Beiträge von Shoppy

    Für die Leute die mit Köpfchen und Knöpfchen trainieren möchten ein tolles Teilchen mit Fernbedienung: http://www.ferdility.de/products/Click…ngsautomat.html


    Man stelle das Dings auf, und "erläutere" dem Hund, dass, wenn immer im Haus eine Tür knallt, etc, aus diesem Dings ein Keks fällt. Da es eine Fernbedienung hat, funktioniert das auch, wenn man selber außerhalb der Wohnung ist. Wenn man es geschickt aufstellt (und auch den Schlafplatz des Hundes...) befindet sich beides an der ruhigsten Stelle der Wohnung. Durch den Automatikbetrieb kann man damit auch wunderbares "bleib auf Deiner Decke üben. Wenn Der Hund auf seiner Decke bleibt, weil in variablen Abständen Futter aus dem Teil rieselt, nimmt man das Signal hinzu, dass dem Hund sagt, dass es gleich aus dem Automaten Futter rieseln wird: das Türknallen.
    Du knallst die Tür und druckst sofort die Fernbedienung. Hund den Keks fressen lassen, paar Sekunden warten, Tür knallen, Fernbedienung drücken, Keks fressen lassen, Tür knallen, Fernbedienung, Keks fressen lassen, längere Pause, Tür knallen, Fernbedienung drücken, Keks fressen lassen... und so weiter mit unterschiedlich langen Pausen zwischen den Türknallern, damit nicht der Zeitabstand zwischen den Knallern zum Signal wird.
    Mit einem Camcorder kannst Du außerdem nachprüfen, wie das ganze so ausgesehen hat.
    Nach und nach knallst du dann auch mal die Tür, ohne danach den Apperat zu bedienen, (im Gegensatz zur Bestrafung SOLL man nämlich bei der Bestärkung von gewünschtem Verhalten ab und an mal nicht bestärken, damit das Verhalten resistenter wird (ungewünschtes verhalten, dass man wegbestrafen möchte, müsste man JEDES MAL OHNE AUSNAHME bestrafen - habe noch niemanden gesehen, der das hinbekommt, aber das ist ein anderes Thema)) das ganze darf aber nur langsam ausgedünnt werden .

    Das Türknallen wird so zum Signal dass es sofort danach was leckeres am ruhigsten Platz der Wohnung geben könnte (da hört nicht nur der Hund weniger Störgeräusche im Haus, auch die Nachbarn hören so den Hund etwas gedämpfter, sollte er nach mal Wuff sagen müssen). Ausserdem verändert es die Emotion beim Hund, die das Türknallen auslöst. Es findet also gleichzeitig operantes und assoziatives Lernen statt.

    Beim Bellhalsband lernt der Hund: "Wenn ich alleine bin und mich über eine knallende Tür erschrecke, krieg ich blödes Zeug ins Gesicht... (möglicherweise bekommt er zufällig raus, dass das mit seinem Bellen zusammenhängt... hoffentlich bellt kein anderer Hund im Haus, oder irgend ein anderes Geräusch löst das Halsband aus...)
    Da fühlt er sich bestimmt ruhig und entspannt bei...

    Zitat

    Anfänglich habe ich den bereits entspannten Hund gestreichelt/massiert und "cool" dazu gesagt. dann habe ich bei Ute BB gelesen, dass es häufig nur funktioniert, wenn man den Hund aktiv runterbringt. das habe ich dann so gemacht, dass in der Wohnung einer Spieleinheit mit richtig Action ein runterkommen folgt. Am besten klappt das, wenn der Hund sich hinlegt, dazu dann das Wort. Aber - draussen legt er sich (im SOmmer ausprobiert) nicht wirklich entspannt zu mir, bzw. wenn ich versuche ihn im Stehen runterzubringen, entzieht er sich - schaut umher, will alles im Blick und unter Kontrolle haben. Und wie eingangs gesagt, auch zuhause, sowie ich die ganze Chose mit einem Wort belege, ist das zuviel.

    Auf der anderen Seite kommt er mittlerweile (zumindest in der Wohnung) meist an, wenn er aufgeregt ist. Er macht dann rückwärts einparken, wie in dem Video und lässt sich runterfahren - wobei ich momentan noch tunlichst die Klappe halte.

    Ahaaaaaaaaaaa!!!
    Draussen: zu viel verlangt ;D

    Hinlegen ist sehr sehr Fortgeschritten und auch Anfassen lassen kann das einfach zu viel sein.

    Zu der Einparken-Situation - da würde ich anfangen, das jetzt mit dem Entspannungswort zu kombinieren.


    Und untersuch mal deinen Alltag nach Situationen, wo er ein wenig erregter ist als "easygoing" aber nicht hochgedreht und wo er durch irgendwas, was Du machen kannst, sich wieder runterfährt, oder alternativ, wo du WEISST, dass er sich da eigentlich ganz gut selber wieder runterfahren kann.

    Ich spiel da gerne ein Spielchen zu (geklaut von Pamela Dennison, die nennt es Revving up/Cool down).
    Dabei "rüsche" ich den Hund minimal auf - bei den meisten leicht aufregbaren Hunden reicht, wenn man sich ein bißchen anspannt, die menschliche Form der Spielverbeugung einnimmt und bissi rumzappelt. Dann sind sie meistens direkt da und zappeln mit. Das kann man auch mit und ohne ZergelSpiele machen (tät ich dazunehmen, wenn ich den Hund ansonsten am Arm hängen hätte ;D), sobald der hund drauf anspringt höre ich schon wieder auf und bleibe einfach stehen - mit entspannter lockerer Körperhaltung, tief atmen, Hund nicht direkt angucken, wenn nötig die Arme am Körper verschränken. Da hört das Hundegezappel meistens auch ziemlich schnell wieder auf. AHA!!! Wenn man das also ein paar Mal wiederholt kann man also ERST das Entspannungssignal sagen und dann aufhören zu zappeln, und so das gewünschte entspannen mit dem Entspannungssignal in einer original aufregenden Situation verknüpfen.

    Und dann würde ich mir weitere Situationen für draussen überlegen, wo Entspannung eintreten wird, ohne dass du anfassen müsstest. Was passiert z.B. wenn Du Dich auf eine Parkbank oder auf den Boden setzt?
    Jetzt nicht gleich wieder an "zu mir hinlegen" und massieren denken - ruhiges stehen ist schon mal entspannter als aufgeregt rumzappeln und hinsetzen ist entspannter als angespannt stehen.
    Stell dir das vor, wie eine Gangschaltung beim Auto: du schaltest weder direkt vom ersten in den 6 Gang, noch umgekehrt. Versuch erstmal vom ersten in den zweiten und dann wieder in den ersten zu gelangen.
    Wenn das gut geht, dann schaltest Du vom ersten in den zweiten und dann in den dritten, um dann über den zweiten wieder in den ersten zu gelangen.
    Entspannt hinlegen und massieren lassen ist dabei das Equivalent zu anhalten und Motor ausstellen - das macht man soweit ich weiß keinesfalls direkt, während man grad im sechsten Gang unterwegs ist!!! :roll: =) :hust:

    Zitat


    Mit dem Entspannungssignal bin ich leider nicht wirklich weiter gekommen, das funktioniert leider maximal drinnen, und auch nur über Berührung, massieren. Wenn ich da ein Wort drauf lege, geht gar nix mehr - so nach dem Motto: entspannen - auf keinen Fall!. Hat da vielleicht jemand noch eine Idee?


    Wie genau hast Du das Wort aufgebaut bzw. es versucht?

    Ich hatte grad Freitag jemanden da, der sagt, dass er es schon ewig lange aufläd, aber noch nicht draussen einsetzt, weil es noch nicht funktioniert, und er es sich nicht kaputt schießen will.
    Ich habe mir das dann mal vorführen lassen und der Hund nahm die Rute runter, wurde weicher im Gesicht, atmete langsamer und tiefer und war danach viel besser ansprechbar.
    Die Veränderungen sind vielleicht nicht riesig, und man muß sie erst erkennen lernen, aber sie sind da. Und dann baut man darauf auf.

    =)

    Ich reizangele im Garten und benutze die hauptsächlich zum spielen und um den Clicker/Das Markerwort mit den Belohnungen "hetzen dürfen", "Vorstehen und lauern" und ähnliches aufzuladen also nicht vorrangig zum Impulskontrolle üben. An dem Ding dürfen die Nasen, die das mögen, sich so richtig austoben und rumfetzen.

    Ich habe eine Longierpeitsche dafür mit einem angeknoteten Mikrofaserlappen. Andere Lappen tun es auch. Ich finde was weicheres schöner als ein Spielzeug, weil wenn ich es dem Hund versehentlich mal "um die Ohren haue" (ich prügele NICHT mit der Peitsche auf den Hund ein!!!!! Aber beim Spielen fliegt der Lappen vielleicht schon mal dem Hund an den Körper), dann ist es halt nur ein weiches Stück Stoff und kein Ball oder ähnliches.

    Es gibt auch Teleskopreizangeln, die man relativ klein zusammenschieben kann. Da ich selber keine habe, müßtest Du Dich da beraten lassen, welche stabil ist, nicht bricht etc.
    Ich nehme für unterwegs einen Ball an einem langen Seil (bei den im Handel erhältlichen Gummibällen mit Seil ist das Seil zu kurz. Ich hab einen geflochtenen Seilbal mit schätzungsweise 40-50 Seil, das geht für kleine bis Mittelgroße Hunde so ansatzweise, länger wäre schöner. Ich hab im Web diese Seite gefunden, wie man sich so einen Seilknotenball selber herstellt: http://de.scoutwiki.org/Affenfaust.
    Da kann man dann logischerweise ein längeres Seil verwenden.

    Ich habe auch schon einen längeren, biegsamen, frisch vom Baum geflückten Ast zum Reizangeln verwendet. besonders Reizvoll, wenn am "Hundeende" noch raschelne Blätter dran sind. Dazu gehen birkenäste ganz gut, weil die oft in so einem "peitschenartigen" Ende auslaufen, Buche, Holunder, oder im Sommer gehen die langen Beifuß-Gerten sehr gut ;D

    Jap, ich kenne Nicola Barke, weiß, wo sie ihre Ausbildung gemacht hat und war dabei, als sie Prüfung hatte (sie ist eine geprüfe cumcane-Trainerin).
    Sie geht regelmäßig auf Seminare, auf die ich auch ginge, wenn ich Zeit und Geld hätte. Auf ziemlich viele Seminarteilnahmen, die sie für sich schon verbuchen kann, bin ich extrem eifersüchtig ;D Und würde ich irgendwo bei Euch da wohnen, würde ich mir gerne öfters von ihr auf die Finger gucken lassen.
    Sie trainiert mit positiver Bestärkung unter Verwendung von Markersignalen (Clicker, Bestärkerwort), und ist mit ihren zu trainierenden Menschen mal mindestens so nett, wie zu den Hunden.

    Ruf sie doch einfach mal an. Sie hat bestimmt nichts dagegen, dass Du mal zu einem Training mit gehst, dir alles anguckst und ihr Löcher in den Bauch fragst. :smile:

    Jup, meine Trainingshinweise sind IMMER so, dass sie so konfrontrationsfrei wie möglich sind, damit eine vertrauensvolle Bindung gefördert wird.
    Jup, hatte ich gelesen, dass der Hund erst ganz kurz da ist. Auch deshalb würde ich da so kleinschrittig und vorsichtig vorgehen.

    :smile: =) ;)

    Ich kenne da einen Studi von Ute Blaschke-Berthold - hat aber keine offizielle Hundeschule.
    Wennste mir eine Mail machst, mit dem was da Problem ist/was gemacht werden soll, leite ich das gerne weiter.

    Bist Du auf FB?

    Andrea - ja, ich hätte es auch viel lieber, wenn da einer von den empfohlenen Trainern drauf gucken könnten, und den Trainingsaufbau in persona sozusagen erklärt, beobachtet und bei Bedarf korrigiert.

    Wenn das aber nicht geht, muß man eben versuchen, so präzise wie möglich zu beschreiben, was man machen würde, wäre das ein Kunde ;)

    Ich arbeite so konfrontationsfrei wie möglich um damit unguten Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen.
    Denn der Hund hat immer die Wahl, was er als nächstes tut - mit anderen Worten, er kann sich entscheiden, ob er weiter angefasst werden mag, oder er dann doch Löcher tackert.
    Da finde ich es schlauer es so einzurichten, dass er denkt, dass das was wir wollen (das er sich weiter anfassen lässt) alles seine Idee war und er es darum freiwillig tut und sich nicht entscheidet uns nette Stanzlöcher zu verpassen :D

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    Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich hab aber noch Fragen.

    Mit dem Geschirrgriff arbeite ich schon. Habe ich im Wald auch schon eingesetzt, wenn nichts mehr ging. Ihr hilft dann auch einfach mal 5min sitzen und warten. Leider nur kurz, wenn wir mitten im Wald sind und die Reize um sie herum ja nicht weniger werden. Bei den normalen Strecken wo man z.B. mal Tauben sieht geht es gut. Da sind die Tauben ja auch mal wieder weg. Ich muß noch ein Entspannungsignal aufbauen. Bloß wenn ich Geschirrgriff + Entspannungssignal alle 5 Minuten mache, ist es nicht mehr entspannend, oder? Also kann ich das nur dann machen wenn sie extrem hippelt.

    Das ist ein Denkfehler.
    Es ist viel schwieriger, sich aus eine sehr hohen Erregungslage wieder zu entspannen, als um eine niedrigere Erregungslage zu "pendeln" - mal ein bißchen höher, dann mit Hilfe des Entspannungssignals wieder runter... etc. Man fährt erst gar nicht so hoch, kann länger im "Mit-Denk-Modus" bleiben, ist besser ansprechbar.
    Bei dem "ich kann doch nicht alle fünf Minuten Geschirrgriff + Entspannungssignal machen" grinsen.
    Samstag hatte ich mit dem Gandhi eine Situation, da ist unser "Mitspaziergänger" samt Hund "weggelaufen" - sie wollte schnell zum Auto vorlaufen, um auch den anderen Hund noch kurz raus zu lassen.
    Gandhi hat spontan entschieden, das das so nicht geht, und das er umgehend hinterherrasen will. Ich war da leider ganz anderer Ansicht. Da an "vernünftig an der Leine gehen" nicht mehr zu denken war, ich mich nicht hinterherschleifen lassen wollte, ihn aber auch nicht einfach los lassen konnte (wir waren auf einem Fahrradweg unterwegs), sah das dann so aus:
    Einen Schritt gehen, "Stop" (Hund steht, juchu), "Sitzen"..... geht nicht.... "Gandhi, sitzen" geht immer noch nicht, also nochmal "Stop", dann ins Geschirr greifen...
    Einen Schritt gehen, "stop" (Hund steht, juchu) "Sitzen" .... geht nicht.... "Gandhi, sitzen", geht immer noch nicht, also "Stop" Hund sitzt, click "Weiter".
    Einen Schritt gehen, "stop" (Hund steht, juchu) "Sitzen" .... geht nicht.... "Gandhi, sitzen", geht immer noch nicht, also "Stop" Hund sitzt, click "Weiter".
    Einen Schritt gehen, "stop" (Hund steht, juchu) "Sitzen" .... geht nicht.... "Gandhi, sitzen", Hund sitzt, click "Weiter".
    Einen Schritt gehen, "stop" (Hund steht, juchu) "Sitzen" .... geht nicht.... "Gandhi, sitzen", Hund sitzt, click "Weiter".
    Einen Schritt gehen, "stop" (Hund steht, juchu) "Sitzen", Hund sitzt, click "Weiter".
    Einen Schritt gehen, "stop" (Hund steht, juchu) "Sitzen" Hund sitzt, click "Weiter".
    Zwei Schritte gehen...

    Der arme, arme Hund. Hat ziemlich schnell verstanden, dass es umso schneller hinter dem anderen Hund her geht, je vernünftiger er an der Leine läuft, und je schneller er auf ein "Stop" reagiert...

    Und dann konnte er sich eben auch zusammen reißen und an lockerer Leine gehen UND wieder fressen, das ging nämlich erstmal nicht, weshalb es als Belohnung das "Weiter" gehen dürfen gab.

    Der hätte sich weder von alleine wieder runter gefahren. Das mußte ich erstmal irgendwie bewerkstelligen, und als er einigermaßen wieder unten war, mußte ich immer abwägen, geht noch ein Schritt, oder kachelt er mir dann wieder rein?
    Gandhi kann inzwischen in ziemlich hoher Erregungslage immer noch einigermaßen mitarbeiten. UND er kann ebenfalls inzwischen ziemlich schnell wieder runter kommen. Aber das war ein ganz schönes Stück Arbeit - und wird es vermutlich immer ein wenig bleiben, weil er einfach ein kleiner Raketenhund ist, der alles in Turbogeschwindigkeit macht.
    Wenn ich ihn ließe, würde er nur am Rad drehen. Manchmal muss ich ihm mehr helfen, manchmal weniger, je nach dem, welche "Aufreger" da sind - oder eben nicht ;D

    Wenn ich mal einen Tage einfach nur mit ihm rumschlubben will, gehen wir in einer Gegend wo ich weit gucken kann, wo selten irgendwas "los" ist, und wo er einfach rennen, schnuppern, sich wälzen und buddeln kann, und ich sein "bei mir einchecken" einfangen und bestärken kann.

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    Das mit dem Einsammeln werde ich machen. Bloß bei ihr ist das so. Sie schnüffelt und möcht in den Wald. Dann würde sie ja nach ein paar Metern ans Ende der Leine kommen (bei meiner 15m Schlepp ist dann die Hälft 7,5m). Dann gehe ich zu ihr hin und warte auf Blickkontakt. Da stehe ich aber schon im Wald und nicht mehr auf dem Weg. Jetzt schaut sie mich an und es gibt Klick+Kuck weil sie ja weiter schnüffeln darf. Da läuft sie ja dann immer weiter in den Wald. Habe ich das jetzt so richtig verstanden? So komm ich ja nie auf den Weg zurück und laufe ihr eigentlich nur nach. Wenn sie am Wegesrand bleibt ist die Idee super. Da werde ich das machen. Leider will sie ja aber oft mitten in den Wald. Was mache ich da?

    Nach dem "schnüffeln dürfen" wieder zurück auf den Weg gehen ;)
    Das sind dann die "Leistungen", die Der Hund zwischen drin immer wieder mal erbringen muss. Das kannst Du durch einen Rückruf machen, oder "an lockerer Leine zurück Richtung weg" oder halt die zu findenden Leckerchen so streuen, dass sie wieder zum weg zurück führen, etc.

    Du kannst mal gucken: meistens sind das, wo die Hunde in den Wald abbiegen, Wildwechsel - sprich auf der anderen Seite des Weges ist NOCH einer - Du wirst ihr Held, wenn Du ihr zeigst, dass es DA vielleicht auch spannend ist.
    Nach einer Weile lernt man sie erkennen, auch die Mauswechsel!! Wenn ich so einen frenetischen "Wildanzeiger" habe, dann mache ich ihn auf jeden einzelnen Wildwechsel aufmerksam, den er vielleicht übersehen hat. Ich setze sowas sogar auf Signal, damit ich das als Belohnung ankündigen kann.
    Damit klinke ich mich als "Jagdgehilfe" in das Geschehen ein, und bin nicht mehr die Blöde Spaßbremse. Gut, ich bin vielleicht völlig unfähig, weil ich immer nur alte Spuren finde, aber der gute Wille zählt ;D

    Darum geht es im Prinzip, dass man aus zwei Einzelkämpfern mit gegensätzlichen Zielen eine Kooperationsgemeinschaft mit gangbaren Kompromissen schmiedet. Ich arbeite immer lieber mit jemandem Zusammen, der zumindest einen Teil meiner Bedürfnisse befriedigt, als einem, der immer alles verhindert, und bei dem ich gar nichts darf. Das ist für den Hund garantiert nicht anders.


    Ich kenne eine Frau, die hat als Belohnung "Du (also der Hund) sagst, wo es weiter geht" - und dann geht es eben tatsächlich auch mal immer weiter in den Wald.
    Bei uns gibt es neben den breiten Waldwegen auch schmalste Trampelpfade, auf denen man mitten durch den Wald stapfen kann, versuch doch mal sowas zu finden.


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    Bei manchen Wäldern wo wenig Wild ist oder auf der Wiese ist es viel besser. Da kommt sie auch von sich aus zu mir, da lobe ich immer. Manchmal laß ich sie da ein paar Schritte neben mir laufen, oder ich laß sie einen Fingertouch machen oder laß sie durch die Beine gehen oder mal ein Leckerlie suchen. Da mache ich auch mal verschiedenes hintereinander. Also so änlich wie du schon vorgeschlagen hast. Wenn sie im Wald ansprechbar ist, mache ich das da natürlich auch.


    Supi - dann würde ich jetzt erstmal ganz viel in solchen Gebieten unterwegs sein - einfach damit sich diese Gewohnheit einstellt, und sie nicht die ganze Zeit gefrustet ist. Frust ist der kleine Bruder der Aggression - wenn man einen Hund zu viel frustet, kann das leicht in Aggression umschlagen, das will man natürlich nicht.
    In "schwierigere" Gebiete würde ich nur selten, und dann ganz gezielt um üben fahren und dann auch nur relativ kurz - also vielleicht nur für eine Viertel bis zu einer Halben Stunde und dann ab irgendwo hin, wo sie sausen, schnüffeln und rumtoben kann. Oder alternativ nach Haus. Das ist oft sogar schlauer, weil konzentriertes Arbeiten natürlich anstrengend ist, und man wirklich gut lernt, wenn man danach direkt darüber schlafen kann!!
    Aber wenns ziemlich frustend für den Hund war, finde ich es besser, den erst noch abzubauen.

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    Leider rennt sie immer vor sobald sie ein Leckerlie bekommen hat. Sie versucht nie noch etwas neben mir zu gehen um noch eins zu bekommen. Obwohl ich schon versuche durch noch eine Übung ihr zu zeigen, dass sie noch mehr Leckerlies bekommen kann. Das sieht dann z.B. so aus: sie kommt zu mir und ich sage fein, sie läuft 5 Schritte neben mir Klick+Leckerlie, sie will wieder loß renne also sage ich touch, sie bremst und toucht meinen Finger, Klick+Leckerlie, sie rennt wieder vor.

    Jup, kenne ich. Liegt oft daran, dass die Bestärkerfrequenz viel zu niedrig ist.
    Ich mach das so, dass ich sofort wieder clicke. Also noch bevor wir wieder losgegangen sind. Oder direkt nach dem ersten Schritt. Oder Direkt danach kommt schon das nächste "Touch".
    Ausserdem gebe ich halt, wenn "Koopereationszeit" um ist, entweder ein Freigabesignal (bei mir "Okay!") oder halt so was wie "Geh schnüffeln", "Lauf", "geh spielen" oder so etwas, damit der Hund auch weiß "jetzt draf ich wieder machen, was ich mag."

    Die Wechsel zwischen "Freizeit" und "Kooperationszeit" sind anfangs halt schnell: Damit der Hund sich nicht durch seine Umwelt so hoch fährt einerseits und andererseits, damit ich ihn nicht durch zu viel "Du muß dies und das machen" frustriere.
    Ich mache das "Kooperieren können" so leicht wie das nur irgendwie geht. Das muß man eben ein wenig austesten, wie man das am besten hinbekommt.


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    Das kann ich 100x wieder holen. Sie muss erst vor rennen und paar Schritte gehen, bis sie wieder zu mir kommt. Sie soll nicht ständig neben mir gehen. Es wäre halt nur schön wenn sie 1xmal sagen würde, nicht immer:"Ich lauf weiter neben dir, vielleicht gibt es da noch was." Ich hoffe das das mit der Zeit kommt.


    Ja, das kommt dann tatsächlich, jedenfalls, wenn man nicht "genörgelt" hat, und die "Kooperationszeit" für den Hund wirklich einfach hinzubekommen und belohnenswert war. Dann wird man die manchmal gar nicht mehr los - das ist der Moment, wo ich es liebe, Rückrufspielchen zu spielen ;D Man kommt gar nicht so schnell weg, wie sie 'schreien' "BIN SCHON DAAAAAA!"


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    Beim an der Leine gehen ist es schon auch schon besser geworden. Also es gab Leckerlie und sie ist nicht gleich wieder an das Ende der Leine gerannt. Da machen wir langsam große Vortschritte. Es ist halt immer schwer. Man weiß sobald man sie belohnt. Ist sie weg. Warte ich mit der Belohnung bleibt sie da.


    Logisch, die wenigsten Menschen belohnen gleich wieder, wenn sie grad haben, also lohnt sich dableiben nicht *grins*


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    Wie machst du das "mit MIR Spuren ausarbeiten"? Ich bin da irgendwie zu blöd.


    Na, man geht eben einfach mit, wo sie so langschnuffeln. Der Kompromiss ist, dass halt nur so schnell vorwärts geht, wie der Mensch geht und nur so lange, wie der Mensch mitkommt.
    Ich sage bei sowas in Abständen "wo ist die Spur" oder ähnliches, damit der Hund eben gleichzeitig wieder eine Vokabel für sein tun erlernt.


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    Wenn sie hinter dem Wild herguckt wird sie leider wilder. Mal kurz geht es. Dann will sie hinterher und pfietscht und bellt und will in die Leine springen. Da mach ich den Geschirrgriff und muß mich leider vor sie stellen. Sonst wird sie immer hippliger.

    Ich würde mal testen, was passiert, wenn sie im Geschirrgriff hinterher schauen darf. Ich arbeite in dem Fall mit "Zeigen und Benennen" auch wenn der Hund da anfangs hibbelt. Der Gandhi hat nicht nur gehibbelt, der hat mich mit Bocksprüngen des öfteren ausgehebelt. Trotzdem fällt es ihm leichter, sich von dem Dings abzuwenden, wenn er wieder hingucken darf.

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    So warte ich auf Blickkontakt dann gibt es Klick+Leckerlie, mehrmals und dann laß ich sie Leckerlies suchen. Wenn ich dann an die Spur komme dreht sie extrem hoch. Da würde ich das dann mit dem Einsammeln versuchen.
    Jetzt habe ich es immer so gemacht. Wenn sie ins Ende der Schleppleine ist, mußte sie zu mir kommen. Entweder von allein, oder mit einem leichten Zug oder auf Befehl. Da ist es wohl besser sich ranzuhangeln und auf Blickkontakt zu warten.

    Jep, meiner Erfahrung nach schon. Ich neige auch immer noch ein wenig dazu, den Hund anzusprechen - obwohl ich merke, dass das nicht wirklich hilft.
    Wenn der Hund SEHR gerne Leckerchen nimmt, dann probiere ich, wenn ich mich dann rangehangelt habe, was passiert, wenn ich ein Leckerchen durch sein Gesichtsfeld werfe. Da Hunde ja so verdammt gut auf schnelle Bewegungen reagieren, hüpfen manche ganz automatisch dem fliegenden Keks hinterher. Und schon haben sie für einen Moment das eigentliche Ziel aus den Augen verloren und die Aufmerksamkeit ist geteilt - und dann reagieren sie möglicherweise auch auf ein Umorientierungssignal...

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    Shoppy: "Und dann überlegt man, wie man ihm denn vermitteln kann, dass es GUT für ihn ist, dass er sich dort anfassen/streichlen lässt." Das war ja acuh meine Überlegung. Deswegen versuchen wir ihn dann immer zu beruhigen, und gut zuzusprechen - allerdings nicht so als ob wir ihn Loben würden.

    Der Trick ist, dass "sich anfassen lassen" zu bestärken, BEVOR er überhaupt auf den Gedanken kommen könnte, dass er gleich möööööglicherweise vielleicht eventuell einen Grund haben könnte, zu knurren.


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    auch geben wir ihm dann keine Leckerchen, weil ich dachte, dass er im knurren dadurch nur bestärkt wird.

    Man kann "ich knurr dich an, weil ich will das du mit etwas aufhörst" nicht durch das Geben von Leckerchen bestärken!!!

    Man "könnte" vielleicht ein Knurren bestärken, dass ist dann aber mehr sowas wie ein "Bellen auf Signal" und nicht ein "wenn du damit weitermachst, sehe ich keinen anderen Ausweg, als zu Schnappen.

    Das ist auch der Haken im Denken. Der Hund knurrt, um mitzuteilen, dass er eben NICHT beißen will - denn sonst könnte er es ja gleich tun...
    Da aber zu einer funktionierenden Kommunikation aber zwei gehören, muß der andere eben entsprechend reagieren. (Nämlich indem er aufhört, das zu tun, weswegen der Hund knurrt....


    Ich weiß, das klingt so, als ob ich sagen würde, der Hund dürfe "seinen Willen durchsetzen!" gell??
    Jain.
    Der Hund ist ja auch ein Tier mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Bedürfnissen. Die kommuniziert er eben.
    Wenn Du einfach irgendwie das Kommunikationsmittel "Knurren" ausschaltest, hat der Hund die Bedürfnisse, Gefühle, Ängste, etc. noch immer...
    Nur hat er gelernt, dass der Mensch Knurren blöd findet. Also läßt er das vielleicht, aber wie soll er seinem Menschen denn dann rechtzeitig ohne zu warnen zu verstehen geben, dass ihm etwas extrem unangenehm ist, etwas weh tut, oder oweia, er auch einfach mal irgendetwas einfach nicht WILL!! Das kommt vor.
    Und gerade beim Streicheln, dass man ja macht, weil man es mag, und man es vielleicht als Belohnung einsetzen möchte, kann man doch nicht einfach sagen, ich mache das so lange es mir gefällt, egal was der Hund davon hält...
    Wenn er nicht knurren darf, was macht er dann, er erträgt vielleicht ein bißchen mehr, aber irgendwann kann er es nicht mehr aushalten und dann schnappt oder beißt er eben....


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    Aber ich weiß nicht, wie ich ihm anders klar machen soll, dasses ok ist gestreichelt zu werden. Ich mein, wenn er keine lust mehr hat, is zwar doof, aber dann kann er ja anstatt zu knurren auch einfach gehen.


    Das ist vielleicht eine Strategie, die ihm noch nie in den Sinn gekommen ist, oder vielleicht traut er sich das nicht, oder in der Vergangenheit ist das bestraft worden...
    Ihr könnt das umdrehen: wenn er "weggehen" als Strategie lernen soll, dann streichelt ihn für wirklich nur ganz kurze Zeit (wirklich KURZ!!!), und nur so, wie es bisher gar keine Probleme gemacht hat, und dann hört ihr auf. Wenn er schon ein "geh in Dein Körbchen" kann, dann könnt ihr ihn freundlich dort hin schicken. Ich würde dann da auch noch einen Kong, was zu Kauen, oder ein Leckerchen geben.
    Alternativ könnt IHR weggehen. Oder zumindest aufhören zu streicheln.

    Weil der Hund sich ja auch voraussichtlich von Fremden und etwas gröber anfassen lassen muß (Tierarzt...), kann man diese Sachen vorab üben.
    Ich mache das mit Ankündigung, und Belohnung:
    Ich sage dem Hund, was ich als nächstes machen werde. Damit lernt er gleich, wie seine diversen Körperteile heißen. Ich sage z.B. "Öhrchen", warte eine Sekunde, fasse dann kurz und vorsichtig sein Ohr an, gebe ein Markersignal (Google Clicker (in dem Fall aber meistens ein Wortmarkersignal, weil freie Hände brauche), und gebe ein sehr schmackhaftes kleines Leckerchen.
    Wenn der Hund das runtergeschluckt hat, wiederhole ich das ganze:
    "Öhrchen" sagen, eine Sekunde Pause, Ohr berühren, "click" Finger wieder weg, Leckerchen geben.
    Das Ganze wiederhole ich so ca fünf mal, dann kommt das "Andere Öhrchen" dran.

    Man kann das mit allen möglichen Körperteilen machen, Pfoten, Schwanz, Bauch, Schultern, Hüfte, "Zähnchen", Augen, etc. Erst macht man alles gaaaaaaaanz vorsichtig und nach und nach fast man länger an, oder etwas fester, oder fängt an, z.B. in die Ohren oder ins Maul zu gucken...
    Und weil das immer mit etwas gutem verknüpft wird, wird der Hund dieses nette Spielchen vermutlich lernen, schön zu finden.

    Genau so kannst du im "Streicheln" und auch "Bürsten" mit "Gutem" verknüpfen. Wichtig dabei ist, dass das alles anfangs wirklich KURZ ist, dass der Hund Pausen bekommt - und dass es wirklich allerspätestens (Besser ist jedoch VIEL FRÜHER!!!) dann aufhört, wenn der Hund knurrt.

    Das klingt aufwendig und vielleicht übertrieben, hat aber den wahnsinnigen Vorteil, dass der Hund lernt, dass Anfassen lassen mit angenehmen Dingen verknüpft. Ich finde das gerade für den Tierarztbesuch sehr wichtig. Wenn WIR eine Spritze bekommen sollen, sagt ein guter Arzt was? "Das könnte gleich etwas weh tun" - Dann stellen wir uns nämlich darauf ein, und sind nicht über einen plötzlichen Schmerzreiz überrascht.
    Deshalb kündige ich auch das Berühren von Körperteilen, die vom Tierarzt angefasst werden an - der Hund kann sich darauf einstellen, dass er gleich eine Hand am Ohr spürt, oder dass gleich seine Pfote in die Hand genommen wird (dazu muß er nämlich das Gewicht verlagern, und ich weiß für mich, dass ich dann lieber vorher Bescheid weiß, und mir nicht einfach jemand den Fuß wegzieht.
    Es gibt Zoos, die so mit ihren Tieren arbeiten - da lernen die Tiere, auf Signal Arme oder Beine durch das Gitter zu stecken, damit man Puls messen oder Blutabnehmen!!!! kann - auf Signal und ohne Narkosepfeil, anbinden, oder sonstiges stressige, Blutbildverfälschendes Zeugs!!! Es gibt auf Youtube geile Videos von geclickerten Elefanten, die sich die Füße pediküren lassen, von Hyänen, die sich ins Maul gucken lassen oder Pavianen, die ihre Arme durch das Gitter stecken, damit der Arzt Injektionen geben/Blut abnehmen kann.
    Genial.
    Das kann man auch mit Hunden machen, es nimmt sich nur kaum einer die Zeit, das zu üben, denn genauso gut, könnte man den Hund ja einfach auf die Seite legen, mit drei Mann festhalten, Maul zu binden und dann einfach machen...
    Das der Hund dann beim nächsten Mal nicht in die Praxis will, finde ich da nicht so verwunderlich.
    und die Zootiere kommen freiwillig an den Zaun/Gitter/Beckenrand, weil sich das gelohnt hat, es positiv aufgebaut wurde, und es nur einmal von Hundert Wiederholungen etwas piekst...
    Das kündige ich übrigens auch an... "Crispel, gleich piekts!"