Beiträge von Shoppy

    Hi,


    ich denke schon, dass es zusammenhängen kann, dass ein Hund mit Ohrenschmerzen sich nicht am Hals/Halsband anfassen lassen will. Ich würde das abklären lassen!


    Dutti,
    bitte hol Dir fachliche Hilfe, wenn Du magst, kann ich Dir die Adresse einer fantastischen Trainerin in Deiner Nähe schicken. Ja, das kostet Geld. Aber es kostet jetzt weniger, Geld für einige wenige Stunden auszugeben, als in 5-6 Monaten für mehrere Dutzend! _Je mehr jetzt schief geht, desto mehr muß später ausgebügelt werden, und ausbügeln ist viiiiiel aufwendiger, als gleich richtig machen!
    Wenn ich das richtig in errinnerung habe, ist Her Hund so um die 5 Monate alt - das ist eben ein schwieriges Alter: da hat man gerne eine der vielen Angsphasen, da setzt evtl. die Pubertät ein, da vinden hormonelle veränderungen statt. Am Gehirn wird so stark "geschraubt", dass Teile davon Tagelang ausser betrieb sind. Das alles ist schon streßig genug. Dann hat er vielleicht auch noch Schmerzen...
    Bei Streß werden Hormone (Adrenalin, Noradrenalin u.a.) ausgeschüttet. Blöderweise braucht der Körper Tage, bis sich der Hormonhaushalt danach wieder auf "Normal" eingependelt hat. Hat der Hund in dieser Zeit eine weitere "Streßattake", steigt der Adrenalinspiegel viel weiter an als beim ersten Mal und braucht viel länger um auf normal zu sinken.
    Je öfter der Hund Stress hat, desto leichter ist dieser auslösbar, sodass es immer schwieriger für den Hund wird, sich zu entspannen.
    Gerade in einer solch wichtigen Entwicklungsphase möchtest Du nicht wirklich, dass ihr beide so einen Streß miteinander habt!


    Bitte spar jetzt nicht am falschen Ende, oder Anfang, besser gesagt. Spar lieber an der Welpengruppe...

    Hallo Björn,
    ich habe jetzt hier nur quergelesen, aber ich habe mal eine Frage.
    Ich habe den Eindruck (korrigiere mich wenn ich falsch liege), dass sie sich einmal an den blöden Makisen erschreckt hat, und Du Dich genau so verhalten hast, wie wir coole Rudelführer und verhalten sollen. Mit soveränem Weitergehen, als wenn nicht passiert wäre. Auch bei folgenden "Makisenbegegnungen" ist das in etwa so abgelaufen?


    Dann ist wohl folgendes passiert:
    Sie hat sich erschreckt. Erschrecken bedeutet Streß, und den konnte sie gleich abbauen, weil Ihr Euch von dem gefährlichen Teil ja gleich wieder entfernt habt. Uff, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Also wird die Makise zu einem Signal für "ups, da kriege ich Streß, aber davon entfernen macht alles wieder gut!" woraus sich nach ein paar Wiederholungen "Uaaaa, eine Makise, da gehe ich gar nicht erst hin" entwickelt. Wenn man an dem Punkt ist, hast Du einen Teufelskreis, aus dem man quasi gar nicht mehr raus kommt, denn man hat ja schon Streß, sobald man die Teile nur sieht, egal wie weit sie nun noch weg sind.
    Es wird Dir jetzt vielleicht nicht mehr viel helfen, aber hier ziegt sich, dass durch diese "Cooler Rudelführer ignoriert das also ist alles Gut"-Methode ein Problem entstanden ist, wo keins hätte sein müssen.
    Hunde erschrecken sich - von Natur aus ängstlichere erschrecken sich leichter. Sie können aber nur lernen, dass das Teil, wovor sie sich erschreckt haben, ungefährlich ist, wenn sie die Möglichkeit bekommen, das Ding als ungefährlich kennenzulernen. Das können sie nur, wenn sie sie sich dem Teil aussetzen "müssen".


    Als Crispen ca. 12 Wochen alt war, waren wir in der Innenstadt (das este mal, wie gruselig...) da stand doch auf dem Wochenmarkt so ein kleiner Mann aus Pappmaschee mit komischem Hut, riiiiieeesen großer Nase und ausgebreiteten Armen. Gefährlich, fand mein Hund, seeehr gefährlich. Da stand ich nun also, ziemlich lange sogar und mitten im Weg. Aber ich habe mich nett mit den Pappmaschee-Mann unterhalten, über das Wetter, und die netten Leute, die an seinem Stand einkaufen und über seine Menschen, die ihn jeden Morgen mit zum Wochemarkt nehmen - total spannend! Fand auch mein Hund: zuächst wurde die Nase immer länger, dann der Hals, irgendwann wanderten die Vorderpfoten nach vorne. Dann sah er aus wie eine Brücke, weil die Hinterfüße sich noch nicht hinterher trauten. Dann schließlich kamen sie doch. Nach 5 Minuten klebte der Hund am Pappmaschee und staubsaugte die Figur ab. Anschließend wurde gut mit der Zunge nachgewischt. Dann gabs Party bei Frauchen. Und dann sind wir nach Hause gegangen. Die guten Leute von dem Wochenmarktstand haben mich immer noch in guter Erinnerung, denn ich war an dem Tag DIE Attraktion mit meinem kleinen Schisserhund.
    Udn Crispel wischt dem netten Pappmaschee-Mann heute immer noch im Vorbeigehen einmal durchs Gesicht.
    Seit neuestem sthet so eine ähnliche Figur vor einem Frisörsalon - Crispel hat probiert, ob dessen Schere wohl schmeckt - tu sie nicht, er hat das abgebissene Eckchen drei Meter weiter wieder ausgespuckt, aber Frauchen muß jetzt immer einen anderen Weg gehen, nicht das wir erkannt werden, und ausgeschimpft, weil wir dem Männchen die Schere zerbissen haben...

    Ich denke, am Besten kann man gute Trainer daran erkennen, wie sie mit Problemfällen umgehen. (Wobei schon die Definition von "Problemfall" sehr aufschlußreich sein kann).


    Eine Vorausscheidung kannst Du gut telefonisch machen. Überleg Dir ein komplexes Problem, dass Dein Fantasiehund hat und schildere es dem Trainer (ruhig etwas konfus reden - wenn er Ahnung vom Fach hat, wird er bohren und bohren und bohren, bis er das Problem genau erfasst hat). Dann erfrage, was seine Erfahrungen mit dem vermeintlichen Problem sind und wie er hier vorgehen würde. Und jetzt wird es richtig interessant. Denn selbst bei Leuten, die auf ihrer Internetseite ungefähr fünfhundert mal "positiv" stehen haben, ist man nicht davor gefeit, dass sie aversive Massnahmen anwenden, sobald ihnen im Angesicht eines realexistierenden Problems nichts positives mehr einfällt.
    An den Stellen kommen dann gerne mal die Klapperdosen, Sprühflaschen/-Halsbänder, Antibell-Halsbänder etc. zum Einsatz / die Dame, bei der ich mit meinem RR in der Welpenschule war, ist so ein Fall! Kläffer, egal warum sie kläffen, bekommen so ein nettes Sprühding um.... Schön soll sie, weiterhin ohne meine finanzielle Unterstützung.


    Ich kenne Trainer, die auch bei schlimmsten Aggressionsfällen ohne derartige Mittel auskommen! Da werden die Traningssituationen so aufgebaut, dass der Hund positiv lernt, dass er Alternativen zu aggressivem Verhalten hat.


    Wenn Du dann auf zwei drei Trainer ausgesiebt hast, gehst Du ohne Deinen Hund zum Zuschauen.
    Meiner Meinung nach sollte der Trainer möglichst wenig "eingreifen" - also nicht zu jedem Team hinrennen, wenn dort was falsch läuft und dem Mensch die Leine aus der Hand reissen und "zeigen wie es richtig geht" sondern möglichst ruhig erklären, wie der genaue Ablauf ist, wie Mensch sich bewegen soll, warum Mensch sich wie bewegen soll, warum das so ist, und was das ganze bezwecken soll! Wenn der Trainer tatsächlich selber einen Durchlauf zur besseren Demonstration mit einem Hund machen möchte, dann fragt er bitte höflich!
    Ansonsten wünsche ich mir Trainer, die "einen gewaltigen Bauch haben" damit man dort ordentliche große Löcher reinfragen kann! Die nicht mit: "das ist eben so" antworten, sondern das ganze eben noch einmal aus einer anderen Perspektive erklären. Ich will nicht wissen "dass das so ist" sondern warum das so ist, wie das genau ist, wann das so ist, ob es überall so ist, und welche evtl. negativen Nebenwirkung das ganze wohl hat.
    Ganz gefährlich finde ich Leute, bei denen "es eben so ist" und die behaupten, dass es grundsätzlich keine negativen Nebenwirkungen geben kann.


    Nö, das war ganz klar :)


    aber das zeigt doch, dass Hundi näher bei Dir sein will und daher näher robbt - und super, ihr Verhalten lockt Dich zu ihr zurück, Verhalten belohnt.
    Du kannst Das ja mal mit der Leine versuchen. Wenn Du einen Negativmarker hast, kannst Du auch den hier verwenden, indem Du ihn sagst, bevor Du den Abstand vergrößerst ("Bestrafung" mit Ankündigung), das hat den Vorteil, dass der Hund genau lernt, welches Verhalten nicht gewünscht ist. Wenn er sich nach dem Negativmarker wieder legt, bleibst Du stehen! (Würdest Du weggehen, würdest Du ihm ja erklären, dass das Hinlegen falsch ist. Würdest Du zu ihm zurückgehen, könnte es sein, dass er die Verhaltenskette "Liegen-Aufstehen-Negativmarker-Hinlegen-Frauchen kommt zu mir zurück" strickt und dann hast Du immer noch kein korrektes Platz UND einen nutzlosen Negativmarker...). Du wartest 3-5 Sekunden und gehst dann zu ihm zurück!



    Oder Du "ertastest" den Abstand, an dem Dein Hund noch problemlos liegen bleiben kann. Genau den trainbierst Du dann ein paar Tage lang und belohnst auch häufiger mal mit einem Jackpot. Und dann vergrößerst Du stückskenweise den Abstand.


    Genau! Oder Du könntest tatsächlich so lange warten, bis der Hund wieder liegt. Dazu darfst Du aber nicht den Hund anschauen, denn der geiert sonst ja nur rum und wartet, das Du was sagst. Schau genau auf den Punkt auf dem der Kopf läge, wenn der Hund "platzte".
    Ja, das klinkt komisch, Hund können aber sehr genau erkennen, wo mensch hinschaut. Und wenn er Blickkontakt mit Dir aufnehmen will, muß er sich eben in diesen hineinbewegen. Allerdings setzt das voraus, dass man bis dahin den Blickkontakt immer fleißig belohnt hat. Schau mir in die Augen, Kleiner!! :freude: (uaa, mir wird schwindelig....)

    Zitat

    Ne, normalerweise ist die Bewegung das, was ihn wirklich antreibt. Wenn ich ihn lassen würde, würde er wahrscheinlich auch frischere Fährten verfolgen, aber davon lässt er sich (mit dem Bewusstsein, die zu Schleppleine zu tragen) ganz gut abrufen.
    Wie macht man dem Hund klar, dass er Fährten verfolgen darf, wenn er einen "mitnimmt", wie du schreibst? Das klingt nämlich sehr interessant...


    Aber auf jeden Fall erst mal Danke für die Anregung, dass mit der Angel werde ich auf jeden Fall ausprobieren!


    Zum gemeinsamen Fährten braucht Hund nur eine einigermassen verlockende Fährte und Du eine Schleppleine. Wenn er so gesichert ist, kannst Du ihn doch Problemlos die Fährte ausarbeiten lassen. Lob ihn unterwegs für seine gute Arbeit und probier ob er dabei noch für Dich ansprechbar bleibt. Wenn Du meinst, es sei genug gefährtet, Lobst Du überschwenglich und belohnst mit einem Rennspiel, Ball jagen oder eben der Reizangel. Dann hat er alles "erlebt" was zu einer Jagd dazugehört. Wild verfolgen, Ball oder Critter auflauern und hetzen und auch noch Lecker belohnung, wenn er es denn annimmt. Und all das auch noch mit seinem Menschen zusammen....

    Ich würde Di Hundeschule wechseln.


    Das ist mal wieder ein typischer Fall - "eigentlich" arbeitet man "positiv". Allerdings baut man das Training nicht so auf, dass der Hund auch Erfolg haben kann. Und weil er das nicht kann wird "korrigiert".


    Das allerwichtigste ist, dass man die Übung (egal welche!) so aufbaut, dass der Hund die Übung leicht meistern kann, denn nur dann kann man sie belohnen und nur wenn man sie belohnen kann, ist sie für den Hund lohnenswert. Und nur lohnenswerte Verhalten werden wiederholt.


    Beispiel Platz:
    Vergrößere die Distanz zu all den aufregenden Ablenkungen, sodaß Dein Hund ruhiger ist und auch liegen bleiben kann. Wenn Du Dich von Deinem Hund entfernen sollst, wähle den Abstand so, dass Dein Hund auch noch liegen bleiben kann und eben nicht aufsteht.


    Wie man das besser aufbaut: Hund an die Leine nehmen. Leine irgendwo anbinden, Hund ins Platz legen (geht auch mit den anderen Bleib-Übungen). Loben, einen Schritt zurück gehen, wieder zurück zum Hund gehen, Fleischwurst für Fido. Einen Schritt zurück gehen, wieder zurück zum Hund gehen. Fleischwurst für Fido, wiederholen, wiederholen, wiederholen.


    Wenn Fido aufsteht - Abstand VERGRÖSSERN, warten bis er sich wieder hinlegt, dann zurückgehen und Fleischwurst für Fido!


    Nach fünf Widerholung ist Ende der Trainingssession.


    Bei der nächsten: Selber Aufbau: Einen Schritt zurück gehen, zu Findo zurück gehen, Fleischwurst für Fido. Hat das problemlos geklappt: Zwei Schritte zurück gehen, gleich wieder zurück, Fleischwurst für Fido.
    So wird das dann jeweils gesteigert.
    Du steigerst entweder die Dauer, die Entfernung oder die Ablenkung.


    Das Näherkommen stellt eine Belohnung in sich da, daher ist es zum "Korrigieren" um den Hund wieder ins Platz zu legen ungeeignet - der Hund bekommt gemischte Signale, einerseitz kommt seine Bezugsperson zurück, andererseits wird er korrigiert, das ist extrem inkonsequent und erschwert es dem Hund unnötig, zu lernen, dass er einfach nur liegen zu bleiben braucht, um seinen Menschen wieder "heranzulocken".

    Zitat

    Ich weiß auch, dass es nicht schnell eben so geht.


    Eigentlich wollt ich nur wissen, wie ich mich am Besten verhalte, wenn mein Hund bellt (normalerweise ignoriere ich die Sache und lauf einfach weiter, spreche mit ruhiger fester Stimme, lobe, wenn Ruhe ist),
    fruchtet bisher aber nicht wirklich.


    Kann ja auch nicht, denn er wird ja ständig für das Bellen bestärkt:


    Er findet was grauselig, also fängt er an zu bellen. Du gehst weiter, also entfernt sich das grauselige Ding und Hund "denkt", "Jep, Bellen hat geholfen.
    Stehenbleiben, bis Ruhe ist, dann Loben und weggehen!

    Quelle VOX: http://www.vox.de/36823_36848.…214&area=tiergeschichten1



    "...Uli Köppel, ein Schüler des Verhaltensforschers Eberhard Trumler, vertritt die Ansicht, eine artgerechte Hundehaltung müsse dem natürlichen Vorbild, dem Wolfsrudel, entsprechen. Die strengen Regeln und Rituale innerhalb eines Rudels bestimmen das Verhalten seiner Mitglieder und sichern so deren Überleben. Eine Belohnung in Form von Leckerlis oder Streicheleinheiten gibt es laut Uli Klöppel bei Wölfen nicht...."



    Quelle Trumlerstation:
    http://www.gfh-wolfswinkel.de/Einfuehrung/einfuehrung.html


    "...Unsere heutigen Haushunde stammen fast ausnahmslos aus Hochzuchten. Aufgrund der Domestikation und gezielten Zucht auf bestimmte Merkmale zeigen sie - neben gravierenden Veränderungen im Aussehen - nicht mehr die ursprünglichen Verhaltensweisen der Wildhunde. Viele Verhaltensweisen treten bei ihnen verändert oder in abgeschwächter Form auf oder sind überhaupt nicht mehr zu beobachten, da sie im Verlauf der Zuchtgeschichte verloren gegangen sind. Hieraus ergibt sich, dass man nur durch Untersuchungen an ursprünglichen und wildhundblütigen Tieren das eigentliche und komplette hundliche Verhalten beobachten kann...."



    Erklärt mir jemand den Widerspruch, oder könnte es sein, dass die Forschung (auch) an der Trumlerstation sich weiterentwickelt hat und andere irgendwo stecken gebleiben sind?