften Boden fällt. Manchmal ist weniger mehr!