Beiträge von Shoppy

    weil man sich das aus Erklärungen so schlecht vorstellen kann, hier ein Filmchen:

    http://www.youtube.com/watch?v=EP7Soem31qg

    Wahrscheinlich ist der Hund schon eingeclickert - sprich, er weiß, dass "Click" bedeutet, mach das nochmal, denn das bringt Dir weitere Belohnungen ein, denn sie braucht EINEN Click um zu wissen, es geht um die Matte.

    Die Clicks vorher dienen dazu, den Hund aufzuwärmen und ein bißchen zu etablieren "komm zu mir zurück, das lohnt sich"

    Und genau dahin, wo es sich zuvor einfach so gelohnt hat, legt Kay das erste Signal: die Matte. Die Matte ist zunächst nur ein "Umweltsignal" das mit "Wenn Du da draufgehst, gibt es Click und Belohnung erknüpft wird. Es sagt dem Hund aber noch niemand "Geh auf Deine Matte". Der Hund wiederholt, was sich lohnt, in dem Fall: Pfoten auf Matte platzieren.


    hier sieht man schön, dass der Hund anbietet, was kurz zuvor bestärkt wurde: Baracuda = Zähneklappern,
    Der Hund merkt, dass an was anderem gearbeitet wird, indem er DAFÜR eben nicht mehr belohnt wird:
    http://www.youtube.com/watch?v=e5R-lX…n_order&list=UL

    Keine Angst, wenn das bei Euch so nicht aussieht, Gail Fischer hat mehre Jahrzehnte Vorsprung mit Clickertraining und der Hund weiß genau, wie "Shapen" funktioniert ;)


    Hier ist er nochmal: http://www.youtube.com/watch?v=hjsunWVtw7w&feature=related
    Streberhund *kicher*

    Zitat


    Das Buch war recht kurz. Ich hatte es gestern innerhalb von 20 Minuten durch. Also nicht so wirklich informativ.Sicherlich die Grundlage gut beschrieben aber nicht wirklich weiter drauf eingegangen. Das Buch ist von Katharina Schlegl-Kofler.

    Die Idee mit dem einfach still stehen bleiben find ich gut. Ich werd es mal ausprobieren. Wobei ich mir fast nicht vorstellen kann, dass Ferry dann aufhört. Eher wird er dann anfangen mich mit dem Ding im Kreis zu "ziehen" um mich wahrscheinlich zu verwirren... irgendwann lässt die schon los denkt der sich dann immer glaub ich
    Aber ich probiere es.

    Dann lass es los - zergeln kann man nur, wenn wer gegenzergelt *zwinker*

    Zitat


    Was mir allerdings noch nicht so ganz in den Kopf will, wenn ich zB. sein Zergelspiel mit einem Ball beende, dann muss ich ihm den ja auch irgendwie wieder abnehmen. Also, fang ich dann da nicht ne Kette ohne Ende an? Vom Ball zum Zergelspiel zum Ball zum Zergelspiel?Wo pack ich dann dazwischen noch die eigentliche Übung rein? Und im Grunde, soll ich ja auch klicken wenn er sein Zergelspielie aus dem Mund lässt, heißt also wieder belohnen. Nimmt ja dann nie ein Ende. Oder denk ich hier gerade total falsch?

    Nunja. Die Spiele sind erstmal dafür da, die "Spielregeln" aufzustellen und die dafür benötigten Signale zu lernen.
    Beim Clickern baut man sich erstmal ein Verhalten, und fügt dann erst den Namen ein.
    Also mußt Du es erstmal hinbekommen, dass er es sinnvoll findet, das Zergel (oder den Ball) auszuspucken. Dazu dienen diese Spiele. Wenn er merkt: "wenn sie stehen bleibt und nicht mehr spielt, ist es schlau, loszulassen, denn dann fängt sie wieder an - mein loslassen ist ihr "Startzeichen"" DANN kannst Du nämlich folgendes machen "Feierabend" (oder was auch immer) sagen, stehen bleiben, nicht mehr mitspielen, warten, dass er losläßt, clicken, zum Weiterspielen auffordern.
    Durch wiederholtes Verknüpfen in dieser Art lernt er das Signal "Feierabend" = Aufhören, Zergel ausspucken und "Zerrrrrrrrgel!" für selbiges.
    Wenn er beides verknüpft hat, kannst Du die Belohnung mit dem "zerrrrrrrrgeln!" anfangen und mit "Feierabend" beenden.

    Ball zurückbringen und wieder ausspucken kann man sich so ähnlich shapen.


    Zitat


    Die Sache mit den kleinen Plastikbüchsen find ich auch gut. Behalte ich auch mal im Hinterkopf.

    Ich hoffe ich vergess hier jetzt nichts, ich fand alle Antworten hier sehr hilfreich von euch :)

    Nun allerdings mal wieder ein riesen Fragezeichen- Im Buch steht, ich soll anfangen zu clicken, wenn ich ein Verhalten sehe, was erwünscht ist. Also wenn er quasi "Sitz" lernen soll, sollte ich dann schon ein leichtes Po Richtung Boden mit einem click belohnen. Gut leuchtet ein, bis hier hin. Aber dann steht dort ich soll KEIN Hör-oder Sichtzeichen geben und ab da dachte ich nur noch "wie jetzt?". Ich soll also erstmal trainieren ohne ein Hörzeichen dazu? Also nicht sagen sitz? So kann ich ja auch immer nur eine Sache üben, denn woher soll der Hund wissen welche von den zB. zwei Übungen er nun zeigen soll? Da werd ich gerade nicht schlau.....
    Zudem stellt sich mir die Frage, was ist mit Dingen die er schon super kann? Er kann ja solche Dinge wie Sitz oder Platz. Soll ich die trotzdem mit dem clicker durchgehen? Und da dann direkt schon sagen "sitz-dann click-dann spielen etc."?! Oder soll ich da auch nochmal anfangen ohne Hörzeichen? Ich meine, dieses Zeichen kennt er ja schon.

    Richtig :D
    Beim Clickertraining sagt man per Click und Belohnung, welches Verhalten der hund jetzt "bearbeiten" soll, weil es sich grad lohnt. Dazu muß er noch nicht wissen, wie wir dieses Verhalten irgendwann mal nennen werden.
    Wenn der Hund schon ein Signal für "Sitz" KENNT, versuch einfach folgendes: sag "sitz", Hund setzt sich, du clickst und belohnst "Hundehintern landet auf der Erde". Die Belohnung (und da tät ich jetzt der Einfachheit halber einfach mal ein bissi von seinem Abendessen nehmen) so geben, dass er aufstehen muß. Dann sagst Du nochmal Sitz, Click beim hinsetzen, Belohung damit er aufsteht und das ganze noch ein drittes Mal und dann WARTEST Du, was der Hund als nächstes macht.

    Ich wette, wenn der Hund die Belohung wirklich als solche empfindet, dann ploppt er umgehend den Hintern auf die Erde. :hust:


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    Oha, ich hoffe hier versteht überhaupt noch einer was ich meine. Ich versteh mich hier fast selbst nicht mehr. Doch alles etwas komplizierter als ich dachte :lol:


    Hunde führen Verhalten aus, weil dieses Verhalten sich irgendwie lohnt, und weil sie wieder an diese "lohnenswerte" ran wollen.
    Das ist so wie eine grüne Ampel im Straßenverkehr. Da fährst Du ja nicht, weil dir die grüne Ampel "befiehlt", jetzt endlich mal langsam los zu fahren. Im Gegenteil. Du starrst die ROTE Ampel an, und wartest ungeduldig, dass es endlich grün wird. Warum, weil du weiterfahren willst, weil Du ein Ziel hast.
    Genau DAS sind Signale, die beim Clickertraining aufgebaut werden: Grüne Ampeln für bestimmte Verhalten (die Ampeln haben sozusagen andere "Ampelmännchen".) Der Hund macht die Verhalten, die vom Ampelmännchen auf "grün" = "Jetzt darfst Du endlich" geschaltet werden, weil er dafür in der Vergangenheit belohnt wurde, nicht weil er das Ampelmännchen so toll findet ;D

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    Ahh, vielen Dank für die Seite Shoppy.

    Ich denke auch, es wird deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, als bei einem Training mit Leckerchen. Aber gut, wir packen es an.

    IBD kannte ich vorher gar nicht. Bis wir die Diagnose raus hatten verging auch einiges an Zeit. Ich habe dann irgendwann den Hinweis gegeben.Hab mich Tage und Nächte durchs Netz gewühlt und nach Hunden mit gleichen Symptomen gesucht. Wir waren in sovielen Kliniken, bei sovielen Ärzten und keiner kam drauf.

    scheint ein übliches Problem zu sein, weil es wohl auch sehr unterschiedliche Symptome gibt, und die, die es gibt, könnten für alles mögliche andere sprechen.

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    Zwei von der Sorte... ach je Wobei, wenn man einmal raus hat was geht und was nicht, ist es nicht viel anders als ein gesunder Hund finde ich. Man muss eben nur ständig allen erklären wieso der Hund nichts haben darf, was irgendwie nicht jeder versteht. Sie meinen es ja alle nur gut, aber es geht eben einfach nicht.

    Reflux hat er auch. Teilweise sehr sehr schlimm. Dann bekommt er Maaloxan. Zur Zeit geht es allerdings. Toi toi toi....


    Jetzt hab ich aber nochmal eine Frage.

    Ich bin gerade, völlig überzeugt ins Tiergeschäft gewandert und habe mir einen Clicker zugelegt. Natürlich voller Tatendrang
    Ferry hatte ich mit. Hab ihn dann direkt auch mal wieder auf die Waage gepackt. 32,5kg. Soviel hat er noch nie auf die Waage gebracht. Zu den ganz schlimmen Zeiten hatte er nur noch 25kg. Dann kam noch die Verkäuferin, die ihn auch in ganz abgemagert kennt und erklärte was für ein Brecher er geworden wäre. Er würde richtig knackig aussehen. Mensch, da ging mir das Herz auf muss ich sagen. Was ich nicht schon alles mit ihm durch habe, und dann so ein Kompliment für ihn. Hat mich richtig gefreut. Kurz abgeschweift, aber wollte ich irgendwie gern teilen

    Ist doch dein Faden, da definierst DU was für Dich OT ist. Und SOWAS Tolles MUSS einfach raus!!


    Zitat


    Dazu hab ich mir noch ein Buch gekauft. Hunde-Clickertraining.
    Das andere Buch bestelle ich, bis das angekommen ist dachte ich, kann ich mich ja einfach mal durch alles durch lesen was ich finde....


    von wem ist das? Und welches hast Du noch bestellt?
    Ich finde, es gibt nicht allzu viele wirklich gute Clickerbücher :ops:
    Manche sind sehr unklar, in manchen sind Sachen einfach falsch... *grrr*

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    Jetzt fällt mir mal so auf, wenn ich Ferry belohne nach dem click mit sagen wir, seinem Spielzeug oder "springen" was ich mir bei ihm auch sehr gut vorstellen kann muss ich ja "aus" sagen damit er wieder aufhört. Konditioniere ich dann nicht automatisch auch irgendwie Clicker-Spielen-Aus (negativ, weil Spiel vorbei)?! Also ist dieses "aus" nicht irgendwie total negativ? Und verknüpft er dann nicht eher clicker mit kurzer Bespaßung aber dann wieder etwas "schlechtes"?
    Ich bin gerade schon wieder völlig überfordert mit diesem Buch in der Hand.


    SEHR gute Frage!!!
    Zunächst käme es darauf an, wie man das "Aus" gelehrt hat.
    Ich mach das so - in meiner Version benötigt man eigentlich Leckerchen, deshalb beschreib ich das erstmal so, aber wahrscheinlich fällt mir beim Schreiben ein, wie man es so abwandeln könnte, dass man statt dessen eine andere Belohnung einsetzen kann:

    Aaaaaaaalso: Angenommen, der Hund hat ein Zergel in der Schnüss, hat richtig Spaß und läßt es darum auch nicht los. Weil man das als Bestärker verwenden will, möchte man sich da auch auf keinen Fall mit etwas Negativem verknüpfen, weil es dann eben als Bestärker nicht mehr einsetzbar ist... logisch.

    Ich shape dann "Maulöffnen", indem ich "Kiefermuskeln lassen etwas lockerer" anclicke und ein Leckerchen auf den Boden werfe. Ein Leckerchen einsam und alleine auf dem Boden reicht meistens nicht aus, dass der Hund das Zergel losläßt - das funktioniert so ein bissi wie dieses Payback-Gedöns - man muß erst ein paar Punkte ansammeln, bevor man sie gegen etwas, was man haben möchte eintauschen kann *grins*, sprich, man clickt, das nächste "Kiefermuskeln lassen etwas lockerer" an, Leckerchen fallen lassen, Hund läßt immer noch nicht ganz los, clicken des nächsten "Kmlel", Leckerchen fallen lassen...
    Meistens sagt der Hund nach dem vierten/fünften Click, so, jetzt müßte ich das Ding mal fallen lassen und die Kekse aufsammeln. DAS Clicke ich an und es gibt einen Keksregen (etwas vom Zergel entfernt, damit ich das wieder aufsammeln kann), dann spielen wir weiter und das ganze geht wieder von vorne los.
    Wobei: ob ich Zergele oder "Maulöffnen" clickere sollte dem Hund irgendwie aus meiner Körpersprache klar werden, damit er dann auch weiß, was ich will, damit er auch tatsächlich zergelt, und nicht nur "Maul aufsperren" anbietet, sondern letzteres nur macht, wenn ich "ich möchte gerne aufhören" signalisiere.
    Wenn er also anfängt zuverlässig und vorhersehbar "Maul aufsperren" anzubieten, wenn meine Körpersprache sagt "ich möchte jetzt aufhören" sagt, dann kann man ein Signal dafür einführen, z.B. "Danke schön". Und sobald das Zergel dann ausgespuckt wird, kann man das anclicken und mit "Weiterzergeln" bestärken.
    Das Zergeln an sich sollte auch ein Signal bekommen, sodass nicht die Anwesenheit des Zergels zum Signal für das Verhalten wird, sondern eben ein Wort - sonst hast Du den Hund am Zergel hängen, wenn Du es rausziehst *ups*

    So. Wie macht man das jetzt ohne Leckerchen...
    FALLS er ausser auf das Zergel auch noch total auf einen Ball abfährt, könnte man statt der Leckerchen einen Ball werfen. Vielleicht rennt er gleich hinterher, wenn man selber das Zergel losläßt. Möglicherweise nimmt er das Zergel mit. Daher wäre es schlau, einen ganzen Satz von Zergeln und Bällen zu haben.
    Vielleicht ist es aber auch möglich, für das Ansatzverhalten "Zergel loslassen" ein paar von den verträglichen Leckerchen, die er haben darf zu investieren - nicht bis zur "Signalreife" - nur bis er das erste oder zweite Mal das Zergel losläßt - viele Hunde verstehen ziemlich schnell, dass das Zergeln weiter geht, wenn sie das Zergel ausspucken *YESSSSS*
    Man benutzt quasi den Clicker, um den Clicker aufzuladen, während man dem Hund erläutert, wie das mit dem Belohen mit dem Zergel funktioniert. Clickertraining ist so geil, das geht alles gleichzeitig :gut:

    Mit einem Labrador-Gasthund hatte ich mal das "Problem", dass der zwar extrem geierig darauf war, dass ich seinen Ball werfe, er den Ball aber so geil fand, dass er ihn nicht los lassen konnte.
    Also habe ich 8 Bälle mit auf die Wiese genommen und habe einen geworfen. Er rast los, bringt ihn zurück, CLICK, neuen Ball geworfen. Er rennt los, mit dem ersten Ball in der Schnüss, kommt mit zweien wieder, das geht ja... CLICK, dritten Ball geworfen, er rast mit zwei Bällen los, läßt einen Fallen kommt mit zweien zurück, Ball Nummer vier fliegt in die entgegengesetze Richtung, ich geh Ball Nummer eins aufsammeln. Und so ging das eine ganze Weile - er ist mit zwei Bällen rumgerannt um Ball Nummer 3 aufzusammeln und hat einen dann immer irgendwo verloren. Den ich dann aufgesammelt habe.
    Wir konnten toll spielen, weil ich immer genügend Bälle hatte und er mußte mir die nicht mal zurückgeben ;D

    Bestimmt schimpfen jetzt einige, dass man keine Balljunkies erziehen soll (joa, aber der war schon einer), und dass man so keinen gescheiten Apport bekommt, stimmt, aber das ist ja auch nicht das Ziel - in dem Fall wollte ich nur Konfrontationsfrei mit ihm ein Spiel spielen, an dem er viel Spaß hatte, und in Deinem Fall möchtest Du ja in erster Linie ein anderes Verhalten bestärken. Also muß man eben Kompromisse eingehen und das irgendwie so zurechtstricken, dass das geht, ohne dass man da was einbaut, was kontraproduktiv für den Zweck ist.

    Zitat


    An sich, bin ich total überzeugt und denke, clicker training ist genau das richtige für uns. Aber diese ein zwei Zweifel gibt es ja eben doch noch....

    Ach ja, fast vergessen. Die Idee mit der Tube und der Futterpampe drin find ich ja sowas von genial. Ich würd es nicht machen, weil ich einfach zu übervorsichtig bin und er nach dem Essen ruhen soll, aber die Idee find ich klasse

    Nutz die Tube doch für Verhalten, die nicht übermäßig "wild" sind, in Situationen wo er danach ruht. ;D


    Was ich auch obzessiv mache, ist, Verhalten, die der Hund gerne macht, zu "benennen" - dass heißt, dass diese Verhalten mit einem Wort verknüpft werden, damit der Hund schließlich weiß, dass "am Boden rumschnaubeln" = "Schnüffeln" ist, und ich "gewünschtes Verhalten XY" mit "Schnüffeln" belohnen kann.

    Beispiel: die meisten Rüden verbringen auf Spaziergängen sehr viel Zeit damit "Pee-Mails" zu lesen. Also kommentiere ich "rumschnuppern" während der Hund es macht mit "Schnüffeln" - clicke es an und lobe es und sage dann wieder "Schnüffeln"...
    Irgendwann geht es allen Hunden auf, dass "Schnüffeln" diese Sache mit dem Geruch ist. Meistens kann man auch erkennen, wenn der Hund eine "Pee-Mail"-Stelle ansteuert, dann ist es schlau, das "Schnüffeln" VORHER zu sagen, bevor der Hund an der Schnüffelstelle angekommen ist, dann wird das Signal noch schneller verknüpft, weil es das Verhalten ja "ankündigt". Das geht natürlich entsprehend mit ganz vielen Verhalten, wie Rennen, Spielen, Wälzen, Buddeln, Mäuschenausgraben, Schwimmen, hochspringen, raus gehen" - Crispel kann sogar "geh strullern" für "ja, geh und strull eine Pee-Mail an den Laternenpfahl"... unkastrierte Rüden *kicher*


    Letztes Jahr hatte ich einen Malteser im Training, der war von seiner Umwelt sooooooo stark abgelenkt, dass der Leckerchen gar nicht nehmen konnte. Ziel war "an lockerer Leine gehen" - wie belohnt man einen Hund, der vor lauter geilen Gerüchen nicht fressen kann, und zieht wie ein Großer? Man bleibt stehen, wartet sich einen Wolf und hält dabei die Klappe, Clickt das erste "Ohrenflicken in meine Richtung und läuft sofort mit dem Hund zum nächsten Grasbüschel, den er schon so lange untersuchen wollte. Dann geht man einen Schritt, der Hund hängt schon wieder in der Leine und das Spielchen geht von vorne los. Das macht man ein paar Mal und dann clickt man das Ohrenflicken mal nicht an. Was passiert dann? DEr Hund dreht den Kopf um und fragt mal nach, warum man denn nun das Ohrenflicken nicht angeclickt hat. CLICK stattdessen für die Kopfdrehung, Hähähääää!!! Ansonsten weiterhin das gleiche Spiel.
    Paar Mal die Kopfdrehung anclicken, dann auch das "aussitzen". Viele Hunde laufen dann ein bissi "Quer zur Fahrtrichtung" - clicken, und zur nächsten Schnüffelstelle rennen.
    Der schlaue Hund hat auf ungefähr 500m Strecke gelernt, die Leine locker zu lassen, weil er dann nämlich schneller von Schnüffelstelle zu Schnüffelstelle kam - ohne jegliches Leckerchen!!!!
    Wenn es muß, und man sein eigenes Hirnchen anstrengt, UND man weiß worauf der Hund abfährt, und man kreativ genug ist, das irgendwie zu nutzen, dann klappt sowas auch ohne Leckerchen. Vielfach machen es uns die Hunde schlicht zu einfach. :D

    es gibt noch viel mehr Bestärkungsmögichkeiten ;)

    http://www.easy-dogs.net/home/blog/trai…nungsguide.html

    und weiter unten dann in der rechten Spalte ungeheuer viele weitere Belohnungslisten.

    Schreib Dir einfach mal alles zusammen, was Dein Hund gerne machen möchte. Mit den Sachen kannst Du dann den Clicker "aufladen". Also wenn "den Hund davor irgendwas gewünschtes machen lassen" unpraktisch ist, dann einfach nur clicken, wenn er es gleich macht. Damit verknüpfst du diese beliebte Sache mit dem Clickgeräusch. Viele Boxer, die ich kenne, hüpfen sehr gerne - also könntest Du clicken, und zum Hüpfen animieren - und das Hüpfen auch noch loben ;D

    Das coole daran, den Clicker bei solchen Gelegeheiten mit diesen Sachen "aufzuladen" ist, dass Du dann ab und an auh mal Clicken kannst, und dann nur "Loben" als Bestärker verwenden brauchst, weil sowohl der Click als auch das Loben mit "Hüpfen", Schwimmen", "Rausgehen", "aus dem Auto springen", "in den Bach springen", im Schlamm wälzen", "mit der Reizangel spielen"....usw verknüpft ist.
    Natürlich muß man, wenn man ohne Leckerchen arbeitet etwas kreativer sein, und auch etwas mehr Arbeit reinstecken und etwas zeitaufwendiger ist es vielleicht auch, weil das Belohnen ja zeitaufwändiger ist, als einfach ein minikleines Leckerchen runterschlucken...

    ich hab übrigens eine Bekannte mit gleich zwei Hunden mit IBD (natürlich verschiedene damit es spannendbleibt) und sie hat lange rumprobiert, welche Leckerchen vertragen werden (sind natürlich unterschiedliche, damit es auch ja nicht einfacher wird ;) ) und hat dann auch welche gefunden.

    Der Hund einer anderen Freundin durfte nur Pferdefleischpampe mit Kartoffeln und ab und an kleine Karottenstückchen" und hatte zu allem Überfluß auch noch eine Speiseröhrenschwäche und Reflux - die hat sich dies Pampenzeugs in eine Futtertube gefüllt, und das dann für unterwegs zu clickern mit genommen...

    Pah,

    Streber :D

    Grad noch mal zu dem "wenn sie aus beiden Richtungen kommen":
    Plöt ist halt, wenn dann Beide zur gleichen Zeit an einem vorbei wollen - die meisten sind aber schlau genug, das von sich aus zu vermeiden. Rein gefühlsmäßig würde ich sagen - ich geh auf den zu, der am weitesten Weg ist. Aber das kommt auch bissi auf die jeweiligen Geschwindigkeiten an.

    Zu dem "blockieren":
    Been there, done that - das kommt mir auch vom Gandhi sehr bekannt vor: wenn er ein Auto entdeckt hatte, wollte er entweder hin(terher) oder zumindest bleiben wo er war. AUSWEICHEN??? No Way!!! Auf Signale reagieren war da anfangs noch nicht oder nur sehr schlecht möglich und jeglicher Zug an der Leine löste den kreischenden Lenkdrachen aus *augenverdreh*

    Was manchmal ging war: "irgendwas" zu clicken, und das Leckerchen dann so zu halten, dass er einen halben Schritt machen mußte (dann muß man halt schlau überlegen, wo man das Leckerchen gibt :D)
    Dann wieder "Auto gucken" lassen und anclicken, mit der Belohnung einen weiteren Schritt. Noch mal "Auto gucken" lassen, anclicken, einen Schritt auf das Belohnugnsleckerchen... und so haben wir uns dann aus dem Weg "gestottert".
    Das war die "Wir locken mit Leckerchen" Methode ;D
    Das ist ja überhaupt das, was ich am Clickern mit so GEIL finde. Mit dem Click sag ich "Auto gucken / Gute Sache" - und mit der Belohnung sag ich "Auto gucken UND einen Schritt in eine gewünschte Richtung machen / Gute Sache"
    Zwei gewünschte Verhalten für nur einen primären Bestärker, GEIL!!

    Nachdem das mit dem Locken sehr flüssig geklappt hat, hab ich das Leckerchen durch einen Handtarget ersetzt:
    "Touch" -> einen Schritt auf mich zu -> C&B -> "Auto zeigen" -> C&B -> "Touch" -> Einen Schritt auf mich zu -> C&B und so weiter...
    Also erstmal das Gesamtverhalten "Wir gehen aus dem Weg" in winzig kleine Schritte zerlegt.

    Alternativ mache ich auch "Komm - Stop" -> C&B -> "Komm - Stop" -> C&B -> "Komm - Stop" C&B..., wobei "Stop" mein Geschirrgriff-Signal ist, auf das er sich hinsetzt und irgendwie auch sein Erregunsniveau runterfährt. Wieder zwei Verhalten für eine Belohung - wenn das zu schwierig ist, könnte man auch noch erst das "Komm" markieren und/oder sich nach den Stopps jeweils noch mal das böse Dings anzeigen lassen.

    Nach und nach wird dann die "Komm"-Strecke länger, indem man z.B. erst aus einem Schritt Entfernung ruft, und während der Hund "kommt" noch selber ein oder zwei Schritte rückwärts geht...
    Oder man macht aus dem "Komm" ein "wir gehen an lockerer Leine weiter"...
    Hauptsache, man macht anfangs seine Anforderungen so klein, dass der Hund das eine kleine Teilchen hinbekommt und Erfolg hat.
    Besonders gut geht das natürlich, wenn man die Bausteinchen, aus denen man sich so eine Strategie zusammenbastelt (also hier Handtouch, Komm, ALL) in "anderen" Situationen schön hochwertig belohnt, dass diese Verhalten, bzw. die Signale für diese Verhalten, Ankündigungen für Bestärker sind.
    WENN man diese Signale nämlich positiv aufgebaut hat, nehmen wir mal "Touch":
    "Touch" heißt, ich höre das Wort, bonke dann meinen Rüssel gegen Frauchens Hand, dann clickts und dann gibts Keks. Das Signal "Touch" kündigt den Click an, der den Keks ankündigt, geilomat, "Touch" ist ein "tertiärer Bestärker"
    Alles was bestärkt, verbessert die Stimmung, die Emotion des Hundes in der Situation (klassische Konditionierung...)

    Auch deshalb reite ich so gerne auf "ich will nix aversives mit meinen Signalen verknüpft haben" - weil sie diese Wirkung dann eben nicht mehr haben würden...


    Bob Bailey sagt "Pavolov gewinnt immer!" Was meint er damit - wenn der Hund die Wahl hat, zwischen einer "rationalen" Reaktion und einer "emotionalen" Reaktion, wird er sich für die emotionale Reaktion "entscheiden" (in "", weil das keine bewußte Wahl ist, sondern eben eine reaktion... die Verarbeitung durch das "Emotionale" Gehirn geht schneller, als die des "rationalen" Gehirns...).
    Und weshalb pöbeln Hunde an der Leine, hetzen Wild, flüchten? Weil irgendeine emotionale Verknüpfung sagt, kreischen, hetzen, in Sicherheit bringen...
    Und nur, wenn man dem rationalen Hirnchen genügend Zeit verschafft zu sagen, eh Moment mal, das ist doch das Dings, wo wir immer Z&B mit spielen" (oder wo andere gute Sachen passieren), hat es die Möglichkeit, die andere Reaktion zu stoppen (die ja sozusagen schon "unterwegs" ist)


    Schwafelschwafelschwafel :lachtot:

    "Strafe hemmt Verhalten global"!
    Damit ist gemeint, dass man damit nicht nur das Verhalten hemmt, dass man hemmen möchte (sofern man das überhaupt "erwischt"), sondern alle möglichen anderen Verhalten (und damit auch die, die man fördern möchte - wahrscheinlich sogar diese ganz besonders, weil es diejenigen sind, die der Hund von sich aus sowieso mehr oder weniger überflüssig, sinnlos oder unverständlich findet) gleich mit.
    Aber manche verstehen unter einem "gehorchenden" Hund ja einen, der lieber gar nichts mehr macht, als irgendwas falsches, für dass er wieder "angeschnautzt" werden könnte.

    "Anschnautzen" oder jegliches andere aversive Mittelchen ist das, was ein Hund, dessen Vertrauen in seinen Menschen ehn schon erschüttert ist, am allerwenigsten gebrauchen kann.


    Das verloren gegangene Vertrauen mit den gleichen Mitteln wieder aus dem Sumpf ziehen zu wollen, durch die man es in selbigem versenkt hat, zeugt ausser von Ahnungslosigkeit, wie Lebewesen lernen, von nicht allzuviel...