Beiträge von Shoppy

    Hallo Lolarenntweg,

    ich würde an Deiner Stelle ganz schnell eine Hundeschule/Trainer ausfindig machen, der Dir/Deinem Hund mit Gegenkonditionierung (klassische und operante) und Desensibilisierung auf den richtigen Weg hilft. Achte darauf, dass der Trainer alleine mit positiver Bestärkung arbeitet (und nicht, wenn er nicht mehr weiter weiß, doch wieder zu aversiven Massnahmen greift).

    Es gibt fantastische Lektüre zum Thema:
    "Das Aggressionsverhalten des Hundes"
    von James O'Heare

    "How to right a dog gone wrong" und "Bringing Light to Shadow" von Pamela S. Dennison

    "Click to Calm" von Emma Parson

    Es gibt auch tolle Seminare zum Thema Aggression - Wenn Du mir mailst, stelle ich dir gerne einen Kontakt her.

    Huhu,

    ich denke schon, dass auch verschiedene Leute mit dem selben Hund clickern können, nur sollten dabei einige Punkte beachtet werden.

    Zunächst einmal sollten alle, die clickern wollen gemeinsam ein Seminar besuchen, damit sie "auf dem gleichen Stand" sind. Dann sollten sie möglichst oft den anderen Familienmitgliedern beim clickern zu sehen.
    Und anfangs währe es vielleicht ganz schlau, dass jeder mit dem Hund seinen eigenen Trick (oder Übung) clickert.

    Für manche Sachen ist es auch einfach praktisch, wenn einer die Übung mit dem Hund macht, und der andere clicker, z.B. beim Fuß gehen - dann kann nämlich der Hundeführer gehen, ohne zum Hund zu schauen (und aufrecht gehen) und der andere kann viel besser sehen, wie das Gesamtbild aussieht. Auch wenn man mehre Gegenstände Jonglieren muß (Leckerchen, Leine, Targetstab und Clicker, ist es hilfreich, einen Partner zu haben, der den Clicker übernimmt.

    3. Pausen auf der Hundewiese

    Ich finde es wichtig, dass die Zwerge früh lernen, dass hund in Gegenwart von anderen Hunden nicht nur mit diesen spielen "muß", sondern auch mit seinem Menschen spielen kann und sich sogar bei diesem entspannen und ausruhen (und natürlich in Sicherheit bringen) kann. Das Wissen die Minis aber nicht von alleine, sondern man muß sie sozusagen dazu "zwingen". Dazu ruft man sie (am Besten wenn sie eh gerade auf einen zu rennen) zu sich, leint sie kurz an, macht vielleicht eine kurz Übung und schickt sie dann wieder spielen. Toll wäre es natürlich, wenn man dieses gemeinsam mit anderen Hundebesitzern (z.B. in der Welpenspielstunde) trainieren könnte, denn wenn die anderen Hunde auch gerade nicht mehr spielen, ist es ja nicht so schlimm, wenn man selber gerade pausieren muss. Nach einigen Minipausen, steigert man die Zeit, in der der Hund pausiern muß. Man kann sich auch mit ihnen auf den Boden setzen und versuchen, sie in eine stabile Seitenlage zu kraulen (ein Zeichen kompletter Entspannung - diese Lage solle keinesfalls erzwungen werden sondern wirklich nur auf Freiwilligkeit des Hundes beruhen - ein ruhiges Sitzen reicht für den Anfang, später versucht man es mit einem Platz....). Hier kommt das vorher beschriebene Entspannungssignal sehr gelegen, das man Anfangs aber erst dann sagt, wenn der Hund duch Kraulen/massieren schon etwas entspannter ist, es wirkt dann unterstützend. Wenn der Welpe dann ruhiger geworden ist, schickt man ihn zur Belohnung wieder mit den anderen Spielen.

    Situationen in denen eine Spielpause praktisch ist:

    Wenn es auf der Hundewiese zu hoch her geht, eine Spielsituation eskaliert oder ein Hund gemoppt wird.
    Der Hund lernt, sich auch in aufregenden Situationen und Umgebungen schnell wieder zu beruhigen.
    Der Hund lernt, das auch beim Menschen tolle Sachen passieren, und das er dort in Sicherheit ist.
    Wenn er nach einer blitzschnellen Agilityrunde geduldig auf seinen nächsten Start warten muß.
    Wenn er Frauchen zum Schuhkaufen begleitet und er laaaange warten muß, bis Frauchen sich entschieden hat.

    2. Entspannungssignal

    Man kennt das: der Hund müßte eigentlich tot müde sein, aber ist so überdreht, dass an Ruhe kein Gedanke ist. Was tun. Nun ja, direkt in der Situation kann man nicht wirlich was machen, wenn man nicht vorgesorgt hat.
    Es soll ja Zeiten geben, in denen sogar Welpen manchmal eine gen üßliche Kraulmassage genießen. Viele lieben wohlige Streicheleinheiten mit ihrem Menschen auf dem Sofa oder Kontaktliegen auf einem kuscheligen Teppich. Alle diese entspannten Momente kann man dafür nutzen, ein Entspannungssignal zu konditionieren. Ich habe das gemacht, ohne mir bewußt zu sein, dass es sowas überhaupt gibt, denn immer wenn ich mit dem Zwerg von einer Abenteuerlichen Unternehmung nach Hause gekommen bin habe ich ihn für eine genüßliche Kuschelstunde mit aufs Sofa genommen. Weil ihm da häufig gleich die Augen zu fielen habe ich immer "Schlaaaaaaafen" gesäuselt. Der Hund verknüpf dieses Wort mit dem angenehm entspannten Gefühl kurz vorm einschlafen und mit der Zeit kann man mit diesem Signal einen Hund auch in angespannteren Situationen damit in einen etwas entspannteren Zustand versetzen.

    Hätte ich mal gewußt, wie nütlich dieses Wort werden würde, hätte ich vielleicht "eeeeaaaasy" oder "ruuuuuuhiiiiig" gesagt - so ernte ich gelegentlich schon mal komische Blicke, wenn ich das "Schlaaaaafen" in der Öffentlichkeit anwende.

    Situationen in denen ein Entspannungssignal praktisch ist:

    In der Hundeschule, während man darauf wartet, dass man dran ist.
    In der Straßenbahn, wenns dem Hund etwas eng wird.
    Im Café, wenn Hundi brav unter dem Tisch liegen bleiben soll.
    Auf der Hundewiese, wenn das Spiel zu heftig geworden ist und der Hund eine Pause einlegen soll (nachdem man ihn zu sich gerufen hat).
    Während des Theorieunterrichts eines Seminars (bei dem ich lernte, dass das was ich da verwendete, Entspannungssignal heißt :blume: ).

    Hallo!

    Weil wir hier gerade mehrere Threads mit wibbeligen Welpen haben, dachte ich mir, ich beschreibe mal, wie man ganz gut Ruhe in den Hund bekommt. Weil es wichtig ist, dass der Hund Impulskontrolle lernt und auch begreift, dass er nicht immer das bekommen kann was er möchte (Frusttoleranz), hier einige Übungen, die dem Hund erklären, was der Mensch möchte.


    1. Automatisches Sitzen

    Ein häufiges Problem ist ja, dass die Wibbel einen unbedingt anspringen möchten, denn das ist in der Hundesprache: "Hallo, toll das Du da bist, ich bin klein und Du der Chef!"
    Leider denken Menschen oft, dass es genau das GEgenteil heißt und werden dann sauer. Dabei ist es so einfach einem Hund ein Alternativverhalten anzutrainieren. Am Besten erklärt gefunden habe ich das von Sophia Yin in ihrem Buch "Wie der Mensch so der Hund".
    Sie möchte, dass der Hund von alleine darauf kommt, dass er sich hinsetzen soll. Der Mensch erreicht dass, indem er einfach stehen bleibt und den Hund nicht beachtet. Weil es schwer fällt, die Knuffels zu ignorieren, kann man: die Wolken am Himmel zählen, oder die Blätter am Baum, oder Schäfchen :wink:, Man verschränkt die Arme und man dreht sich weg. Damit der Hund bei dieser Übung nicht abhanden kommt, und sich seine Beschäftigung anderweitig sucht, ist er angeleint. An der Leine wird aber nicht rumgezuppelt. Jetzt wird wirklich so lange (!!!!) ruhig stehen geblieben, bis der Hund sitzt. Dieses wird gelobt und belohnt (z.B. durch Markerwort (oder Clicker) und Leckerchen (oder Spiel, Streicheln, ein paar Schritte mit dem Hund rennen - alles was der Hund als Belohnung empfindet). Dann steht man wieder ruhig und wartet, bis Hundini sich wieder setzt.
    Diese Übung wird einige Male am Stück wiederholt - und mehrere Einheiten pro Tag geübt. Wenn der Hund gelernt hat, suich sofort zu setzen, wenn Mensch stehen bleibt, kann man anfangen, diese Übung an anderen Orten zu üben. Dabei muß man darauf achten, dass man die Ablenkung langsam steigert. Wenn es also im Wohnzimmer blitzschnell funktioniert, kann es eben im Garten wieder einige Übungseinheiten dauern bis es auch dort so schnell klappt. Wenn es im Garten super klappt, versucht man es auf der Strasse (ohne viele andere Fußgänger, natürlich, oder auf einer Wiese) und steigert so langsam aber stätig die Ablenkungen unter denen der Hund diese Übung bewältigen kann.

    Eine Steigerung dieser Übung ist das hinunterbeugen um den Hund (der jetzt ja sitzt) zu streicheln. Viele Welpen springen dann ja wieder auf und/oder den Menschen an. Hier geht man einfach ein paar Schritte weiter und bleibt wieder stehen. Wenn der Hund schon aus anderen Übungen ein "Pech gehabt" kennt, kann man das hier auch gut anwenden, denn damit kann man dem Hund genau mitteilen, dass dieses Verhalten (aufspringen/anspringen) nicht erwünscht ist.

    Situationen in denen ein Automatisches Sitzen praktisch ist:
    Beim Spatzieren gehen beim Stehen an: Bordsteinkanten, vor Schaufenstern, beim Schwätzchen mit Bekannten auf dem Fußweg, bei Vorbeilassen von anderen Leuten, Hunden, Fahradfahrern, Inlinern....

    Zitat

    Seit zwei Tagen knurrt Joschi (so heißt er) mich an, wenn ihm etwas nicht passt (z.B. er nicht auf das Kommando "Aus" hört - was ja jetzt nicht unbedingt sein muß in dem Alter, aber ich bin konsequent und nehme ihm das dann weg - bislang ohne großes Aufhebens , bis eben nun das Knurren kam)
    Meine Reaktion ist dann diese, dass ich ihn recht schnell auf den Rücken drehe , mit fester Stimme nochmal "Aus" sage und dann , wenn ich sehe, dass er sich beruhigt, die Situation "entschärfe" indem ich ihn mit streicheln gehen lasse.


    Hallo Lena,

    ich finde es nicht okay, dass er für das nichtbefolgen eines Signals, dass er noch nicht beherrscht, bestraft wird.
    Erklär ihm, was "Aus" heißt. Hunde sprechen nämlich nicht von Geburt an Deutsch, sondern "Hund" und in der Sprache ist "in den Mund nehmen" beinahe so wichtig wie "Nase rein stecken"! Das geht am Besten über ein Tauschgeschäft und das funktioniert so: der Joschi ist an der Leine (damit er nicht abhauen kann, der kleine freche Terrier :freude: ), Du gibst ihm ein Spielzeug, das er festhalten darf. Dann hälst Du ihm das aller verführerischste Leckerchen unter die Nase, das es gibt. Vermutlich wird Herr Terrier nun das Maul öffnen um das Spielzeug fallen zu lassen. Den Moment mußt du genau abpassen und "Aus" (freundlich - keep smiling!!) sagen. Herr Terrier bekommt ein dickes Lob, das Leckerchen und auch gleich das Spielzeug zurück. (Wenn er es zuverlässig nimmt, kannst Du auch dieses schon mit einem Signal (z.B. "Nimms" oder "Tragen") belegen.) Nun hat er also das Spielzeug wieder im Maul und du startest eine neue Runde: Leckerchen unter die Nase halten, beim Öffnen des Maules "Aussagen". Das ganze mehrfach wiederholen. Das ganze machst Du 5 Mal am Tag mit so vielen Wiederholungen, wie geht, ohne dass ihm langweilig wird.

    Mit Deiner derzeitigen Methode reagierst Du aggressiv auf ein Verhalten Deines Hundes. Das unter anderem den Nachteil, dass Du nicht abschätzen kannst (keiner kann das) inwieweit sich das nachteilig auf die Entwicklung seiner Persönlichkeit auswirken wird. Terrier sind nicht bekannt für ihre liebevolle Nachsichtigkeit. Sie wurden dafür gezüchtet, unterirdisch (daher der Name) Ungeziefer (alles von der Größe einer Minimaus bis zum Dachs, der größer ist, als die meisten Terrier) zu stellen, anzugreifen und zu töten. Dazu muß man selbstbewußt, mutig, wehrhaft und angriffslustig sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass Deiner sich diese Behandlung lange gefallen lassen wird, ohne sich zur Wehr zu setzen (und der Hund trägt die Waffen seiner Wahl 24/7 mit sich herum und zwar im Mund!!), ist ehr gering. Mit anderen Worten, Du provozierst einen Beißvorfall.
    Sorg dafür, dass der Hund nur noch erlaubte Sachen in den Mund nehmen kann. Übe die Bedeutung des Wortes "Aus" auf freundliche Art und Weise wie oben beschrieben, dann kennt er die Bedeutung und wird es auch gerne ausführen, weil er gelernt hat, dass das ein lohnenswertes Verhalten ist.


    Stell klare Regeln auf. Lass den Zwerg NICHT einfach zu jedem Hinlaufen. Manche Leute haben nämlich Angst vor Hunden. Ich finde, dass hier auch die Halter kleinerer Hunde gefordert sind - Hundeängstliche Menschen dürfen nicht von Hunden belästigt werden - das schädigt das Image der Hundehalter! WEnn die Menschen von sich aus sagen, dass sie Deinen Hund streichenl möchten, ist das etwas anderes, aber vorher muß der Hund gelernt haben, dass er erst bei Dir anfragen muß, ob er die Menschen begrüßen darf, oder nicht.
    Das kann er lernen, indem er ein "automatisches Sitz, wenn mein Mensch stehenbleibt" lernt. Das geht so: Gestartet wird diese Übung ohne Ablenkung zu Hause. Du hast den Mini wieder an der Leine. Stehst rum bis der junge Mann sich setzt (u.U. kann das Dauern, also große Tüte Geduld mitbringen). Dickes Lob, leckeres Leckerchen. Wen er dabei aufsteht, kein Problem. Das gibt Dir die Möglichkeit, sofort einen neuen Durchlauf zu starten. Du gibst kein (!!!) Sitz-Signal, der Hund soll von selber darauf kommen, dass er sitzen soll, wenn Du stehen bleibst. Das Ganze wiederholst Du, bis es sitzt, dann steigerst Du die Anforderung. Du kannst ihn z.B. zum Toben animieren, wenn er vergnügt durch die Gegend hüpft (immer noch an der Leine), erstarrst Du plötzlich zur Salzsäule und wartest bis er sich setzt. Dickes Lob, wildes Hüpfen zur Belohnung. Wieder zur Salzsäule erstarren. Es ist ein bißchen wie die Reise nach Jerusalem: Wenn die Musik stoppt (Du wirst zum Standbild), muß der Hund sich schnellstens einen "Stuhl" :wink: suchen...
    So wir es ihm zur Gewohnheit, sich zu setzen, wenn ihr am Straßenrand, beim Schaufensterbummel oder beim kurzen Gespräch mit Passanten stehen bleibt.
    Du kannst das ganze Steigern, indem Du "Ich streichel Dich nur, wenn Du sitzt" einführst. Das Ansatzverhalten hast Du schon trainiert. Da dein Baby ja doich recht klein ist, muß Du Dich zum Streicheln ja herunter beugen. Springt er auf, hat er "Pech gehabt" und Du stellst die wieder gerade hin bis er sitzt. Sitzt er, beugst Du Dich wieder runter. Springt er auf "Pech gehabt". So lange bis er begreift, dass er nur gestreichelt wird, wenn er höflich sitzen bleibt.
    Wenn also Leute, denen Du begegnest, ihn Streicheln wollen, müßen sie sich an diese Regeln halten und notfalls sich ein wenig mit Rumpfbeugen in Form bringen.

    Die gleiche Übung kannst Du auch für Hundebegenung an wenden. Lass Dich keinesfalls von Deinem Hund zu einem anderen Hund hinziehen. Frag die Leute, ob Kontaktaufnahme der Hunde okay ist (manche Hunde können gar nicht auf Welpen und großen Hunden sind wuselige Kleinhunde auch gelegentlich mal supekt...). Lass den Zwerg "fragen" ob er Kontakt aufnehmen darf (wie, ist oben beschrieben).
    Und: an der Leine wird NICHT getobt. Das führ im harmlosen Fall nur zu Verwicklungen in Hundeleinen, im Schlimmsten Fall zu wilden Beißereien, weil "verwickelte" Hunde plötzlich nicht mehr ausweichen können und in Panik geraten.

    Grundsätzlich tun Welpen alle möglichen Übungen zur Impulskontrolle gut (Beiträge dazu über die Suchfunktion suchen).

    Mit dieser Art von Training erklärst Du Deinem Hund konfrontationsfrei die Regeln des Zusammenlebens mit Menschen. Du brauchst nicht zu schütteln, drücken, drehen, oder schreien. Du hast ein Gehirn!

    Zitat

    Was mir aufgefallen ist bzw. was ich mich frage: Holt man sich den Hund für den Sport oder macht man den Sport für den Hund? Denke da an Border Collies und Agility....


    Ich glaube, es gibt schon genügend Leute die ersteres tun. Ich frage mich allerdings, was passiert, wenn sich der Hund nicht so entwickelt, wie Mensch sich das vorstellt - landet er dann im Tierheim, weil er "nichts taugt"?

    Huhu,

    bei Crispel hängt es davon ab, wer noch so zum Spielen da ist. Gehen wir alleine, ist er meistens in einem Radius bis 30 Meter um mich herum. Wird ihm langweilig, bekommt er schon mal seine Fünfminuten und er rennt wie ein gestochener um mich herum oder saust hin und her. Ist ein Mitrenner dabei, wird um die Wette gerannt, Radius hängt von der Schnelligkeit des "Gegners" ab. Mit Welpen oder langsamen Hunden spielt er auch "stationär", im Liegen oder Rangelspiele.
    Ob er in den Wald darf oder auf den wegen bleiben muß, hängt davon ab, ob Wild da ist oder nicht. Dort wo ich häufiger unterwegs bin gibts ausser Vögeln offenbar nix Wildes. Bin ich bei meinen Eltern im Solling unterwegs, darf er die Gräben rechts und links des Weges mitbenutzen, geht er weiter rein, gibts auch bei mir ein "raus da" (schöne Grüße an Pia :freude: )

    Zitat

    Hallo, ich konnte schon beobachten, dass Welpen in der Lage sind permanent auf sein Herchen zu achten,ihn geradezu zu taxieren und auf neue Kommandos zu warten. Wie erreicht man das?Geht das auch bei Terriern?Sicher, oder? Mir wurde gesagt, mit ignorieren und nicht present für den Hund zu sein? Ignorieren klar, aber Präsenz? Heißt das, den Hund allein zu lassen? Der Hund konnte spielen und sobald er gerufen wurde und neben Herrchen saß guckte er nur noch hoch und wartete, was als nächstes kam. Beeindruckend!

    Das ist nichts besonderes sondern normales Welpenverhalten. Normal deshalb, weil die Babies darauf angewiesen sind, ihre "Eltern" im Blick zu behalten, damit sie (die Welpen) nicht aus versehen in der großen weiten Welt alleine zurück gelassen werden.
    Versäumt man als frischgebackener Welpenhalter allerdings, diese natürliche Verhalten zu bestärken hat man später Junghunde, die eben selber auf sich aufpassen und nicht wissen was ein Rückruf ist und wozu der gut sein soll.

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    Ja Shoppy, ich versuche es auch immer, aber mir reicht es langsam!Er hängt dann an meinem Bein und ich drehe mich um.Läßt aber nicht los,nur weil ich mich nicht mehr bewege.Entweder ich gehe aus dem Zimmer, ein letztes Mal NEIN und wegschubsen-raus.Oder ich werde ihn zukünftig naßspritzen.Ob lernen oder erschrecken.In der Hundeschule wird es auch so gehandhabt und egal wie:ER SOLL ES NICHT MACHEN!Ob verstanden oder erschrocken.Meine Beine sind schon ganz blau.ICh verstehe die Leckerchen-Methode,aber nur sanft.. das versteht unser einfach nicht.Oder er will es nicht verstehen.. :flehan:


    Hallo,

    Versuch folgendes. Nimm den Hund an die Leine. Befestige die Leine so, dass ihr spielen könnt, aber Du mit zwei-drei Schritten aus seiner Reichweite verschwinden kannst. Dann sielst Du mit ihm. Wird er zu wild, sagst Du "Nein" oder "Pech gehabt", gehst ausser Reichweite, drehst Dich um. Hund nicht beachten (vielleicht muß Du ja noch die Zeitung weiterlesen...). Nach ein-zwei Minuten neuer Versuch. Das "Nein" wird somit zur Ankündigung, dass Du dieses Verhalten nicht duldest und ihn an der Fortsetzung hinderst, indem er einfach nicht mehr an Dich herankommt. Damit Dein Hund das auch tatsächlich alles miteinander verknüpfen kann, muß es möglichst schnell aufeinander folgen. Also beim kleinsten Anzeichen, dass er sich hochfährt, sagst Du "Nein", drehst Dich um und gehst. Aufmerksamkeit ist Belohnung, Anbrüllen, Erschrecken oder ansprühen sind Aufmerksamkeit! Laß nicht zu, dass Du Dioch über das Verhalten Deines Hundes aufregst, dadurch fahrt ihr Euch nur gegenseitig hoch, Du wirst frustriert, weil das nichts bringt und Dein Hund wird das entweder toll finden (manche Hunde spielen eben gerne "rauher") oder im schlimmsten Fall die Notwendigkeit sehen, sich wehren zu müßen.

    Mach mit ihm viele, viele Übungen, bei denen Impulskontrolle gefragt ist, aber baue sie vorsichtig langsam und positiv auf.
    Ich würde, falls Du das noch nicht hast, auf jedenfall als erstes ein Markerwort aufbauen. Ein Markerwort ist das gleiche wie ein Click beim Clickern (mit dem das selbstverständlich genauso geht). Der Marker sagt dem Hund "genau das Verhalten, das Du gerade gezeigt hast ist richtig, das will ich sehen und jetzt kommt Deine Belohnung" (z.B. Futter - wenn es sein muß, lass ihn jeden Krümel Futter für gutes Benehmen erarbeiten. Benimmt er sich nicht, schiebt er Kohldampf. Einfach aber hochwirkungsvoll!). Den Marker (z.B. "Super", "Fein" oder ähnliches) baus Du auf, indem Du das gewählte Wort sagt und sofort ein Leckerchen gibst (anfangs je leckerer desto besser). Das ganze wiederholst Du ca. zehn mal, je drei-vier mal am Tag. Der Hund muß lernen, dass das Markerwort = Superleckerfutter ist auf dem Weg in meinen Mund heißt.
    Spätestens am zweiten Tag hat er das gelernt.

    Wenn das Wort sitzt, kannst Du anfangen, die Impulskontrollübungen zu machen. Am einfachsten sind hier Sitz-Bleib oder Platz-Bleib.
    Du erläuterst Deinem Hund, dass das Gute zu dem Hund kommt, der sitzt (oder liegt): bring ihn ins Sitz, sag sofort das Markerwort und gib ihm ein Leckerchen. Wenn er nicht gleich wieder aufsteht gib ihm gleich noch eins. Gib ihm einfach langsam ein Leckerchen nach dem anderen. Im laufe der Zeit verlängerst Du die Zeit zwischen den Leckerchen. Auf die gleiche weise verlängerst Du sein "Platz". Wenn er das "Sitz" extrem toll findet, weil das immer lecker Sachen mit sich bringt, kannst du ihn versuchen, aus seinen Schnappanfällen ins Sitz zu schicken. Falls er sich nicht setzt, ist die Situation noch zu aufregend führ ihn. Nicht das "Sitz"-Signal erneut geben, statt dessen kommt Dein "Nein" oder "Pechgehabt von oben und Du ignorierst den Hund für eine halbe Minute. Dann gehst Du ein paar Schritte weiter rufst den Hund ran und forderst dann ein "Sitz".
    Ich habe bei meinem Hund gemerkt, dass er sehr auf meine Körperhaltung achtet: je weiter ich mich vorbeuge (und das machen Menschen offenbar, wenn das erste "Sitz" nicht fruchtet....) desto schlechter die Chance, dass er sich setzt. Stehe ich gerade, und sehe genau da hin, wo sein Kopf wäre, wenn er säße, klappte es vielviel besser!

    Weitere Übungen zur Impulskontrolle wären, dass er sitzend wartet, bis der Napf auf dem Boden steht und Du das Signal zum Abendessen gibst.
    Oeder Du wirfst einen Ball, aber er darf erst hinterhersprinten, wenn Du ihn hinterherschickst. Oder er auf der Hundewiese zu seinen Kumpels rennen will, er aber erst Sitzen muß, bevor Du ihn ableinst. Hier ist die Benutzung eines Markerwortes praktisch, weil der Hund oft nicht lange sitzen kann, sobald man sich runterbeugt um die Leine zu lösen springt er auch schon auf: also clickt, oder markiert man das kurze Sitzen, und belohnt dann mit dem Ableinen (da ist es dann nicht so schlimm, ernn der Hund wieder auf steht, weil man das Sitzen ja schon als gewünschtes Verhalten gekenzeichnet hat und der Click/Markerwort das Verhalten beendet. Mit der Zeit wird der Hund aber ruhiger werden, denn er lernt ja, dass er an sein Ziel kommt, wenn er erst tut, was Du von ihm wünscht....