Ja, wollen wir dann mal ein Treffen machen?
Wann habt Ihr denn so Zeit?
Beiträge von Shoppy
-
-
Hallo Jule,
was für Hilfe wünscht Du Dir denn? Menschenbegenungen im Wald üben?
-
Zitat
1. Die Kleine rennt grundsätzlich auf alles zu was sich bewegt und bleibt ca. 2 m davor stehen und bellt wie blöde. Wenn ich sie zurückrufe oder die Pfeife benutze kommt sie gleich zurück und wird auch gelobt dafür. Was kann ich aber tun, damit dieses Hingerenne aufhört. Ich hab den Eindruck sie ist ständig dabei uns zu bewachen..Hallo,
Da wir keine Körpersprache sehen können, können wir Dir nicht sagen, ob es Angst oder Kontrolle oder Beschützerinstinkt ist (Angst oder Kontrolle könnte auch die Ursache für Dein zweites beschriebenes Problem sein).
Da wir das nicht wissen, ist das Ratgeben etwas schwierig. Vielleicht hat sie auch eine Verhaltenskette aufgebaut: "Ich laufe wohin und belle ganz laut, dann ruft Frauchen und ich bekomme eine Belohnung" - das Hinlaufen und Bellen wurde also ungewollt belohnt.
Die Kette kannst Du unterbrechen, indem Du entweder zwischen das Anbellen und Belohnen noch ganz viele andere Sachen packst (z.B. einfach ein paar Sitz-, Platz-, Fuß-, oder Trickaufgaben) und deren Ausführungen zwar verbal lobst aber erst nach der letzten Übung belohnst.Oder Du führst ein Abbruchsignal ein. Das Abbruchsignal sagt dem Hund, dass das Verhalten, dass er gerade ausführt, zu keiner Belohnung führen wird, auch nicht wenn er es abbricht. Das Vorgehen wäre also: Hund rennt los und bellt was an, Du sagst das Abbruchsignal, idealerweise bricht der Hund selber sein Verhalten ab, Du rufst ihn zurück und läßt ihn mindestens 30 Sek irgendwelche anderen Aufgaben machen und dann bekommt er seine Belohnung.
Wenn es von der Örtlichkeit geht, kannst Du auch das Abbruchsignal geben, Dich umdrehen und gehen! Du gehst so lange weiter, bis Hundi zu Dir aufgeschlossen hat, stellst dann 2-3 Aufgaben und belohnst dann.Das Abbruchsignal kannst Du (und solltest Du auch - damit es sich schnell generalisiert) auf verscheidene Arten einführen.
1. Mit der Leckerchen Methode:
Du sitzt mit Hund im Wohnzimmer, hast ein Schälchen mit Leckerchen auf dem Tisch und nimmst eins auf die Hand - Hund darf es essen, einmal wiederholen. Beim nächsten mal sagst Du "Pech gehabt!" oder "Schade" und verschließt die Hand. Sollte Hundi nach dem Leckerchen in der Hand mit Nase oder Pfote "graben" wartest Du in dieser Position (nicht die Hand wegziehen und nicht nachgeben) bis der Hund Nase oder Pfote zurücknimmt, lobst ihn, öffnest die Hand, sagst "Nimms Dir" und er darf das Lecker nehmen. Das kannst Du ein paar mal wiederholen. Du sollstest diese Übung mehr mals über den Tag verteilt machen.
2. Während der anderen Übungsszeit:
Du gibst ein Signal (z.B. "Sitz") und überlegst Dir, dass Hund das innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (z.B. 5 Sekunden) ausgeführt haben sollte. Anfangs wählst Du diese so, dass der Hund es auch tatsächlich in dieser Zeitspanne tut und daher auch für seine richtige Ausführung belohnt werden kann. Nach ein paar Wiederholungen verkürzt Du die Zeitspanne (z.B. auf 3 Sekunden) und wenn er innerhalb dieser Spanne nicht sitzt, sagst Du "Pech gehabt" drehst Dich um und ignorierst den Hund für ca 30 Sekunden). Dabei lernt er erstens "Sitz" schneller auszuführen und zusätzlich, was "Pech gehabt" bedeutet. Du kannst das mit allen Signalen machen, die der Hund recht schnell ausführen soll.
Eine Variante ist das Üben von Signalen, die länger ausgeführt werden sollen (also "Bleib" Übungen) - da kommt dann das "Pech gehabt" wenn Hund aufsteht, oder weggeht, ohne dass Du das Signal aufgelöst hast. Hier lernt der Hund dann zusätzlich zum "Pech gehabt" zuverlässigeres Bleiben.Zitat
2. Zu Hause folgt mir die Süße auf Schritt und Tritt. Dany bleibt, wenn ich nur mal kurz runter gehe, auf der Decke ruhig liegen und wartet einfach bis ich wieder hochkomme. Fanny dagegen springt sofort auf wenn ich mich nur ein bisschen bewege und läuft hinter mir die Treppe runter, legt sich unten ins Körbchen und sobald ich wieder hochgehe springt sie wieder auf und rennt hinter mir die Treppe wieder hoch. Ich kann wirklich keinen Schritt in der Wohnung machen ohne dass sie mir am Rockzipfel hängt. Ich hab´s mit einem energischen *NEIN* probiert, worauf sie zwar auf der Decke blieb, aber einen total panischen Gesichtsausdruck machte als ich mich wegbewegte.Wie kann ich dem Hund die Ruhe und Gelassenheit geben nicht ständig auf der Hut sein zu müsen und nicht immer an meinem Rockzipfel zu kleben?
Ich bin für jeden Vorschlag dankbar.
Bestrafe den Hund (energisches "Nein") nicht für ein Verhalten, zu dem er noch kein Alternativverhalten gelernt hat. Alternativverhalten in diesem Fall wäre ein "Bleiben auf der Decke". Da er ja offenbar einen schönen Platz hat, kannst Du die obengenannte "Pech gehabt"/"Bleib"-Übung hierfür gleich mitverwenden. Kleine Überlegung am Rande: Wenn Du nur möchtest, dass sie auf der Decke bleibt, solltest Du ein neues Signal dafür verwenden, denn: Sitz-Bleib heißt bleib solange sitzen, bis ich was anderes sage. Platz-bleib heißt, bleib so lange im Platz, bis ich etwas anderes sage. Aber Du brauchst von ihr ja nicht verlangen, dass sie eine Haltung beibehält, sondern nur dass sie an einem Ort bleibt, ob und wie sie liegt oder sitzt ist ja egal, und mit einem neuen Signal "verwäscht" Du die anderen beiden nicht.
Ich benutze dafür "Decke". Ich habe es so aufgebaut, dass ich mit meinem Hund zu seiner Decke gelaufen bin, wenn er sie erreicht hat, habe ich "Decke" gesagt, gelobt, belohnt und habe irgendwas anderes gemacht. Das ganze habe ich mehrere Male wiederholt. Dann habe ich daran gearbeitet, dass mein Abstand zu seiner Decke größer wurde, also bin ich einen Schritt vor der Decke stehen geblieben, Hund mußte den Rest alleine gehen. Dann zwei Schritte, drei, etc, sodaß ich ihn jetzt vom Nebenraum aus auf seine "Decke" schicken kann. (Das hat den Vorteil, dass man den Hund wieder zurückschicken kann, wenn er doch mal gucken kommt, wo man so ist.)
Danach habe ich daran gearbeitet, dass er länger auf seiner "Decke" bleibt, indem ich mit dem Loben/Belohnen sekündchenweise länger gewartet habe. Ich habe nicht darauf geachtet, ob er auf seiner "Decke" steht, liegt oder sitzt.
Wenn Du es Deinem Hund anfangs nicht so schwer machen möchtest, benutz eine "Wanderdecke" (oder jeweils eine in jedem Raum, wo Du bist - oder wenistens eine für jede Etage). So hätte sie dann einige wenige feste Plätze, auf denen sie sich aufhält, ohne Dir jedes mal vor den Füßen zu sein. Sie kann Dich sehen, und auch lernen, dass etwas Distanz zwischen ihr und Dir auch okay ist. Wenn Ihr dann "Fortgeschritten" seid, wird sich das mit dem ewigen hinterher rennen eh legen, denn dann weiß sie, dass sie nicht mehr kleben muß,weil Du da bist, nur eben in paar Meter weit weg...Boa, was für ein Roman :->
-
Zitat
ich habe meines wissens geschrieben , dass er das gefühl einsamkeit (Im menschlichen sinne) nicht kennt, was du ja wohl nicht anzweifeln möchtest, glaube ich nun mal.
wenn ein hund ein verhalten zeigt wie beispielsweise an der tür zu kratzen wo sein rudelmitglied verschwunden ist, dann hat das nichts mit dem sentimentalen, menschlichengefühl einsamkeit zu tun, sondern ist eine protesthandlung um dem rudelverband wieder näher zu kommen. diesem will der hund näher kommen, da durch ihn alleine das überleben gesichert wird. der sozialkontakt ist also sehr wichtig, aber eigentlich auch nur "Mittel zum zweck".
So ein Quatsch!!
Wenn ich schon Protesthaltung höre!
Menschen haben die gleichen Gefühle wie Tiere, was sich aus der Evolution begründet.
Ich empfehle dringendes Nachlesen in aktuellen Fachliteratur (z.B. Bekoff, McConnell, Waal, Grandin, Masson....) -
Ich würde mich in der Situation bestimmt kaputtlachen über so viel Unlogik.
Schließlich würde ein Maulkorb ja gerade verhindern, dass der Hund irgend jemanden beißen kann! Deshalb ist es nun wirklich total Schwachsinnig ausgrechnet Panik zu bekommen, wenn man einem Hund mit Maulkorb begegnet. Andersherum wäre logisch...
-
zum "einfach anfangen" finde ich die Beiden Bücher von Martin Pietralla gut. Mehr zum Thema Lerntheorie gibts bei Karen Prior "Positiv bestärken - sanft erziehen. Die verblüffende Methode, nicht nur für Hunde" oder bei Sabine Winkler: "So lernt mein Hund. Der Schlüssel für die erfolgreiche Erziehung und Ausbildung"
Ein Video gibts von Birgit Laser, das kenne ich allerdings nicht.
Vielleicht magst Du ja auch ein Wochenendseminar besuchen? -
Zitat
Nun zu unserem Problem. Ich glaube Zoe testet gerade aus wie weit sie bei uns gehen darf und ich weiß nicht genau wie ich mich richtig verhalten soll. Beim Gassi gehen ist sie immer total wild auf andere Hunde und in deren Gegenwart kann man sie dann auch ganz gut ableinen (wenn keine Straße in der Nähe ist) weil sie sich immer an ihnen orientiert.
Hallo petzikato,
ich persönlich würde es ja beruhigender finden, wenn Du sie ableinen könntest, weil sie sich an Dir orientiert!Zitat
Wenn ich sie dann rufe kommt sie auch meistens, nur manchmal guckt sie einen an als würde sie denken "und was machste jetzt wenn ich nicht komme..." was sie dann auch tut bzw. nicht tut. Manchmal wenn sie meint sie müsste spielen, fängt sie an trotz Leine loszupesen und ist dann nicht mehr zu bremsen. Ich kann sie dann nur langsam heranangeln und ihr dann sagen dass aus ist, auf etwas anderes hört sie in dem Moment nicht...
Denn dann bekommst Du genau das von Dir beschriebene Problem. Klar sollen Hunde auch mit anderen Hunden spielen, oder anderen hundlichen Dingen nachgehen können. Aber es ist einfach viel einfacher, wenn sie sich von sich aus möglichst häufig bei Ihrem Menschen wieder "einklinken" - sie müssen ja nicht mal ständig "antreten", sondern einfach nur gucken, wo ist mein Mensch, möchte der gerade was von mir, oder gibts bei dem vielleicht was viel tolleres als das ewig doofe Fangenspiel mit Paul und Emma! Ich denke, Zoe gehört erst mal eine Weile an die Schleppleine, damit sie keine Gelegenheit bekommt, dass Wegrennen/Wegbleiben zu kultivieren - frei nach dem Motto, einmal ist keinmal, zweimal ist ein Trend und dreimal eine Gewohnheit.ZitatMan hat mir jetzt gesagt sie würde wohl austesten und ich solle ihr bei solchen Sachen mal die "Leviten lesen" im Sinne von im Nacken packen und schütteln, so wie Hundemütter es machen. Ich habe sie mir in solchen Fällen immer geschnappt und dann angeleint bzw. kurzgehalten.
Was haltet ihr denn davon, bzw. was für Tipps könnt ihr mir geben. Ich will sie auf keinen Fall schlagen oder zu hart rannehmen, da sie ja eher schreckhaft ist und auf aggressive Stimme mit Distanz und Flucht reagiert.
Ach ja, das Nackenschütteln, lange nicht mehr gesehen.... An welcher Stelle der Kommunikation Hund-Mensch-Hund (oder besser Nicht-Kommunikation??) möchten die Ratgeber das denn eingeflochten haben???
Welches Verhalten soll Zoe zeigen? Frauchen ruft "Zoe, komm!", Zoe kommt freudestrahlend angerannt - das klingt doch gut, oder? Nackenschütteln ist aber eine Bestrafung und durch eine Bestrafung wird die Ausführung eines Verhaltens reduziert.
Nackenschüttel kann man überhaupt nur, wenn man den Hund im wahrsten Sinn des Wortes "greifbar" also direkt neben sich hat. Wie kann man dann also Nackenschüttel so anwenden, dass das "Freude strahlend zu Frauchen rennen" verstärkt und das "ich bleib weg und mach mein eigenes Ding" reduziert wird? Ich sehe da nicht nur ein logisches sondern auch ein logistische Problem, ganz zu schweigen vom ethischen!
Du kannst "Freude stralendes zu Frauchen rennen" nur verstärken, in dem Du eben genau dieses belohnst. Und das "ich mach mein Ding" verhinderst, indem Zoe mittels Schleppleine daran gehindert wird.Zudem solltest Du dir allerhand für den Hund interessantes Zeug ausdenken, wie tolle Mauselöcher finden und Hund darin buddeln lassen, wildes Mensch-Hund-Synchronspringen, um die Wette rennen, Leckerchen jagen oder erschnüffeln, Zergelspiele, Ballwerfen, alles, was Dein Huind toill findet, und was jederzeit bei Dir "auftauchen" kann, wird Deinen Hund dazu bringen, sich an Dir zu orientieren, und wenn er das tut, hast Du 3/4 eines zuverlässigen Rückrufs, der Rest ist Übung!
ZitatBestechung mit Spielzeug oder Leckerli funktioniert in solchen Fällen übrigens nicht.
Gruß
petzikato"Bestechung" ist ja auch schon mal grundsätzlich der falsche Ansatz und zwar Deiner. Belohnung gibts nicht vor dem gewünschten Verhalten, sondern danach. Und damit das Verhalten in möglichst jeder ablenkungsreichen Situation gezeigt werden kann, muß es vorher in ablenkungsfreien Situationen geübt, geübi, geübt und dann geübt werden!
Und danach steigert man die Ablenkung ein bißchen und übt, übt, übt und übt. Worauf man die Ablenkung wieder ein winziges bißchen steigert und wieder, Du ahnst es, übt.
Irgendwann ist das Verhalten durch die ganze (auf keinen Fall langweilige!!!!!) Überei so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ein "Zoe, Komm!" auch in der allerschlimmsten denkbaren Ablenkung funktioniert. Sofern jedenfalls Zoe keine Erfahrung eines Nackenschüttlers gemacht hat, wenn sie dann mal zu spät zurück (aber immerhin zurück) gekommen sein sollte! So lernt sie nämlich nur, dass manchmal ein Zurückkommen mit schlimmen Bestrafungen geahndet wird, und da muß Hund schließlich vorsichtig sein! -
Zitat
Mal schauen, was in unserer Hundebegegnungs-Trainingsstunde rauskommt. Hoffentlich zeigt er überhaupt ein Verhalten in der Richtung. Damit wir wenigstens sehen können, was es genau hervorruft.
Hartnäckigkeit
!!!
Und bitte mit Hunden anfangen, die Snoop okay findet, damit Du viel zum beclickern hast.
Nimm Dir dann am Besten jemanden mit, der den anderen Hund beobachtet (oder der notfalls den "Abfangjäger" spielen kann), damit Du Dich auf Snoop konzentrieren kannst!Ich glaube wirklich, dass jeder Verständnis aufbringen wird, wenn Du den Leuten sagst, dass Snoop mit manchen kleinen Hunden Probleme hat, dass Ihr aber daran arbeitet, dass nichts passiert und dass er lernt, damit umzugehen. Das kommt garantiert viel besser an, als wenn Du es "laufen läßt" und dann hinterher irgendwer ein Loch im Pelz hat.
Das ist auch deshalb so, weil dadurch nicht nur Du, sondern auch die anderen Zeit haben, sich darauf ein zu stellen, und nicht irgendwann hektisch reagieren müssen (oder denken, sie müßten...) und dann prompt falsch reagieren (wie die hektischen Dazwischengeher, und rumschreier, die alles nur noch schlimmer machen). Wenn man vorher weiß, was einen erwartet und man genau abgesprochen hat, was man macht, wenn doch was nicht so läuft, wie geplant, kann man viel ruhiger genau das tun, was man vorher abgesprochen hat (z.B. in die entgegengesetzten Richtungen auseinander gehen, Supersignal geben, Abruch Signal geben, negativ Marker oder, oder, oder....) -
Zitat
Ich gebe es zu, ich bin unsicher. Ich brauche meinen Clicker immer im agility, für die Kontaktzonen. das funktioniert einwandfrei. Mein Mädchen steht bockstill und wartet auf die Belohnung nach dem "click". Ich habe aber schon gesehen, dass Leute in Training clicken, ohne dass nachher eine Belohnung kommt. Ich bin der Meinung, dass das falsch ist, aber es heisst dann, das "click" sei schon Belohnung genug. Also: die Leute fangen mit click-belohnung an, und irgendwann fangen sie an, die Belohnung wegzulassen. ist das richtig?
Bitte klärt mich auf!!!!!
Das kommt darauf an: Offenbar gibt es Hunde, die tatsächlich "alles stehenn und liegen lassen" und ihr Lecker wollen.
Und andere (vielleicht sind das schon Clicker-Profis) haben begriffen, dass der Click eine Belohnung ankündigt und die das, was sie als nächstes machen (dürfen) als Belohnung "nehmen". Sie suchen sich die Belohnung quasie selber aus. Wenn die Leute aber tatsächlich meinen, dass der Click ganz alleine schon ausreicht, werden sie entweder irgendwann bemerken, dass sich der Clicker "entladen" hat, und nicht mehr wirkt, oder sie ahben nicht bemerkt, dass der Hund irgendwas selbstbelohnendens in der Situation sieht. Beide Anschauungen können zu Problemen führen. -
Zitat
Tja, so wie du schreibst, lass ich das Clickern wirklich sein. Stimmt schon, nachher clicker ich aus Versehen, wenn er einen großen Hund doch mal schief anguckt und dann lob ich ihn noch dafür... Man kann gar nicht genug nachdenken...
Stimmt, nachdenken sollte man :freude: .
Du kennst Deinen Hund am Besten, und ob er einen großen Hund mal schief anguckt, kannst Du aus der Menschenperspektive (vor allem, wenn er vor Dir steht) ja auch gar nicht richtig sehen (Hunde haben ein größeres Blickfeld als Menschen - vielleicht zeigt die Nase Richtung großem Hund, die Augen sind aber ganz woanders...)
Aber: Wenn Du Deinen Hund wirklich gut beobachtest, kannst Du lernen, minimale "Zuckungen" zu sehen, bevor irgend etwas "losgeht". Und diesen Zuckungen gilt es zuvorzu kommen. An welchen Punkten das geht, hatte ich ja schon geschrieben.
Außerdem betreibst Du mit dem Clicker ja nicht nur ein "Belohnungsautomaten" sondern auch einen Stimmungsveränderer. Weil ein Clickerhund das Clickgeräusch als etwas megatolles verknüpft hat, "färbt" über dieses Clickgeräusch das "Supertoll" auch auf die Situation mit den anderen Hunden ab.Zitat
Leider hatten wir jetzt letzte Woche einen Vorfall mit einem kleinen Hund, der auf Snoop zulief (Snoop war an der Schleppe, als ich merkte, dass der Kleine zu Snoop läuft, hab ich allerdings losgelassen und bin weitergegangen. Snoop blieb natürich stehen und schaute dem Hund entgegen. Die Begrüßung verlief wie oben beschrieben, aber als Snoop dann motzig wurde, mischte sich die Besitzerin sofort schreiend ein. Da beenden Hunde so eine Rauferei natürlich nicht. Und es kam das erste Mal dazu, dass Snoop gebissen hat. (Ein einzelnes Loch, aber 170 Euro beimTierarzt...)Normalerweise find ich auch nicht, das Snoop jeden Hund begrüßen soll, aber was soll ich da tun. Wenn ich Snoop abrufe oder an der Leine halte, und der andere Hund läuft hinterher oder nervt an der Leine, wird er erst recht sauer.
Okay,
wieso hast Du ihn losgelassen? Wieso hast Du die Besitzerin nicht gebeten, ihren Hund zurückzurufen?
Du weißt, dass Snopp mit manchen kleinen Hunden ein Problem hat, daher ist es Dein Job, Snoop dabei zu helfen, dass er kleine Hunde nicht "zu packen kriebt"! Du kannst Snoop keine Souveränität "beibringen" wenn er mitten in der blöden Situation drinsteckt, sondern Du mußt die Situationen so stellen, dass Du, Dein Hund und die anderen beteiligten Parteien dieselbe händeln können.
Snoop hat wahrscheinlich eine recht große "Privatsphäre" und wer da eindringt, muß eben mit seinen Zähnen rechnen - bei größeren traut er sich nicht so recht, aber bei kleineren schon, und wenn er dort ein paar mal "Erfolg" bekommt, wird er es auch mit größeren probieren. Wähl Deine Trainingsdistanz (Abstand anderer Hund - Snoop) größer und Deinen Einwirkungsbereich (Abstand Du - Snoop) kleiner (viel kleiner). Dann hast Du erstens besser im Blick, was seine Körpersprache tut uns zweitens hast Du mehr Raum, um notfalls noch mehr Abstand zum anderen Hund zu gewinnen.
Ich denke, ihr "redet" einfach nicht genug miteinander. Du vermittelst Snoop nicht, wie Du gerne hättest, dass er sich benimmt, und das was Snoop zu dem Thema zu sagen hat, ist noch irgendwie unklar.
Deshalb hatte ich empfohlen, dass Du sein gutes Verhalten bei Hundebegegnungen clickerst, bei denen Du WEISST, dass er sich gut benimmt, bzw, benehmen wird. Du übst also erst mal nur mit Hunden, mit denen Snoop problemlos zurecht kommt, damit Snoop auch lernt: "Ach so, Frauchen meint, so soll ich mich bei anderen Hunde verhalten!" Schlau wäre auch, dieses Verhalten mit einem Signal zu versehen, vielleicht "Snoop, vorsichtig spielen!" oder "Snoop, sei höflich!" Wenn er das Signal nach einigem Üben mit dem Verhalten "ich bin ruuuuuhig und gelassen, wenn ein anderer Hund um mich rumsteht!" verknüpft hat, kannst Du Euch an Hunde heranwagen, von denen Du denkst, dass es klappen sollte. Und erst, wenn er furchtbar viele gute Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht hat, und Du Dir sicher bist, dass er auf sämtliche Deiner Signale hört, kannst Du ihn in Situationen wie der von Dir oben beschriebenen "loslassen".
Natürlich sollte er auch einen perfekten Rückruf haben!Zitat
Ich möchte solche Situationen nicht mehr.Wie bekomme ich denn Snoop so souverän, dass er da drüber steht?
Ich bin echt ganz schöne genervt von diesen Sachen.Sorry jetzt für diesen Roman, aber anders kann ich nicht wirklich rüberbringen, wo das Problem genau liegt.
Sowas ähnliches ist uns schon drei Mal passiert und auch meine Trainerin fragt schon, ob bei uns lauter Idioten wohnen. Aber trotzdem wär es vermeidbar, wenn Snoop cooler wäre, das ist nicht zu leugnen...
Liebe Grüße erstmal
ChristineNochmal: Lerne die Körpersprache Deines Hundes zu lesen und greife ein, bevor, na Du weißt schon. Und das willst Du ja auch! Das Zauberwort ist BEVOR! Weit, weit, weit bevor. Zeitlich und räumlich und gedanklich (und das ist Deine beste Waffe!!!)!
Wenn Du nicht möchtest, dass Snoop dieses Verhaltensmuster ausbaut, mußt Du verhindern, dass es auftritt. Wenn andere Hunde dazu zunächst nicht in Snoops "Intimbereich" eindringen dürfen, mußt Du Dir eben Gedanken darüber machen, wie Du das verhindern kannst. Man kann es z.B. so einrichten, dass ein Zaun zwischen den "Kontrahenten" ist, oder dass beide an der Leine sind und sich frei an dieser bewegen können, sich deren Radien aber nicht überschneiden. Du kannst die Halter von kleinen Hunden um Mithilfe bitten, wenn Du anfängst mit Snoop auf Distanz zu trainieren, denn bestimmt werden diese interesse daran haben, dass Snoop lernt, seine Souveränität zu entwickeln.Noch eine Anmerkung zum Clickern, Belohnen, was man Belohnt, etc.
Wenn Snoop mit seinem Verhalten, wie auch immer das genau aussieht, erreicht, dass ihm die anderen Hunde von der Pelle bleiben, erreicht er, was er möchte, sprich, das Verhalten ist selbstbelohnend. Wenn der andere Hund auf Distanz bleibt oder abhaut, weil Snopp giftet, wird er das wieder tun, denn er hat sich eben mit der erwarteten Konsequenz (http://de.wikipedia.org/wiki/David_Premack _ Premack-Prinzip) selbst belohnt. Du kannst ihn also "machen lassen" und er wird das Verhalten zeigen, was ihm das bringt, was er sich vorstellt.
Oder Du zeigst ihm, dass er alternativ Belohnungen für alternatives Verhalten bekommt, nämlich wenn er sich angemessen benimmt. Um das belohnen zu können, mußt Du Situationen "herstellen" in denen er das Benehmen, dass Du haben möchtest, zeigt.
Und die Werkzeuge dazu hast Du mit Clicker, Leine und Deinem Großhirn alles schon zu Hause - und Trainer, die Dir vermitteln können wie das geht, gibt es zum Glück auch!Lesetip:
Emma Parson: "Click to Calm"
Pat Dennison: "How to right a dog gone wrong"