Beiträge von Shoppy

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    Also, ich verstehe das richtig: Mein Hund sieht nen anderen Hund, ich clicke und eigentlich sollte sie mich dann ansehen und nen Keks bekommen. Anfangs wird sie aber nicht einfach so zu mir schauen, sondern ich halte ihr nen Keks vor die Nase und drehe sie damit etwas zu mir. Soweit richtig?
    Vermutlich sollte ich dabei anfangs stehen bleiben und sie sitzen lassen, oder?

    Joa, aber ich hoffe, Du hast nicht nur das gelesen, das wäre extrem vereinfacht. Diese Hilfe setze ich anfangs ein, um den Hund auf die Idee zu bringen, dass Umorientierung eine gute Idee ist. Oder in Situationen, in denen "mehr Distanz" aus irgendeinem Grund keine Option ist.

    Und ja, ich mache das anfangs "stationär", weil der Hund das Spiel erstmal verstehen muß - und je weniger er tut desto schneller kann er lernen, welches Verhalten ich bestärke, denn er muß ja sozusagen um Ausschlußverfahren erstmal erkennen "ach, das ANGUCKEN des Dings ist gemeint, ach sooooooo!" und wenn ihm das klar ist, kann man anfangen, die Sache komplexer zu machen. Viele Hunde setzen sich dabei von alleine hin, weil das ja bequemer ist, und daher bestärkt man diese Körperhaltung automatisch mit, weshalb ich am liebsten gar kein Sitzsignal gebe. Manchmal ist das aber eine gute Hilfe, den Hund daran zu erinnern, sich besser zu "Erden".
    Wenn das Umorientieren zum Mensch VIEL zu schwierig ist, vielleicht, weil der Hund noch nicht gelernt hat, dass "Mensch angucken" nichts bedrohliches, sondern etwas lohnenswertes ist, dann lasse ich die Leckerchen vor dem Hund zu Boden fallen. Kopfsenken und Schnüffeln scheint auch für sehr viele Hunde entspannend zu sein.

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    Shoppy

    sind ja gute Ideen.
    Aber etwas umständlich, finde ich.

    Die Erklärung ist komplizierter als die ausführung ;D


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    Der Knackpunkt ist nicht das ich mich dem Hund nähere sondern das er zu mir kommt. Da muss auch keine Annäherung geübt werden.


    Joaaaaaa, für mich in dem Fall auch, daher hab ich ja so ausführlich beschrieben, wie ich das aufbauen würde!


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    Bring" ist ja ein einfaches Kommando. Die meisten Hunde sind ausserdem gierig, und geben gerne ab für etwas anderes. Die Arbeit mit dem Futterdummy basiert ja darauf. Es muss nicht immer was besseres sein.......
    Dabei wird dem Hund eine eigene, positive Handlung abverlangt. Der Hund geht AKTIV in das Tauschgeschäft ein.

    ich habe zwei Hunde im Haus, die extremst gierig sind, und eben NICHT "gerne" abgegeben haben - ganz im Gegenteil. Einer der beiden hat eine üble Beißgeschichte, weswegen er schon in mehrfach vermittelt war bzw aus Vermittlungen zurückgekommen ist, und sogar schon aus einem Tierheim geflogen ist, weil er nämlich NICHT getauscht sondern ordentlich zugebissen hat.
    Deshalb trainiere ich, dass sich die Hunde von der Ressource wegbewegen - muß auch erstmal gar nicht zu mir/Halter sein, einfach nur WEG von dem Dings, was immer da auch ist.
    Das bringt nämlich zu keinem Zeitpunkt den Hund in Konflikt, weil er und Mensch zu dicht an der Ressource sind.

    Ich stimme Dir zu - Und zum Mensch gehen und dort die Ressource tauschen ist auf jeden Fall besser als Mensch geht zum Hund und tauscht. Aber gerade wenn der Mensch Angst hat, hebe ich diesen Schritt für später auf - sofern der Schritt dann überhaupt noch notwendig ist.

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    Der Halter bleibt passiv, er verringert NICHT die Distanz, er bietet nur an.

    Leckerchen werfen und einatmen lassen ist , für mich, eine passive Arbeit.......der Hund erkennt doch gar nicht das ein Abgeben des Gegenstandes von ihm gesteuert werden kann.

    Natürlich tut er das, desshalb arbeite ich wie beschrieben mit dem Markersignal. Das gibt es, wie beschrieben für "Maul öffnen", "Dings rausfallen lassen", "von dem Dings" weggehen".
    Die Hunde wissen genau, für was die Belohnungen kommen. Es ist höchstens zunächst für den HUND passiv, der muß nämlich erstmal fast nichts machen - der Mensch muß gucken und koordinieren, was er clickt, und wohin das Leckerchen gezielt wird


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    Das ist für mich wichtig. Oft wurden mir Sachen zum Tausch angeboten.......freiwillig........ohne das ich bemerkte das Herr Hund sie in seinem Besitz hatte.

    Klaro, aber das ist ein SPÄTERER Lernschritt, zudem sich der Hund selber entscheiden sollte. Ich mach da nicht den Anfang.
    Sprich, wird mit "Dings mitbringen" zu irgend einem Zeitpunkt vom Hund entgegen getragen, clicke ich das natürlich an (anfangs, wenn der Hund noch ne Ecke weg von mir ist), die Belohnung gebe ich aber VON MIR WEG und ich bewege mich auch solange NICHT Richtung Ressource (sollte der Hund das Dings dann fallen lassen, um sich die Belohnung zu holen), bis wirkich 200% klar ist, dass ich das Dings aufheben kann, ohne dann einen Hund im Gesicht hängen zu haben.


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    Ich war sehr froh das mir er das iphone meines Sohnes zum Tausch anbot. :schockiert: Blöder Sohn lässt es ja überall rumliegen für alle zur freien Verfügung. :mute:
    (jetzt nicht mehr)

    Auch die Brille meines Mannes von neben der Couch wo sie unbemerkt runtergefallen war....wurde nicht zerkaut sondern angeboten......war mir eine Wurstscheibe schon wert!!

    Die alte Brotzeittüte vom Feld war billiger: einmal richtig loben und nen Schmatzer und gut wars.
    Für aus dem Kinderzimmer entliehene Fantaflaschen gab es irgendein Schnipsel der grad rumlag: Karotte, Apfel, usw

    Die Beziehung zum Hund wird ziemlich interessant so. Die Familie strengt sich auch mehr an beim aufräumen........
    Der Hund freut sich wenn er tauschen kann.......und wenn Not ist dann lang ich trotzdem hin. Da schaut der Hund nur recht verdutzt: WIE?? EINFACH SO?? UMSONST??
    Klappt recht gut.

    Birgit


    du setzt voraus, dass der Hund das macht - bei einem richtigen Ressourcenverteidiger ist das wie schon gesagt ein fortgeschrittener Trainingsschritt.

    Manche Hunde verwöhnen einen da sehr, und lassen sich mehr oder weniger kommentarlos alles aus dem Gesicht ziehen, der Crispel ist so einer - bei dem kann ich auf zehn Meter entfernung die Luft anhalten und es fällt im das Dings aus dem Gesicht, das er grad hat.
    Der Gandhi verstand in dieser Hinsicht aber mal sowas von keinen Spaß - der schnappt, macht aber keine Löcher.
    Der Gibbs hat Leute verletzt - mit gerissenen Löchern. Auf der Beißskala von Ian Dunbar ist das Stufe fünf von sechs... und man SIEHT es nicht der guckt und explodiert.
    "Experten" hatten alles von gewaltsamen Maulöffen bis Tauschen durch - aber alles was ER hat ist halt wertvoller als das, was irgendwer tauschen wollen würde, Pech, also...


    Gandhi hat schnell angefangen, das Dings mitzubringen, bei dem "vom Dings abrufen lassen"Training - und war dann entsprechend grantig, weil nun war ich noch dichter an ihm mit seiner Ressource dran... Also weg mit der Bestärkung. Immer wieder und wieder und wieder - und sollte das Dings bei mir ausgespuckt worden sein, habe ich anfangs nicht aufgesammelt, sondern bin davon WEG gegangen!

    Ich hab die Löcher gesehen, die der Gibbs seinem Pflegeherrchen gerissen hat. Will ich nicht haben, sowas...

    Ich würde das ähnlich machen wie Sleipnir beschrieben hat - wenns geht allerdings mit einem Kindergitter und ich arbeite bei solchen Sachen mit einem Markersignal, z.B. einem Clicker, das die Bedeutung hat "jetzt gibts eine Belohnung"

    Der Dalmi "wohnt" also erstmal nur in einem Zimmer - Tür offen aber mit Kindergitter gesichert. Am schlauesten ist es, wenn Du einen menschlichen Trainingspartner hast (oder die Katzen einen Rückruf haben ;) )
    Dann setzt du Dich zum Hund, hälst tolle Leckerchen bereit und läßt die Hilfsperson einen Kater an das Kindergitter tragen. Sobald der Hund die Katze bemerkt hat, clickst Du (oder sagst das gewählte verbale Markersignal) und gibst umgehend ein umwerfend gutes Leckerchen - wenn es irgendwie geht so, dass sich die Hundenase wenigstens ein kleines bißchen aus der direkten Blickrichtung zur Katze weg dreht.
    Nach dem Schlucken gucken die meisten Hunde wieder direkt zur Katze, Click, Leckerchen (wieder so dass die Nase umschwenkt).
    Sollte es Probleme geben, weil der Hund zu Katze stürzen möchte, sollte der Hund ein Geschirr tragen, an dem Du ohne zu rucken einfach festhalten kannst.
    Ziel ist, dass der Hund ruhig steht, sitzt oder liegt und Clicks und Leckerchen sammelt für "zur Katze gucken"
    Das ganze machst Du ca. eine bis zwei Minuten, und dann darf die Katze verschnaufen :D
    Wenn du mehrere Katzen hast, kannst du ja deinen helfer die Katzen tauschen schicken und derweil entspannst du den Hund mit ruhiger Massage. Mit der neuen Katze machst Du dann das gleiche Spielchen von vorne. Spätestens nach drei Katzen und dann ja ca. 6 Minuten Training braucht dann auch der Hund erst mal eine längere Pause. Ich würde dem Hund dafür etwas zu Kauen geben, ein Stück Rinderkopfhautplatte, einen Ochsenziemer oder einen gefüllten Kong...
    Ich würde solche Trainingseinheiten 3 bis 4 Mal am Tag wiederholen und nach jeweils 4 -5 Trainingseinheiten die Distanz verringern - natürlich in Abhängigkeit von dem Verhalten beider tierischen Teilnehmer, Da muß man dann auch jeweils auf die Katzen rücksicht nehmen, und die nicht näher ran schleppen, als die wollen, nur weil vielleicht der Hund da keine Probleme mehr mit hat - und übrigens, natürlich kann man nicht nur, man sollte sogar die jeweilige Katze ebenfalls für entspanntes, ruhiges Verhalten und "zum Hund gucken" bestärken (Sprühsahne hat sich da als SEHR bestärkend erwiesen - sofern die Katzen das vertragen, ansonsten eben etwas ebenso GEILES)

    Ich würde die Katzen und den Hund ausser zu solchen Trainingseinheiten erstmal getrennt halten (auch ohne Blickkontakt) - sonst kommt es doch versehentlich dazu, dass der Hund die Katzen scheucht, und dann wird es sehr viel schwieriger. Und gerade für den alten Kater muß das doch sehr unangenehm sein. 21 Jahre - welch tolles Alter für eine Katze, meine ist ungefähr 18 geworden! Die lernen sich auch über geruchliche Informationen kennen, was wir als Nasentaublinge leider ja so gar nicht nachvollziehen können...

    Durch dieses strukturierte Training mit den eingeschobenen Entspannungssequenzen verknüpft der Hund die Katzen mit Entspannung und mit Kooperation mit Dir und wenn das im Vordergrund steht, du zunächst ungeplantes Zusammentreffen verhinderst, und wirklich dafür sorgst, dass sowohl der Hund als auch die Katzen den jeweils anderen sehr gut kennen gelernt haben, kann es zwar sein, dass der Hund die Katzen mal zum spielen auffordert, oder sie kurz scheuchen möchte, meinst ist das aber mit sehr viel weniger Erregung verbunden (weil Katzensichtungen ja zuvor mit Entspannung verknüpft wurden).


    Nachlesen zum Thema entspannung beim Hund:
    http://www.easy-dogs.net/home/blog/trai…grundlagen.html
    und
    http://www.cavecani.de/wissenswertes/…-hundetraining/

    bei beiden gibt es jeweils Links zu weiteren Informationen und Filmen.

    Das lustige Spielchen mit "Leckerchen ernten für Katze erblicken" heißt "Zeigen und Benennen" und dazu gibt es hier:
    https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html
    einen schon ziemlich langen Faden, indem nicht nur steht, wie es geht, sondern inzwischen auch viele Leute ihre Erfahrungen damit berichten.

    Natürlich geht das entsprechend an die Situation angepasst auch bei Katzensichtungen draussen.

    "Tauschen" üben ist eine gute Idee, und damit würde ich auch erstmal weiter machen - hat aber auch seine Grenzen: Man muß halt immer etwas besseres haben, als der Hund - bei Katzenfutterdose stelle ich mir das ein bißchen schwierig vor ;D

    Ich finde die Idee mit dem Abrufen und dem Bringen auch sehr gut. Man muß halt ein bißchen gucken, was dem Hund am einfachsten fällt.


    Gibt es irgendwas, was der Hund auch gerne mag (aber vielleicht nicht gar so extrem), auf dem er KAUT und mit dem du bisher noch nicht geübt hast? Vielleicht einen guten Kauknochen, den man ja normalerweise dem Hund gibt und ihn dann damit in Ruhe läßt.
    Ich beschreib mal was ich machen würde: man nehme zum Beispiel ein Stück Ochsenziemer - 20 cm oder so reichen und sehr sehr viele sehr kleine Stückchen (in etwa Erbsengröße) der köstlichsten Leckerchen, die sich der Hund nur vorstellen kann - je dekadenter und stinkiger, desto besser (Käse, Würstchen, gekochte Geflügelherzchen, angebratene Leber...).
    Man braucht weiterhin ein gutes Auge und ein kurzes knackiges Wort (oder einen Clicker), das während des Übens automatisch die Bedeutung "das war super, dafür gibts eine Belohnung" bekommt (wenn man schon ein Markersignal aufgebaut hat, kann man natürlich das nehmen).
    1. Schritt: Man gebe dem Hund den Ochsenziemer und lasse ihn das Dings anknabbern und dabei erstmal in Ruh. Wenn er sich "eingekaut" hat, dann versucht man den Augenblick, wenn sich das Maul öffnet mit dem Markersignal (im folgenden mit "Click" bezeichnet") zu "erwischen" und wirft ihm danach eins der kleinen Leckerchen direkt vor die Schnüß. Vielleicht nimmt er das nicht, sondern kaut weiter. Das ist aber nicht schlimm.
    Sobald das Leckerchen gelandet ist, "clickt" man das nächste "Maul geht auf" und wirft wieder ein Leckerchen zum Hund. Das wiederholt man, egal ob der Hund das Leckerchen nun aufsammelt oder nicht - meiner Erfahrung nach fangen die Nasen aber meistens ungefähr nach dem 4 - 6 Leckerchen an, erstmal die schon dort liegenden aufzusammeln - DAS markierst du wieder mit einem "click" und wirfst diesmal drei oder vier Stückchen eins nach dem anderen direkt vor den Hund.
    Dann läßt Du ihn wieder seinen Ochsenziemer kauen und wiederholst den ganzen Ablauf.

    Wenn er anfängt, sofort nach dem Leckerchenwurf selbiges zu fressen oder sogar schon direkt nach dem Cllick erwartet, dass ein Leckerchen angeflogen kommt - SUPER ersten Lernschritt geschafft.
    Ich würde auf diesem Level trotzdem noch vier bis fünf weitere Wiederholungen machen (sprich, beim Maulöffnen "clicken" und das Leckerchen direkt vor die Hundeschnüss werfen), damit der Hund sich auch wirlich sicher werden kann, dass du keinerlei Anstalten machst, ihm das Dings wegzunehmen.

    2. Lernschritt.
    Wenn der Hund sicher verstanden hat, "wenn ich die Schnüss öffne (und dabei vielleicht sogar schon der Ochsenziehmer rausfällt ;) ), höre ich ein "click" und danach kommt mir ein Leckerchen fast in selbige Schnüss geflogen - und mein Mensch bleibt auf genügend Abstand, das Leben ist großartig!!!" Dann fliegt ihm das Leckerchen NICHT mehr ganz so bequem zwischen die Füße - wirf es ihm so, dass er sich ein bißchen recken oder vielleicht sogar aufstehen muß, um es zu bekommen - aber auch so, dass es von DIR weit genug weg ist, damit er nicht im Konflikt kommt.
    Möglicherweise reicht dazu ein einzelnes Leckerchen erst mal nicht, das macht, wie schon im ersten Lernschritt, erstmal nichts aus. Click das nächste "Maulöffnen beim Kauen" an, und versuch, das Leckerchen dicht zum ersten Leckerchen zu werfen. Und mach einfach so lange weiter, bis das Leckerchenhäufchen reicht, dass er es aufsammelt. Wenn das gar nicht klappt, versuch, ob Du noch ein stücken weiter von Hund und Leckerchen weg gehen kannst oder geh sogar für 20 Sekunden ganz aus dem Raum, sodass er in Ruhe die Bröckies aufsammeln kann.
    Das ganze wiederholst du wieder so lange, bis er direkt nach dem click aufstehen und das Leckerchen nehmen kann - wenn er das das erste Mal macht, kannst du ihm einen Jackpot geben --> eine ganze Handvoll Leckerchen werfen - ruhig so, dass die sich überall hinverteilen UND aus dem Raum gehen und ihn in Ruhe den restlichen Ochsenziemer aufessen lassen.

    3. Lernschritt - anderer Tag ;D.
    erstmal wiederholst Du je ein paarmal die Lernschritte 1 und 2, einfach nur um den Hund zu erinnern, was ihr grad macht. Ausserdem ist das wirklich eine gute Maßnahme, dem Hund zu vermitteln: es geht mir erstmal nur darum, dass Du das Dings kurz lockerer im Mund hälst/los läßt - du darfst es auf jeden Fall behalten.
    Dann machst Du das gleiche, wie Schritt 2, nur wirfst Du die Leckerchen einen halben Meter weiter weg als zuvor. Wieder mit ausreichenden Wiederholungen - und wieder beim ersten Mal "Ochsenziemer los und liegenlassen und Leckerchen aufsammeln geht = click ---> Jackpot mit Leckerchen-Regen und Rausgehen.

    4. Lernschritt - anderer Tag:
    Schnelldurchlauf der bisherigen Lernschritte mit jweils 2-3 Wiederholungen.
    Bei Schritt 3 gibst du beim ersten Mal, wo er losgeht und die Leckerchen aufzusammeln wieder einen Jackpott mit einem kleinen Leckerchenregen (so 10-15 Stückchen) bleibst aber im Raum und wartest einfach kommentarlos, bis der Hund sich wieder am Ochsenziemer festgekaut hat. Dann wiederholst Du.
    schnüss auf, click, Leckerchen werfen. Schnüss auf, click, Leckerchen werfen
    halt so oft, bis er wieder losmarschiert. Losmarschieren = Click = noch ein Leckerchen. Dann wieder warten, bis er wieder Ochsenziemer kaut.

    Lernschritt 5:
    Im weiteren werden die Leckerchen dann schrittweise weiter vom Hund weg geworfen, dann wandern die Leckerchenlandepunkte in DEINE Richtung - bis Du die Belohnungsleckerchen aus der Hand geben kannst. Das ist mal wieder einen Riesenjackpot wert, denn das ist die Grundlage für den Abruf von der begehrten Ressource. Nur hat man bisher eben noch gar nicht gerufen, sondern sich erstmal nur das Verhalten aufgebaut - und das baust Du Dir halt weiter aus, indem du auf diesem Lernschritt erstmal bleibst, bis er wirklich ohne zu zögern nach dem Click zu Dir läuft, um die Leckerchen abzuholen.

    Lernschritt 6
    Klappt Lernschritt 5 zuverlässig, baust Du das Rückrufsignal ein und zwar wie folgt:
    Hund kaut am Ochsenziemer, Schnüss geht auf, Du sagst "Hund, KOMM", wartest eine Sekunde und clickst dann, egal ob der Hund sich schon in Deine Richtung bewegt hat oder nicht, und Leckerchen erst einmal irgendwo zwischen Hund und Dich werfen.
    Weil Mensch jetzt Extra-Töne (den Rückruf) von sich gibt, kann das erstmal ein bißchen verwirrend für den Hund sein, besonders, wenn das Rückrufsignal nicht 100% positiv verknüpft ist, in diesem Fall würde ich die Gelegenheit nutzen und ein NEUES Signal verwenden, dass den alten Rückruf dann irgendwann ersetzen kann. Man denkt sich also einfach ein neues Wort aus.
    Nach fleißigem Üben kannst Du ihn dann irgendwann zuverlässig von einem Ochsenziemer abrufen ;D

    Ich würde dann das ganze Spielchen von Schritt 1 bis 6 mit anderen für den Hund interessanten Sachen durchspielen - das geht von Mal zu mal schneller, weil der Hund anfängt das Konzept zu begreifen und zu generalisieren.
    Irgendwann seid ihr dann bei DEM Objekt der Begierde angekommen, einer Dose Katzenfutter :hust:
    gleiches Spielchen...

    Man muß auch nicht erst die ganzen Schritte mit dem Ochsenziemer, dann 1-6 mit einem Parmaschinkenknochen, dann 1-6 mit einem Rinderknie, dann 1-6 mit was auch immer.... durchspielen. Man kann mal dies mal das nehmen, sollte aber immer ungefähr wissen, auf welchem Lernschritt man das letze mal mit speziell DIESEM Dings war, und dann ein oder zwei Lernschritte DAVOR wieder anfangen, damit es leicht losgeht. Das geht recht einfach, wenn du Dir eine kleine Tabelle machst, wo die Spaltenbezeichnungen z.B. die einzelnen "Dinger" sind, und die Zeilen die einzelnen Lernschritte und dann schreibst du in das entsprechende Feld halt Datum/Uhrzeit rein, wann du das gemacht hast.

    Wenn Du es erstmal geschafft hast, von solchen Verlockungen abrufen zu können, bist du im Prinzip durch damit. Denn dann könnstest du ihn einfach nötigenfalls anleinen und aus dem Raum, wo das "Dings" ist rausbringen, Du gehst wieder rein, Tür zu Hund bleibt draussen, du sammelst das Dings ein, fertig.


    Ich würde noch daran arbeiten, dass es unwichtig wird, wie dicht du dabei am Hund stehst, wenn der was hat. Da Du davor ja derzeit Angst hast, würde ich erstmal mit dem Abruf-Programm starten, und wenn das klappt, dann erst mit der Distantverringerung beginnen. Bis dahin seit ihr ein eingespieltes Team, er weiß, dass Du ihm nichts aus dem Mund reißt, und du weißt, wie du es trotzdem in Sicherheit bringen kannst, und so habt ihr beide Vertrauen darauf was genau passiert und das weder Knurren noch Beißen notwendig ist.

    Distanzverringerung ist im Prinzip noch viel einfacher - der Aufbau beginnt genauso, nur brauchst Du nicht auf "schnüssöffnen" zu achten, du clickst und wirfst einfach Leckerchen und die Lernschritte bestehen darin, dass Du nach ich sag jetzt mal 10 Wiederholungen einen halben Schritt näher ran gehst.
    Auch da kannst du alles erstmal mit einem "Dings" üben, und dann zu einem weiteren gehen und wieder von vorne starten - von Mal zu Mal abwechseln.
    Wenn Du, ich sagmal 4 "Dingse" soweit "durch" hast, dass Du DIREKT neben dem Hund stehen kannst und Leckerchen plummsen lassen kannst, ohne dass irgendwelche Geräusche aus dem Hund kommen (ausser den Kaugeräuschen), kannst du versuchen, ob er sich aus der Knabberhaltung (die ja meistens liegend ist) aufsetzen kann, indem du die Leckerchen nicht mehr fallen läßt, sondern so hälst, dass er sich aufsetzen muß. Klappt das nicht automatisch nach einem click und dem hingehaltenen Leckerchen, kannst Du einen Zwischenschritt einbauen - geh erstmal wieder ein oder zwei Schritte weg und stell dich etwas seitwärts zum Hund - nicht frontal - und machst aus der Entfernung das Abrufspielchen (da waren wir ja immer auf recht großer Distanz geblieben. Kann er zu Dir kommen um das Leckerchen zu holen, hälst Du es eben DA so, dass er sich dazu hinsetzen muß, oder Du gibst das Sitz Signal.
    Nach ein paar Wiederholungen gehst Du ein paar Zentimenter dichter an die "Nagestelle" heran.


    Ich mag das "aufsetzen" an einer Ressource sehr gerne, weil es den Hund aus der typischen Ressourcenverteidigungs-Haltung (nämlich meistens mit dem Kopf tief mit der Ressource im Maul oder Maul sichernd über der Ressource) herausbringt.
    Das erste Mal davon gehört/gesehen habe ich in einer Seminar-DVD von der amerikanischen Trainerin Trish King Es ist wirkich ziemlich erstaunlich wie schnell ein Wechsel der Körperhaltung einen Wechsel der Emotion, die hinter der Ressourcenverteidigung steckt, mit sich bringt. Ich versuche das dementsprechend so früh wie möglich in den Trainingsplan reinzubringen. Aber dazu gehören immer zwei und erstmal ist es wichtig, dass das mit dem Abrufen klappt und Du Dir sicher bist, dass er Dir genügend vertraut, dass er das in kurzer Distanz hinbekommt.

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    Ich wollte mal einen Zwischenstandsbericht abgeben... Aaaaalso, Autos auf der Straße klappen inzwischen sehr gut, kein Versuch mehr, hinterher zu hechten. Letztes Wochenende war mein Mann nach längerer Pause mal wieder allein mit ihm los und kam völlig verdattert nach Hause Jedes Mal, wenn ein Auto vorbei fuhr, hoppste Teddy nämlich unaufgefordert neben ihn und himmelte ihn freudestrahlend an. Da Männe nicht so ganz wusste, was er davon halten sollte (sein letzte Erlebnis einige Wochen vorher mit Teddy und Autos war nämlich: Auto kommt und Hund springt wie ein Irrer drauf zu, hat er sicherheitshalber erst mal ein Lecker in den Hals gestopft. Man(n) wusste ja nicht, ob Frauchen das nun so bezweckt hat...

    Ja, wie geil ist das denn wohl???? Oberhammer!!! Guter Mann, mitgedacht!!! Sehr lobenswert!!!


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    Radfahrer klappen mittlerweile auch ganz gut, solange sie nicht gerade frühmorgens dunkel gekleidet und unbeleuchtet an ihm vorbei rauschen. Auch bei Fußgängern kommt es auf die Person an, die meisten nimmt er wahr und wendet sich dann an mich, ältere Männer mit Arbeitskittel und Käppi findet er immer noch nicht so toll...aber er ließ sich heute zum ersten Mal von mir umlenken, als er ein solches "Exemplar" hinter einer Vorgartenhecke entdeckte!

    :gut:

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    Für Hunde brauchen wir noch eine seeeeeeeeehr große Distanz, damit aus dem "Gucken" nicht gleich wieder ein "Lospöbeln" wird. Aber wir haben ja Zeit...

    Möglicherweise geht das sogar schneller, weil er das Konzept schon an anderen Reizen gelernt hat. Bei Gandhi hatte ich den Eindruck bei Fahrradfahrern im Frühjahr. Die konnten wir im Winter ja nicht üben, waren ja keine da, aber die Verbesserungen waren fast so gut, wie bei den Autos.

    Anderseits könnte es aber auch länger dauern - je nachdem, wieviel Impulskontrolle für das "coolbleiben" bei den anderen Reizen draufgeht.
    Würde mich interessieren, wie da Deine Erfahrungen sein werden.


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    Fazit für mich persönlich ist, dass ich mit dieser Methode auch aus meinem eigenen Frust in Bezug auf Teddy raus bin. Die in der Hundeschule propagierte Vorgehensweise mit Leinenruck und Anbrüllen war nicht meins, ich wusste aber auch nicht, was sonst tun. Also hatte ich jedesmal schon Schweißausbrüche, wenn uns ein anderer Hund auch nur von weitem entgegenkam...Mittlerweile weiss ich "Okay, großer Bogen, viiiiiiiiiil Abstand, und dann schauen wir mal, wie´s klappt" Mal gut, mal weniger gut, aber immer so, dass ich kein schlechtes Gewissen mehr Teddy gegenüber haben muss. Und den ersten Trecker auf dem Acker haben wir heute auch gut gemeistert!!! :D Also nochmal danke an Shoppy für die ganze Zeit und Mühe, die Du in diesen Thread gesteckt hast!


    Na für solche Rückmeldungen lohnt es sich doch!!! Es hilft einem so sehr, wenn man das Gefühl hat, "Ich hab einen Plan - und wenn das und das passiert, werde ich eben so oder so handeln, und wenn er auch mal lospoltert, so what!!! Geht die Welt nicht von unter."
    Wenn man einen Plan hat fühlt man sich selber sicherer - und wie wird einem so oft geraten: Du mußt einfach nur selbstsicher XY machen, und schon klappt alles... nur wird einem nicht erklärt, wie man selbstsicher wird und wie man es dem Hund begreifbar macht.
    Und so macht das doch auch mehr Spaß, oder? Wenn man auf die Fortschritte achtet und darüber freut. Und zeitweise Stillstand oder auch mal ein Rückschritt ist nicht nur nix schlimmes, sondern zu erwarten.


    Mir macht das Training so jedenfalls Spaß. Neulich sagte jemand zu mir dass sei ja total schade, dass ich so Probleme mit meinem Hund hätte - und ehrlich - ich hab keine Ahnung, was dieser Mensch wohl meinte :???: .
    Ich habe kein Problem mit meinem Hund - der Hund hat gelegentlich Probleme mit seiner Umwelt, na und? Das sind unter 1% der Zeit, die wir miteinander verbringen und selbst diese paar Minuten am Tag sind gut händelbar, sofern man weiß, wie. Warum sollte ich also "Probleme mit dem Hund" haben?
    Ich hab nicht mal extra Zeitaufwand, weil ich nur "das tägliche Leben" als Trainingsmöglichkeiten nutze. Raus muß ich mit dem knallsack sowieso und unterwegs gibts halt manchmal Autosichtungen.....

    Oh guddi - mir kam das alles etwas strubbelig vor, aber Hirnchen reichte nicht mehr zum entwirren ;D

    Ich hatte bisher noch keinen, bei dem Z&B nicht funktioniert hat (schon auch deshalb, weil man es extrem flexibel und individuell auf den Hund angepasst und mit anderen "Werkzeugen" kombiniert einsetzen kann), aber das will ja nichts heißen ;)

    Angenommen, es kommt ein Hund der unsicher (aber nicht übermäßig) auf viele Reize in seiner Umwelt reagiert aber sehr viel Sicherheit bei (s)einem Menschen findet - wenn der da ist, ist alles gut. Da würde ich es möglicherweise auch nicht für nötig halten.
    Andererseits ist so ein Hund dann ziemlich unselbstständig und wird vermutlich ziemlich "klettig" sein.
    Wenn das für Mensch und Hund ein Problem ist (schließlich könnte es ja sein, dass der Mensch mal länger weg muß (Krankenhaus, Kur, oä.), dann würde ich auf alle Fälle empfehlen, daran zu arbeiten. Wie genau, und mit welchem "Werkzeug" angefangen wird ist halt wieder individuell.
    Momentan beschäftige ich mich sehr intensiv mit BAT - und das ist ein weiteres Werkzeug, das schön in mein Werkzeugköfferchen passt, und das gut mit dem, wie ich bisher arbeitet, zusammenpasst. Man kann BAT wundervoll mit Z&B kombinieren, indem man z.b. nach dem angeclickten Anzeigen Distanz oder einen anderen funktionalen Verstärker als Bestärker verwendet (anstatt Futter). Kombiniert habe ich das schon vorher aus dem Bauch raus, aber jetzt kann ich es präziser einsetzen und weiß genauer warum und wie genau es passiert wo die Fallstricke liegen etc.

    eaaaaaaaaaaaaaasy ;D


    Vermutlich reden wir ein bißchen aneinander vorbei - das kommt ja schon mal vor.

    Wir haben das Hetzspielchen ca 15m (an einer ca. 10m langen Schlepp) neben einer Straße auf einer Wiese mit keinerlei Abgrenzung zur Straße gespielt.
    Da wir dort viel gearbeitet haben, weiß er ganz genau, dass auf dieser Straße Autos fahren und genaugenommen kann er sogar Autos auf zwei Straßen sehen (die zweite läuft in spitzem Winkel auf diese Straße zu, allerdings ist die Wiese von derer beiden "Schnittpunkt" durch ein paar Häuser und einen Friedhof getrennt), er hört sie schon aus Entfernung kommen UND ab und an habe ich ihn auch gefragt, wo denn das Auto ist. Ausserdem führt eine weitere Straße im rechten Winkel auf "unsere" Straße zu, auch auf die kann er drauf sehen. Da wir diese Straße entlang müssen, um auf die Wiese zu gelangen, weiß er auch da ganz sicher, dass dort Autos anzutreffen sind.

    Er hatte wenig Chancen "abgelenkt" zu sein - wirklich! ;)

    Und wenn ich ihn vom Autos hetzen "ablenken" wollte, würde ich das ausserdem ganz sicher nicht mit Hetzen von anderen Sachen tun wollen.


    Was ich allerdings damit versucht habe, ist einen Bestärker für "cooles Verhalten" zu benutzen, der seiner eigentlichen Motivation annähernd entspricht. Da ich "Autos hetzen" nur bedingt einsetzen kann :hust:, durfte er halt was anderes jagen.


    Um noch mal kurz auf das "abgelenkt" zu sprechen zu kommen. Ich hab ja schon beschrieben, dass er von der Wiese genau weiß, dass da Autos fahren. Und ich hatte auch beschrieben, dass es für ihn noch sehr viel schwieriger ist, im "Vorderhirnmodus" zu bleiben, wenn wir an Stellen auf Autos treffen, wo wir oft sind, aber selten auf Autos treffen.

    Er ist in KEINER Situation von den Autos "abgelenkt" - er hat nur an manchen Orten mehr Lernerfahrungen damit gemacht.
    Autos "gehören" seiner Erfahrung nach nicht auf Feldwege.
    Traktoren gehörten anfangs auch nicht auf Feldwege - aber die trifft man dort recht häufig an - also sind die da inzwischen okay. Als er dann das erste Mal einen Traktor mitten auf einem Feld hat fahren sehen, ist er prompt wieder durchgebritzelt....
    Nach dem vierten oder fünften "Traktor auf dem Feld" haben diese Dinger ihn nur noch bedingt interessiert - die fahren halt da.

    Auto auf Feld oder Wiese wäre vermutlich auch erstmal wieder voll die Katastrophe - einfach, weil hund die da noch nie gesehen hat. Neulich haben wir eins auf einer Wiese stehen sehen. Da konnte er dran vorbei gehen, aber nur mit signalisierten "Zwischen-Stops". Er ist weder in die Leine gehampelt, noch hat er rumgekreischt, aber er war ziemlich hochgedreht.

    Das ist übrigens auch etwas, was mir immer wieder auffällt - er lernt, dass er trotz höherer Erregungslage "an sich halten" kann. UND er kommt viel VIEL schneller wieder runter.

    Wie gesagt, anfangs hat ein einzelnes Auto in über einem km Entfernung gereicht, dass er völlig ausgerastet ist, und sich erst Zuhause wieder abregen konnte. ALLES was danach an Bewegungsreizen (oder auch stehende Autos, Motorräder oder Fahrräder) entdeckt wurde, hat ihn weiter ins All geschossen und löste weitere Kreischanfälle aus. Wenn er sich jetzt mal über eins aufregt, ist er selbst dabei meistens ansprechbar, aber spätestens, wenn das Auto an uns vorbei ist.


    Möglicherweise haben wir ja einfach nur eine unterschiedliche Definition von "Ablenkung" - denn genau genommen ist "irgendeine Aufgabe geben" oder "irgendein anders Verhalten als das ungewünschte zu bestärken" eine Art "Ablenkung".
    Ich habe allerdings eine etwas engere Vorstellung von "Ablenkung", dass man da nämlich möglichst verhindert, dass der Hund den Reiz auch nur ansatzweise bemerkt. Das kann ebenfalls ein guter Einstieg sein, allerdings darf man meiner Meinung nach dann nicht auf der Stufe stehen bleiben, sondern muß sich aus dem "kriegt nix mit und kann daher entspannt bleiben/gewünschtes Verhalten zeigen" ein "kriegt immer mehr mit und kann trotzdem entspannt bleiben" formen. Ansonsten kommt es dann zu dem zu Recht kritisierten Problem, dass WENN der Hund den Reiz dann doch wahrnimmt (und das ist meistens dann der Fall, weil es eben nicht immer zu vermeiden ist, dass das böse Ding plötzlich VIEL zu dicht dran ist), er voll in das ungewünschte Verhalten zurück fällt.

    Ich bau mein Training im Prinzig genau andersherum auf. Ich will, dass der Hund den Reiz bemerkt und ich shape aus "Millisekunde angucken und nicht mehr ganz so doll ausrasten" :D ein "lange hin- oder hinterhergucken" und aus "ganz einfachen Ansprüchen an das Verhalten des Hundes" schrittweise je nach Trainingsstand und Situation "kann immer entspannter bleiben und komplexeres oder schwierigeres Verhalten ausführen".

    Das Schwierige in der Ausführung und der Beschreibung dieser Methode ist, dass das ganze nicht schön schlicht und linear verläuft und von vielen Komponenten abhängt.
    Was ich wann wie "verlange", mache ich inzwischen nur noch von der Körpersprache des Hundes abhängig - wenn die sagt, "lockeres Weitergehen, kein Problem", dann machen wir das. Wenn sie sagt "ohooooooooo, äääähm, gleich klappe ich möglicherweise in den Hinterhirnimodus", dann mache/lasse ich machen eben etwas, was der Hund schon besser drauf hat, z.B. stehen oder sitzen oder Geschirrgriff... und ich passe die Bestärkungsfrequenz den Gegebenheiten an - je schwieriger der Hund es findet, desto öfter bestärke ich ein Verhalten, was ich für die Situation/Schwirigkeit angemessen finde.
    Auf Trainingssschritt A folgt nicht notwendigerweise B und dann C. und so weiter..... Unter Umständen können A, C, M und V in einem gewissen Zeitrahmen in unterschiedlichen Situationen auftreten - auf "unserer" Trainingswiese mit Autos, Traktoren und Motorrädern sind wir vielleicht inzwischen bei T und bei "Fahrräder oder Autos mitten auf dem Feld noch bei C oder D... wohingegen wir bei Traktoren auf dem Feld bei P oder so angekommen sind - wo genau sagt eben der Hund - und ich passe meine Ansprüche und Hilfsmaßnahmen entsprechend an.


    So. Ich hoffe, das war nicht zu kraus geschrieben, zu dieser späten Stunde :D

    die lorenzsche Triebtheorie ist überholt ;D und hilft eh nicht besonders, Verhalten zu erklären, und meistens wird "Trieb" sowieso mit (Über)Erregung verwechselt, ganz besonders im Hundesport...


    Alles was irgenwie mit Bewachen, Schützen oder ähnlichem zu tun hat, ist für bestimmte Zwecke durch genetische Selektion geformtes Angstverhalten.