Beiträge von Shoppy

    ausweichen und sitzen finde ich eine gute Idee. Wenn sie dabei noch so sitzen, dass sie zwar gucken aber nicht so gut fixieren können (seitlich oder mit dem Rücken zu den anderen Hunden - vielleicht im Halbkreis um Dich rum) klappt das alles sehr gut und auch der andere Hund fühlt sich nicht bedroht.


    Ich mag sitzen und gucken aber nicht fixieren, weil damit aus dem Umweltsignal "anderer Hund kommt" ein Signal wird für "wir verhalten uns ruhig, bekommen Belohnungen, und schauen dabei ab und an, wo der andere Hund ist und was der macht".
    Das ist schon deshalb schön, weil es für den Menschen mit den drei Leinen in der Hand weniger koordinative Fähigkeiten verlangt, als weitergehen und dabei die Hunde unter Kontrolle zu haben.


    Ich baue das über das Zeigen und Benennen auf. Wenn das ganze dann im Sitzen geht, kann man es dann in weiteren Trainingsschritte auch im Stehen und schließlich im (Bogen) gehen üben und perfektionieren.

    Ich rede über die Behandlung von Stereotypien.



    "Kommunikation" kann man nicht außerhalb von Lernen betrachten. Kommunikation findet immer statt. Lernen findet immer statt. Kommunikation muss gelernt werden (wann, wie mit wem kommuniziert wird) und um lernen zu können, braucht es Kommunikation. "Konditionieren" geht nicht ohne Kommunikation und umgekehrt. Kommunikation ist nicht was zusätzliches zur Bestrafung oder Verstärkung - beides IST Kommunikation.


    Ich verstehe Verstärkung und Bestrafung auf Grundlage der Lerntheorie. Alle Konsequenzen, die das Auftreten eines Verhaltens erhöht haben, waren Verstärker. Alle Konsequenzen, die das Auftreten eines Verhaltens gesenkt/geschwächt haben, waren Bestrafungen.


    Es ist egal, wie die anwendenden Menschen es finden oder gemeint haben. Wenn man Kekse gibt und das Verhalten wird schwächer, waren die Kekse eine Bestrafung. Wenn man den Hund beim Anspringen, z.B. schuppst, und das Anspringen wird nicht schwächer, war das Schuppsen ein Verstärker.

    es muß jemand kompetentes ran - ich würde da nicht so nach Berufsbezeichnung gehen, sondern wieviel Ahnung derjenige davon hat, und wie die Herangehensweise ist - leider wachsen für das Thema Stereotypie die Fachleute nicht grad an jeder Hecke...
    Der Postleitzahl nach sortiere ich Euch nach Oberhausen - wie weit würdet ihr denn für einen Trainer/VerhaltensTA fahren, bzw deren Anfahrskosten tragen?


    Das Kreiseln darf am Besten ab sofort gar nicht mehr ausgeführt werden - wenn er solche Sachen nur im Garten macht, dann ist eben jetzt erstmal der Garten tabu.
    Wenn das Kreiseln nur durch auftauchen des Nachbarn ausgelöst wird, würde ich ihm erstmal ein Geschirr und eine lange, aber leichte Leine ohne Schlaufe anziehen, wenn ihr in den Garten geht, und sofort bei Auftauchen des Nachbarn am Besten noch vor Beginn des kreiselns die Leine aufsammeln und den Hund wieder reinbringen.




    Bei den anderen Knurr-Anlässen: als Yorkie ist hund ja klein, und im Vergleich sind Menschen riesig - ich stelle es mir sehr beängstigend vor, von solchen Riesen (auch wenn ich sie schon mein ganzes Leben lang kenne) hochgenommen oder festgehalten zu werden - ausserdem hat er die Strategie gelernt, dass Knurrren und Schnappen "funktionieren" - ihr lasst ihn dann los. Ziel erreicht.
    Da man Hunde aber zumindest gelegentlich festhalten und kleinere eben manchmal auch hochheben muß, würde ich das neu aufbauen, mit positiven Konsequenzen verknüpfen, unter Signal stellen (damit ihr ihm Bescheid sagen könnt, dass er gleich hochgenommen/festgehalten) wird und dass ihr ihn für die nächste zeit nur supersuper kurz festhalten/hochhebt, und wieder loslasst, bevor er Anlass zum Knurren/Schnappen sieht. Da gibt es ganz tolle, sehr effizient funktioierende Trainingsmethoden, mit denen er das lernen kann, aber es ist leider nicht so effizient, diese über ein Forum zu vermitteln.


    Aber ich möchte wenigstens so viel rüber bringen, dass Ihr bei der Auswahl eines Trainers/Verhaltenstierarzt den richtigen erwischt, und nicht einen, der es noch verschlimmert.
    Also: es darf unter allen Umständen nur mit positiver Bestärkung daran gearbeitet werden. Alles was bestrafend wirkt (auch, wenn der Trainer sagt, dass es keine Bestrafung nennt, und Begriffe wie Abbruchsignal, Korrektur oder so etwas verwendet) muss vermieden werden, weil das das Erregungsniveau und Stresslevel erhöht und damit die Wahrscheinlichkeit des Verhaltens - oder eines anderen Verhaltens, dass die gleiche Funktion erfüllt ERHÖHT - auch wenn es vielleicht dann erst nach einer Weile auftritt.
    Der Hund muss Alternativverhalten lernen und andere Strategien, seinen Stress abzubauen, als kreiseln - oder ein anderes stereotypes Verhalten. Wenn man nämlich einfach nur das eine verbietet, aber keine alternative gibt, und sich der Anlass für das Verhalten nicht ändert, dann erfindet der Hund ganz einfach sehr schnell ein neues stereotypes Verhalten.


    Weil ein wesentlicher Bestandteil des stereotypen Verhaltens das erhöhte Erregungsniveau und Stresslevel ist, muss außerdem unbedingt Entspannungstraining Bestandteil des Trainings sein.

    oh, und ich dachte, es gibt noch weiter Zustände als "Körperliche Beschwerden" und Keine Lust. :headbash:


    Mal ganz davon abgesehen, wie kompetent es ist, Tierärztliche Ferndiagnosen in Hundeforen abzugeben :hilfe:


    Wenn man das mit dem "Durchsetzen" machen will, gehört das "Durchsetzen" angekündigt: man sagt dem Hund dass man "weiter" geht, zieht dann laaaaaaaaangsam und nur ein bißchen an der Leine, sodass es ein klein wenig unbequem wird und bestärkt dann den ersten Schritt, den der Hund in die gewünschte Richtung macht. Möglicherweise muss man das dann mehrfach hintereinander machen.


    Ich würde aber prüfen ob wirklich keine körperlichen Beschwerden vorliegen, z.B. Gebärmutterentzündung, Asphalt zu heiß für die Pfoten, allgemein zu heiß, Herzprobleme, und was es da noch so alles gibt....


    Hündinnen werden nach der Läufigkeit Scheinschwanger - der Körper macht das gleiche, als ob sie tatsächlich tragend wäre. Möglicherweise wirkt sich das auf ihr Verhalten so aus, dass sie nur noch mit besonders vertauenswirdigen Menschen (Dir) rausgeht, weil die Böse Umwelt die vermeitlich wachsenden Welpen gefährdet.


    Vielleicht hat es nichts mit der Läufigkeit zu tun, sondern sie hat draussen mit den beiden eine blöde Verknüpfung gemacht, und traut sich jetzt einfach nicht mehr mit ihnen raus.
    Oder oder oder...

    oh, ja schönes Video.




    Ich baue "Aus geben" mit Markersignal (z.b. Clicker, oder Markerwort) über Shapen von "Maulöffnen" auf, weil alles andere (auch Tauschen, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie "einfach wegnehmen") nur Ressourcenverteidigendes Verhalten verstärkt.
    Der Aufbau ist kinderleicht, man braucht nur ein Teil was der Hund festhält - und am besten eins, wo er drauf rum kaut. RICHTIG gute Leckerchen und ein gutes Auge ;D
    Man braucht nicht mal unbedingt ein Markersignal bereits aufgebaut zu haben, das lernt der Hund gleich nebenbei.
    Man gibt dem Hund also das Teil ins Maul und clickt "Maulbewegungen" an. Es ist anfangs egal, ob sich das Maul auf oder zu bewegt - bewegen ist nötig um loslassen zu können und derzeit ist ja "FESTHALTEN" = Kiefer bewegen sich gar nicht das Problem.
    Hund macht also eine Kaubewegung, Mensch clickt und läßt umgehend eins der Leckerchen vor dem Hund auf den Boden fallen. Der wird das ziemlich sicher nicht aufsammeln, weil er dazu das Dings loslassen müsste, und das geht gegen ein Leckerchen, wie du ja schon gemerkt hast, nicht. Also clickst Du einfach die nächste Maulbewegung und läßt ein weiteres Leckerchen fallen. Das ganze so lange, bis der Haufen Leckerchen verführerischer ist als, das Dings.


    Wenn der Hund das Teil dann losläßt, um die Leckerchen aufzusammeln, läßt man das Teil LIEGEN und streuselt einen kleinen Jackpot zusätzlich auf die Erde! (Falls der Hund mal irgendwas hat, was er wirklich hergeben muss, weil Kaputtmachen droht, kann man diese Jackpot Leckerchen so rieseln, dass sich der Hund dabei von dem losgelassenen Teil wegbewegt. Das Wegbewegen würde ich mit weiteren Clicks und noch mehr Leckerchen (weg vom Teil werfen) belohnen und dann das Teil einsammeln gehen - sofort, wenn Du es in der Hand hast, clicken und noch mehr Belohnungen - man will auf keinen Fall, dass der Hund sich "betrogen" fühlt und nächstes Mal einfach besser aufpasst, sich nicht von dem Dings weglocken zu lassen!!!)


    Wenn der Hund fertig mit den Leckerchen ist, kannst Du "Nimms Dir" sagen, weil er das Teil vermutlich wieder aufsammeln wird.
    Dann geht das gleiche Spiel wieder von vorne los.
    Clicken für Maujlbewegung, Leckerchen auf die Erde fallen lassen. Weiter machen, bis der Hund das Dings fallen läßt, das Teil aufsammeln lassen, alles wiederholen.


    Der Hund wird das Dings entweder gar nicht mehr aufsammeln, oder immer schneller fallen lassen. Sobald er anfängt, das Ding schneller fallen zu lassen - ich sag mal schon nach dem zweiten oder dritten Click für "Maulbewegung" sagst Du nach dem Zweiten Click "lass fallen" "Gibs mir" - oder "Aus" (ich würde etwas nehmen, was der Hund vermutlich noch nicht kennt, und somit auch bestimmt nicht mit "und wenn du es nicht aus gibts rupf ich Dir das Maul auf!!!!!!!" verknüpft hat) - was du magst und wartest dann kurz, ob der Hund es ausspuckt. Falls nicht, haben wir uns verschätzt, oder der Hund war irritiert, weil wir ihn angesprochen haben, macht nichts, wieder für Maulbewegung clicken, bis er es von alleine fallen läßt.
    Dann macht man es erst wieder ein paar Mal, ohne das Signal zu sagen, dass er lernen soll, weil man es sonst nur "abnutzt".
    Wenn Du wieder den Eindruck hast, dass er es schnell fallen läßt, sagst Du wieder das Signal, kurz bevor du denkst, dass er es fallen lassen wird. Manchmal kann man auch gut erkennen, dass der Hund es gleich fallen lassen wird, dann ist es natürlich einfacher.


    Ziel der Übung ist:
    1. Schritt: Hund lernt, das Dings von alleine fallen zu lassen
    2. Schritt: Hund lernt die Vokabel für "Dings fallen lassen"
    3. Schritt: Hund lässt das Dings auf "lass es fallen" o-ä. fallen.
    4. Schritt: Abbau der vielen Leckerchen zwischen Fallen lassen und Aufnehmen des Dings
    5. Schritt: Shapen von "Hund läßt das Dings in Deine Hand fallen".



    Wenn Du bei 3. angekommen bist, kann ich gerne 4 und 5 weitererklären ;)

    Zitat

    Was meinst du genau mit "fixieren"? Uns vertraut er zum Glück sehr, sodass wir ihn ganz eng an uns nehmen können, ohne das sich Unsicherheit breit macht. Meinst du das? Oder meinst du mit "fixieren" ihn starr anzuschauen? Das geht auch bei uns problemlos, bei anderen Personen ist das so eine Sache. Es gibt einige Personen, denen vertraut er ähnlich wie uns, z.B. meinen Eltern und zwei Freunden von uns. Ich denke, dass diese 6 Personen inkl. uns alles mit ihm anstellen könnten, aber ob das so förderlich ist?


    Was ist es denn, was ihn am meisten aufregt, das Anstarren, oder plötzliche Bewegungen?
    Es geht nicht so sehr drum, dass manche Leute "alles mit ihm anstellen könnten" - würde er sich das nur gefallen lassen, oder würde er das gut finden?


    Ich gucken, was er schwierig findet (Übliche Verdächtige: Direkt angucken, Vorbeugen, über den Hund beugen, Hund ansprechen, Hand nach Hund ausstrecken, schnelles großträumiges Gestikulieren, schnelle Fuß/Beinbewegungen), eine Liste von "na, geht grad noch" bis "Das ist aber voll doof" aufstellen und dann die Sachen gegenkonditionieren. Wie immer in schöne kleine Schritte zerlegen und mit dem anfangen, dass "nicht gar so schlimm" ist und sich langsam nach "Voll doof" durcharbeiten.
    Das kann man erstmal alles selber machen.
    Dann machen es Menschen, denen er schon vertraut.
    Dann Menschen, die er wenigstens schon kennt.
    Dann Fremde.


    Das ist wieder was, was sich zunächst sehr aufwendig anhört, es dann aber nicht ist, weil Hund irgendwann sagt: :sleep: hatten wir doch alles schonmal... Neuer man, pffffffffffft....



    Zitat


    Ich habe ihm schon eine ganz leichte, 15m Schlepp besorgt, mit der wir nun seit ca. 2 Wochen laufen. Diese lasse ich auch nur noch auf dem Boden, da ich im Notfall drauftreten kann, aber das musste ich noch nicht. Bei Menschen nehme ich ihn an die normale Leine, wobei er mittlerweile auch keine Anstalten macht, auf diese zuzugehen, wenn sie es nicht herausfordern :gut:
    Problem stellt, wie gesagt, nur dar, wenn einer ihm zu nahe kommt, ihn mit dem Blick fixiert oder gar anfassen mag. Wenn ich ihn kürzer nehme oder am Geschirr festhalte, wird er zur Furie, weil er denkt "oh oh, da muss was faul sein" da konditionieren wir aber schon gegen.


    Sehr gut. Das Festhalten müssen kannst Du umgehen, indem Du einfach einen Zaun nutzt. Du und Hund auf eine Seite, Mensch auf die andere - da kann nichts passieren, und Du kannst ihm den Raum geben, den er braucht. Zäune sind echt ein tolles Trainings-Tool ;)


    Zitat


    Gestern hatten wir genau diese Situation auf der Hundewiese, ein Mann (diese sind interessanterweise öfters das "Problem" statt Frauen) dreht sich zu ihm, streckt seine Hand aus, Butch fixiert, brummelt. Ich habe ihm nicht ins Geschirr gepackt, weil ich nicht wollte, dass er die Situation noch bedrohlicher findet als er schon annahm. Ich habe ihn also abgerufen, das funktionierte auch beim 2. Mal, habe ihn gelobt und ihn was machen lassen.
    Allerdings möchte ich diese Sequenz, dass der Hund denkt sich verteidigen zu müssen, übergehen, indem er bei "Gefahr" direkt zu mir kommt.


    Ja, das kann sich automatisieren, wenn Du in solchen Situationen immer wieder abrufst.
    ((ich hab den Crispel, als er Jungspund war, immer bei jedem Gezänk, den ANDERE Hunde untereinander angezettelt haben, zurückgerufen, auch wenn er gar nicht in der Nähe war. Auf einem RR-Spaziergang war es so schlimm, weil RR-Halter in der Hinsicht offebar extrem deppert sind. RR müssen ja miteinander spielen, auch wenn sie es wegen wogender Hormone nicht auf die Reihe kriegen und das dann binnen Sekunden in Klopperei ausartet. Jedenfalls hab ich innerhalb von einer Stunde in exakt solchen Situationen bestimmt 25 Mal abgerufen. Irgendwann kam er alleine an - und Sekunden später erschallte von irgendwo her "Ruf mal deinen Errongo (ersätze durch beliebigen RR-Namen) der hat sich schon wieder in den Chuma-Chango verbissen (ebenso hier)"... Ich wurde natürlich plöt angemacht, weil dadurch erzöge ich meinen ja zur Memme. Wenn "Um Keilereien einen großen Bogen machen" Memmenhaft ist, dann will ich unbedingt jederzeit eine Memme. (und wer die Memme mal in Aktion sehen mag kann ja bei Youtube mal nach Crispel und Flugsaurier suchen - beide sind unkastriert, das fliegende Etwas war grad voll in der Pubertät...))


    Ich würde solche Sachen eben mit einer Zaunsicherung üben. Da ist es nicht schlimm, wenn ein Rückruf nicht gleich funzt, der Mensch braucht nicht weg zu gehen, wenn er angekreischt wird (was der funktionale Bestärker ist und damit das Kreischen gar wundervoll festigen würde), man braucht auch nicht an der Leine zu ziehen (womit man den Oppositionsreflex auslösen würde).

    Zitat

    Manchmal wünsche ich mir, einfach unbeschwerter spazieren zu gehen, nicht alle 30 Sek. hinter, links und rechts neben mich zu schauen. Oft hat es sich auch gelohnt, viele Fahrradfahrer kennen das Wort "Klingel" nämlich gar nicht und würden uns rigoros über den Haufen fahren.



    hihi, das ist ziemlich typisch für Halter mit verhaltensoriginellen Hunden :D
    Ich war eine Weile so auf Fahrbares Zeugs konditioniert, dass ich sogar den Crispel immer zurückgerufen habe, wenn ich irgendwo irgendwas gesichtet habe.


    Jetzt bin ich soweit gegenkonditioniert, dass mir neulich der Gandhi sehr deutlich sagen mußte, dass da in fünf Meter Entfernung ein Auto in unsere Richtuing losgefahren ist ;D
    Oder: ich frag ihn oft zweimal nach einem Auto, einmal, wenn es sich nähert, und dann nochmal, wenn es an uns vorbei gefahren ist. Neulich ist also so ein gammeliger, lauter, stinkender Transporter an uns vorbei, Gandhi soll ihn noch mal anzeigen und der guckt "stur" stur weiter in die Richtung wo der Transporter hergekommen ist. Ich denk vor mich hin "oh, na dann interessiert der wohl nicht mehr, dreh mich um - kommt da noch ein PKW um die Ecke... Habsch nicht gehört... :lachtot:



    Zitat

    Nach vielen Spaziergängen denke ich mir "vertraue deinem Hund mehr, denn er vertraut dir auch". Ich traue mich allerdings noch nicht, ihn komplett offline laufen zu lassen, obwohl er so gut hört, wenn wir alleine spazieren gehen, er ist echt in der Hinsicht ein tolles Kerlchen. Ich denke immer, im nächsten Busch lauert es.... :muede:


    Noch so eine typische Übergangsphase. Große graue Grübelkiste anwerfen und überlegen, ob Du irgendwelche Zwischenschritte zwischen "noch an Leine" und "Offline" einbauen kannst:
    Längere Schleppleine (verlängern mit einer Wäscheleine z.b.), Freilauf aber in einem größeren eingezäunten Gelände, Freilauf an schleifender Schleppe, jemanden mit anderem Hund als mitlaufende Ablenkung mitnehmen, an neuen Orten spazieren gehen, unterwegs auf "normalen" Spaziergängen irgendwas neues lernen/shapen.
    All diese Veränderungen sind nicht dramatisch (natürlich ändert man nicht alles auf einmal!!) aber erfordern mehr Konzentration und bissi mehr Training und damit Kommunikation von Dir und dem Fellkind. Und das gibt mehr Sicherheit.

    jau, raus damit.



    Was mir anfangs auch geholfen hat war, immer wieder gedanklich durchspielen, was mache ich wann wie, WENN so was überraschendes passiert.
    - Was sind die Problemzonen (worüber erschreckt sich der Hund, wo könnte das besonders problematisch sein, Hausecken, Kurven, Kuppen, über die man nicht rüber gucken kann...)
    - was macht der Gandhi - was WÜRDE er machen - was SOLL er machen, wie kriege ich hin, dass er machen kann was er soll.
    - was kann ich machen um die Problemzonen zu entschärfen: Hund rechtzeitig "bei mir einchecken lassen" - also falls im Freilauf wieder anleinen, falls an Schleppleine an kürzere Leine nehmen, Aufmerksamkeit mir gegenüber "aufwärmen" - so das vor solchen Stellen die Kooperation mit mir schon gut läuft, und der Hund nicht mehr so sehr in seiner Welt ist.
    - Wie halte ich Leine, Leckerchen, Clicker, wo läuft der Hund - vor solchen "Problemzonen" sortiere ich den Gandhi direkt neben mir ein, damit er nicht sein Gehirn schon mal um die Ecke schmeißt und er logischerweise mental nicht mehr bei mir ist.
    - Welche Bestärker habe ich zur Verfügung, wie schnell habe ich die zur Hand (und an solchen Stellen habe ich die bereits IN der Hand!! Leckerchen in der Hand ist für keinen meiner Hunde ein Garant für, gleich gibts was, ich laufe auch Minutenlang mit Futter in der Hand rum und er kriegt nichts. Ich bin nur einfach schneller, wenn ich schneller sein muß.
    - Ich rechne immer damit, dass wir an den Problemzonen "ETWAS" Treffen, deshalb bin ich mit meinen Trainingswerkzeugen startklar, sollte ich sie brauchen
    - Wie atme ich, wie ist meine Körperhaltung wie schnell gehe ich (oder besser, wie langsam ;D)



    Und dann gehe ich in Gedanken um solche Ecken. Locker, entspannt, cool, mit einem aufmerksamen Gandhi. immer wieder. Wenn ich mit dem Knallsacki dann unterwegs bin, dann weiß ich ja schon, welche Stellen schwierig werden könnten, überlege mir, wo ich welche Ausweichmöglichkeiten hätte, wenn ich welche bräuchte und bleibe dann, wenn ich vor solchen Engpässen bin und z.B. einen LKW kommen höre an der Stelle stehen, wo noch mehr Platz ist. Neulich konnte ich das nicht, weil da ein ganzer Streckenabschnitt sehr schmal war, aber da hatte ich dann halt sicherheitshalber die Hand am Geschirr - Herr Gandhi hat nicht mal gezuckt, ob des dicken Mähdreschers... :gut:
    Und klar, wenn irgendwas nicht so toll gelaufen ist, dann denke ich drüber nach, was ich beim nächsten Mal besser machen kann ("was hätte ich besser machen können" finde ich nur in sofern hilfreich, dass es mir dabei hilft, den/die Fehler zu finden damit es eben beim nächsten Mal anders/besser läuft - aber es ist passiert und nicht mehr zu ändern, deshalb mache ich mich darüber genauso wenig selbst fertig, wie ich den Hund dafür "korrigieren" würde. Man kann die Situation nicht mehr "korrigieren" - sie ist Vergangenheit. Nichts, was man danach tut, kann irgendwas daran ändern.