Hallo Kathrin,
war nur eine Verständnisfrage
- und offenbar haben wir vom Unterschied das gleiche Verständnis.
Mein Punkt ist: Wenn es das Clickertraining schaft, die Barriere "domestizierter Mensch" zu "wildem Tier" zu überwinden, bzw. genau diese Brücke zu sein, wieviel leichter muß es eigentlich eine Brücke zwischen domestiziertem Hund und Mensch sein?
Ich betrachte den Clicker (oder das Markerwort) als Übersetzungshilfe.
Der Click ist nicht die Belohnung, oder ein Gimmick sondern pure Information: "Das, was Du machst, wenn du "Click" hörst, ist richtig!"
Präzise, simpel, genau zum richtigen Zeitpunkt. Man kann einzelne Muskelbewegungen rausfiltern, z.B. Heben eines Hinterbeins, oder "halbes Hinsetzen" - klar, so was ist albernes Spielgedöns, aber es zeigt, wie präzise man arbeiten kann.
Minksi
Lerntheorie ist keine Methode. Es sind wissenschaftlich erforschte Fakten darüber, wie Lebewesen lernen.
Man kann über Positive Verstärkung, negative Bestrafung, Positve Betrafung oder negative Bestärkung lernen (und über Auslöschung...) Eines dieser Sachen werden IMMER angewand, egal, wer "seine" MEthode wie nennt. Manchmal kann man ohne lange nachzudenken sagen es ist "positive Verstärkung" (eine Belohnunghäppchen wird gegeben) oder "positive Bestrafung" (ein Leinenruck wird gegeben)... manchmal muß man erst darüber nachdenken, was nun gerade in einer bestimmten Situation zutrifft. (Wenn man bsw. den Hund als Belohnung streichelt, der das aber gar nicht mag, hat man sich ins Fettnäpfchen gesetzt).
Immer kann man aber analysieren: wird das Verhalten bestärkt (dann ist es eine der beiden "Verstärkung"-Möglichkeiten, oder reduziert (dann handelt es sich um Bestrafung), wird etwas hinzugefügt, dann ist es positiv, oder wird etwas entfernt.
Du kannst schöne Sachen (für den Hund) hinzufügen, dann wird es eben zur poistiven Verstärkung, oder für den Hund unangenehme Sachen, dann ist es eine positive Bestrafung - komisch wie das eben klingt.
Ich habe einen 40kg Rhodesian Ridback (kein Mix) an der Leine, der weiß wie man zieht (denn vor dem Trike tut er genau dies) und der auf weiß, wie man an der Leine nicht zieht. Das weiß er aber nur, weil ich ihm ständig dabei helfe: Ich sage ihm, er möge langsamer gehen (oder stehen bleiben und auf mich warten), bevor Zug auf die Leine kommt.
Das sind nur zwei Möglichkeiten, wie ich verhindern kann, dass er mich durch die gegend zerrt. das bedeutet aber, das ich vorher dort Zeit und Training reingesteckt haben muß: Hund muß wissen, das "langsam" heißt, in Schritt zu fallen und nicht anzutraben, oder gar zu galoppieren. Und das "Warte" stehenbleiben heißt, und das "weitergehen" eben heißt, dass er weitermarschieren darf/soll. Das habe ich erclickert.
Damit das aber auch im "realen" Leben funktioniert, muß ich eben dafür sorgen, dass ein ausrutscher (ziehen an der Leine) keinen Erfolg bringt. Sprich, es nicht weitergeht. und das muß ich IMMER tun - inkonsequenz vermuuschelt die Information, bis keine mehr erkennbar ist...
Also: Ich lehre den Hund, was er tun soll und ich verhindere, dass der Hund tut, was er nicht soll.
So einfach ist das - einfach, aber nicht leicht...