Beiträge von Shoppy

    ja, ich würde erstmal irgendwas anderes mit dem Clicker einüben.


    Der erste Schritt beim Z&B ist, dass man einfach erstmal nur clickt und bestärkt, wenn der Hund das, was ihn aufregt, ansieht - und das auch am allerbesten in einer Entfernung, wo sich der Hund eben noch nicht aufregt ;) , damit man sich nicht unnötig unerwünschtes Verhalten bestärkt. Das wär zwar nicht soooooooooo schlimm, weil man da auch wieder weggeshapet bekommt, ich würds aber versuchen das zu vermeiden.


    Wo in NRW wohnst Du (Trainerempfehlung ;) )

    Sicherlich könnte man das auch so machen.

    Ich würde dem Stop aber noch ein weiteres Signal geben. Dann hat man nämlich
    1. Bremse,
    2. Bitte umdrehen
    3. Jetzt in meine Richtung laufen

    Und je mehr Verhalten einer Kette man einzeln auch per Signal auslösen kann, desto besser kann man halt Kommunizieren, was man möchte - besonders in Notfällen ;)

    für das Stopp könntest Du einen längergezogenen Triller nehmen, z.B.

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    Er geht dann von sich aus zu den Leuten. Langsam und vorsichtig, aber nachdem er bemerkt, dass keine Gefahren ihm drohen, beruhigt er sich.
    Nun ja derzeit allerdings macht er einen großen Bogen um fremde Menschen,

    Dann würde ich ihn das jetzt erstmal machen lassen. Falls Du schon etwas in dem "Zeigen und Benennen"-Faden gelesen hast, kannst Du das machen. Wenn er etwas ansieht, von dem Du weißt, dass er da Angst vor hat, dann clickst Du das an. Als Belohung kann er Leckerchen bekommen und/oder mehr Distanz zu diesem bösen Monster. Wichtig ist die Reihenfolge: erst muß er das Monster sehen, dann Click und Belohnung.


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    Die Knallerrei hat er zu meinem Erstaunen recht gut gemeistert. Ich hatte bereits befürchtet, dass es purer Stress für ihn sein würde, doch Barny hat sich nicht anders als sonst verhalten.
    Mehr Angst hatte er stattdessen vor dem Tannenbaum.
    D.h. er traute sich zunächst nicht aus meinem Zimmer heraus und brauchte auch erst seine Zeit ehe er sich an dieses "seltsame Monstrum" gewöhnt hatte.

    Och Mönsch, die arme Wurst :(
    Blöderweise könnte das trotzdem zusammenhängen. Wenn ihm der Weihnachtsbaum Angst gemacht hat, hatte er eh Stress. Vielleicht hat er den Stress mit den Geräuschen verknüpft, und nun macht das Angst.
    Leider ist das eins der "Features" von Angst - es ketten sich ganz schnell andere Auslöser (Sachen, die der Hund wahrnimmt, wenn er Angst hat) dran, weil die potentiell anzeigen, dass das andere Ding, wovor man Angst hat, auch wieder auftauchen könnte. Bei manchen Hunden, die schnell lernen, schnell verketten hat man dann leicht was, wie einen Flächenbrand: wenn sie Angst vor X haben und beim Angsthaben Y sehen, haben sie prompt Angst vor Y, wenn sie dann Y sehen und gleichzeitig Z hören, haben sie promt Angst vor Z un S, weil die beiden oft zusammen auftreten. Und wenn jetzt andere Sachen mit X, Y, Z oder S auftreten, wird wiederum das verkettet ---> Du siehst, wie schnell das ziemlich über da ganze Alphabet rutschen kann und dann alles Angstauslöser werden?


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    Klar hat Barny einiges an Kraft wenn er nach vorne zieht, aber halten kann ich ihn zum Glück auch ohne Halti.
    Die Hundeschule ist sehr auf Haltis fixiert und rät allgemein fast jedem zu einem Halti.
    Bei Barny meint sie allerdings, es sei die beste Möglichkeit ihn zurückzuhalten, falls er doch einmal schnappen will
    Als Geschirr trägt er derzeit ein Norweger. Wäre ein normales Führgeschirr besser?. :/

    Fangen wir mal von hinten an ;D

    ich mag Norweger nicht so gerne leiden, weil die oft nicht richtig sitzen - nämlich zu dicht in den Achseln. Aber das muß bei Euch ja nicht der Fall sein, deshalb kann ich dazu nichts sagen.
    Ich mag, wie gesagt, gut sitzende Führgeschirre, bei denen man die Leine auch vorne (wo sich die beiden Halsgurte mit dem Brustgurt treffen) anleinen kann. Viele Führgeschirre haben da einen Ring, um die drei Gurte zu verbinden. Manche sind dort aneinander genäht und haben dann keinen Ring, bei Maßgeschneiderten, kann man da einen Ring extra mit aufnähen lassen.
    Das schöne daran ist, dass der Hund einen nicht einfach vom Platz zerren kann, weil er sich dabei schräg reinstemmen müßte - die Hebelwirkung zieht das Vorderende rum - das ist beim Halti ja genauso, nur ist eben der Zugpunkt viel weniger verletzungsanfällig, als bei einem Halti UND.
    Stell Dir vor, Du hast Angst vor Spinnen. Nun zieh ich Dir, als dein Therapeut etwas an, womit ich die Blickrichtung Deines Kopfes steuern kann.
    AngstVERHALTEN hat eine Funktion, sie soll bewirken, dass die Distanz zwischen dem "Angsthaber" und dem Monster vergrößert. Wenn man sie ließe, würden viele Angsthunde dann flüchten/ausweichen. An der Leine geht das nicht, oder nur begrenzt. Wenn sie jetzt einmal die Erfahrung machen "Bellen/Schnappen" bewirkt, dass die Monster verschwinden (und das tun sie dann ganz häufig automatisch weil die ja weitergehen...) dann hat der Hund eine andere Strategie gelernt, die auch funktioniert - und die wird dann eben angewendet, wenn ausweichen nicht geht. Bei manchen bleibt das "nur" eine Notfallstrategie, falls Ausweichen unmöglich ist, andere schwenken darauf als Hauptstrategie um :mute:


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    Leider noch nicht lange. Ich habe zwar einen Clicker, aber bin auch erst seit wenigen Tagen daran ihm das Geräusch als etwas positives zu verstehen zu geben


    Oh. Wenn er Angst vor lauten Geräuschen hat, dann vielleicht auch davor.
    falls ja, würde ich anfangs lieber ein Markerwort verwenden - mein Markerwort ist "Click" - alternativ nehm ich auch Jep und YES

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    ähm wäre in Hessen, Region Waldeck Frankenberg^^


    Da würde ich mich wegen der Angst-Problematiken und weil die sich wie gesagt wie ein Flächenbrand über unzählige Auslöser ausbreiten können hier hin wenden: http://www.maria-hense.de/
    Ich habe letztes Jahr zwei Seminare mit ihr veranstaltet (Angst und Hyperaktivität) und finde sie sehr kompetent, nett, einfühlsam in Mensch und Hund.
    Das ist ein bisschen weiter zu fahren, dafür ist sie aber auch genau für solche Sachen ausgebildet!!

    Ich würde mit dem Geschirr Targetspiele spielen und den Hund in das Geschirr "rein shapen".

    Im ersten Schritt liegt das Geschirr irgendwo im Raum, und anfangs jedes "in die Richtung gucken" wird markiert und belohnt (Leckerchen von dem Geschirr weg werfen). Man muß da nicht mal eine richtige Trainingssessions drauss machen: wenn es irgendwo liegt, und so gar nicht "Du wirst damit gleich belästigt" aussieht, dann läuft hund bestimmt zufällig dran vorbei (Click, Jackpot) oder drüber (click, Jackpot). In Trainingssession trainiert man dann "gezieltes hin gehen", "mit der Nase berühren" mit der Pfote berühren"

    Hat man das, startet man den Durchgang noch mal mit "Mensch hat Geschirr in der Hand. Ich würde dazu sitzen, und das Geschirr so halten, dass es mal so überhaupt nicht nach "Wir ziehen Dir das jetzt an" aussieht. Versuch, ob der hund zu Dir kommen kann, wenn das GEschirr bei Dir ist - macht er ein/zwei Schritte in Deine Richtung, clicken, Leckerchen hinter den Hund werfen.
    Wieder rufen, clicken, wenn er auf dem WEg zu Dir ist, Leckerchen hinter den Hund werfen.
    Nach und nach clickst Du dann immer später/erst wenn er ein wenig näher heran gekommen ist, bis er iergendwan "DA" ist. JACKPOT! ;D

    Wenn das klappt, und er auch den Nasentouch kann, knüllst Du das Geschirr möglichst klein zusammen, sodass nur ein Teil rausguckt und auch nicht rumschlackert - daran soll er nun touchen lernen.
    Aufbau wie beim Nasentarget.

    Klappt das, läßt man immer mehr rausbaumeln und hält es irgendwann so, dass der Hund es sich selber "anziehen kann" - sprich alleine seinen Kopf reinstecken kann.

    Das kann ein paar Tage dauern, lohnt sich aber, und solange kannst Du am Halsband gehen, oder versuchen, ob "draussen anziehen" besser geht. Beim Gandhi ist "draussen anziehen z.b. problemlos, weshalb wir das derzheit so machen ;D

    Mal ganz vorab: die allerwenigsten Tierärzte haben Ahnung von Hundeverhalten, das kommt nämlich im Lehrplan nur am Rande vor, und was da drin ist, ist teilweise 30 Jahre alt (und zu der Zeit war die Dominanztheorie grad total hip - die ist aber inzwischen widerlegt!)


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    Barny war von Anfang an ein kleiner Feigling. Wollte jemand Fremdes ihn streicheln, machte er sich sofort klein und ging nur mit eingeklemmter Rute( leicht wedelnd) zu der Person. Fremde Hunde hingegen wurden sehr freudig begrüßt.
    Bei Spaziergängen haben wir darauf geachtet, dass er Kontakt sowohl zu Menschen als auch Hunden hat. Seine Vorsicht gegenüber Fremden legte er dabei halbwegs ab und ließ sich gerne von ihnen streicheln.

    Geht er dabei von sich aus zu den Menschen hin, oder kommen die zu ihm?


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    Seit drei Wochen jedoch ist Barny vollkommen anders. Er kommt kaum zur Ruhe und schreckt bei jedem Geräusch zusammen.Wenn ich mit ihm raus will, zittert er bereits vorher schon vor Anspannung. Zeitweise frisst er nichts.

    Seit Silvester? Wie fand er die Knallerei?

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    Trifft er unterwegs auf Menschen z.B mit Mützen, Schirmen, oder Peronen die langsam schlendernd laufen, fängt er sofort an zu bellen und, sofern die Person nah genug ist zu schnappen.
    Sieht er Kinder ist er sofort angespannt. Er hat bereits im vorbeigehen nach einem Kind geschnappt, als dieses mit mir gesprochen hat. ( Mein Bruder hielt Barny an der Leine ein Stück vor mir, da ich noch die Hündin meiner Schwester dabei hatte. Barny ließ das Kind vorbei gehen und setzte dann plötzlich hinterher.)
    Treffen wir Hunde, ganz gleich welches Geschlecht, hängt er sofort in der Leine und bellt und knurrt.

    gebt ihm erstmal eine "Reizpause" und versucht, so gut wie möglich solche Situationen zu vermeiden, damit sich das ganze nicht noch verschlimmert

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    Wir waren bereits beim Tierarzt um gesundheitliche Probleme abklären zu lassen. Der TA riet uns zur Kastration. Er meinte es sei ein Border typisches Verhalten( Hat selber vier Borders.) und verschrieb uns Relaxan forte.

    Dazu hast du ja schon ein paar Antworten bekommen, denen ich im Großen und Ganzen zustimme. Auf JEDEN FALL würde ich zuvor mit einem Kastrations-Chip testen, ob sich eine Kastration denn überhaupt auf das Verhalten auswirken würde, und wie!!!
    Ich halte das nicht notwendigerweise für ein typischen Border-Verhalten, ich halte es für das typische Verhalten eines Hundes, der in sehr unidealen Umständen seine ersten Lebensmonate verbringen mußte!!
    Ich würde ein Schilddrüsenprofil machen lassen! Bestimmt wird Dein Tierarzt das ziemlich albern finden, das ist offenbar die natürliche TA-Reaktion auf Bitten von Hundebesitzern... Ein Schilddrüsenprofil enthält folgende Werte:
    T4, T3, freies T4, freies T3, THS, TAK - lass auf keinen Fall nur T4 und THS nehmen (wieder die übliche Idee von TA, wenn man Schilddrüsenwerte haben möchte) und lass Dir UNBEDINGT die Werte selber geben, und nicht einfach nur sagen "es ist alles in ordnung!"

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    (Während des Ta Besuchs kam eine Praktikantin in das Sprechzimmer. Barny ließ sich von ihr ein Leckerli geben, kurz danach fing er allerdings an zu bellen und nach ihr zu schnappen. Dieses Verhalten zeigte er immer wieder, sobald das Mädchen sich bewegte.)

    Unsere Hundetrainerin riet uns von der Kastration wieder ab, da sie meinte, ein ängstlicher hund wie Barny könnte nach einer Kastration vollkommen zusammenbrechen. Sie meinte stattdessen, wir sollten mit ihm Gefahren aus dem weg gehen, bzw. ein Sitz verlangen und die mögliche Bedrohung an uns vorbeigehen lassen.


    :gut:
    Ich würde nur den Teil mit dem "verlangen" lassen. Lass ihn erstmal die Körperhaltung beibehalten, welche er für am sichtersten hält, und das wird wahrscheinlich erstmal stehen sein, weil man so besser ausweichen kann, wenn man muß! Gib ihm feine Sachen, wenn er "Monster" sieht. Wenn man "Monster" mit "Guten Sachen" verknüpft, färben die guten Sachen auf die Monster ab (google "klassische Gegenkonditionierung und Desensibilisierung)

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    Bei Menschen klappt dies sehr gut, nur bei Hunden nicht.
    Außerdem soll es keinen Spaziergang ohne Halti geben.

    Warum? Kannst du ihn sonst nicht halten? Ich mag Haltis bei solchen Problemen nicht. Der hund ist eh schon unsicher und nun wird auch noch sein Kopf in Richtungen gezwungen, das fördert nur noch mehr die Unsicherheit, weil er auch noch die Kontrolle über seine Bewegungen verliert :sad2: mal ganz abgesehen von der Verletzungsgefahr, die bei Haltis immer besteht.
    Was ich dagegen empfehle sind piepnormale Führgeschirre (KEINE Erziehungsgeschirre und Norweger), bei denen man die Leinen vorne auf der Brust befestigen kann. Denn dann hast du den vorteil des Haltis (Hund kann nicht ungebremst nach vorne brettern) ohne die oben beschriebenen Nachteile


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    Auch bei der Hundetrainerin war noch eine Praktikantin dabei. Auch diese wurde von ihm sofort als Bedrohung angesehn und das obwohl das Mädchen ihn extra nicht ansah.

    Nach diesem Gespräch waren wir noch einmal beim TA( Gemeinschaftspraxis, daher dieses Mal der Andere)
    Dieser meinte Barny würde eindeutig Dominanzverhalten zeigen und sich leider aber wie ein Angstbeißer benehmen.

    Boa, was die für einen Schwachsinn von sich geben ist echt unerhört!!... siehe oben... Dein Hund hat Angst, weil er in seiner Jugend nur blöde Erfahrungen gemacht hat, und womöglich gerade in einer angstperiode steckt UND gestresst durch Geräuschangst ist...


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    Nun ja unsere Hundetrainerin meint allerdings, dass Barny absolut nicht dominant sei. Finde ich allerdings auch.

    :gut:


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    Außerdem geht mein Bruder mit ihm joggen. Was derzeit durch die Übungen leider wegfällt.
    Kopfarbeit( Suchspiele udn Tricks) mache ich selbstverständlich auch mit ihm, da er alles andere als auf dem Kopf gefallen ist.

    mach viele Sachen, die sein selbstvertrauen steigern!! Kopfarbeit ist da genau das richtige!![/quote]

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    Bei uns im Garten sind Leute kein Problem und auch am Gartenzaun freut er sich und lässt sich anfassen.
    Ich habe bereits selbst versucht zu überlegen, ob irgendetwas ihn so verängstigt haben konnte, leider fällt mir nichts ein. Barny hat und hatte schon immer vorallen Veränderungen oder hinabfallenden Gegenständen Angst.
    Neue Wege werden nur sehr vorsichtig betreten und bei der kleinsten Abweichung versucht er zurpck zu gehen.


    dann lass ihn das machen! Wenigstens ein paar Schritte. Damit sagst du "oki, habe bemerkt, dass Dir das nicht geheuer ist!" Nach ein paar Schritten bleibst Du stehen. Lass ihn von da aus die Umgebung angucken. Wenn er ruhig und entspannt aussieht, kannst du ihn fragen, ob er nicht doch den neuen Weg noch für ein paar Schritte erkunden möchte!

    Man kann sich ganz gut ein Bild machen.

    Ich würde Dir gerne dieses Buch:


    empfehlen.
    und falls du auch englisch lesen magst, dieses:

    und diesen Blog (der startet 2008 - und hat immer wieder total interessante Artikel, weil sich die Dame aufs Thema spezialisiert hat): http://fearfuldogs.wordpress.com/


    Frage zum Abschluß: arbeitet Ihr mit dem Clicker oder einem anderen Markersignal?