Beiträge von Shoppy

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    Na, super, ganz toll. Solche Tage gibt´s, da fühlt man sich dann in allem um 100 Jahre zurückgeworfen.

    Ich klinke mich nun auch mal ein: Habe seit gestern mit Z&B angefangen. Da gibt es aber noch Unsicherheiten. Wie lange bzw. oft klickert man denn den einundselben Hund?

    Also, ich Z&Be den gleichen Hund so häufig, wie es nur geht - bis der Hund aus dem Blickfeld verschwindet, oder mein Hund sagt,"boa, also nun solltest Du doch wissen, wo das Viech ist... guck selber..." Dann ist nämlich eingetreten, was man wollte, der andere Hund ist egal :D

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    Wie reagiert man, wenn man einen "Spezialfreund" trifft? Versucht man es dann trotzdem oder lässt man es gleich bleiben? Es gibt so ein paar Kandidaten, wo Sancho sofort ausrastet, wenn er die sieht. Das Ziel ist, dass dies eben nicht mehr passiert.

    Also, die Meinungen darüber gehen vermutlich etwas auseinander.
    Meinung 1: Man bestärkt dann das "Ausraste-Verhalten" - und das will man ja nicht
    Meinung 2: Der Hund ist eh nicht in der Lage "bewusst" etwas über sein Verhalten zu lernen, sondern ist im Hinterhirn-Modus. Und WENN da noch was positives (Clicks, Bestärkungsankündigung - denn Essen wird vermutlich ja nicht gehen) ankommt, wird das nicht so sehr mit dem Verhalten sondern der Situation verknüpft - sprich, die Komponente der klassischen Konditionierung spielt hier die Hauptrolle, und genau die will man ja verändern, damit sich auch das Verhalten des Hundes ändern kann.

    Deshalb bin ich da für, dass man auch da reinclickt. Schon auch deshalb, weil Hunde so phantastische Situationslerner sind: die lernen dann unter Umständen: wenn ich alle möglichen Fifis treffe, gibt es Clicks und Kekse, feine Sache, wenn ich meine Erzfeinde treffe, dann nicht, da bleibt es beim alten, mach ich also so weiter. Wobei ich betonen möchte, dass Hunde da eben nicht bewusst drüber nach denken, sondern dass da der Mandelkern das Überlebensprogramm anwirft - und das sieht dann eben "ausrastend" aus ;D

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    Was soll bzw. muss der Hund auf den Klick hin tun? Sancho guckt zwar schon auf den Klick, aber nicht unbedingt nach oben zu mir(manchmal schon), sondern meist zur Hand.


    Ja sehr gut! Er nimmt den Blick "vom Gegner" weg - das ist ein toller Anfang. Das würde mir zum Einstieg erstmal reichen. Wenn Du das Gefühl hast, dass das wirklich sicher sitzt, kannst Du vielleicht ein "Schau" (Dich ansehen) einbauen - also Hund guckt den anderen Hund an, Click, Belohnung, "Schau", Click, Belohnung.
    Und dann wieder ein "anderern Hund angucken"


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    Heute morgen habe ich zwei Hunde getroffen, die keine Aufreger sind. Ein uralter, zahnloser Pekinese und ein kleines Hundemädchen. da konnte ich gut anfangen. Der erste stieg in den Aufzug und ich habe geklickert und Sancho mit Leckerlies vollgestopft. Ist das so richtig?


    Najaaaa, das kann ich bei der sehr sparsamen Beschreibung nicht so ganz beurteilen ;)

    Hast Du einmal das "anderer Hund angucken" geclickt, und dann ganz viele Leckerchen gegeben (bitte nicht "stopfen") oder hast Du einfach mehrfach hintereinander den Z&B-Ablauf durchlaufen?


    Boa, blöd... da hat der Murphy ja voll zugeschlagen!!

    Wenn ich solche Momente habe, versuche ich trotzdem irgendwie, den jeweiligen Abschluss der Situation einigermaßen positiv hin zu bekommen. Vielleicht geh ich noch im Abstand etwas hinter den "Gegnern" her und clickere da viel "an lockerer Leine gehen" oder halt Z&B - was die Situation halt jeweils so hergibt. Mindestens will ich, dass der Hund sich vor Ort wenigstens ein bisschen entspannt. Ich finde das wichtig, weil der letzte Eindruck, den der Hund mit der Situation/dem Ort hatte natürlich mit der/demselben verknüpft - und wenn man kreischende Aufregung da einfach so "stehen lässt", fällt er beim nächsten Mal direkt in dieses Gefühl hinein - vielleicht ohne dass da wieder so ein VoPfoHuHa einem ins Training hagelt.


    Ich mach das also, damit der Hund möglichst eine "is wieder gut" Gefühl/Entspannung mitnehmen kann. Das ist schwierig, weil man sich selber aus dem genervten Gefühl rausschalten muss, aber ich finde, es bringt wirklich was. Nicht nur dem Hund - auch einem selber. Weil man auch selber das Gefühl hat, okay, die Situation war suboptimal, aber ich habe im Anschluss das beste was ging draus gemacht und uns beiden geht es jetzt wieder gut.
    Das wirkt sich logischerweise auch nicht nur auf das nächste Mal aus, wenn man da wieder vorbei gehen muss, sondern auch auf die nächstfolgende "Situation", die ja gleich im Anschluss auftreten kann, und meistens auch Murphy-mässig auftreten wird.
    Da ist man dann selber und der Hund logischweise auch, wieder ein bisschen runtergefahren und startet mit dem Erregungsfahrstuhl nicht gleich im 10 Stock, sondern vielleicht im dritten, oder zweiten und steht dann auch die nächste Situation ein bisschen besser durch.
    Und ganz abgesehen von der körpereigenen Stress-Biochemie ;D - man gibt sich so selber ein Erfolgserlebnis - nämlich die "Nacharbeit" gut hinbekommen zu haben und Erfolgserlebnisse sind einfach soooooooo wichtig.


    Und dann möchte ich noch mal an den "Bark-Bonus" - die "Kläff-Kekse" erinnern - wenn der Hund angequarkt wird, gibt's dafür was gutes von Dir. Wenn Kekse nicht mehr genommen werden können, dann clicker halt nur und lobe verbal (mit eingesträuselten Entspannungssignalen).
    Wenn man das hartnäckig macht (auch bei Kläffern aus größerer Entfernung) kann es sein, dass der Hund sich auf "Bell-Signal" zu Dir umorientiert und nach seinen Keksen fragt. Das ist dann in solchen Situationen sehr hilfreich - da geht es dann vielleicht (noch) nicht automatisch von alleine, aber wenn du dann reinclickst, wird das Umorientieren leichter fallen und das Erregungsniveau nicht so hoch gehen.

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    - Abends zieht er sein Spielzeug heran und meckert herum, wenn nicht gespielt wird. Wir warten dann so lange bis er ruhig ist, bzw wird gespielt, wenn WIR das wollen.

    Bestimmt bekomme ich haue. Aber das Problem ließe sich auch lösen, indem man mit ihm spielt, wenn er das vorschlägt ;D

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    - Wenn er sein Futter gemacht bekommt und es geht nicht schnell genug wird gewinselt.

    Wie oft bekommt er Futter?


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    - Ganz schlimm ist allerdings: ich nehme ihn mit zur Arbeit, er weiss, dass da immer mal Leute reinkommen und ich kann ihn meist garnicht zurückhalten, sobald jemand hereinkommt, rennt er auf die Person zu, springt sie an und jault und winselt erbärmlich. Das Problem: ich sage den Leuten zwar immer, sie sollen ihn bitte ignorieren, aber es hält sich so gut wie niemand daran. Da kommt meist der Spruch: "Ach lassen Sie ihn doch" und er wird dann gekrault und gestreichelt, weil er ja so süß ist :muede2: Ich werd da einfach übergangen.
    Das ganze Spiel macht er auch, wenn er auf meinem Arm / Schoß ist und er nicht zu den Leuten rennen darf.
    Irgendwann regt er sich dann ab, aber es ist sehr störend, wenn er erstmal eine ganze Weile während eines Gespräches meckert.

    Das Problem des Hinrennens ist ganz leicht mit einer Leine, oder noch besser vermutlich, mit einer Box zu lösen. Ich vermute, dass die Störungen - denn die sind es für ihn, einfach dazu führen, dass er sich immer mehr aufregt. Wenn er in einer Box nur die Hälfte davon mitbekommt, (weil er die Leute z.B. aus der ox gar nicht mehr sehen kann) UND die Box als Entspannungssignal konditioniert ist, wird das ganze sehr viel ruhiger sein. Besonders auch deshalb, weil Du ihn dann nicht auch noch immer zurückrufen, auf seinen Platz schicken und/oder dich darüber ärgern musst, dass Fremde Dir Deine Erziehungsbemühungen zunichte machen.
    Mach reinkommende Leute zum Signal, dass es Leckerchen in die Box rieselt und er wird Besucher immer noch nett finden, aber gerne in der Box bleiben, weils da ja die leckeren Sachen gibt.


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    Das 2. Problem:
    So langsam kommt der rotzfreche Terrier durch. Wenn er beispielsweise irgendwo warten soll und es ihm zu langweilig wird, kommt er dann doch hinterher. Wenn ich dann sage, er soll wieder auf seinen Platz, fängt er an zu "hetzen" (als ob er das ganze als ein Spiel ansieht), hüpft vor mir rum und fängt an frech zu bellen.
    Das ganze macht er je nachdem, wie ich die Stimme erhebe 1-3x ...mittlerweile klappts schon besser und es geht nach dem 1. Mal schon, aber trotzdem muss er immer kontrollieren, was ich denn mache, wo ich denn hingehe.


    Das ist das gleiche Problem in Grün...

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    Das 3. Problem:
    Wenn wir spazieren gehen und er irgend einen Blödsinn macht (z.B. intensiv in Hundehaufen wühlen) und er es lassen und zu mir kommen soll, denkt er ja garnicht daran sondern rennt entweder mit Vollspeed mehrmals an mir vorbei oder kommt nur schrittweise heran und wenn ich hin dann an die Leine machen oder ihn überhaupt nur anfassen will, rennt er sofort weg, weil Strafe ist ja blöd und an die Leine will er dann ja erst recht nicht. :pfeif:


    Da hast Du Deine Lösung schon selber: Strafe ist blöd. Warum sollte er irgendwo hin gehen, wo er es bestrafend findet.
    Lass das Strafen, arbeite anders. Bau den Rückruf neu auf. Belohne das Zurückkommen IMMER, auch wenn es nicht so "schön" war, wie du Dir das vorgestellt hattest.
    Bei Dir gibts ab sofort nur noch lohnenswerte Interaktionen.
    Übe Anleinen/ableinen alle paar Meter und mach es lohnenswert aber auf keinen Fall abhängig davon, was er grade macht, oder machen könnte. Hunde lernen so ganz schnell Ketten: Mama ruft mich immer, wenn da ein Hundehaufen ist, jetzt hat sich mich gerufen, also hat sie einen entdeckt, wo ich nicht hinsoll aber ich find ihn und renn da erst noch hin..."


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    Ansonsten hört er eigentlich ganz gut, läuft prima an der Leine, folgt Kommandos aber kann "warten" so garnicht ab. Wird z.B. der Dummie geworfen und er darf nicht sofort hinrennen -klar- er meckert und fiept. Dann darf er erst hin, wenn er ruhig ist.

    So das war jetzt eine ganze Menge und vielleicht hat jemand den ein oder anderen Tipp für mich.
    Er ist mein erster Hund und ich weiss, dass ich in der Erziehung nicht immer alles perfekt gemacht habe, aber hier weiss ich wirklich nichtmehr weiter.
    Ist er einfach ein ungedulgier Frechdachs mit Kontrollzwang? :ugly:

    Viele Grüße
    Jule


    Du siehst das Verhalten, dass du in der Vergangenheit bestärkt hast...

    Wahrscheinlich hast Du versucht, das "Warten" zu großschrittig auf zu bauen.

    Fang noch mal von vorne an, und zwar bei einer Nanosekunde Warten auf Spielen, Essen, Ableinen, etc.
    Dabei kann der Einsatz von Markersignalen (Clicker und Co.) helfen, weil die dem Hund präzise sagen, für was er jetzt den Napf hingestellt bekommt. (für die Nanosekunde Stille...)

    Das Verhalten im Auto / auf dem Spaziergang klingt für mich nach starker Übererregung, nicht so sehr nach Angst (da würde er sch dann ehr weigern, aus dem Auto auszusteigen).

    Trotzdem würde ich mich an Deiner Stelle umgehend an einen gescheiten Trainer wenden, der Euch dabei helfen kann, etwas entspannter mit all den vielen Umweltreizen um zu gehen. Er muss lernen, diese Umweltreize besser zu verarbeiten, bzw die unwichtigen auszufiltern - das wird er in der Erregungslage aber nicht hin bekommen.
    Wenn ich Deine PLZ richtig deute, seid Ihr in Essen?
    Da gibts die Pfotenakademie (http://www.pfotenakademie.de), da kann man Euch sicher gut weiterhelfen.

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    Kleiner Bericht von unserem Spaziergang zur Rush-Hour (14:30-16:00):

    Auf dem Weg zum Park (Bürgersteig): Hinter uns kommt ein Shar Pei an Flexi um die Ecke. Namora kann ihn anzeigen, sich zurück orientieren und mit mir in eine Hofeinfahrt etwa 1m zurückgehen. Shar Pei wird ins "Fuß!" genommen (dummerweise auf der linken Seite, sodass der Hund direkt an uns vorbei muß). Namora wird aufgeregter, kann kein Futter mehr nehmen - Geschirrgriff, sie setzt sich. Hundehalter bleibt auf unserer Höhe stehen und quatscht meinen Hund voll, während sein Hund fixiert. Namora hüpft und bellt 2 mal. Wir gehen einen Schritt zurück (sie wird von mir gegangen), Entspannungssignal, sie wird wieder ansprechbar. Hundehalter geht weiter, wir ihm hinterher, er war dann uninteressant.


    Aaaaa.... Ich liiiiiiiiiiiebe solle |) -Fisch-HuHas..

    ich rede in so einem Fall mit meinem Hund ungefähr so: "Oh, der fixiert dich aber unhöflich, also dafür gibt es ne ganze Handvoll extra Futter. Netter wäre ja gewesen, wenn der Hund auf der anderen Seite hätte gehen dürfen, das hätte der sicherlich auch viel schöner gefunden, und hätte dich nicht fixieren müssen. Ja, da hätte ich auch gebellt, das hast du totallll TOLL gemacht!!!" und natürlich so laut, dass der andere Halter das hört, aber in meinem Entspannungssiganlsäuseltonfall. Derweil schiebe ich die Belohungsrate bis zum Anschlag rauf, und gucke genervt/arrogant... :hust:


    Zum "Rest" :gut: :gut: :gut:

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    Ja, ich verstehe. Aber wenn du den Hund erst sich hinsetzen lässt, hast du einfach eine Abfolge verschiedener Signale, und rufst dann aus dem Sitz ab. Kann man machen, es ist aber kein reiner Rückruf mehr.

    Ich möchte nicht den Hund nochmal stoppen, wenn er schon gewendet hat. Beim Rückruf möchte ich folgenden Handlungsablauf beim Hund: Vorwärtsbewegung bremsen - umdrehen - beschleunigen in meine Richtung - auf geradem Weg heranrasen. Alles idealerweise in fliessender Abfolge. Ohne Ablenkung sollte dafür auch das UOS alleine ausreichen. Auch das UOS ist ein Hier-Signal.

    :gut: :gut: :gut: