Beiträge von Phoenix89

    Liam würde einem Freund gehen der ihn auch unter der Woche betreut wenn ich tagsüber in der Klinik oder im Büro bin. Das wäre für mich optimal da er dort die entsprechende Auslastung und Liebe erfährt und es obendrein schon gewöhnt ist dort zu sein.
    Aus deiner Situation heraus ist es echt schwierig. Ich wüsste außer oben genanntem Freund auch niemanden dem ich ihm geben würde. Einzige Alternative wären noch meine Eltern, das würde aber nur bedingt gut gehen da sie von der Auslastung eines Hundes null plan haben und Liam nicht auf sie hört.

    Wir sind in mehreren Bereichen tätig.


    Longieren:
    Pro Longierblock (4 Stunden á 60-90 Minuten) zahlen wir 50 Euro. Benötigt wird ne 5 Meter Schleppe (vor allem am Anfang), Heringe, Flatterband und Pylonen. Preise dafür sind unterschiedlich, je nachdem wo man einkauft.


    Dummy:
    Üben wir viel privat, sind aber auch einmal wöchentlich auf dem Platz. Dafür sind 7 Euro pro Stunde fällig, wobei wir jetzt vor einer Erhöhung auf 8,50 Euro stehen. Ich bringe meine eigenen Dummys mit, es stehen aber auch auf dem Platz welche zur Verfügung. Beim Standarddummy bist am Anfang mit 8 Euro pro Dummy dabei. Wenn es Richtung Felldummy, besondere Größen oder Dead Fowls geht zahlt man auch mal nen Fünfziger ;) Pfeife, Moxon, usw. muss man natürlich auch noch rechnen.


    jagdliche Arbeit:
    Bin ich mehr oder weniger rein gerutscht, läuft viel über einen befreundeten Jäger und nur am Rande über einen Verein (ist nicht leicht nen Retriever im Vorsteherrevier durchzusetzen...).
    Obwohl ich an den Jäger nichts zahle (der hat dabei selbst seinen Spaß) sind damit trotzdem Kosten verbunden wie Schleppwild, Wild zum apportieren, Schweißkonzentrat fürs fährten, usw. Während Geflügel sehr günstig ist (Ente 7 Euro) zahlt man beim Prüfungsfuchs ca. 50 Euro. Dazu kommt natürlich auch Nenngeld für eventuelle Prüfungen, zwischen 20 und 100 Euro ca.
    Vorteil: Der Hund arbeitet meist nackt. Leine zum umhängen mit einer Halsung mit Jagdhaken und man ist gut ausgestattet.


    Unterordnung läuft bei uns zu 99% ohne Unterstützung vom Platz ab. Wir haben allerdings einen Junghunde- und einen Grunderziehungskurs besucht. Kosten jeweils 96 Euro. Hat sich aber sehr gelohnt und waren jeweils 8 Stunden.


    Liam fordert seine geistige Auslastung. Wenn ich mal einen ganzen Tag nichts gemacht habe und er nur stupide körperliche Auslastung (zb am Rad laufen) hatte, sucht er sich abends einen Dummy und setzt sich mit blitzenden Augen vor mich. Aber er dreht deshalb nicht hohl, auch wenns ihm wichtig ist.

    Erbricht er ausschließlich Futter oder auch (vor allem morgen) gelben oder weißen Schaum? Liam erbricht nüchtern sehr oft, das haben wir mit Ulcogant unter Kontrolle gebracht. Möglicherweise hat der Fremdkörper die Magenscheimhaut verletzt und nun ist diese gereizt oder sogar entzündet.


    Wie oft fütterst Du am Tag? Mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag verträgt ein Hund im Normalfall wesentlich besser.

    Nur kurz zum Thema Retriever: Ja, egal ob Labbi oder Golden sind sie für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet worden. Heißt hier wird nicht gestellt wie es beispielsweise bei den Vorsteher am Schwarzwild verlangt wird.


    Ich kenne einen Labbi sehr gut der absolut NULL Jagdtrieb hat und doof schaut wenn ein Reh direk vor seiner Nase aufspringt. Mehr aber nicht. Er ist auch super im Hundesport, macht für Futter alles und strotzt vor will to please. Würde ich sehr passend finden. Aber es geht in der Welt der Retriever halt auch anders...
    Mein Golden (50% Arbeitsblut) ist draußen nur am stöbern. Heißt er ist nicht nur ein Sichtjäger (was einem bei Dobermann und Co auch passieren kann) sondern er sucht gezielt Wild um das aufzutreiben. Somit muss ich ihn ständig unter Kontrolle halten. Mal so einfach entspannt durch den Wald oder durchs Feld zu spazieren ist da nicht drin. Er ist super auf Pfiff und Triller konditioniert, ohne hätte ich bei ihm keine Chance und dürfte viel Wartezeit auf unseren Runden einplanen ;) Auch auf der Schweißfährte ist er sehr gut veranlagt. Bei den Retrievern kommt es meiner Meinung darauf an welche Linie man erwischt.


    Boxer, (weißer) Schäferhund (Stockhaar) und Kurzhaarcollie wäre sicher ne gute Alternative. Sind traumhafte Hunde.

    Wurde Blut genommen? Der ANA Titer bestimmt? Wie sieht die Haut am Bauch aus? Sind die Krallen spröde und rissig? Wie sieht die Schwanzspitze und die Ohrenränder aus? Zeigt dein Hund sonst noch Beschwerden wie Fieberschübe, Durchfall, erbrechen oder ähnlichem? Ist der Hund fit oder apathisch? Kratzt er sich viel? Wie alt ist denn dein Hund?


    Zitat


    Eine ordentliche Ladung Cortison spritzen lassen und wenn dann die Beschwerden sehr schnell besser werden, dann ist es das Immunsystem, dass spinnt ...


    Das ist tatsächlich der einfachste Weg. Das war bei Liam auch der erste Schritt zur Diagnose.

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    Habt Ihr nix Anderes zu tun, als tagsüber Hundehäufchen zu zählen? :shocked:


    Ist jetzt ja nicht die größte Gedächtnisleistung ;)


    Liam löst sich auf drei Tagesrunden insgesamt 2-3 mal wenn es ihm gut geht. Wenn er wieder etwas Darmprobleme hat natürlich entsprechend häufiger.

    Wenn ich meinen Hund mit dem Ball belohne hetzt er, putscht sich hoch und dann hab ich den Rest des Spaziergangs meinen Spaß :roll: Belohnung ist wie Training individuell.
    Entsprechend gibts bei uns für besondere Leistungen entweder eine Runde knuddeln oder Futter.


    Da steht bei uns hoch im Kurs:
    - Trockenfleisch
    - Futtertube (Leberwurst und Joghurt Mix) --> ist toll weil er in dem Moment auf die Tube fixiert ist und es nicht nur ein "happ und weg" Gefühl ist
    - gekochte Hühnerherzen beim arbeiten wie fährten oder Dummy Training.

    Ich musste / muss mich mit dem Thema auch auseinander setzen.
    Bin da erstmal die ganzen Möglichkeiten durchgegangen. Rückgabe an die Züchter ist keine Möglickeit, dazu ist das Verhältnis zu angespannt und ich habe auch absolut kein Vertrauen in sie.
    Tierheim wäre für mich persönlich auch keine Alternative da Liam durch seine Krankheit nicht gerade ein Kandidat ist der sofort vermittelt werden würde.
    In meiner Familie kann er auch nur bedingt bleiben, meine Eltern sind keine "Hundemenschen" und meine Schwester ist noch zu jung, sie würde sich damit viel ihrer Zukunft verbauen und damit könnte ich nicht leben auch wenn sie sicher anderer Meinung ist.
    Deshalb habe ich testamentarisch verfügt dass Liam an seine Pensionsstelle gehen würde. Er lebt dort unter der Woche an fünf Tagen tagsüber wie ein Zweithund. Das ist für ihn die beste Variante.
    Wie Du siehst ist eine generelle Lösung hier schwer zu finden und ich drücke dir die Daumen, dass die Überlegungen rein theoritisch bleiben.