Beiträge von Shoppy

    Zitat


    Meinen Alltag umbauen kann ich so nicht, aber es hilft schonmal und macht Mut. Ich beschreib mal kurz unsere Wohnsituation(ungünstiger geht´s kaum für Mensch und Hund :muede: ):
    riesen Hochhaus-Komplex, 16. Stock, also gezwungen immer Aufzug zu fahren. Sancho wurde hier auch schon desöfteren von andern Hunden angefallen, als wir entweder vorm Aufzug standen oder im Aufzug waren. Auch vor der Tür sind meist irgendwelche Hunde. Das heißt also, im Aufzug wenn die Tür aufgeht, kann es sein, dass einer von Sancho´s Kandidaten direkt Auge in Auge mit ihm steht. Und beim aus der Haustür rausgehen auch. Vermeiden kann ich dies nicht. Ich werde versuchen, vorm ausrasten zu clicken, aber das wird nicht einfach, weil man quasi einen Rumdum-Blick bräuchte. Wenigstens ist es wieder wärmer und mir fallen nicht mehr die Flossen ab mit Leine, Clicker und Leckerlie. Ich konnte auch schon Sancho´s wirklich aller ärgsten Feind aus Entfernung clickern. Also, ich denke, es wird.

    Neulich auf einer Seminar-DVD gesehen - eine Dame hatte einen Bodenlangen Rock an und begründete das mit "so kann ich sehr leicht meinen Hund vor 'Gefahren' abschirmen!".

    Genial!

    Hast du Freunde, mit denen du mal "Aufzugssituationen" gegenkonditionieren könntest? Dazu fahren die im Fahrstuhl immer wieder Deine Etage an, und du clickst, wenn die Tür aufgeht.
    Andersrum gehts auch: du im Fahstuhl, halt auf Jeder Etage, clicken, wenn die Tür aufgeht.
    Dadurch wird "Tür geht auf" zum Signal für WAS?

    Zitat

    Öh...das alles habe ich aber nicht. Und ich würd jetzt mal behaupten, ein Entspannungssignal, dass in so einer Situation sitzt, müsste ja bombenfest sein. Unser stärkstes Signal ist momentan nunmal der Clicker. :verzweifelt:


    Dann bau das mal fix auf ;D

    Jaaaaaaa, das dauert alles (besonders das Entspannungssignal, und das muß auch besonders sorgfälltig wieder aufgeladen werden, immer wieder), aber das sind so kleine Wunderwäffchen, die einem in solchen Situationen helfen, dass der Hund entspanntER bleiben oder wieder werden kann.
    Und so eine Entspannungssignal kann man ja fast nebenher konditionieren und aufladen :smile:

    Zitat

    Sry....was ist ein "positives" Abbruchsignal?

    Ist nicht böse gemeint, mich interessiert es tatsächlich...


    Ein "Abbruchsignal" hat die Aufgabe, irgendein Verhalten zu beenden, gell?

    Wenn Du zu einem stehenden Hund "sitz" sagst und er sich setzt, ist "sitz" ein Abbruchsignal.
    und wenn man Sitz vielleicht durch positive Bestärkung aufgebaut hat, ist "sitz" ein positiv aufgebautes Abbruchsignal.

    "Lauf" oder "Okay" (oder was auch immer man als "Freigabesignal" hat, ist auch eins, beendet unter Umständen steh, sitz, bei Fuß, bleib.... :hust:

    JEDES Signal, auf das ein Hund irgend ein Verhalten ausführt, ist ein Abbruchsignal für das jeweilige Verhalten, dass der Hund macht, wenn er das Signal hört.

    Und weil das so ist, brauche ich kein "Nein"... (natürlich rutscht es mir dennoch ab und an mal raus, aber keiner meiner Hunde hat gelernt, was das heißt...)

    Zitat

    Also, ich muss sagen, in "gemäßigten" Situationen(Hunde, die nicht sonderlich aufregen, weiter weg sind, Hunde, die man freilaufend trifft...) klappt es ganz gut. Allerdings komm ich mir in den "Kläffsituationen" echt etwas doof vor. Hund kläfft und knurrt und ich stehe daneben und clickere. Hätte ich das vor ein paar Wochen gesehen, hätt ich mir gedacht: "Was macht die Alte da, ist die bescheuert?" Und dann versuch ich halt noch dem Hund LEckerlies beizuweichen. So ein wenig hab ich schon noch die Befürchtung, er fühlt sich dann in seinem Kläffen und knurren bestätigt.
    Hat es jemand von euch schon so gemacht und Erfolg gehabt, auch mit dem reinclicken in Kläffsituationen?

    Ich :D
    Klassische Konditionierung funktioniert immer ;D

    JA, es kann sein, dass er dann erstmal "Kläffen" als TRICK anbietet - aber DANN macht er das BEWUSST - und wenn er in der Lage ist, einen gelernten Trick anzubieten, ist er so "bei Bewußtsein", dass Du statt dessen einen anderen "Trick" abfragen kannst. Ob der Hund es "ernst meint" oder es als Trick anbietet wirst Du dann merken, denn es hört sich anders an, und sieht komplett anders aus (weshalb es auch der in der Situation auslösende "Gegenerhund" erkennt und dann entsprechend unaufgeregter drauf reagiert) - der Hund wird zwei drei mal "Wuff" sagen und dann bei Dir nachfragen, warum du dass denn nicht mehr clickst :hust:
    Unn genau so bekommt man das dann wieder weg, denn:
    Idealerweise clickt man vorher und sowieso clickt man hoffentlich sehr sehr sehr viel öfter "nicht kläffen" in solchen Situationen. Der Trick "nicht bellen" lohnt sich viel mehr als "bellen".

    EY, Ihr alle!! Ihr dürft nicht so viel schreiben, wenn ich mal zwei Tage am Stück keine Zeit habe *schimpf* ;)


    Zitat

    Hallo zusammen,

    was macht man eigentlich, wenn auf einem Fußgängerweg frontal ein Hund auf Angie zukommt und sie sich einfach auf den Boden wirft und den anderen Hund fixiert? Man bekommt die Gute dann einfach nicht mehr umgelenkt. Sie steht nicht auf, reagiert nicht mehr auf Rufen oder ähnliches. Sie liegt nur da, wartet ab, zittert und wenn der Hund dann bis auf ein paar Meter rangekommen ist springt sie auf und zum Hund hin.


    Ich nehme mal an, man konnte nicht ausweichen und der Hund war freilaufend?

    Man könnte folgendes machen:
    Emergency U-Turn (Signal zum Umkehren geben, umdrehen, losgehen, Hund so sanft es geht mitnehmen - möglichst freiwillig, nötigenfalls eben ziehen.


    Oder: Sich daneben hocken (was mein Knie total Sch*** findet...) und Z&B dann eben mit einem liegenden Hund spielen - und vermutlich mit allerallerhochwertigstem Futter direkt vor die Nase gereicht. Es könnte je nach Hund aber sein, dass das nicht genommen werden kann - dann eben "nur" loben nach dem Clicken.
    Damit es da dann nicht zum "loshampeln" kommt, könnte man am Geschirr festhalten. Das würde ich aber nur machen, wenn der andere Hund angeleint ist, und dann von dessen Halter nicht direkt hingelassen wird. Ist der Hund freilaufend oder an einer Flexi, kriegt der Hund eben so viel Leine wie möglich, um sich möglichst frei zu bewegen, wenn er es dann MUSS. Denn er muss...

    Hängt da ein Mensch an dem anderen Hund an der Leine, dann "verlange" ich von dem, dass der entsprechend weit weg bleibt. Ich frage nicht, und bitte auch nicht mehr, ich "befehle". "Halten Sie Ihren Hund auf Abstand"

    Einfachse Sätze, notfalls wiederholen, vielleicht mit anderer Wortwahl, als würde man mit VP reden. Denn die, die sofort und richtig reagieren sind derartig in der Minderheit, dass es eben tatsächlich meistens eine VD-Begegnung ist, bei denen das Gegenüber irgendwas besser weiß, und diskutieren will.
    Wenn der Hund dann losbrüllt, kann man dann nämlich sagen: "DAS IST IHRE SCHULD!!", weil es nämlich stimmt....
    Nicht diskutieren. nicht bitten, nicht nett fragen. Verlangen und anschließend beschuldigen und dann den Hund loben.


    Zitat


    Irgendwie ist das Verhalten echt ungünstig, zumal man sobald sie den frontal kommenden Hund gesichtet hat, auch kaum noch die Straßenseite wechseln kann... sie fixiert und schmeißt sich halt während des Laufens/Ziehens auf die Straße. Dieses Verhalten hat sich irgendwie in der letzten Zeit verstärkt und kann ganz schön nervenaufreibend sein.

    Die Phase hatte ich mit dem Gandhi auch - er ist nicht mehr richtig losgebrettert (nur noch bis ans Ende der Leine) ist da aber festgefroren und ließ sich nicht bewegen - DAS hätte dann losbrüllen ausgelöst. Gut - wenn er dann mitten auf der Straße stand, ist mir halt nichts anderes übrig geblieben, als ihn mit zu schleifen... muss dann eben sein.
    Für solche Situationen haben wir Richtungswechsel geübt, logischerweise erstmal OHNE Ablenkungen.
    Es ist so verdammt wichtig, dass man auf seiner Strecke "Nothaltebuchten" kennt - Hauseingänge, Zufahrten, Lücken zwischen geparkten Autos, Lücke zwischen zwei Büschen... irgendwas, wo man "reinverschwinden" kann. Kreuzungen, wo man schnell hin zurück kann. Das kann man alles "grundlos" einfach zwischen durch mal machen - "Verschwinden üben".

    Ich hab hier auch schon mehrfach beschrieben, wie ich den Gandhi manchmal "wegstottere" - geh mal suchen ;D Tipp, hat was mit dem Geschirrgriff-Stopp-Signal zu tun *grins*

    Zitat


    Ist der Hund aber z.B. auf der anderen Straßenseite, klappt Z&B doch recht gut. Nur wehe der kommt frontal auf Angie zu... dann ist geht garnix mehr.

    Ich habe mich da schon belesen und viele empfehlen da "Hinterher ziehen" oder "Blickfeld verdecken", aber das wird beides bei unserem Sensibelchen nach hintenlosgehen, das weiß ich schon. ;)
    Hat jemand von euch mit so einem Verhalten und Z&B Erfahrungen gemacht oder habt eventuell Tipps zum Händeln der Situation?

    Liebe Grüße und danke im Voraus,
    Maja

    Das Sensibelchen-Problem kann man abdämpfen oder sogar zu einem tollen Trick umformen, indem man dafür jeweils ein Signal aufbaut:
    Ich habe ein Anküdingungssignal dafür, dass wir umdrehen (man kann ja erstmal umdrehen und zwei Schritte zurück gehen, bevor man dann die Straße überquert).

    Man kann auch "Mach Blind" als Trick aufbauen - genau genommen als "Stirn berührt Handfläche(die dabei den Augen die Sicht versperrt)"-Target. Das kann man entweder Free-Shapen, oder einfach "Ankündigen-Hand vors Gesicht-Clicken-Bestärken-Hand weg".

    wahrscheinlicher ist, dass der Hund aus dem Kontext weiß, ob er nach dem Click weiter auf das Dings gucken soll, oder ob er sich von dem Hund abwenden soll, als das Geräusch zweier Clicker zu unterscheiden - auch wenn sie das zweifellos können. ;D

    sorry, hatte ich nicht gesehen.


    Zitat

    Und ich bau aber erst den Fragesatz ein, wenn derHund das mit dem Click geschnallt hat? Clicker ich denn jetzt schon bevor der Hund den andern Hund sieht? Macht wenig Sinn, oder? Er weiß dann ja gar nicht wofür ich clicker.


    Genau! Du clickst, wenn Dein Hund den anderen Hund sieht. Das Signal (Wo ist der Hund, z.B.) baust Du ein, wenn Du sicher bist, dass er da gleich hingucken wird. Wenn du also ein paar Mal für hingucken geclickt hast, und denkst, jep, er guckt gleich noch mal, dann sagst du "Wo ist der Hund" - und clickst dann wie gewohnt für "anderen Hund angucken".

    Zitat

    Zungenschnalzen ist schon anderweitig belegt...so langsam gehn mir die Signale aus


    Ach was. Es gibt doch so viele Worte. Ich hab ja keine Ahnung, wie man den Click beim Zossel verwendet, aber wenn der Hund sich darauf nicht umdrehen soll ist es ja nicht nur ein Signal für "gut gemacht" sondern auch für "guck weiter dahin". Da würde ich dann halt ein sehr spezifisches Signal für nehmen, vielleicht ein knackigkurzes "zoss!" oder so - da kommst Du auch nicht auf die Idee, das ausserhalb vom zosseln zu verwenden. :hust:

    Zitat


    Aber es macht gerade so Spaß mit Sancho zu üben! Vor allem funkt mir kein Hundesitter mehr dazwischen. Das ist so toll! Darf ich denn überhaupt noch anderweitig clickern oder sollte man das erstmal sein lassen?
    Ich muss sagen, ich bin echt angetan. Ich glaub, Sancho hat schon kapiert, was das soll. Er ist heute kaum zu nem Hund hin, bzw. hat sie nicht so richtig registriert, außer zwei Mini-Dämchen an der Leine, die so wild rumsprangen. Da konnte er nicht widerstehen. Von den Erzfeinden haben wir heute keinen getroffen. An Karneval sind in Köln kaum Hunde auf der Straße. Mal sehen, wie es dann wird, bei den weniger harmlosen Kandidaten.

    Neeee, klar darfst du auch andere Sachen clickern, das ist sogar von Vorteil, weil der Clicker damit ja auch mit anderen positiven Erlebnissen verknüpft wird. Deshalb schlage ich ja auch ein ANDERES Belohnungssignal fürs Zossel vor - das sollte man ja offenbar NICHT für andere Sachen verwenden.
    Der Click im normalen Clickertraining dient aber nur als "Übersetzungshilfe", damti der Hund versteht, was der Mensch möchte.


    Zitat


    Was ist nun, wenn ich im Park bin und der Hund sehr entfernt ist von mir. Dann hört er ja evtl. das Clickern nicht und ist zu weit weg für eine Belohnung. Es sei denn, er kommt dann auf das Clickern, aber soweit sind wir ja noch nicht. Ruf ich ihn dann erst? Lass ich es sein oder clickere ich dann auf die Entfernung?
    Darf es auch Situationen geben, wo nicht geclickert wird oder wirft einen das gleich um Jahre zurück? Mir sind heute fast die Hände abgefallen und mit Handschuhen ist es auch sehr ungünstig, vor allem, wenn dann noch ein Schirm dazukommt... :omg:
    Vielen Dank, Shoppy, dass du uns hier so geduldig Rede und Antwort stehst!

    ich fang mal von hinten an ;D

    Gerne - Ihr stellt gute Fragen - ganz anders in vielen anderen Threads, in dem Fragen nur gestellt werden, um die Fehler des anderen aufzudecken, und nicht wirklich, um zu verstehen, was der andere meint. Deshalb wird es auch überhaupt gar nicht lästig.

    Also ich habe neben dem Clicker noch andere Marker-Signale unter anderem die Worte "Click" und "YES" - wenn ich also nicht schnell genug an den Clicker komme, oder den auch grade nicht auch noch halten kann, dann kommen die zum Einsatz.

    Klar darf es auch Situationen geben, wo nicht geclickert wird - das wird wohl kaum einer hinbekommen, ständig und immer und überall alles zu bestärken, und das ist auch gar nicht schlimm, weil nämlich ein variables Bestärkungsschema (dass nicht immer alles belohnt wird) bewirkt, dass das Verhalten widerstandsfähiger gegen Löschung wird.

    Ich persönlich glaube, dass das Clickgeräusch besser hörbar ist, als ein Rückruf, aber ich denke, das ist noch nicht untersucht worden - falls doch, her mit den Infos.
    Es käme auch sehr darauf an, was das für eine Situation ist und was Du erreichen oder Bestärken möchtest.
    WENN der Rückruf ausschließlich positiv verknüpft ist und du ihn so präzise getimet bekommst, dass er statt des Clicks kommt, wirkt er (fast) wie ein Click, denn dann hat der Hund ja verstanden, dass der Rückruf eine Bestärkung ankündigt - genau wie der Clicker ;D
    Es unterscheidet sich nur ein bißchen in dem größeren zeitlichen Abstand zwischen dem RR-Signal und der tatsächlichen Belohnungsgabe, weshalb ich ja auch den Doppelten Rückruf so verdammt gerne mag, denn bei dem wird durch den Anker der Hund beim zurückkommen dauernd daran erinnert, dass er genau dafür eine Belohnung bekommen wird.


    Hab ich damit erstmal alle Deine Fragen beantwortet - oder neue aufgeworfen?? *kicher*

    Zitat

    Achja, noch eine Frage. Ist es eigentlich richtig wie ich es mache?
    Also schaut so aus: Ich seh Hund vor Janosch, frage ihn "Wo ist der Hund?". Schaut er hin gibts nen Click und Belohnung. Ich frag ihn dann wieder und es geht von vorne los.
    Sieht Janosch den Hund vor mir, sag ich ins gucken rein "Wo ist der Hund?", ein Click, er schaut zu mir -> Belohnung.


    Jep, ganz genau so!! :)
    Wenn Janosch den Hund zuerst siehst, könntest Du auch direkt reinclicken.
    ODER - wenn es so schön läuft könntest Du das Kriterium ein bißchen steigern und mal warten, ob er dann nach dem "Hundangucken" Dich an sieht, nach dem Motto "Äj, haste nicht was vergessen, da hinten ist ein Hund, wo ist mein Keks??" dann clickst Du DAS an. Dann fängt er an, Dir Bescheid zu sagen, und wird dabei dann selbstständiger darin, wie er mit anderen Hunden umgehen kann, wenn Du mal nicht aufpasst.
    Du passt also in Situationen, die Dir einfach genug erscheinen mit Absicht mal nicht auf :D