Beiträge von Shoppy

    Der Hund ist schon in anderen Situationen Ressoucenverteidiger. Da einen Konfrontationskurs zu empfehlen, ist fahrlässig!!!


    Zieh ihm, wie schon empfohlen wurde, eine Hausleine an, dann kannst Du ihn aus sicherer Entfernung vom Bett geleiten.

    Üb ein "runter" ein und ein "geh auf dein Kissen (oder wie auch immer der Platz heißt, auf dem er schläft)".

    Zum "wie krieg ich ihn später auch ohne Leine mit ins Schlafzimmer": Denk Dir eine Wortphrase ein, die du JEDEN Abend sagst, BEVOR Ihr schlafen geht. Bei mir ist das "Wir gehen jetzt ins Bett!" und dann stehen meine Auf und trappen ins Schlafzimmer. Warum, weil ich es immer gesagt habe, bevor ich losmarschiert bin. Dadurch das der Satz kommt, bevor man tatsächlich los geht, bekommt der Satz "vorhersagekraft". Daher kannst Du den Satz jetzt schon einführen. Satz sagen, Hausleine nehmen, Beno auf seinen Platz im SchlaZi bringen. Und wenn Du Konfrontation im Bett vermeiden willst, kannst Du ihn entweder an seinem Platz anbinden, oder ihm eine Box geben, WENN er schon gern in eine reingeht - wenn er die wegen seiner Vergangenheit doof findet, würde ich die erst mal lassen.
    Ihr hab schon genügend andere Baustellen - fangt nicht zu viele an zu bearbeiten, sonst ist der fortschritt schwer zu erkennen und daher frustrierend :roll:

    Bei der Konstellation/dem Verhalten würde ich auch nicht so viel eingreifen.
    Was ich machen würde, ist, gute Entscheidungen zu bestärken. Wenn das Mädeln mal wieder dabei ist, was zu stehlen und der Rüde sich das ohne zu zucken gefallen läßt, kann man das markern und belohnen (hier nur den Rüden, die Dame hat sich ja schon selbst belohnt ;D).
    Wenn man bemerkt, dass sich einer überlegt hat, "nehm ich es dem anderen weg, hmmm, och,.. ne doch nicht", dann kann man auch das bestärken (beide, denn der hat wahrscheinlich irgendwas kommuniziert das "ne, das möchte ich jetzt behalten" heißt, das aber sehr sehr dezent war, weil es uns sonst vielleicht aufgefallen wäre. Und der andere hat auf dieses feine Signal reagiert: sehr bestärkenswert!!)

    Ich bestärke auch BEIDE Hunde, wenn einer was hat und knurrt, damit der andere weg bleibt, und der das dann auch macht (also weg bleiben). Das ist jetzt nicht mehr so schön dezent wie oben, aber man hat sich noch geeinigt, es sind keine Haare geflogen, oder schlimmeres passiert.

    Wenn man ein nett aufgebautes "geh auf Deine Decke" hat, kann man den "Stehlen wollenden" auch von seinem Plan ablenken. Wenn das klappt, gibt es logischerweise eine schöne Bestärkung auf der Decke. Alternativ könnte man zu sich ran rufen und dann selber was gutes geben. DAs hat den Zusatznutzen, dass wenn man das oft genug mit ausserordentlich hochwertiger Belohnung macht, der betreffende Hund auf die Idee kommen könnte, dass er ja gar nicht den "Umweg" am anderen Hund vorbei machen braucht - man könnte ja direkt zu seinem Mensch gehen und sagen "Oi, der hat XY - willsch auch eins bitte, danke!"

    Warum würde ich, auch wenn sie bisher ganz gut regeln können?
    Naja, sowas kann sich ändern. Vielleicht hat mal einer irgendwas besonders tolles, oder dem der grad was hat gehts nicht so gut und er ist besonders empfindlich und hat eine kurze Zündschnur und BÄMM hat man dann doch mal unerwarteter Weise Löcher in Körperteilen, wo keine Löcher hingehören.

    Das mit dem Abdrängen wollen beim Rückruf kenne ich sehr gut, das macht die kleine schwarze Pest sehr gerne, schließlich ist alles seins, including me.
    Da ich weiß, dass er das vermutlich machen wird, werfe ich ihm eine Hand voll Futter auf die Erde, BEVOR ich den anderen rufe, oder zumindest bevor Gandhi mit dem Blocken angefangen hat. Wenn ich zu spät dran bin, bekommt er nix (ausser er "läßt sich z.B. hinsetzhen und bleibt auf seinen vier Buchstaben, während der andere Hund zurück kommt, das ist natürlich wieder belohnenswert), und ich bewege mich so dass Crispel um das kleine Schwarze rum laufen kann, was er sowieso von sich aus macht, er ist da sehr empfindlich, wenn jemand im Weg zu mir steht, und weicht da meistens in einem Bogen außen rum aus.


    Man kann also sehr dezent und positiv belegt "eingreifen" - bzw, unterstützen, dass alles so nett bleibt, oder vielleicht noch ein bissi netter wird, als es schon ist, ohne das man wen bestrafen muss. Man überlegt sich halt nur: was finde ich denn in solchen Situationen gut, was darf gerne so bleiben, wie helfe ich den beiden dabei, solche richtigen Entscheidungen weiterhin gerne zu treffen. Und wie mache ich es noch wahrscheinlicher, dass beide die richtigen und vielleicht noch klügere Wege einschlagen.


    Oh, btw: das bestärken in o.g. Situation ist oft ein ausfürliches Verbales Lob, weil ich nicht immer Futter zur Hand habe. Wenn es sich anbietet, streichle ich auch, und bei besonders hervoragendem Verhalten kündige ich auch schon mal eine grandiose Bestärkung in Form von besonderem Knabberram oder sonstigen Schweinereien an.

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    Erst einmal - WAHNSINN! Danke für die ausführlich und sehr hilfreiche Antwort


    bitte, gerne

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    Dazu noch eine Frage, wenn ich so frech sein darf: Worauf bezieht sich diese Meinung? Ich frage deshalb, weil der Großteil der Informationen die ich im Internet gefunden habe, das Problem in der Rangordnung sieht und einem auch ohne diese Problem auf diversen Seiten empfohlen wird, dass man für klare Rangverhältnisse sorgen sollte. Ich gebe zu, richtig skeptisch wurde ich das erste Mal, als vorgeschlagen wurde, dem Hund sein Essen weg zu nehmen, mit der eigenen Hand dauerhaft in der Futterschüssel zu verweilen und andere Scherze nur um seine Überlegenheit gegenüber dem Hund zu bezeugen. Wie dem auch sei, ich frage so genau nach, da ich auch für mich und meine Freundin genau Regeln suche, wie wir uns am besten verhalten sollen und gerade meine Freundin immer alles ganz genau wissen möchte und hinterfragt, sobald ich ihr erkläre wie wir am besten vorgehen

    Die Rangornungstheorie beruht auf einer winzig kleinen Studie an einem zusammengewürfelten Haufen Gehegewölfe. Das war also keine gewachsene Familie mit Erwachsenen und deren Nachwuchs, bei dem der Nachwuchs wie in der Natur irgendwann abwandert und selber "Alphawölfe" werden. In der Zwischenzeit sind Wolfsforscher sich einig, dass die Zusammensetzung von Wolfsrudeln annhähernd menschlichen Familien entsprechen - ein Paar findet sich, Junge werden geboren, selbige erwachsen, wandern ab, gründen eine eigene Familie. Die Eltern sind "Rudelführer", weil die anderen eben noch jung und unerfahren sind, nicht weil sie um diese Stellung gekämpft hätten. Google mal David Mech, der forscht seit 40 Jahren an freilebenden Wölfen - da gibts Artikel, auch auf Deutsch, und youtube-Filme, und natürlich Bücher und er forscht da auch nicht alleine vor sich hin, sondern ist im Austausch mit andere.

    Zurück zu Haushunden: Mal abgesehen von der Tatsache, dass Hunde keine Wölfe sind, und auf ganz andere Eigenschaften selektiert worden sind als Wölfe (hauptsächlich darauf, dass Hunde mit Menschen zusammenleben können, und sehr oft sich an Menschen enger binden als an andere Hunde...) und Menschen weder Hunde noch Wölfe sind: was ist denn wichtig?
    Wir müssen in gewissen Situationen Kontrolle über deren Verhalten haben, also müssen Hunde lernen, welche Verhalten sie ausführen sollen, wie diese Verhalten heißen (damit wir ihnen sagen können, dass sie sich hinsetzen sollen) und dass sie sie bitte ausführen sollen, wenn sie das Signal dafür bekommen. Dafür muß man aber gar kein Rudel oder eine Familie sein. Ganz einfache Verhalten kann sogar von mechanischen Kästen (Skinner-Box ;D) trainiert werden (jaaaaaaa, lernen findet auch noch anders statt...).

    Regeln sind eine sehr gute Sache. Dazu braucht man aber überhaupt gar nicht über Hierachien nach zu denken. Vielleicht ist eine Regel: Du sollst nicht einfach aus der Tür rennen, wenn ich sie öffne. Das ist ja eine sehr sinnvolle Sache. Allerdings ist es bei meinem Eingang zum Beispiel sehr unpraktisch, wenn ich als erstes rausgehe, denn dann komme ich nicht mehr an die Tür um sie zu schließen, wenn die Nasen dann auf dem Treppenabsatz steh, und ich unten, weil ich ja vorgehen mußte. Deshalb gibt es bei mir die Regel: Wenn ich die Tür aufmache, geht ihr als erstes durch ohne mich umzurennen, dann wartet ihr unten an der Treppe, bis ich die Tür zu habe und die Treppe unfallfrei gemeistert hab.
    Mit anderen Worten: Regeln sind Abkommen zwischen Lebewesen, die das Zusammenleben möglichst reibungsLOS gestalten sollen - nicht noch mehr Druck und Streß aufbauen.
    Da muß sich eben jede "Lebensgemeinschaft" selber überlegen, was ihnen denn wichtig ist, und wie man dem Hund die entsprechende Regeln vermitteln kann.
    Eine Regel kann ja sein: Wenn ich mit der Hand in deinen Napf greife, dann darfst Du mich nicht fressen. Es bestehen aber Unterschiede darin WIE ich diese Regel aufstelle und lehre. Manche machen es einfach (reingrabbeln) und bestrafen dann jegliches VErhalten weg, was nicht "dann darfst du mich nicht fressen" ist...
    Ich dreh die Sache um und sage halt: Wenn ich die Hand in dein Fressen stecke, dann ist das etwas großartiges für dich, denn denn das hat fast immer zur folge, dass da noch was großartigeres drin landet, als du zuvor hattest. Damit kann ich genauso meine Hand in den Napf stecken wie bei der anderen Methode, allerdings ist bei meiner Methode der Hund hocherfreut, bei der anderen vielleicht ehr nicht... :/


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    Signale die mir am stärksten aufgefallen sind

    Sobald man Joy Aufmerksamkeit zukommen lässt, schaut Beno mit weit aufgerissen Augen und aufgestellten Ohren zu ihr herüber. Schaut dann abwechselnd mich/meine Freundin und Joy an. Das ist das wohl auffälligste was er von sich zeigt.

    Das Schauen wäre zum Beispiel etwas, was ich schon bestärken würde, weil - gucken ist ja erlaubt, und um einige Enden besser als Draufstürzen und in den Boden rammen... (das keine Schwarze da, in meinem Bildchen, der da so harmlos grinsend aussieht?? Draufstürzer und in den Bodenrammer ;D d.h. WAR er. Mit richtig hochwertigen Sachen ist es noch ein bißchen schwierig, aber ich kann ihn auf seinen Platz schicken, und der andere H)und verzieht sich mit seinem Knochen und gut ist.) Nun sagen einige "Aber er macht doch gar nichts" RICHTIG!! und Falsch gleichzeitig. Er zeigt ein wünschenswertes Verhalten (sitzen/liegen und gucken), denn alternativ KÖNNTE er sich ja auch draufstürzen und in den Boden rammen *räusper*

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    Signale die beide von sich geben, sind Gähnen und Schmatzen. Bei Joy wenn Beno an ihr vorbei geht und sonst in allen möglichen Situationen, wenn wir z.B. einfach mal im Raum stehen. Nur wenn wir beide ruhig auf der Couch sitzen, wird weder gegähnt, noch geschmatzt

    Könnten Anzeichen von Streß sein - Streß gähnen und Müdigkeitsgähnen sieht nicht ganz genau gleich aus, aber wenn man die Hunde noch nicht so lange hat, muß man ja erstmal lesen lernen.
    Kannst ja mal drauf achten, und überlegen, wie Du solche Situationen einfacher für die Hunde gestalten kannst. Da kommen dann vielleicht auch wieder Regeln ins spiel. Wenn ich zum Beispiel mit meinen beiden zusammen raus will, ziehe ich den Großen zuerst an, dann mich, und dann hole ich erst den Gandhi dazu, weil der sonst die ganze zeit wie ein Beknackter durch die Gegend fliegt, was dazu führt, das der Große sich nach oben verzieht und das alles große Sch***e findet. Wenn er schon "angezogen" ist, dann bleibt er da und geht nur dem aufgeregten Flugsaurier aus dem Weg.
    Das habe ich anfangs noch weiter entzerrt, indem ich da ZUERST den Gandhi angezogen habe, ihn dann in seine Autobox zwischen geparkt habe, dann mich anziehen, dann den Crispel, dann mit dem Crispel raus und den Gandhi aus dem Auto und schon hatten wir keine Aufregung im engen Flur...
    Situationen in Engen Stellen die vor oder hinter WICHTIGEN Orten liegen (Türen nach draussen, manchmal Türen wo wichtige Sachen hinter aufbewart werden (Abstellräume mit hundefutter drin....) sind konfliktfördernd - vielleicht kann man da als Regel aufstellen, da geht immer nur ein Hund gleichzeitig durch. Wobei die das, wenn man selber nicht dabei ist manchmal noch gut hinbekommen. Ist man selber dabei, ist man selber auch noch "Magnet", weil ja der Mensch die Türen auf macht und das wichtige Zeugs beschafft und all sowas.
    Angenommen ihr wollt mit den beiden zusammen raus, würde das bei mir so aussehen, dass Du z.B. erst mit dem Beno rausgehst, dann Deine Freundin die Joy anzieht und Euch nach kommt, damit es keinen Stau im engen Flur gibt, und kein Hund igendwelche Ideen bezüglich ich will aber sowohl als erster aber auch ganz dicht bei meinem Menschen sein...


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    Eine Frage noch zu den Signalen, ich habe gelesen, dass man die sich auch so weit zu eigen machen kann, dass man sie selber anwendet, auch wenn man sich ein wenig blöd dabei vorkommt :ops: Ist das eine gute Idee, oder kann das zu Missverständnissen führen? Wir machen das seit gestern, und es scheint zu wirken

    Da gibt es ein nettes büchlein zu "Beschichtigungssignale" von Turid Ruugas. Das ist zum Einstieg ganz gut geeignet.
    Allerdings wird meiner Meinung nach darin vieles zu sehr in einen Topf geworfen. Ich würde z.B. nicht gähnen, um meinem hund zu sagen, alles ist gut, muß dich nicht aufregen, weil das Gähnen ehr ein Konfliktzeichen ist - ich will doch meinem hund segan, dass es oki ist, nicht das ich grad streß mit ihm habe...
    Was ich gut finde an dem Buch ist, dass man lernen kann, das man mit seiner eigenen Körpersprache so viele missverständisse beim Hund hervorrufen kann.
    Grad gestern war ich mit einer Dame und ihrem Pointer unterwegs, der natürlich jagdlich ziemlich motiviert ist, noch recht frisch in der Familie und noch nicht alles so drauf hat, wie das top wäre. Der war aber von mir gelegentlich so "ausgebremst", dass er Signale nicht befolgen konnte, die geklappt hätten, wenn ich nicht da gestanden hätte, wo ich stand (nämlich schräg seitlich versetzt zwischen ihm und seinem Frauchen) - bin ich ein paar Schritte zur Seite gegangen oder habe mich nur leicht abgedreht, konnte er plötzlich Fahrt Richtung Frauchen aufnehmen. Andere Hunde lösen dieses Hindernissproblem, indem sie einen Bogen um das Hinderniss (da war indem Fall ein Mensch, es könnte aber auch ein anderer Hund sein, oder irgend ein Gegenstand, den der Hund unheimlich findet).

    Manche von diesen "Beschwichtigungssignalen" kann man also ganz gut nutzen - das Ding ist bloss: wie stark mache man sie, und welche Aussage haben sie. z.B. kopfdrehen - es kann bedeuten: ja komm ruhig näher, ich starr Dich dabei nicht an. Oder aber "Bleib bitte weg, weil du mir ein bißchen Angst machst...
    Man muß also ein Bißchen sich und seine eigene Körpersprache und die des Hundes im zusammenspiel beobachten, um festzustellen, was wirkt sich denn wie aus.

    Andere körpersprachlichse Signale kann man auch ganz gut nutzen, um sich anbahnende Schwierige Situation zu entschärfen, z.B. gehe ich, wenn wir mit einem Hund unterwegs sind, der entgegenkommende Hunde schrecklich findet, als wandernder Schutzwall dazwischen , bei sollte man dann jeweils nicht frontal zu beiden hunden stehen...
    Mit dem Frontalen drauf zu gehen kann man aber wiederum heranstürmende Fremdhunde abblocken...

    Spannende Fremdsprache, hündisch *Grins*


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    Wir kommen aus Österreich und wohnen mitten in Graz

    Nochmals danke!

    Mit freundlichem Gruß
    Tschondou


    Ich hör mich mal um :)

    Die Läufigkeit verändert ja den Hormonhaushalt, und das kann sich auch in einer Verhaltensänderung äußern.

    Manche Hunde erzählen auch von sich aus viel, dass sollte man immer berücksichtigen. Hinzu kommt vielleicht die Größe: bei so kleinen Hunden könnte ich mir vorstellen, dass das eben alles noch eine Spur aufregender ist, weil die anderen ja meistens größer sind. Vielleicht muß man da dann noch mehr darauf achten, dass man für ein Sicherheitsgefühl sorgt.

    Vielleicht ist es auch so, dass sie in so ein "Vakuum" hinein bellen ;) Sprich, sie wissen, wenn ich einen anderen Hund sehe, dann spielen wir Z&B, die kommen aber trotzdem näher und was soll ich dann machen. Sprich - vielleicht hilft da eine weitere Aufgabe, die sie zu erledigen haben.
    Eine Freundin macht das mit einem Fuß/Pfoten Target: der Hund soll seine Pfote auf ihren Fuß stellen: da muß Hund ziemlich genau zielen, was Konzentration bedarf. Ausserdem erfordert das eine bestimmte Ausrichtung, die Hund dann dazu erstmal einnehmen muß. Eine andere hat ihrer Hündin beigebracht, sich zwischen ihre Beine zu stellen/setzen. Da ist sie natürlich gut geschützt gegen die Monster der Welt!

    Bei einem Pflegehund habe ich Bellen auf Signal gesetzt: so konnte ich das "Bellventil" öffnen ;) und das habe ich dann manchmal in das Z&B eingebaut, was den Effekt hatte, dass es sich nicht wie das ernstgemeinte Bellen anhörte, sondern wie ein Trick eben und auch schneller wieder aufhörte ganz oft kam sowohl als Trick, als auch dann beim näher kommen nur einzelne "Wuuffs" raus, statt Dauerkläffmotzen - angenehmer für das Gegenüber und für einen selber auch, weil, man hat es ja "BEFOHLEN"! :mute:


    Oh, und Tierarzt.
    Also ICH würde meinen Hund beim Tierart auf den Schoß nehmen, aber meine sind zu groß.... :/
    Körperkontakt... Oxytozin... Entspannung....

    Manche Situationen eignen sich zum Trainieren, andere nicht, und manchmal hat man auch schlicht keine Nerven dafür - dann sollte man der Situation nach Möglichkeit aus dem Weg gehen, denn was kann dann schon gutes dabei heraus kommen.


    Noch mal zu dem "Ich bin das Problem" - Überleg mal, was Du für ein Gefühl dabei hast, und wie sich das wohl auf zukünftige Begegnungen auswirkt. Da hast Du die selbsterfüllende Prophezeiung ja schon vorprogrammiert - auch deshalb würde ich Begegnungen erstmal vermeiden, vor denen Du ein schlechtes Gefühl hast.

    Kennst Du das buch "How to right a dog gone wrong" von Pam Dennission? Darin beschreibt sie mentale Übungen für den Hundehalter. Der soll lernen, mental die schwierigen Situationen mit Entspannung, ruhigem Atmen, dem Gefühl von "das packen wir, das haben wir drauf!" verknüpfen.
    Kommt uns das irgenwie bekannt vor ;) Dem Hund stellen wir solche Situationen... uns selber nicht...
    Dabei haben wir den grandiosen Vorteil, dass wir das ganze in Gedanken üben können und es tatsächlich funktioniert. Es gibt eine Studie wo drei Gruppen von Studenten getestet wurden, wie gut sie Basketbälle werfen können (also Treffer in den Korb)
    Eine Gruppe durfte dann täglich üben, eine Gruppe sollte sich genau vorstellen, wie sie üben, wie der Bewegungsablauf ist etc. die dritte Gruppe sollte nichts machen. Ich bin mir nicht sicher wie lange der Zeitrahmen war, ich glaube 30 Tage...
    Ergebnis: die dritte Gruppe war so gut/schlecht wie bei dem ersten Test.
    Gruppe eins hatte sich deutlich in der Trefferquote verbessert - nur unwesentlich besser als Gruppe 2....

    Also: Du bist nicht das Problem, Du bist die Lösung!!!

    So, heute dann mal ausführlich :smile:

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    Situation 1
    Wie man als Mensch natürlich so ist, will man seinen Hund mit allem verwöhnen was man so hat. Darum wurden auch ein paar neue Spielsachen für unsere Schützlinge besorgt und auch gleich ausgetestet. Beno präsentierte ich ein Tau, also eine Seil, ich hoffe jeder weiß was ich damit meine. Anfangs wusste er damit nicht viel anzufangen, doch bald machte es ihm Spaß daran herum zu kauen und er nahm es sofort mit zu seinen Platz neben der Couch, welchen er sich am ersten Tag ausgesucht hatten. Als sich nach einiger Zeit Joy ihm dann näherte, schnappte er plötzlich nach ihr.
    Wie reagiere ich in dieser Situation richtig? Wie kann ich verhindern, dass er sein Spielzeug zu stark verteidigt?

    Ich würde erstmal 7 - 10 weitere von den Dingern besorgen - was in dieser Schwemme vorhanden ist, verliert ein bisschen an Wert und muss daher gar nicht so heftig verteidigt werden.
    So wie Du die beiden beschreibst, hatten sie vielleicht noh nie im Leben eigenes Spielzeug, und daher ist das jetzt natürlich ganz was besonderes - wer weiß, wie lange hund sowas überhaupt hat, bevor es vielleicht wieder verschwindet, also muss man dafür sorgen, dass hund es so lange wie möglich behält!!!

    Wie reagieren: Ich tät in nächster Zeit immer Leckerchen am Mann/Frau haben. Wenn einer Deiner Hunde "ETWAS" hat, und der andere sich nähert, bekommt der erste Hund Leckerchen. Damit lernt er "wenn sich der andere Hund nähert, während ich XY habe, nimmt mir keiner was weg, ich bekomme sogar was EXTRA, GOIIIIL!!"
    Ausserdem würde ich daran arbeiten, dass sich der andere Hund gut abrufen und oder auf einen definierten Platz schicken läßt, damit Du für Abstand sorgen kannst, bevor jemand schnappen muß.

    Ich würde auf keinen Fall bestrafen oder die Ressourcen wieder verknappen - das geht auch zumindest zweien nicht - ihr Menschen seid auch Ressourcen, die wichtigsten sogar ;D


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    Situation 2
    Nachdem ersten Vorfall, Joy war ein wenig verängstig, beschloss ich das Spielzeug erst einmal wieder zu entfernen. Ich näherte mich Beno, ließ ihn an meiner Hand schnuppern, legte die Hand auf das Seil. Bis dahin alles normal. Erst als ich es vorsichtig weg gezogen habe, schnappte er auch nach meiner Hand. Ohne Vorwarnung, ohne Knurren, ohne weitere Signale. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, als es ihm gewaltsam wegzunehmen, ich habe ihn also an seinem Halsband gehalten und das Seil an mich genommen. Danach habe ich ihm das Seil mehrere Male mittels Leckerli "abkauft", das funktionierte Problemlos, nur ohne Leckerli schnappt er jedes Mal nach mir und ich habe das Spielzeug vorerst entfernt, da er jedes auf seinen Platz mitnimmt und nicht mehr hergeben will. --> Dazu gleich einen Frage: Einen Hund soll man doch auf seinen Platz möglichst in Ruhe lassen, oder?
    Die selbe Frage wie oben, wie reagiere ich richtig? Was kann ich mir gefallen lassen, ohne Autorität einzubüßen?


    Die Methode mit tauschen gegen Leckerchen ist schon eine sehr gute Idee - das muß halt weiter geübt werden. Nimm richtig hochwertige Leckerchen. Und nimm auch erstmal das DINGS gar nicht weg. Ich kenne eine Trainerin, die ihre Wohnung mit 50 Tennisbällen geflutet hat, eine andere hat 36 Fleece-Zergel-Seile, damit die Mädels sich da nicht drum kloppen. Jetzt sind so viele da, dass immer noch haufenweise über ist, selbst wenn man ein paar hortet...

    Ich würde als "Schritt davor" folgendes machen (Anmerkung, es gibt noch viele weitere Sachen, die man wiederum davor schalten kann, sollten sich dabei Probleme ergeben....) : Gib Beno ein Spielzeug und dann läßt du ihn erstmal einen Moment damit alleine. Dann nimmst Du ein Schälchen mit Leckerchen (sehr lecker und hochwertig, Käse, Wurst, kein Trockenkrams, etwa in Erbsengröße) und gehst langsam Richtung Beno: Einen Schritt gehen, stehen bleiben, Leckerchen werfen, eins nach dem anderen so 5 bis 7 Stück, gerne mehr, dann wieder einen kleinen Schritt Richtung Beno, stehen bleiben, Leckerchen werfen, wieder einen Schritt, stehen bleiben Leckerchen werfen und so weiter. Zwischendurch kannst Du auch mit "wieder ganz weggehen" belohnen, und dann fängst Du wieder von vorne an - das kannst Du einfach ein paar Tage lang, zwei drei Mal am Tag machen - verwende seine Hauptmahlzeit dafür, warum das im Napf füttern, wenn man damit Wissen vermitteln kann *grins*
    Sinn der Sache: Wenn der Hund etwas tolles hat, und sich jemand nähert, ist das kein Grund zur Panik, sondern sehr großartig, denn dann gibt es AUSSERDEM noch tolles Essen geliefert.
    Das er nicht warnt, knurrt etc, kann daran liegen, dass ihm das jemand abtrainiert hat - was, wie du jetzt bemerkst, eine Scheißidee ist. Denn jetzt kann jemand, der den Hund nicht kennt, erst beim Schnappen feststellen, dass Annäherung gefährlich war.
    Deshalb würde ich Knurren, Zähne zeigen uä. NIEMALS NEVER EVER bestrafen. Ich bedanke mich im Gegenteil bei einem Hund der mir mitteilt, dass wir da einen Punkt erreicht haben, wo der Hund eben NICHT beißen möchte - deshalb warnt er ja... Das ihm aber keine Wahl bleibt, wenn der andere damit weiter macht, mit dem was er da macht (sich nähern, beispielsweise. Dann hbe ich nämlich Gelegenheit, darüber nach zu denken, was zu tun ist, denn daran arbeiten muss man unbedingt!!!

    An was man unbedingt arbeiten MUSS, ist die URSACHE des Verhaltens - und die Ursache ist die Angst, dass ihm etwas weggenommen werden könnte.


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    Situation 3
    Meine Freundin und ich essen öfters auf der Couch und so war es auch am zweiten Tag. Sie hatte eine Stück Brot in der Hand und beide Hunde saßen vor ihr und bettelten. Eine schlechte Angewohnheit, die ihnen leider im Tierheim automatisch beigebracht wurde. Weil beide zu aufdringlich wurden, zu sehr als das man sie noch ignorieren konnte, versuchten wir beide sanft weg zu drücken, wobei auch hier Beno wieder nach Joy schnappte. Vor Schreck schrien wir beide auf und jeder der Hunde zog sich auf seinen Platz zurück. Beno neben die Couch, Joy auf die Couch (Wir haben nichts dagegen)
    Wieder die Frage, wie reagiert man richtig? Ist es schlecht, dass Joy auf der Couch oben sitzt, da sie somit auf "gleicher" Höhe ist wie wir? (Beno darf auch rauf, er will aber nicht)

    Der Situation kannst Du gut vorbeugen: wenn Menschen essen, liegen Hunde auf ihren Plätzen - das können ja die beschriebenen sein, wenn das für Euch okay ist. Und damit sich das für die beiden jeweils lohnt, kann man ihnen diese Position ja auch mit ihrem eigenen Futter "schmackhaft" machen.

    Wenn die beiden jeweils lernen, auf Signal auf ihre Plätze zu gehen, kannst Du das ebenfalls gut nutzen, um "Situationen" zu entschärfen, bevor sie sich richtig anbahnen: einer der Beiden hat "ETWAS", der andere läuft da durch die Gegend, dann kannst Du ihn/sie mit "geh in Dein Körbchen/auf deine Decke/ins Bett..." (wie immer ihr dass dann nennt) aufräumen und es kommt gar nicht erst dazu, dass ein Hund eskalieren muß.


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    Situation 4
    Die ersten beiden Tage haben Beno und Joy direkt nebeneinander gefressen, haben sie auch im Tierheim so gemacht, nur waren es dort insgesamt sechs Hunde in einem Raum. Sie haben die Schüsseln immer wieder gewechselt, alles kein Problem. Nur vorgestern war es so, dass Beno wieder fast ohne Vorwarnung, nur ein ganz kurzes zeigen der Zähne, aber leider zu kurz um noch darauf zu reagieren, schnappte er nach Joy. Diesmal hat er sie leider erwischt und sie hat nun einen kleinen Cut im Ohr. Wie immer wich Beno, wohl durch unseren Aufschrei, gleich verängstigt zurück. Das ganze passierte, nachdem seine Schüssel noch nicht ganz leer war und er schaute, was Joy noch so hatte.
    Meint ihr, es handelt sich um einen Streit um die Rangordnung? (Joy ordnet sich jedoch sofort unter) Oder das er, da er nie viel Kontakt mit anderen Hunden hatte, ein gestörtes Sozialverhalten hat?


    Rangordnung wird überbewertet ;D
    füttere sie einfach getrennt von einander - Essen sollte was schönes und nicht was stressiges sein - wenn sie das in Ruhe in verschiedenen Räumen können ist das doch für beide viel angenehmer. Ich füttere die Mahlzeiten immer getrennt.


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    Situation 5
    Seit dem Vorfall auf der Couch, essen wir nur mehr am Esstisch (Wie einen so ein Hund erzieht :lachtot: ). Als meine Freundin jedoch heute alleine zuhause war, kam es wieder dazu, dass Beno nach Joy schnappte, ohne das Futter oder Spielzeug in der Nähe war. Sie setze sich auf die Couch, Joy legte sich neben sie. Als Beno vorbei ging, knurrte sie ihn ganz leise an. Meine Freundin setzte sich daraufhin weg, auf einen anderen Sessel. Alles wieder gut, Beno kam zu ihr, lies sich streicheln, legte sich dann wieder auf seinen Platz. Als dann Joy zu meiner Freundin kam, setzte sich auch Beno wieder neben sie und es kam wieder zu der Situation, das Beno nach Joy schnappte. Meine Freundin ist sich leider nicht mehr ganz sicher, ob Joy davor nochmals geknurrt hatte.
    Dieses Situation ist für mich die schwierigste, das kein Futter und kein Spielzeug involviert war. Kann es sich um Eifersucht handeln? Wenn ja, wie geht man damit um?

    Ihr seit nach langer Zeit endlich Menschen, die sich richtig um sie kümmern - das ist schön, und das möchte Hund natürlich nicht gerne teilen, haben sie ja vermutlich auch nie gelernt, weil sie ja immer Einzelhunde waren. Wenn dann sogar nur noch ein Mensch da ist, wird es ja besonders schwierig - Ressourcenverknappung halt...
    Tierheim-Situationen sind immer nicht besonders aussagefähig, weil dort alle unter ziemlichem Dauerstress leben müssen.
    Auch hier ist es sehr praktisch, wenn man die Hunde jeweils auf ihren Platz schicken kann - es ist eben immer nur einer mit Kuschelstunde dran. Der andere liegt derweil auf seinem Platz und kann per Luftpostleckerchen dafür belohnt werden.
    Zwischendurch immer wieder wechseln, damit auch wirklich keiner zu kurz kommt.


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    Irgendwie glaube ich, dass das alles zusammenhängt und auf das selbe Grundproblem zurück zu führen ist. Ich weiß nur nicht, was das Grundproblem ist, vielleicht könnt ihr mir ja weiter helfen.


    Ja, es geht darum, dass man tolle Sachen gerne für sich haben möchte, und ungerne teilt. Sehr verständlich.
    Ihr selbst könnt Euch nicht verdoppeln und verdreifachen, damit genügend von Euch da ist, mit Futter, Leckerchen und Spielzeug geht da aber schon.

    Was ich auch gerne spiele, damit Hunde verstehen, jeder bekommt genügend ab, keiner kommt zu kurz ist das "Ein Löffelchen für Onkel Otto"-Spiel, dass man vielleicht vom Kinderfüttern kennt.

    Mit Hunde geht das so: Je nachdem wie heftig das Ressourcenproblem ist und wie groß dabei die Individualdistanz ist, soweit setze ich die Hunde auseinander - vielleicht reicht bei Euch die "ein Hund auf dem Sofa, einer neben dem Sofa" Anordnung dazu aus: Dann kündige ich an, welcher Hund als nächstes ein Leckerchen (Lecker, winzig klein, damit man das ganze sehr oft machen kann, Hunde gucken wie oft, nicht wie schwer und was der andere bekommt/man selber bekommt ;D) bekommt.
    Also: ich würde in dem Fall sagen: Eins für Joy, mich Joy zuwenden und ihr eins geben. Dann sagte ich "Eins für Beno", Beno zuwenden, Leckerchen geben. Und das ganze schön abwechselnd.

    Das schöne ist, dass Du mehrere Sachen gleichzeitig machst: Du spielst für jeden Hund individuell das "Namensspiel" - Du verknüpft, dass dessen Name was ganz was tolles ist, denn danach gibt es gutes Essen. Das ist sehr nützlich für den Alltag, denn da will man ja ständig, dass die Hunde gut auf ihren Namen reagieren.
    Dann lernt sie, dass man nicht Krieg anfangen muss, weil der andere einen Keks kriegt, denn das zeigt nur an, dass man gleich selber einen bekommt. Ist also sogar total cool, wenn der andere was bekommt, denn danach bin gleich ich dran, yeah!!
    Dann lernen sie auch noch, wann sie NICHT dran sind, nämlich, wenn man den Namen des anderen gesagt hat.
    Und wenn man das ganze auch noch ruhig und entspannt spielt, lernen sie auch noch gleich ein Gefühl und gewünschte Verhalten damit zu verknüpfen, dass sie etwas bekommen, während der andere Hund dabei ist (Liegen, sitzen oder stehen - ruhig und entspannt)
    Ich mache diese Spielchen auch draussen beim Spazierengehen - mit den gleichen Zusatznutzen, sehr praktisch)


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    Ausgelastet müssten die zwei eigentlich sein, wir gehen derzeit drei, bis vier mal am Tag spazieren, üben mit Erfolg "Sitz", "Platz" und "Hier" alles Befehle die sie noch nicht kannten.

    Bisher versuchen wir unsere Stellung im Rudeln zu stärken, achten auf Calming Signals (Beider haben eine sehr undeutliche Körpersprache), schreiten hoch erhobenen Hauptes durch die Wohnung, gehen immer als erstes durch die Tür, usw.

    Wer als erstes durch die Tür geht, und wer den Kopf am höchsten hat ist völlig egal. Auch wer zuerst ist, oder sowas. Wichtig ist, dass beide gut und gerne auf Eure Signale reagieren.
    Was auch sehr wichtig ist, dass Ihr die Körpersprache gut lesen lernt - und vielleicht haben die beiden da ja auch Teile von verlernt - manche Leute trainieren ja wie schon weiter oben gesagt, Warnsignale weg - und dann bewegt man sich wie auf einem Minenfeld - man weiß nicht, wo man hintreten darf und wo nicht.
    Achtet mal ein paar Tage ganz genau darauf, wie die Hunde in solchen SITUATIONEN die Köpfe bewegen. Starren sie sich direkt an, schaut einer weg oder sogar beide?
    Was ich immer mache ist "Deeskalierendes Verhalten" zu bestärken.
    Zum Beispiel: einer liegt irgendwo rum und hat vielleicht einen Kauknochen, ein anderer Hund kommt in den Raum. Dazu wird der erste Hund irgendwas "sagen" - das kann SEHR dezent sein - ein Blick, ein kurzes Einfrieren, vielleicht eine Kopfhaltung die die "Ressource" schützt, Naserunzeln, Knurren, Zähne zeigen, was auch immer - Wenn der andere Hund das gesehen hat, wird er darauf irgenwie reagieren. Will er keinen Streit, wird er irgendwas "antworten", was dem anderen sagt, dass er das Dings ja gar nicht haben will, sondern nur dort auf seinen eigenen Platz gehen möchte - DAS belohne ich! Und in dem Fall belohne ich beide Hunde, denn der eine ist dem Streit aktiv aus dem Weg gegangen und der andere hat erfolgreich kommuniziert, dass er bitte in Ruhe seinen Kauknochen zu ende essen möchte. Keks für beide. Das hat den Effekt, dass die Kommunikation zwischen den beiden "runder" läuft und es nicht zu Missverständnissen kommt. Der eine hat gelernt, wenn ich höflich "bitte komm nicht näher ich möchte in ruhe aufessen" sage, kann ich tatsächlich in Ruhe aufessen, der andere hat gelernt, wenn ich der Bitte des anderen nachkomme und ihn in Ruhe lasse, bekomme ich keine Löcher in die Ohren getackert und auch noch vielleicht was leckeres oder Lob von meinen Menschen, alles cool määäääääään!
    Wenn man einfach nur die Kommunikation unterbindet, weiß keiner mehr, was der andere denkt und fühlt und dann fliegen irgendwann die Haare, weil man vorher nicht "verhandeln" konnte.

    Zitat


    Für meine Freundin sind es die ersten eigenen Hunde, für mich ist es der vierte und fünfte Hund, ein bisschen Erfahrung bringen wir also eigentlich mit, da ich auch schon einen echten Problemhund, aufgewachsen in sehr widrigen Umständen, mit großem Erfolg erzogen habe.

    Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen. Morgen werde ich jedenfalls auch noch Kontakt mit einer Hundeschule aufnehmen, damit ich mir auch gleich vor Ort Unterstützung holen kann. Vielleicht machen wir auch eine Größere Sache daraus als es ist, aber man macht sich halt gleich Sorgen. Ansonsten vertragen sich dir Hunde sehr gut, sie gehen nebeneinander spazieren und zeigen sonst keine Anzeichen von Aggressionen.

    Mit freundlichem Gruß
    Tschondou

    Wo wohnst Du, vielleicht können wir jemand gutes empfehlen.

    Ich kenne gute Trainer in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Luxemburg, Slowenien, GB, Irland, Australien, USA, Israel, etc, weil wir uns au Seminaren, im FB, in Foren etc kennenlernen.

    Nochmal: Aversive Methoden haben schwerwiegende Nebenwirkungen, ein gescheiter Trainer sollte diese unbedingt kennen, denn sie sollten unter allen Umständen weitestgehend vermieden werden, indem man die Regeln der Bestrafung einhalten.
    Unter anderem kannst Du hier: http://www.magazin.beaglefriends.de/Magazin8juni2011pdf.pdf
    was dazu finden (ab Seite 19)

    Zitat

    So einfach ist das gar nicht. Die anderen Trainer die ich gefunden hatte, haben entweder keine grossen Hunde angenommen oder sie wollten mit mir mehrere Tage am Stück arbeiten, dafür einige Hundert oder gar Tausend Euro haben und ich sollte dann quasi nach ein paar Tagen Arbeit mit dem Hund alleine da stehen. Das kommt für mich nicht in Frage. Ich möchte schon dieses Regelmässige.

    Ich kenne keinen positiv arbeitenden Trainer, der solche Konditionen anbieten würde :(
    Wenn Du uns sagst, in welcher Region Du einen Trainer suchst, können wir bestimmt jemanden empfehlen.

    Zitat


    Wie soll ein Halsband die Körpersprache eines Hundes verändern?


    http://www.flickr.com/photos/lilita/5652847156/

    Stell Dir einen Hund vor, der im Halsband an der Leine zieht - welcher der Abbildungen wird der vermutlich am ähnlichsten sehen, einfach weil die Physik von Halter-Leine-Zug-Hals das so herstellt? Der Hund lehnt sich nach vorne (sonst könnte er nicht ziehen) der Kopf geht nach oben (der Zug kommt von oben und der Zugpunkt ist unter dem Kopf am Hals). Bewegungsrichtung = nach vorne und oben...


    Ausserdem hat die Verwendung von Halsbändern schon in sich Nachteile auf die Gesundheit, Rücken, Augeninnendruck, Schilddrüse, Luftröhre, Speiseröhre, Blutversorgung des Gehirns.
    Ich weiß, dass mein Hirn nicht optimal funktioniert, wenn ich nicht genügend Sauerstoff bekommen und dazu muß mich noch nicht mal jemand würgen. Hast Du mal versucht, Rechenaufgaben zu lösen, während jemand nur relativ leicht deinen Hals würgt?


    Zitat

    Nun kann man das nicht auch anders sehen? Ein Hund merkt doch schnell, dass ich die Wasserflasche nur anwende, wenn er aggressiv wird und nicht, wenn er ruhig bleibt. Genauso wende ich ja die Wasserflasche an, wenn er gegenüber Kühen oder Pferden aggressives Verhalten zeigt.

    Und warum dann erst über den Umweg über Bestrafung gehen, mit all den Nebenwirkungen, von denen ich nur eine erklärt, und die Dein Trainer offenbar völlig unter den Teppich gekehrt hat?

    Und es bleibt auch dann immer noch das Problem, dass Du erstens alle Regeln der Bestrafung einhalten musst (hat er die erklärt?) (immer mit der Gefahr der weiteren Fehlverknüpfungen).

    Und durch die anschließende Kombination mit hoffentlich positiver Bestärkung wird der Hund zudem nun vollends verwirrt: kündigt der andere Hund denn nun an, dass er nassgesprüht oder oder Kekse bekommt? Sicherheit? Gefahr???

    Sicherheit erlangt man SO auf keinen Fall. Und nur ein Hund der sich in der Situation sicher fühlt, muß nicht per seinem Verhalten dafür sorgen, dass er sicher ist. Und DAFÜR ist Aggressives Verhalten gedacht - Wiederherstellung von Sicherheit...
    Statt dessen bringt es ihm Verschlechterung... tja...