Das ist das doofe am Clickertraining:
Das Leute denken, man MÜSSE einen Clicker benutzen, um zu Clickertrainieren.
Clickertraining bedeutet, dass man mithilfe eines Marker-Signals trainiert, ob man dazu einen Clicker, eine Pfeife, eine Glocke, seine Stimme, Fingerschnippen, Zugenschnalzen, den Michael-Schanze-1-2-oder3-Flop oder eine Hupe benutzt, ist ganz egal.
Delphintrainer benutzen eine Pfeife - und sind trotzdem Clickertrainier...
Beiträge von Shoppy
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Huhu,
ichb lehre Namenserkennung so:
ich bewaffne mich exrem leckeren Häppchen und bringe Hundchen und mich in extrem langweilige umgebung. Immer WENN mich der Hund ansieht, sage ich seinen Namen, clicke (oder sage sein Markerwort) und belohne. IOch sage den Namen also nicht, damit, sondern weil er mich ansieht und belohne das großzügigst. So wird der Name zur Ankündigung von ziemlich tollen Sachen und daher wichtig für Herrn oder Frau Vierbeiner. -
Also noch mal für die Physiker.
Der Leinenruck ist eine Positive Bestrafung, ganz egal ob man zuppelt, oder reißt. Jedenfalls wäre er dass, wenn er denn funktionieren würde. und damit meine ich: bei jedem, der ihn anwendet. 99% der Leute wenden ihn aber so an, dass er eben nicht funktioniert - also ist es bei denen keine positive Bestrafung (denn das Verhalten "Ziehen" läßt nicht nach) sondern Mißhandlung, oder bestenfalls kurzfristig läßtig für den Hund.
Darüber was Rucken oder Dauerzug mit der Gesundheit des Hundes anstellen, kann man u.a. in "Rückenprobleme beim Hund " / Anders Hallgren nachlesen.Und für die Behavioristen: ich verstärke das Verhalten, dass ich sehen möchte: laufen an lockerer Leine und verhindere das unerwünschte: Ziehen!
Letzteres ist m.M. fast noch wichtiger. Auf die Frage "Warum zieht mein Hund" gibt es nur eine Antwort: "weil Du Dich ziehen läßt!" Ohne Leine würde kein Hund ziehen, ohne Mensch am anderen Ende der Leine, würde kein Hund ziehen.
Wenn also der Mensch daran schuld ist, dass der Hund zieht, wieso solte dann der Hund dafür bestraft werden?Die antwort dasrauf ist: der Leinenruck wirkt auf den Menschen als negative Bestärkung (kurzfristig läßt der Zug auf der Leine nach = scheint also zu funktionieren).
Wenn der Leinenruck wirklich funktionieren würde, müßte man ihn höchsten ein paar mal anwenden müssen... Bestimmt gibt es in Deutschland eine Handvoll Leute, die mit dem Timing so gut sind, dass sie das hinkriegen.... -
man zeige mir den einen Hund der einen Leinenruck zum Leben braucht....
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Natürlich kommt immer nehr diese "Softie"-Methode in Mode *bittenichtfalschverstehen*, da sie auch einfach besser in das menschliche Verhaltensmuster passt...genau wie die antiautoritäre Erziehung bei Kindern....allerdings kommt erschwerend hinzu, dass ein Hund im Gegensatz zu Kindern NICHT vernunftbegabt ist, sondern instinktgesteuert...Und kennst Du auch alle anderen Regeln, die man bei der Anwendung von positiver Bestrafung einhalten muß, damit sie wirksamwerden kann, ausser Timing?
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Na, mit seiner Umwelt! Und ja, ich habe viele Mittel zur Verfügung, Rhians Aufmerksamkeit zu bekommen, die meisten positiv. Zum Rückruf sind die toll, bei der Leinenführigkeit anfänglich auch, aber wie gesagt bin ich damit an die Grenzen gekommen. Schliesslich will ich das Ignorieren nicht noch belohnen - da können sich recht schnell unerwünschte Verhaltensketten aufbauen. Ausserdem wollte ich aus dem Ziehen keine Gewohnheit entstehen lassen - der Hund holt sich, während er zieht, seine Belohnung immer noch aus der Umwelt. Da laufe ich lieber einige Minuten erratisch kreuz und quer, und habe dafür einen Hund, der an lockerer Leine laufend die Umwelt wahrnehmen darf.

Siehst Du, du hast es komplett falschrum: Der Hund vollbringt eine Leistung und darf sich dann seine Belohnung aus der Umwelt holen. Crispel geht erst an lockerer Leine, dann sage ich "super - geh schnüffeln" mit dem Clicker oder dem Markerwort "markiere" ich das Verhalten, dass ich sehen wollte und lasse ihn dann das tun, was er wollte (und zwar so lange wie ich das erlaube) - dann gehe ich zur Übung zurück.
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Sara, es ist schön, dass dein Hund das Langsam so schnell gelernt hat, aber nicht jeder Hund funktioniert gleich. Und die Zeit, wo ich einen Hund im Dauerzug hängen habe, weil ich keine Zeit zum Üben habe, möchte ich möglichst kurz halten. Deshalb habe ich eine Methode gewählt, die schnell zum Erfolg geführt hat und dem Hund nicht schadet. So ist das Laufen an der Leine angenehmer für Hund und Halter.
Strafe schadet immer - nur möglicherweise nicht an der Stelle, an der man sie als Mensch erwartet...ZitatIch kann mir nicht vorstellen, dass jemand im Forum hier ohne positive Verstärkung arbeitet, also bitte keine pauschalen Bemerkungen, man würde das für nutzlos halten. Aber ganz ohne Zwang geht es wirklich nicht, du hast ja selbst beschrieben, dass du den Hund zum Stehenbleiben zwingst....

Ich glaube ich habe es oben schon mal geschrieben: man bestätigt das gewünschte Verhalten und verhindert das ungewünschte - im Beispiel der Leinenführigkeit eben damit, dass Hund nicht vom Fleck kommt.
Das erfüllt den Tatbestand der negativen Bestrafung: dem Hund wird etwas, was er möchte vorenthalten... -
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Manchmal frage ich mich wirklich, wie lange sich das Gerücht noch hält, dass positive Bestärkung nur was für Leute ist, die sich 24/7 mit ihrem Hund beschäftigen und nur dafür leben, um ihn zu bespaßen, ihn zu verhätscheln, dass sie ziel- und wahllos ihren schon völlig verwirrten Hund loben, dass diese Hunde absolut unerzogen sind und dass man bei der Erziehung nur mit Zwang und Strafe erfolgreich zum Ziel kommt.....
LG, Caro
Wieso, die Ausrede ist doch praktisch - kann man doch gut mit kaschieren, dass man Probleme eben nicht bis zum ende durchdenken kann oder mag...

Wie du schon gesagt hast - wenn man keine Zeit zum Üben hat, nimmt man den hund nicht mit!
Oder: man führt ein Signal zum Ziehen ein, und besteht auf Ausführung desselben.

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womit beschäftigt sich der Hund, während er Dich ignoriert?
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Mein Hund war (und ist) nicht extrem Leckerli-orientiert. Gab es das Leckerli nicht subito, war das Interesse weg. Mit Spielzeug hatte ich einen entweder hysterisch hüpfenden Hund an der Leine oder einen total desinteressierten. Nun hatte ich natürlich die Option, mich auf den Job als Fulltime-Hundebespasser einzulassen, was ich aber nicht allzu erstrebenswert befand. Ich habe nix dagegen, mich auch mal zum Affen zu machen zwecks Motivation meines Hundes, aber dass der Hund mich dabei punktgenau abrichtet ist für mich keine Option!
Das Problem beim Locker an der Leine gehen liegt daran, dass der Hund sich gerne selber bespaßen möchte (mit weitergehen, schneller gehen, anderen Hunde begrüßen, schnüffeln, markieren, eichhörnchenjagen (ich könnte noch stundenlang aufzählen). Alle diese Ablenkungen können kreativ als extrem wirkungsvolle Belohnungen eingesetzt werden.
Das hat Prof. David Premack herausgefunden und ist als "Premack-Prinzip" bekannt.
Daher kann ich die Ausrede "nicht Futterorientiert" oder "reagiert hyper auf Spielzeug" nicht wirklich gelten lassen.
Hier, wie bei jeder einzelnen ERziehungsaufgabe ist unser Gehirnachmalz gefragt. Das nullachtfünfzehn manchmal nicht oder nur schlecht funktioniert ist klar... -
Du könntest (sofern er das alte Signal bei Dir gut ausführt) das neue Signal das alte ankündigen lassen:
"neues Sitz" - "altes Sitz" hund sitzt C & B
Da Hunde antizipieren, wird Snoop schnell lernen, das dem neuen Wort immer das alte folgt, und sich schon beim neuen hinsetzen - ab da schleichst Du das alte einfach aus.