Beiträge von Shoppy

    Es ist ganz logisch - in den typischen Büchern über Hundeerziehung findest Du alles von der Anweisung für den richtigen Schnauzengriff, über den Sprühstrahl aus der Wasserpistole bis zu den Disks. Das ist das was wir alle zu lesen bekommen, wenn wir in Otto-Normal-Buchhandlung Otto-Normal-Hundeerziehungsbuch kaufen.
    Trainer, oder angehende Trainer lesen diese Bücher auch, in Vereinen gibt ein TRainer sein Wissen an die jüngeren weiter und so bleiben diese Dinge eben hartäckig im Repertoire.
    DAs "funktioniert" ja auch solange man einen einigermassen leicht hemmbaren, leicht beeindruckbaren, wenig reaktiven Hund hat, traurig aber war. WEnn Hunde Killerwale wäre, gäb es nur noch Clickertraining. Killerwale lachen sich kaputt, wenn Du ne Disk nach ihnen wirft und ertränken Dich in ihrer Fontäne, wenn Du denen mit einer Sprühflache kommst. Ich habe noch nie von einem gealpharollten, oder geschnautzgegriffenen Delphin oder Elefant gehört...
    Mit Hunden kann man so umgehen, weil sie eben schon extrem domestiziert sind, und weil sie größenverhältnismäßig uns eben ausgeliefert sind. WEnn sie das NICHT wären, würde es solche Trainer nicht mehr geben, denn sie wären durch die gute alte Evolution ausgemerzt.
    Es gibt gute Bücher zum Thema, viele davon sind von Amereikanischen Autoren, warum? die haben ein Netzwerk (APDT = Association of Pet Dog Trainers), die allen Trainern gute Fortbildungsmöglichkeiten in Form von Büchern, Newslettern, Magazinen, Seminare und Konferenzen bieten. Turid Rugaas (die mit den Calming Signals) versucht so was für Europa aufzuziehen, aber das steckt wohl noch in Kinderschühchen).

    Und was man im Fernsehen (Vorzugsweise auf VOX oder SAT1) zum Thema zu sehen bekommt, ist ja wohl so grottig, dass man sich das ja gar nicht mehr mit ansehen kann. Das ist aber das was Frau Müller von gegenüber ansieht - und natürlich (es kam im Fersehen) für richtig hält.

    Klar gibt es auch in Deutschland gute Trainer - die meisten haben keine Zeit zum Bücherschreiben oder im Fernsehen auftreten, weil sie damit beschäftigt sind, die durch "normale" Erziehung versauten Hunde wieder auf den richtigen weg zu bekommen....

    Ich denke, dass anschnautzen evtl der falsche Weg ist.

    Möglicherweise machen die das, weil ihnen langweilig ist, und (natürlich) weil sie keine Ahnung haben, was sie damit anrichten können.

    Vielleicht findest Du ja eine Möglichkeit, das Gespräch so zu führen, dass sie erkennen, dass Hunde eben auch Lebewesen sind, die Gefühle haben und Schmerzen empfinden können.
    Kinder sind doch so leicht FÜR etwas zu begeistern, warum muß man sie abschrecken damit sie etwas NICHT tun?

    Zitat

    meine ganzen ansichten was hundeerziehung angeht , drehen sich gerade um 100 grad. ich muss völlig umdenken. jetzt frag ich mich sogar ob das disc-werfen richtig ist ,wenn jesse mal wieder an der tür bellt... :???:

    Aber warum arbeiten so viele hundetrainer mit völlig falschen methoden? meist wird dann ja nur das unerwünschte verhalten behoben und nicht die ursache.

    Langsam, nicht dass Dir schwindelig wird - nein, Quatsch, das freut mich!

    Ja, das Diskwerfen würde ich auch lassen, sorry.
    Ich lehre in diesem Fall auch "geh auf die Decke", denn wer auf der Decke liegt, kann zwar bellen, aber nicht direkt an der Haustür. Wenn man die Platzierung der Decke geschickt wählt, ist dieser "Ab vom Schuß", sprich Hund kann Tür von dort aus nicht sehen (und kann nötigenfalls per Zimmertür ganz von der Hauseingangstür getrennt werden). So reduzieren sich die Reize, die auf den Hund einströmen um einen wichtigen: Sicht! Wenn weniger Reize da sind, ist man weniger gereizt (oh boy) und regt sich nicht so auf --> man muß vielleicht gar nicht mehr bellen.
    Wie schon oben geschrieben ist die Decke aufs positivste verknupft und gibt daher auch Sicherheit. Also Verknüpft sich das Liegen auf dem angenehmen, sicheren Platz mit dem Reiz "Besucher kommen" und guess what, die Besucher werden mit der Zeit von "ich will dir fressen" zu "Du bringst lecker Essen"

    nach den Erfahrungen, die ich mit Clickern und Erziehungskurs gemacht habe (schlechte, obwohl ich bei der TRainierin der Gruppe auch das Clickern gelernt hatte - aber sie war mehr der Meinung, dass Clickern nur für Tricks sein ...): Sprich mit den Trainern ab, dass Ihr clickert, und dass Ihr die Übungen mit dem Clicker aufbauen möchtet. Frag, ob sie Dir dabei helfen können, und oder ob sie sogar sowieso mit dem Clicker arbeiten.
    Wenn sie ein schiefes Gesicht ziehen und Du das GEfühl hast, dass sie Clieckern für "Spielkram" halten, such Dir lieber eine Hundeschule, bei denen mit Clicker trainiert wird.
    Falls Du keine in der Nähe finden kannst, vergiss die Hundeschule und mach lieber bei ausgewählten Trainiern Seminare!

    Zitat

    wie ist das eigentlich wenn der hund an der leine andere hunde anknurrt die vorbeikommen... angenommen man haut dem hund jedesmal auf die schnauze, behebt man da auch nur das knurren und nicht das eigentliche problem? :???:

    Schlimmer - Du verstärkst das Problem, dass der Hund mit entgegenkommenden Hunden hat, denn die werden, Pavlov läßt schön grüßen) zum Anzeiger dafür, dass Mama mir gleich eins auf die Schnauze gibt. Daher sollte man genau das Gegenteil tun - den "bööööösen" Hund mit etwas verknüpfen, was für den Hund hoch-angenehm ist, lecker Essen z.B. genannt schön Füttern - wissenschaftliche Therminologie: Gegenkonditionierung und systematische Desensibilisierung

    Zitat

    Hallo,

    unsere Zambra 6 Monate alt, zieht so heftig an der Leine, sie hört noch nicht so gut, wir haben sie 2 Wochen heute.
    Sollten wir vielleicht nicht mit einem Halsband arbeiten?
    Bitte helft mir :gott: , die Hundeschule gehen wir nächste Woche besuchen.

    Gruß Heike

    Ruhig mit den jungen Pferden, ups, Hunden.
    Leinenführigkeit ist so ziemlich das schwerste, was ein Hund lernen muß, weil:
    Hunde normalerweise natürlischerweise schneller "gehen" als Menschen, deshalb sind sie quasi sofort am Ende der Leine.
    Dort "prallen" sie auf ein Pysikalisches Gesetz - den Opositionsreflex. Dieser Bewirkt, grob erklärt, dass sie mitr der gleichen Kraft an der Leine ziehen, mit der Du die Leine festhälst.
    Mit was arbeitest Du denn jetzt? Mit Geschirr? dann bleibe auch dabei, denn nicht die Ausrüstung trainiert Deinen Hund - DU trainierst Deinen Hund.

    Es gibt viele, viele, viele verschiedene Übungen für lockers Leinegehen, und Du solltes möglichs viele davon machen aber: Lass Dich nicht ziehen, und er wird Dich nicht ziehen.

    1. Regel: Wenn Zug auf der Leine ist, geht es nicht weiter. "Pech gehabt" sagen, stehen bleiben, Baum imitieren. So lange bis Hund sich umsieht um zu gucken, warums denn nicht weiter geht = lob + belohnung. Wenn das mehrere Minuten dauert, dann dauert es eben mehrere Minuten.
    Es gibt auch Hunde, die dann anfangen, im Kreis zu wandern - hier hilft Leineverkürzen, bis sie wirklich nicht mehr weiterkommen...
    Kommt der Hund zu Dir zurück (ohne das genannte Kreiselverhalten) --> Jackpot)

    2. Regel: Wenn Zug auf der Leine ist, geht es nicht weiter. Wenn der Hund ein offenkundiges Ziel anstrebt (z.B. die Laterne mit all den tollen Duftmarken) kannst Du folgendes machen: Du stehst auf Deiner gedachten Startlinie, Du gehst los in Richtung der Duftlaterne. Wenn sich die Leine strafft, sagst Du "Pech gehabt" und gehst zu Deiner designierten Starlinie zurück). Dort beginnt das Spiel von neuem.
    Es geht in Richung Duftlampe, solange die Leine locker ist, strafft sie sich "Pech gehabt", umdrehen, zurück zur Startlinie. WENN der Hund unbedingt zu dieser Laterne will, WIRD er irgendwann herausfinden, unter welcher Bedingung es vorwärts geht.
    Anfangs die Strecke von der Starlinie bis zum Zielstrich nicht zu lang wählen, damit der Hund auch nach 3-4 versuchen Erfolg haben kann, und nicht aufgibt.

    3. Regel: jeder Schritt an lockerer Leine kann (und anfangs SOLLTE) belohnt werden, großzügig!!!), Clickern ist hier eine tolle Möglichkeit.

    4. Regel: Signale wie langsam und warte (oder Stopp oder Halt) sollten geübt werden, denn damit kann man dem Hund signalisieren, welches Verhalten Du wünscht, falls er vergessen sollte, dass Die Leine nur einen begrenzten Freiheitsradius zu läßt. Ich habe festgestellt, dass das einem die "Arbeit" erheblich vereinfacht und man viel entspannter gehen kann (obwohl man in einer Tour "langsam" oder "warte" souffliert und ständig deren Ausführung belohnt), man gibt dem Hund sozusagen Hilfen, sich richtig zu verhalten, bevor sie Fehler machen. Manche Hunde brauchen zugegebener maßen weniger davon - aber wie gesagt, an lockerer Leine gehen ist die Königsdisziplin, da muß man dann halt entsprechend viel Training und Belohungen reinstecken

    Zitat

    ich würde ihn mit nem "aus" das knurren verbieten und sofort vom sofa schubsen... damit er weiß, dass sein verhalten in dieser situation falsch war. :???:

    wenn der hund das kommando "runter" kennt, heißt es doch noch lange nicht das er deswegen gerne und freundlich das sofa verlässt... :hilfe:

    Na, mit der Runterschubsmethode wird er es auf alle Fälle "runter" nicht positiv verknüpfen.

    Bei mir beinhaltet "runter" lernen immer das "rauf" und das "rutsch mal" lernen. Crispel darf aufs Sofa, auch ohne aufforderung, aber er geht auf Aufforderung runter, oder rutscht rüber, damit ich auch noch drauf passe.

    Wenn "runter" schon irgendwie negativ besetzt ist, würde ich über den Umweg eines "geh auf Deine Decke" gehen, das zunächst NICHT vom Sofa aus geübt wird, sondern von allen anderen Orten der Wohnung. Und wenn Hundi dann mit Begeisterung von überall hin zu seiner Decke saust, weil das so oft, so lecker belohnt wurde, DANN fange ich an, das ganze vom Sofa aus zu üben.