Beiträge von Shoppy

    ach, mach Dir nichts drauf - Plötzlich auftauchende "Monster" und nur ein Meter Entfernung - das war eben mal eine von den doofen Situationen, die nicht klappen können, weil noch nicht genug Routine und Training da ist - ihr macht das ja erst seit ein paar Wochen.
    Wenn Menschen schon eine "Vokabel" haben, hättest Du den Mann ankündigen können, gleich als Du ihn entdeckt hast, wenn aber der Rückruf in der Entfernung noch nicht klappt, würde sich aber möglicherweise ein anderes Problem entwickeln (Hund rennt zu dem Mann).



    Es ist nichts schlimmeres passiert, als dass sich ein paar Lebewesen erschreckt haben - ein Hund hat vor Schreck (nur!) gebellt und ein Mann hat vor Schreck halt zurück gebellt. ;)


    Wenn ich mich recht entsinne, hast Du ja kompetente Trainerunterstützung - vielleicht könnt Ihr zusammen einige Situationen stellen, wo ein Mensch "überraschend" so um eine Ecke kommt (Du weißt, dass da einer kommen wird), dass Dein Hund ihn nicht gleich entdecken kann. Dann kannst Du ihn mit einem "Wo ist der Mensch?" darauf aufmerksam machen, dass da jemand ist, und dass er gucken soll, wo der ist. Das ist schließlich eines der Features von Z&B.

    Wahrscheinlich ist das dann gar nicht CM, der in den Dogflüstererfolgen Hunde am Halsband in die Luft hängt, alle paar Sekunden tritt, zischt, in die Flanken kneift.
    NG ist einem Doppelgänger aufgesessen, verdammt, wir sollten ihnen schnell bescheid sagen!

    Zitat

    Später kam bei uns ein Hund enlang Nala sah diesen aus ca 7m alles klappt gut und sie schaute nur. Dann sind diese an unseren Caravan vorbei und dann etwas weiter auf der Wiese lies die Frau die Flexi etwas länger, Nala schaute hin und hin und ich blöde kuh dachte "ach die bellt schon nicht" und zack Nala bellt einmal Laut auf mein Nein hört sie sofort auf und danach konnte der Hund wieder in ruhe angeschaut werden.


    Nun ja ich natürlich total genervt und habe mich gefragt wie das nur zustanden kam?! Stand ich zulange dort auf diesen einen Fleck und habe Nala zu lange schauen lassen?
    Hätte ich sie zu mir holen sollen (schleppleine) und mit ihr einfach laufen sollen um den Stress abzubauen?


    Ich tu mal so, als wärst Du Nala, gell ;D




    Also, wir üben jetzt hier seit Anfang 2011. Und immer wieder fällst Du in ungewünschtes Verhalten zurück (Nein! sagen...) - Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie mich das frustriert. :roll: Ich glaub ich muß bei Dir jetzt langsam die Trainingsmethode wechseln und ein Abbruchsignal verwenden ;D



    Und jetzt nerv ich nochmal mit einer Geschichte vom Gandhi - mit dem war ich gestern wieder durchs Dorf unterwegs - an der Hauptdurchfahrtsstraße lang, die gut befahren ist, aber auf gesamter Länge zu schmal ist um irgendwo eine Mittelmarkierung zu haben und an mehren Stellen so schmal, dass man anhalten muß, wenn was von vorne kommt. Natürlich ist an diesen Stellen der eh schmale Gehsteig grade mal noch andeutungsweise vorhanden UND dann kann man dort auch nicht sehen, was kommt, weils um eine Hausecke/Kurve geht. Es sind LKWs, Transporter, Autos, Fahrräder, Motorräder (including des Mofamännchens von neulich und sein kleiner Bruder auf einem BMX-Rad, der direkt neben uns eine Vollbremsung hinlegen mußte.), Trecker mit und ohne Anhänger und ein Mähdrescher Kinder auf diesen Rädern, mit denen man Fahren lernt, ohne Pedale, an uns vorbei gefahren. Wir sind an einer Ziegenwiese, an einer Pferdekoppel, an Schafen und Hühnern und an bellenden Zäunen vorbei gegangen und ich hatten den größten Streber ever an der Leine.
    300m vor zuhause saß eine Katze in der Hofeinfahrt eines Bauernhofes, sah uns kommen und läuft erstmal Richtung Straße los, denn auf den Hof wollte sie nicht, da spielten Kinder Fußball, LAUT!!! Auf der Straße stellte sie fest, oh, Auto, also an der Straße lang (von uns weg) und um das Haus rum und hinten auf den Hof wieder rauf.
    Da hat Herr Gandhi die Contenance verloren, hat sich ziemlich hochgefahren und wollte Frau Katze hinterher. Er hat einen Beller von sich gegeben aber nicht gekreischt. Er stand senkrecht auf den Hinterbeinen (ohne Zug an der Leine), weil er nicht sehen konnte, wo Frau Katze hingelaufen war (wiedermal so eine enge Stelle, wo man nicht um die Ecke gucken kann...). Er konnte sitzen auf stopp, aber keine Leckerchen nehmen (ungewöhnlich, essen geht sonst fast immer) also habe ich "Weiter" (gehen dürfen) als Bestärker eingesetzt. Das fiel natürlich entsprechend ruckartig aus, ich bin ja so viel langsamer als Herr Gandhi... also gleich wieder "stopp", sitzen, click, "weiter". Inzwischen vertraue ich da so, dass das klappt, dass er mehr Leine hatte - damit hätte er auch vors nächste Auto springen können, aber Autos waren VÖLLIG uninteressant - er wollte die Katze!
    Er hat in jede der folgenden 8 Einfahrten/ Hauseingänge gucken müssen. Ich hab JEDES Mal kurz vor "Abbiegen" geclickt - und das hat dann nach drei Wiederholungen dazu geführt, dass er sich an der Grenze (mal noch auf dem Bürgersteig, manchmal einen Schritt in der Hofeinfahrt) selber gestoppt hat und geguckt hat (da gingen dann auch Leckerchen wieder. Die letzten beiden "Ecken" waren normal für seine Verhältnisse (er möchte immer zügig um die Ecken, weil man da ja nichts sehen kann).


    Er hat ein ungewünschtes Verhalten gezeigt (Katze jagen wollen) - na und? Es kann ja nichts passieren, weil ich im Ort/an Straßen mit Katzen (und dem ganzen Zeugs auf Rädern) rechne und er (und jeder andere Hund in meiner Verantwortung) angeleint ist. Katze kann also nicht gejagt werden.


    Warum sollte man frustriert sein, wenn ab und an mal etwas noch nicht gut klappt. Ich kann auch nicht immer alles. Ich gebe manchmal erst den Keks und clicke dann. Kommt vor. Haut mir keiner für auf die Finger. Shit happens. Manchmal schreibe ich ein Wort falsch oder vergesse ein Satzzeichen. Computer geht nicht zur Strafe aus.


    Lebewesen machen Fehler.



    Ob Du vorher irgendwas hättest machen sollen, kann Dir hier niemand sagen - vielleicht ja. Die Situation war suboptimal. Es hätte perfekt laufen können. Ist es nicht, aber geht die Welt davon unter?
    Also von hier aus betrachtet, scheint die Welt noch zu existieren.


    Ich hab festgestellt, dass Gandhi mit seinen Riesenbaustellen jetzt wirklich ziemlich durch ist. Gewünschtes Verhalten funktioniert auch in ungewöhnlichen Situationen, an neuen Orten und mit neuen Gefährten (Mähdrescher, Laufräder). Offenbar haben wir noch eine Katzenbaustelle. Da werde ich jetzt vielleicht ein paar Spaziergänge an Orten einbauen, wo Katzen sein könnten und damit rechnen, dass er das erstmal schwierig finden wird und dass er möglicherweise nach Katzensichtungen andere Sachen auch ein wenig schwieriger finden könnte. War gestern nicht so, da kamen noch weitere Autos und wegen gutem Wetter ein ganzes Rudel Motorräder, die waren allesamt uninteressant - aber kann ja sein, dass die gar nicht in seinem Hirnchen angekommen sind, weil er im "Katze-Jagen"-Modus war. Wir werden sehen.


    Ich lasse mich von solchen "Rückschlägen" nicht frustrieren. Sie sind Information, die man halt entsprechend einordnen muß: kommt das ständig vor, was war vorher schon alles schwierig, haben wir überhaupt schon Trainingsgelegenheiten gehabt und daraus dann Schlüsse ziehen, ob man irgend einen Trainingsfehler eingebaut hat (also schon seit längerem irgendeinen suboptimalen Ablauf hat), ob man dem Hund in der Situation zu viel zugemutet hat (vorher schon viele Auslösereize toll gemeistert (Aufbrauch von Impulskontrolle)), die Situation den Trainingsstand überfordert hat (was in der "realen Welt" eben mal passieren kann) etc.



    Worauf ich gerne noch mal hinweisen will (ein Beitrag in einem anderen Faden hat mich darauf gebracht).


    Grundsätzlich ist es ja so, dass man möglichst "unterschwellig" arbeiten soll, damit man möglichst ausschließlich gewünschtes Verhalten bekommt, dass man dann bestärken kann.
    Das würde bedeuten, dass man sich nur für gestellte Situationen aus dem Haus traut. Jeder weiß, dass das nicht klappt. Ich hab den Eindruck (und der kann falsch sein), dass viele dann denken, na, wenn der Hund dann eben was ungewünschtes macht, muß man ihn halt "korrigieren" (oder wie auch immer man das dann wieder nennen mag). Warum eigentlich? Viele viele Variable wirken sich darauf aus, wie ein Hund sich verhält und was er daraus für zukünftige Gelegenheiten lernt. Ein ganzer Haufen wesentlicher Variablen haben was mit uns zu tun. Was wir machen, was wir sagen, welche Bestärker wir einsetzen, wieviel wir verlangen, welche WErkzeuge wir einsetzen, welche Stimmung wir verbreiten.


    Wenn die Situation durch Umwelteinflüsse, die ich nicht kontrollieren kann (konnte die Katze da leider nicht wegbeamen, bevor Gandhi sie entdeckte), "zu viel" für den Hund sind, drehe ich die Regler von allen Variablen, die ich unter Kontrolle habe auf "einfacher":
    Ich "verlange" kein Verhalten, dass der Hund nicht leisten kann, sondern stelle Ansprüche auf Vor-Kindergarten-Niveau, wenns sein muß.
    Ich helfe dem Hund, wieder in denkenden Modus zu kommen, indem ich Werkzeuge einsetze, die das ermöglichen oder erleichtern (Entspannungssignal, Markern/Belohnen, Rituale (bestimmte Spiele oder Verhalten, die unendlich oft in allen möglichen, auch sehr aufregenden Situationen bestärkt wurden (z&B, Geschirrgriffsignal).
    Ich füge keine weiteren Stresserzeugenden Zutaten hinzu. Dazu zähle ich klassische Abbruchsignale, jegliche Strafen, Aufbau von unnötigem Frust. Mit einer Ausnahme, die hatte ich glaube ich ein paar Beiträge weiter oben erwähnt: Ich leine natürlich in so einer Situation nicht ab! Also erzeuge ich unausweichlicherweise Frust durch Bewegungseinschränkung - wie gut, dass wir die (über das Werkzeug Geschirrgriff) auch mit positiven Konsequenzen verknüpft haben - aber ich schränke auch nur so weit ein, wie es unbedingt notwendig ist - der Hund musst dann nicht bei Fuß laufen. Wären wir auf einem Feldweg gewesen, hätte er die gesammte Schleppleinenlänge bekommen, so waren es in dem Fall etwas unter 3 Metern.
    Ich "setze" auch keine Befehle durch - ich gebe erst gar keine Signale, von denen ich eh ziemlich sicher sein kann, dass der Hund sie nicht ausführen KANN.


    Ich will den Hund zurück im Vorderhirn-Modus, das kann man nicht erreichen, indem man Zutaten nimmt, die den "Hinterhirnmodus" begünstigen - unter anderem deshalb wende ich keine Strafen, Abbruchsignale etc an, auch wenn der Hund "unerwünschtes" Verhalten zeigt. WENN der Hund sich anders verhalten KÖNNTE, würde er es tun. Ich kann verstehen, dass das Konzept schwierig zu verstehen sein kann, aber ich hab jetzt genügend Beispiele gesehen - wenn die Hunde eine Strategie gelernt haben, mit der sie einen Stressanfall vermeiden können, dann wenden sie diese Strategie an - Entspannung ist ein primärer Verstärker, denn sie ist lebensnotwendig. Stress fühlt sich schlecht an und macht auf Dauer krank. Hunde haben keinen Spaß daran, Streß zu haben!! Sie wählen den entspannten Weg, wenn sie wissen, wie das geht.


    hey, genau sowas wollte ich schreiben, aber hab noch über der Formulierug gebrütet. Schön, dass ich jetzt nur noch schreiben muß:


    Genauso empfinde ich das auch :D

    naja, so pusselt man sich aus verschiedenen Richtungen, mit unterschiedlichsten Werkzeugen und mit bedürfnisgerechten Bestärkern zu einem kooperativen Hund. :gut:


    Ich war heute mit dem Gandhi mal wieder "durchs Dorf" - das mache ich nicht so häufig, wir gehen meist wo hin, wo der Brackerich flitzen kann, das geht halt im Straßenverkehr nicht.
    Also hatten wir vorbeifahrende Autos, Fahrräder, Motorräder, Trekker, LKWs in verschiedensten Größen von schepperndem Transporter bis drönendem Vierzigtonner mit Anhänger, der an der Stelle, wo wir lang wollten rückwärts/vorwärts/rückwärts/vorwärts (wer sagte noch, dass Frauen nicht rückwärts einparken können) an seinen stehenden Anhänger anpirschte, wobei der Fahrer zwischen den Anläufen immer raussprang und guggen mußte, ob er nun zum Andocken richtig steht. Irgendwann hab ich gedacht, ne, der bleibt da jetzt wohl stehen und mach mich dran vorbei (ungefähr 1,5 Platz zwischen LKW und Friedhofszaun, da fährt der dann doch los. Gandhi sagte :???: - setze sich von alleine hin und bekam halt Kekse. Auf dem angestrebten Feldweg kurvte ein weiterer Trecker rum, der grad Rüben spritzen wollte und grad als wir den (und einen fremden Hund) erreicht hatten blieb Trecker direkt neben dem Weg stehen und wartete auf noch einen Trekker, der Spritzzeugs-Nachschub brachte - und die netten Männer unterhielten sich genervt und entsprechend lautstark darüber, wieviel denn nun in dem Kanister sei, und wie man nun verdünnen müßte und Gandhi hatte einen Plan - sitzen, Kekse kriegen, weitergehen, hinsetzen Kekse kriegen, weitergehen... - also ich wollte weitergehen, Knallsäckchen setze sich ab und an und wollte Kekse ernten. War ich grundsätzlich sehr mit einverstanden. Ab und an gabs statt Keksen ein "wir gehen weiter".


    Dann kam noch ein knatterndes Mofa (Gandhi hat die Straßenverkehrsordnung genauestens studiert und ist mit selbiger der Meinung, dass Autos und Motorräder auf Feldwegen NIX zu suchen hätten!!!) an uns vorbei. Das Mofa-Männchen brüllte auf dem Hinweg was von "Mit Leckerchen kann das ja jeeeeeeeeeeeeeder" und Herr Gandhi saß und sagte, sei ihm egal, solange ER die alle bekäme. Mofamännchen bretterte noch paar Meter den Feldweg rauf um dann eine coolaussehensollende aber uncoolausgefallene Wendung mit fast Umfallen hinlegte und knatterte dann hupend und mit Minimalabstand an uns vorbei zurück. Gandhi: :sleep:


    Oben auf "unserer" Wiese angekommen konnte er endlich mit dem fremden Hundemädel flitzen - und das obwohl er die an dem einen Wiesenende hantierenden Brennholz-Macher ziemlich spannend fand - die schmissen da mit Holzscheiten, zwei laufende Trekker (offenbar ist Treibstoff noch lange nicht teuer genug...) standen da rum und die Sägespäne wurden auch noch verbrannt.


    Auf dem Rückweg war er dann geschafft und fand dann eine tieffliegende Schwalbe halbherzig jagbar, machte einen Hüpfer, stand vor, hüpfte noch nen Sprung nach vorne, und "pointete" dann fein der Schwalbe hinterher :gut:


    BTW. rechts und links vom Feldweg führen jeweils in so 200-300 Meter Entfernung Straßen vorbei - gut befahrene um die Uhrzeit, Gandhis Interesse daran tendiert gegen Minus 250 - da der Kerl anfangs Autos auch in Kilometerweise Entfernung angekreischt hat, halte ich das für eine ziemlich bemerkenswerte Verhaltensänderung.
    Ausserdem hat Gandhi ziemlich durchgehend von mir gewünschtes Verhalten selbstständig angeboten, ohne dass ich irgendwelche Signale dafür geben mußte. Beim knatternden Mofamännchen hatte ich "Sitzen" gesagt und auch zweimal beim rangierenden LKW, die anderen "Sitzer" hat er selber angeboten.
    Ich hab das fast durchgehend bestärkt, auch wenn ich gelegentlich durchaus wußte, dass er es macht, einfach nur um Leckerchen abzustauben. Aber ich will halt, dass ihm diese Strategie in schwierigen Situationen "leicht von der Hand geht" - also bestärke ich es fast immer, auch wenn man vielleicht denken könnte "der manipuliert dich ja voll".
    Ich lasse mich in dem Fall manipulieren, weil ich hinterhältigerweise ein höheres Ziel damit verfolge - was ja voll zu funktionieren scheint: Auslösereize für "Kreischen und in die Leine hampeln" sind umgestrickt zu Signale für "irgendwas machen, wofür Frauchen Kekse austeilt" = Zwischenziel erreicht - das wird nun gefestigt und dann nach und nach die (fast)Immerbestärkung auf "variable" Bestärkung umgeswitcht.


    PS. Beim Schreiben (!!!) fiel mir auf, dass er nicht einmal auch nur ansatzweise die Idee hatte, parkende Autos anzuspringen. Das gehörte schon immer und ziemlich lange zu den Baustellen, die sich immer dann besonders auftaten, wenn wir bei hoher anderweitiger Reizdichte (egal was) an parkenden Autos vorbei mußten. Heute hat er die nicht mal so angeguckt, dass mir DAS aufgefallen wäre - wie gesagt, fällt mir grade jetzt auf, dass er da nicht mal gezuckt hat. Da habe ich also mal eben aus Verpeiltheit meinerseits die Bestärkungsfrequenz auf NULL gesetzt. Ups. Schaun wir mal, ob und wie sich das auswirkt :headbash:

    Training mit positiver Bestärkung ist schonmal eine gute Idee, der Teufel liegt aber im Detail.
    Man muß, um den Hund auf die Idee zu bringen, welche Verhalten er zeigen soll, erstmal die Distanz zu den Dingen/Hunden, die ihn so aufregen, so groß gestalten, dass er auch das gewünschte Verhalten zeigen kann.


    Das heißt, man muß erstmal gucken, wie weit man von dem "bösen Monster" weg sein muß. Dann muß man das gewünschte Verhalten bestärken während (und das ist der wesentliche Punkt) der Hund durchaus bemerkt hat, dass das Böse Ding anwesend (in genügender Distanz) da ist.
    Wenn man nämlich von dem Bösen Dings ablenkt - und das klappt mit genügend Distanz und genügend hochwertigem "Ablenkungsmittel" tatsächlich sehr gut - dann lernt er ja nichts darüber, wie er sich verhalten soll WENN das andere Dings anwesend ist. Sprich - er muß es bemerken und sich trotzdem "benehmen" können.


    Was ich auch noch wichtig finde, ist, dass man sich das gewünschte Verhalten ja formen kann.
    Wie meine ich das:
    Man könnte ja zum Beispiel "bei Fuß gehen" ind ablenkungsfreien Situationen üben, ein Signal dafür einführen und dann in den "Situationen mit bösen Monstern" das Signal für "bei Fuß" geben. Das ist das, was üblicherweise in Hundeschulen so gemacht wird.
    Man könnte aber auch ein bißchen anders arbeiten. Man übt, wie gehabt "bei Fuß" erstmal ohne Ablenkung (und generalisiert dann an anderen Orten, in anderen Situationen, etc, das übliche) - und tut dann in den "Situationen mit bösem Monster" einfach so, als hätte man "bei fuß" noch niiiiiiiiiiiiie im Leben geübt und fängt einfach noch mal bei Null an. Also Grunstellung finden üben, einen einzelen Schritt üben, zwei-drei Schritte üben, bis man irgendwann auch bei "Anwesenheit des Monsters in ziemlicher Entfernung" gut diese Übung kann. - Dann verringert man die Distanz zum Monster und beginnt wieder von Vorn.


    Das klingt aufwändiger als es ist, denn da der Hund den Trainingsplan jetzt schon mehrere Male durchlaufen hat, lernt er immer schneller, man kann Lernschritte verkürzen oder ganz auslassen - das bemerkt man dann ja, was schon geht und was nicht.


    Meiner Erfahrung nach ist das sehr viel effizienter, weil man auch nicht in die Stolperfalle "aber das kann er doch schon, er weiß genau, was er soll, der ist bloß stur" reinfällt. Denn er kann eben nicht in DIESER Situation. Also muß er es erst in der Situation lernen.


    Wo wohnst Du denn, vielleicht können wir Dir einen guten Trainer empfehlen?

    Ich würde in eine Hundeschule gehen, die in der Lage ist, auf auftretende Probleme umgehend zu reagieren und einen geeigneten Trainingsplan dafür zu entwickeln. Wenn das in deiner derzeitigen HuSchu möglich ist, und die das gescheit bearbeiten, ist ja alles gut. Falls nicht würde ich wechseln und nicht noch in eine zusätzliche gehen.

    Zitat

    Sie war ja vorher schon eindeutig an Mäusen, Eichhörnchen und Vögeln interessiert, aber kontrollierbar. Also abrufbar und wir haben das Geschirrgriff-Signal und anschleichen mit Aufscheuchen auf Signal gekonnt.
    Seit ihrem Erfolgserlebnis ist das Erregungsniveau aber potenziert =) Ich hatte auch ehrlich gesagt nicht um 15:00 auf der Hundewiese (!) mit einem Kaninchen gerechnet


    huch, dass hatte wohl sowohl den N Avigator als auch seine Uhr verlegt :lachtot:


    Zitat


    Mein Plan sieht derzeit so aus:
    Geschirrgriff soweit generalisieren, dass "Stop" ohne Anfassen auch auf Entfernung reicht. Da ist der Status gerade so, dass ich sie bei "sichtiger Maus" nur noch berühren muss nach dem Signal und sie setzt sich.
    Beobachten weiter verstärken (sie stand so schön vor bei Mäusen und Vögeln :verzweifelt: ), Verstärker meist "Scannen", ganz selten ober-mega-Verstärker "Scheuchen".


    klingt gut. Vielleicht ginge noch das Mäuschenspiel - kennst Du das - hat auch was mit gucken und belauern zu tun und daran kann das "hetzen" dann auch ausgelebt werden. Scheuchen ist natürlich besonders fein, aber das kann man wirklich nur selten machen, schon weil sich ja keine Erwartungshaltung "Danach darf ich immer die Tierchen hochjagen" einstellen soll.


    Zitat


    Das kurze Hingucken vom Z&B bekomme ich nicht hin, damit sie ihren Blick dann abwendet, müsste ich wohl ziemliche Geschosse auffahren.


    Dann shape halt langes Beobachten im Stehen. Das kurze gucken mache ich vor allem bei Aggressions/Angsproblematiken, damit der Hund wie schon gesagt nicht ins Fixieren fällt - beim AJT möchte ich das aber ja grade haben: Fixieren und stehen bleiben ;D da brauch ich also nicht unbedingt eine schnelle Umorientierung. Ich persönlich finde das ein biiiiiißchen angenehmer (also das schnelle Umorientierung gefolgt von neuem Anzeigen). Das ist halt eine persönliche Vorliebe, die sich daraus entwickelt hat, dass bei den Hunden, die mir so bislang unter gekommen sind, durch gucken lassen das Erregungslevel direkt in die Mondumlaufbahn abgehoben hat. Andere regen sich mehr auf, wenn sie weggucken sollen - und in dem Fall ist es eindeutig besser, weiter gucken zu lassen. Kann tricky sein, zu bemerken, was sich dann wie auswirkt. Muß man halt genau im Auge behalten und wenns in die falsche Richtung zu laufen beginnt, entsprechend anpassen.


    Zitat


    Rückruf weiter generalisieren, genauso wie konditionierte Entspannung, wobei ich nicht glaube, dass sie das soweit runterbringt, dass sie weggucken kann :???:
    Außerdem übe ich mit einem Futterdummy, in der Wohnung klappt das Suchen und Apportieren schon hervorragend. Vielleicht wird das ja mal ein guter Verstärker...


    Ich find, das passt hier sehr schön her, weil ja schon einige andere auch gefragt haben, wie man Z&B bei Jagdverhalten einsetzt.

    bei vielen Hunden gehen durch schnell bewegliche Dinge oder andere Lebewesen das Erregungsniveau hoch. Das kann sich unterschiedlich äußer, z.B. mit hinterher rennen wollen, schnappen, Bewegung des anderen einschränken.


    Ich würde Dir den Besuch einer guten Hundeschule empfehlen, wo das Zwergi lernen kann, wie man schnell beweglichen Dingen in Ruhe zugucken kann.



    in/bei Bremen kann ich z.B.


    27367 Hellwege http://www.bemydog.de, Berit Jack
    und
    28279 Bremen http://www.mensch-hund-training.de, Tina Müller


    empfehlen