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Klingt logisch, allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wie ich das erreichen kann. Durch Abbruchsignal, wenn er zu schnell/weit vorgeht? Spurengehen ist ja selbstbelohnend, warum sollte sich da an mein Tempo anpassen?
Da er an der Leine ist, kann er nicht schneller als Du
Ich finde auch nicht, dass ein Abbruchsignal die Kooperation fördert, ganz im Gegenteil.
Mit den Jägermeistern, die ich so im Training habe gehen wir halt ein paar Meter in einen Wildwechsel rein, entscheiden irgendwo, dass das genug war und bleiben stehen. Damit der Hund nicht in die Leine knallt, ist ein "Ende"-Signal nützlich - hatte ich das schon erwähnt? Das kannst Du unter anderem im Antijagdtraining Buch von Pia Grönig gut erklärt finden (das ist überhaut ein super Buch ;D)
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Hochmut kommt vor dem Fall
https://www.dogforum.de/verbrannten-su…ln-t142753.html
Wär ja auch schlimm, wenn's auf einmal keine Baustellen mehr gäbe.
Kennst Du schon den Faden zum "Doppelten Rückruf"? Ich finde den praktisch aus so vielen Gründen, dass kann ich gar nicht alles aufzählen. Einer der Gründe ist, dass man so einen superschlachtruf ja nur in "Notfällen" anwenden soll (und auch nur selten üben) damit er sich nicht abnutzt und er soll auch nur mit einer Art Bestärker verknüpft sein. Der Doppelte Rückruf "lebt" davon, dass er häufig geübt werden kann, weil er mit allen möglichen Bestärkern verknüpft werden soll und somit auch immer igenwas dabei ist, was der Motivation des Hundes in DER Situation entspricht.
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Die Liste kenne ich aus dem Antijagdtraining, und habe bisher meine Belohnungen schon immer mal wieder darauf abgestimmt. Die Beispiele waren aber nicht schlecht, um nochmal über weitere Belohungen nachzudenken.
Gruss, jente
Ja und Bestärker verändern sich auch mit der Zeit. Schon alleine dadurch, dass man bei zunehmender Kooperationsbereitschaft Sachen einsetzen kannst, die anfänglich völlig unmöglich sind.
Der Gandhi hat seinen doppelten Rückruf zum Beispiel gelernt, während ich andere Hunde zurückgerufen habe
- da er an der Schleppe sein mußte, waren andere Hunde eben immer weiter weg, und er als erstes da, oder sowieso dicht bei mir - und hat also gleich - in dem Fall erstmal - Leckerchen bekommen, während ich die Rückrufsignale gepfiffen/gerufen habe.
Als die Schleppe dann schleifen konnte, weil der Rückruf "saß" hab ich angefangen, für einen geglückten Rückruf als Belohnung "scheuch die Vögel" oder ähnliches Zeug ein zu setzen.
Crispel darf nach einem Rückruf "von einem misthaufen" zu selbigem hinlaufen und sich einduften ;D
Wenn ich zufällig die Leine in der Hand habe, und ich erkenne, dass einer zu einer besonders interessanten Duftmarke hin will, dann schiebe ich gelegentlich einen Rückruf dazwischen und schicke als Belohung zur Duftmarke. Bei Mäuse-Fetischisten kann man dazu Mauselöcher verwenden. Bei Wasser-Fetischisten Bäche, Seen, Pfützen, Gräben...
Bei sehr durstigen Hunden Bäche, Seen, Pfützen, Gräben... *grins*
Man muß halt ein bißchen kreativ sein, und manchmal ein bißchen um die Ecke denken - worauf steht der Hund und wie kann ich diese Sucht für meine Zwecke "mißbrauchen".
Aber eigentlich wollte ich ja auf die Wildspuren hinaus. Einer meiner Trainingshunde ist anfangs in jeden noch so kleinen Wildwechsel reingerannt - mit voll Karacho ins Schleppleineende geknallt, kehrt und auf der anderen Wegseite in das andere Wildwechselende - und so ist der gute Kerl zickzack gerast, und es war ganz egal, ob das Rehwechsel, Wildschwein, Fuchs oder Maus war - egal.
Nach einer Weile lernt man zu sehen, wo wieder einer ist - auch Mauswechsel lernt man erkennen. Und dann haben wir es so gemacht, dass ich vor gegangen bin, und ihm die Wechsel ANGEZEIGT habe - Siehste, da ist einer. Hund war begeistert... Ausserdem hat das Frauchen gelernt, ganz schnell an den Wechsel ran zu laufen und dann hurtig die Schleppleine einzusammeln, wenn er wieder zurückgerast kam, um die gegenüberliegende Seite zu erkunden. So wurde er auf dem Weg "Zwischengestoppt" und ich konnte ihm wieder einen Wechsel zeigen. Innerhalb von drei-vier Trainingsstunden (und fleißigem Üben dazwischen - und das mußte sie ja ohne meine Hilfe!!) hat seine "Wechselabrasegeschwindigkeit" drastisch abgenommen - und er hat viel länger untersucht, was da genau lang gegangen ist. Und auf dem Rückweg hat er angefangen, sich bei Frauchen "einzuchecken", seine Belohnung abzuholen nämlich "schau, den Wechsel da an!"... Das coole daran ist, dass sich daraus ein "ich hab da was gerochen, ich lauf zu meinem Frauchen und frag, ob ich mir das genauer durchriechen darf" geworden ist. Wenn das mal nicht praktisch ist.
Bei sichtigem Wild arbeite ich mit "Zeigen und Benennen", und der Effekt ist ganz ähnlich - die Hunde entdecken was, und durch die Übung, dass "wenn ich was seh, dann spielen wir Z&B" und ZEIGEN es einem. Natürlich mit Zwischenschritten - anfangs wird vielleicht nur kurz gestutzt und dann losgebrettert... Wenn man aber das "Stutzen" anclicken kann hat man einen Fuß in der Tür. Wenn der Hund "Vorstehen" anbietet (und "Stutzen" ist eine Vorstufe davon, dann fangen wir uns das ein und versuchen daraus eben ein "Rumstehen und Wildanzeigen" draus - wenn der Hund nämlich steht, kann man notfalls hingehen und einsammeln.
Manche Hunde bekommen das anfangs an der Leine nur mit "in die Leine lehnen" hin - da versuche ich dann, die Leine eine Winzigkeit nach zu geben, um zu sehen, ob hund stehen bleiben kann, ohne sich reinzulehnen. Meistens machen sie dann einen Schritt um sich wieder reinzuhängen - wenn man das aber in der Situation mehrfach wiederholt, dann bleiben ganz viele Hunde dann tatsächlich irgendwann stehen, an lockerer Leine - JACKPOOOOOOOOOOOT, und wenn es nur ein Jubel-Lobe-Sturm ist, weil der Hund da keine Leckerchen nehmen kann und "hinterherlaufen lassen definitiv keine Option ist. "weiter gucken dürfen" ist aber oft ein sehr guter Bestärker.