Zitat...Ich hatte immer das Gefühl das ich, als das Ding das die Leine straff hält, sie irgendwie störe beim Entdecken der aufregenden Welt. :wink:
Genau, Du Spaßbremse, Du Böse!
Hallo Meli,
Geht er am Geschirr oder Halsband?
Es kann schon sein, dass das mit dem Alter zusammenhängt. Die Halbstarken werden ja unabhängiger, das alte Bekannte (Bremklotzteil am anderen Ende der Leine) wird fad und Langweilig. Düfte von anderen Hundekollegen werden interessanter... überhaupt ist alles Spannender als Herrchen/Frauchen!
Meine Lieblingshinweise zum Thema Leinenziehen sind:
Wer sich ziehen läßt, hat selber schuld.
Der Hund würde Dich nicht ziehen, wäret Ihr nicht an den beiden Enden einer Leine miteinander "verbändelt.
Die Leine kommt im biologischen Programm des Hundes nicht vor. Alles Verhalten, dass im Zusammenhang mit einer Leine gezeigt wird ist also schlicht und ergreifend gelernt. Er hat also die Gelegenheit gehabt, zu lernen, dass Hund an der Leine zieht. Und das muß lohnenswert gewesen sein, denn sonst würde er es aufgegeben haben. Was genau macht das Leineziehen also lohnenswert?
Das man zum nächsten Baum, Strauch, Hausecke kommt, weils da gut riecht? Kann Mensch dieses Wissen "gegen" den Hund verwenden? Wenn ja wie?
Eine bestimmte Kraft löst eine gleich große Kraft in entgegengesetzter Richtung aus, sprich Zug löst Gegenzug aus, oder Druck Gegendruck. Das ist ein physikalisches Gesetz, daher kann ein Hund quasi gar nicht anders als ziehen, sobeld er irgendwann mal irgendwie Spannung an der Leine aufgebaut hat. Natürlich kann man selber auch fast nichts dagegen machen, asser man macht sich dieser Tatsache bewußt und verhindert, dass Spannung auf die Leine kommt. Wenn das nicht geht, muß man zumindest verhindern, dass sich die Spannung auch noch für den Hund lohnt.
Viele Wege führen nach Rom.
1. die Stop-and-Go-Methode (auch Be-a-tree genannt): Wenn Hund + Mensch an A stehen und Hund nach B will, kann er nur dorthin gelangen, wenn die Leine Locker ist. Ist Spannung auf der Leine geht es grundsätzlich nicht vorwärts.
2. Richtungswechsel Methode: Immer wenn Spannung auf die Leine kommt, wechselt der Mensch die Richtung. Jedes Mal.
3. die Immer-loben, wenn die Leine-Locker-ist-Methode. Man kaufe einen Clicker, konditioniere den Hund auf den Clicker, packe die Taschen voller Leckerchen und dann Üben, üben, üben.
4. Penalty Yards: sind eine Kombination aus 1. und 2. Man nehme einen Futternapf mit dem Abendessen des Hundes, einen recht hungrigen Hund, eine Leine und vorzugsweise ein Geschirr. Man Setze den Hund ab, stellt den Napf in 50 Meter entfernung gut sichtbar für den Hund auf, gehe zum Hund zurück. Man nimmt die Leine in die Hand und tut den ersten kleinen Schritt für die Menschheit. So die Leine locker ist, geht man weiter. Sobald jedoch Spannung auf die Leine kommt, sagt man "Pech gehabt", dreht um und nimmt Hund mit zurück in die Ausgangsposition. Dort angekommen, startet man den nächsten Versuch. Es geht vorwärts Richtung abendessen, solange die Leine Locker ist. Bei Leinenspannung hat der Hund "Pech gehabt" und muß zurück zum Start. Das ganze so lange, bis der Hund an lockerer Leine bis zum Futternapf gekommen ist.
5. Die Geschirrmethode. Man nehme ein Treckinggeschirr, das vorne einen Ring hat, in dem die Schultergurte und der Brustgurt zusammen laufen und einen D-Ring auf dem Rückengurt. Dann befestige man eine Ende der Leine am Rückenring und eines am Ring auf der Brust. Man nehme die Leine wie ein Zügel beim Pferd in die Hand: Das Ende, das zum Brustring geht, muß etwas lockerer gehalten werden, als das andere. Sobald der Hund nun anfängt zu ziehen, spannt sich erst das Rückenring-Ende der Leine, anschließend hilft der Mensch mit einem Zug auf das andere Ende nach, sodaß der Hund nun nicht mehr gerade aus geht, sondern sozusagen durch den Widerstand in die Kurvelage gezwungen wird. So was doofes! Gerade aus geht es nur an Lockerer Leine. Ansonsten wird eine Pirouette gedreht.
Die Clicker-Methode kann man sowohl mit den Methoden 1, 2 oder 5 kombinieren.
Es spricht nichts dagegen, die Methoden zu wechseln.
es gibt noch eine Methode 6 (Ausschließlich mit Geschirr erlaubt!): Man spreche "Zieh", wenn der Hund zieht und lobe ihn dafür! Das ist eine gute Sache, wenn man gerade keine Zeit hat, die anderen Methoden konsequent durchzuziehen, weil man eilig irgendwohin muß. Der Hund lernt, dass er ziehen darf, wenn er das Signal dafür bekommt, und es nicht tun soll, wenn das Signal ausbleibt.