Beiträge von Shoppy

    und wozu 3-4 Wohen Zeit verschwenden? Man muß nicht entweder "an Frauchen orientieren" ODER am Rückruf arbeiten - man kann das sowohl als auch üben, dazu gibt es Markersignale.

    Man bestärkt Freiwilligen Blickkontakt und zufälliges "bei Frauchen auftauchen" und spielt zwischen durch immer mal wieder Rückruf-Spiele, baut einfach ein "Ende"-Signal auf, wenn sich die Gelegenheit ergibt (= wenn der Hund gleich das Ende der Leine erreicht haben wird).

    Das ist keine harte Arbeit, die man einen Schritt nach dem anderen "abarbeiten" muß, das sind Spielchen, die beiden Parteien Spaß machen, und die man flexibel in die täglichen Spaziergänge einbaut.
    Das schöne daran ist ausserdem, dass der Hund sich daran gewöhnt, dass er immer mal wieder was anderes, sehr spannendes und lohnenswertes mit seinem Menschen macht - eine sehr gute Gewohnheit, denn dann fängt er erstens an, alleine immer mal wieder nach "können wir mal wieder was machen" zu fragen, und zweitens ist er darauf eingestellt, dass sein Mensch immer mal wieder was von ihm will. Und da das alles mit Bestärkungen und Spaß verknüpft wird, "stört" das auch nicht, sondern sind im Gegenteil willkommene Gelegenheit, mit seinem Menschen zu interagieren.

    Wenn ich jedes mal 3-4 Wochen warten würde, bis "freiwilliges Orientieren" da ist... die meisten Gasthunde sind nicht länger als 2 Wochen da, und die meisten lernen in der Zeit zumindest einen halbwegs zuverlässigen Rückruf (an der Schleppe), Ende-Signal und freiwilligen Blickkontakt UND an lockerer Leine zu gehen in dieser Zeit. Da ich als Sitter eine neue Person bin und wir in für die Hunde in unbekanntem Gebiet unterwegs sind UND die meisten all das anfangs das hier mit mir nicht drauf haben (und zu Hause oft genug auch nicht....) und ich wirklich nur auf den normalen spaziergängen daran rumbastele, habe ich nicht mal extra Zeitaufwand. Ich nutze nur die Zeit, die wir eh draussen sind, und spiele eben schlau aufgebaute Spielchen, die die Verhalten, die man am notwendigsten braucht, und die auch alle zusammen hängen, fördern.

    Das ist doch egal, warum sie damit nicht klar kommt - und auch kurzzeitige Angstreaktionen muß man ja nicht gut finden, auch, und vielleicht gerade WENN danach ja gespielt werden kann. DANN kann man die Begrüßung auch so streßfrei gestalten, dass der Hund da keine Angst bei haben muß.
    Leider sind Menschen da of ja nur an ihren eigenen Zielen, die möglichst schnell erreicht werden sollen interessiert.

    Ich würde es NICHT so machen, dass der Besuch dem Hund die Leckerchen gibt, weil der Hund dadurch in Konflikt kommt - er möchte gerne die Leckerchen, muß dazu aber näher an den Besuch heran, als er sich eigentlich trauen würde, und wenn das Lockmittel und Aufmerksamkeitsteiler /das Leckerchen...), der die Annäherung hervorruft, weg ist (nämlich im Hund)... Ist der Hund plötzlich VIEL dichter dran.
    Ich würde den Hund entscheiden lassen, wie dicht er an den Besuch herangehen mag, dieses Herangehen bestärken (das Leckerchen kommt von mir) und dann wieder mit dem Hund heraus gehen - so bekommt er zwei Bestärker für "ich geh so dicht ran, wie ICH mich selber traue" - nämlich lecker Essen und Distanzvergrößerung (= Sicherheit).

    WENN sich der Hund dann bis an den Besuch ran traut, würde ich die Leckerchen trotzdem zunächst vom Besuch weg geben - damit der Hund halt sicher sein kann - "ich darf mich jederzeit in Sicherheit bringen".

    Der Besuch könnte das Leckerchen auch von sich weg werfen, nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich die wenigsten an diese Einfachen Anweisungen halten können, und dann doch versuchen nach dem Hund zu grabbeln, und das ist der Größte Faux Pas, den man mit einem ängstlichen Hund begehen kann.

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    Neulich wurde er von einem Hund gebissen. Der kam aber direkt von hinten auf meinen Hund drauf, ohne das wir ihn vorher bemerkt haben. Aber eingeschüchtert war er danach auch nicht.

    Ich werde das dann mal ausprobieren und meinen Hund dann mal deutlich zurechtweisen wenn er an der Leine pöbelt.


    Das würde ich nicht tun!!!

    Es ist ziemlich egal, ob man es nun als "Dominant" oder "Flegel" bezeichnet. Noch hat du nicht wirklich ein besonders großes Problem, weil er tatsächliche Hundebegrüßungen ganz gut hinbekommtn - klar, das ist verbesserungsfähig, aber nicht durch Verknüpfung mit Zurechtweisungen.

    Stell Dir vor, Du wirst nach Japan geschickt, und hast hier gelernt, dass man Leute zur Begrüßung die Hand schüttelt und umarmt. Also machst Du das als höflicher Mensch in Japan auch... böses Foul... Anstatt Dir die richtigen regionalen Etikette zu erklären, wirst Du weggeschubbst und auf japanisch ärgerlich angesprochen. Davon weißt Du im Besten Fall, was du NICHT machen sollst, Du weißt aber noch immer nicht, wie man sich in Japan begrüßt UND wahrscheinlich wird es Dich ziemlich aufregen, weil Du das Verhalten deines Gegenübers nicht erwartet hast...

    Hunde sind keine Menschen und man kann ihnen nicht mal mit Worten erklären, wie sie sich verhalten sollen - man kann ihnen aber sehr schnell vermitteln was das richtige Verhalten ist, indem man selbiges bestärkt. Das ist IMMER wirksamer, effektier und nachhaltiger, weil der Hund dann sicher ist, wie er sich verhalten soll, und macht das auch, weil es sich lohnt.

    Ich an Deiner Stelle würde den thread lesen, der in der ersten Antwort verlinkt wurde! :smile:

    Wie habt ihr denn mit dem Therapeut daran gearbeitet?

    Ich würde den Hund erstmal, wenn Besuch kommt in einen anderen Raum bringen, wo der Besuch eben NICHT ist. Erst wenn der Besuch sitzt den Hun hineinlassen - dann kann sie sich nämlich selber aussuchen, wann sie sich wie nahe an den Besuch ran traut.

    Würde sie in so einer Situaation Leckerchen annehmen? (von Dir, nicht von dem Besuch!!)

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    Moin,

    Moin,

    kann ich bei Deinem Usernamen davon ausgehen, dass Du in Hamburg wohnst? Dann könnte ich dir nämlich eine gute Trainerin empfehlen ;)


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    ich habe mich etwas durch den Thread gelesen und es scheint so, als wenn "Zeigen&Bennen" auch etwas für Buddy und mich wäre. Ich hoffe es ist ok, wenn ich keinen neuen Thread erstelle und hier einfach kurz unsere Situation erkläre?

    sücha, dafür ist er ja da *grins*

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    Buddy kommt aus Spanien, ist ein kastrierter Labimix Rüde(SH 60cm /ca. 30Kg) ca. 2 Jahre alt und erst seit 8 Tagen bei mir. Außer "Nein" kennt er kein Kommando und wir üben gerade an seiner Leinenführigkeit. Zu Hause ist er immer ansprechbar und hört auf seinen Namen, draußen ist das leider anders. Wenn ich mit ihm Gassi gehe und er sieht einen Hund oder ein Kaninchen, will er sofort zu ihnen.

    Wie ist es mit seiner Ansprechbarkeit, wenn diese Riesenablenkungen nicht da sind?


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    Sobald er in etwas Entfernung Hund oder Kaninchen sieht, macht er sich groß, fixiert und steht steif an gespannter Leine. In solchen Situationen kann ich ihn mittlerweile zum Großteil ablenken und lobe ihn, sobald er seinen Blick vom Objekt der Begierde ablässt.


    Das sind Situationen, wo Du vermutlich Zeigen und Benennen ohne irgendweilche Veränderungen machen kannst, weil er sich ja abwenden kann. Also anklicken, dass er den Reiz sieht, Belohnung (und falls anfangs nötig, mit der Belohnung ganz bissi bei der Änderung der Blickrichtung nachhelfen. Dann sofort wieder gucken lassen. Schlau wäre natürlich, anfangs in gestellten Situationen zu üben, weil der andere Hund dann "steuerbar" ist, und nicht einfach weiter auf euch zu läuft, sondern sogar falls nötig, weiter weg geht. Ich lasse am Anfang gerne den anderen Hund weg gehen, gerade wenn das mit der Leinenführung noch nicht gut läuft - dann ist "selber weg gehen" oft mit "Hund weg ziehen" verbunden, und das finde ich nicht sooooooooo ideal. WENN es nicht anders geht, verwende ich aber solche Situationen um ein "wir drehen jetzt um" Signal aufzubauen. Wie ich das Signal aufbaue, habe ich grad einen Beitrag weiter oben beschrieben.

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    Ich gehe mit ihm dann in die andere Richtung, da er sonst wie blöd an der Leine ziehen würde und nicht mehr ansprechbar wäre. Er winselt dann kurz, guckt eventuell noch einmal zum Hund oder Kaninchen und kommt dann aber mit und kümmert sich nicht weiter drum. Es ist also quasi so wie: "Aus den Augen, aus dem Sinn". ;)

    AHA!! Liest Du dir bitte meinen letzten Beitrag in diesem Faden durch - ich denke, das könnte für Euch ein Ansatz sein - zumindest ähnlich: ich würde das "mitkommen und nicht mehr drum kümmern" markieren und sofort mit "wieder gucken dürfen" bestärken.

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    Wenn ein Hund oder Kaninchen allerdings direkt vor(bis ca.15m) uns ist, dreht er durch. Er stemmt sich mit aller Kraft in die Leine, winselt/jault und ist dann nicht mehr ansprech- und ablenkbar. In dem Moment kann ich ihn auch nicht mit Futter oder seinem Lieblingsspielzeug beeindrucken, es ist als hätte er einen Tunnelblick. Wenn ich dann einfach die Richtung wechsel oder ihn zu mir ziehe bzw. ihn am Geschirr packe und "wegzerre", lässt ihn das völlig kalt. Ich könnte ihn mehrere Meter hinter mir herschleifen, das juckt ihn nicht. Natürlich ist vieles neu für ihn und ich habe noch eine Menge Erziehungsarbeit vor mir(womit ich kein Problem habe), aber so machen die Gassirunden einfach keinen Spaß - weder für ihn noch für mich. :| Zumal es uns jedesmal wieder einen Schritt in der Leinenführigkeit zurück wirft.

    Unter anderem dafür baue ich das "Wir drehen um"-Signal auf. Der Hund lernt, dass nach (z.B.) "Zurück" es eben zurück geht, ob er will oder nicht, dass aber "freiwilliges Mitkommen" umgehend belohnt wird. Besonders schnell wird das natürlich gelernt, wenn als Konsequenz für "freiwilliges mit zurück gehen" sofort erneut gewendet wird und der Hund die Distanz zum Objekt seiner Begierde verringern darf. Soweit ich weiß, hat das eine Kanadische Trainerin namens Sue Ailsby erfunden, die es "Penalty Yards" nennt und es ist eigentlich ein Spiel für die Leinenführigkeit ;D hängt halt alles irgendwie zusammen...


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    Vorhin hat er sogar einen Fahrradfahrer der einen Meter an uns vorbei gefahren ist angebellt und wollte ihm hinterher laufen, das ist natürlich völlig inakzeptabel! Ich frage mich jetzt ob ich durch "Zeigen&Benennen" mit ihm daran arbeiten kann? Ich würde dann sobald er einen Hund/Radfahrer oder ein Kaninchen sieht clickern+belohnen und wenn er dann zu mir guckt nochmal clickern+belohnen. Macht das Sinn bzw. geht das so überhaupt oder verlagere ich dann "das Problem" bzw. verknüpft er das dann falsch? Oder sollte bzw. muss ich erst noch mehr daran arbeiten, das er immer auf seinen Namen hört und ich ihn so eventuell ablenken kann? Was meint ihr? Vielen Dank im Voraus, Gruß

    Basti


    Frage noch: bleibt er ansich stehen - oder hechtet er mit seinen 30kg in die Leine? Falls letzters würde ich auch noch den angekündigten Geschirrgriff aufbauen - mach ich eh mit jedem Hund, aber bei manchen ist das halt nicht so wichtig, dass es gleich zu Anfang käme.

    Und, ja, genau für solches Verhalten verwende ich Z&B. Für alle Reize, die den Hund aufregen. Ich führe manchmal nicht für jeden Reiz ein Wort ein (sprich, ich benenne es nicht), wenn sich alleine schon beim "hingucken anclicken" rausschält, dass der Hund es so aufregend nun doch gar nicht mehr findet und es noch viele andere Reize gibt, die man benennen muß - dann lasse ich nicht so wichtige halt weg.
    Hunde sind aber schon in der Lage, ziemlich viele Begriffe für "Dinge" zu lernen, siehe Rico, den Border Collie aus Wetten dass, der 300 Spielzeuge auseinanderhalten konnte.... Dann kriegt man es auch hin, dass der Hund weiß, was Auto, Fahrrad, Mofa, Hase, Vogel, Reh, Ziege, Katze, Mensch und Hund ist ;D

    Mit anderen Worten - es verwirrt den Hund nicht wirklich, wenn Du hier "Hase angucken" anclickst und zwei minuten Später "Fahrradfahrer angucken" und direkt hinter der Ecke "Katze angucken" - ich habe sogar den eindruck, dass das Konzept dann schneller verstanden wird: "wenn ich was aufregendes sehe, und grad das Gefühl krieg, dass ich geich den Kopf verliere, dann sag ich meinem Menschen, dass da was ist, womit wird dieses Spiel spielen!!!" - und sobald man DAS hat, hat der Hund den Anfang gemacht, selbstständig mit diesen aufregenden Dingern fertig zu werden. Das braucht natürlich dann auch noch Wiederholungen...