Beiträge von Shoppy

    Ja mach mal ein paar Tage Stichwort-Tagebuch. Wann was wieviel wielange gemacht, was was sonst in der Umwelt los, Wetter, Temperatur.


    Vielleicht entdeckst Du dabei Stressoren, die bisher nicht aufgefallen sind, weil sie durch andere Baustellen überlagert waren.


    und vielleicht braucht sie tatsächlich ein bißchen mehr "Arbeit".


    Du kannst ja versuchen, das ein bißchen hochzufahren, hälst Das gleich im Trainingslog fest, und dann merkst du ja ziemlich zügig, was sich wie verändert.



    Manche Hunde sind sehr Temperatur-empfindlich, wenns denen (je nach dem) zu warm oder zu kalt ist, dann verschlechtert sich das Verhalten und man fragt sich warum?
    Andere haben vielleicht Gewitterangst und reagieren auf Gewitter, auch wenn wir die gar nicht war nehmen, weil sie in Entfernung lang ziehen.


    Was wir ja leider gar nicht beurteilen können ist Stress durch geruchliche Reize. Aber ich hab z.B. von einem Hund gehört, der stark darauf reagiert hat, wenn Menschen (auch ganz leicht nur) nach Alkohol gerochen haben. Der Hund fand dann plötzlich den Besuch gruselig, weil der ein Gläschen Wein getrunken hatte... Muß der "nasenblinde" Mensch ja erstmal drauf kommen...



    Ansonsten würde ich Entspannungsübungen direkt da machen, wo der Hund hektisch/gestesst/aufgeregt ist/war.
    Gandhi mit seinem Faible fürs Autojagen hat sich natürlich jedesmal gemerkt, wo Autos hergekommen und wo hinverschwunden waren - und wenn wir wieder an den Ort kamen, fiel er sofort ins "Autosauflauern" - Vorzugsweise an Kreuzungen oder an Kurven, wo plötzlich was auftauchen konnte.
    Also haben wir machmal länger an der Stelle gestanden und uns wieder "runtergefahren" - damit er als letzen Eindruck nicht "aufreeeeeeeeeegend, weil Autoooooooooooooos!!! *amRaddreh*" mitgenommen hat, sondern "boa, was langweilig hier, nix los, gäääääääääh!" - Dann war das nächste Mal an der Stelle nämlich wesentlich entspannter.
    Das klingt auch aufwendiger als es dann in der Anwendung ist, wir haben dann da halt ein bißchen gestanden, ich hab ihn gefragt, ob er denn irgendwelche Autos sehen könnte, konnte er nicht, dann haben wir (also er, genauer gesagt) gesessen, Fingertouch, ruhig stehen, fertig, weitergehen.


    Andererseits muss man natürlich irgendwelche Beschäftigungen für den Hund finden, wo er sich nicht ständig zusammenreißen und zurücknehmen muss. Was war ich froh, dass der Kerl den Doppelten rückruf so fix gelernt hat, sodass ich den ziemlich schnell in geeigneten Gebieten habe rennen lassen können, damit das Hirnchen nicht ganz durch glüht.


    Und schließlich: wenn sich auch nach mehreren Wochen genauester Analyse kein Muster erkennen lässt, woran das Verhalten liegen könnte, und /oder es auch noch schlechter wird, würde ich den Hund auch mal gut TÄlich durchchecken lassen. Wenn sich was trotz gutem Training nicht bessert/verschlechtert oder wenn was wild hin und her schwankt, dann leuchtet bei mir zügig die Schilddrüsenunterfunktionswarnlampe auf :roll:

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    Schmarrn? Ahh ok...


    Man sollte in der Hundeerziehung so Konsequent sein das man dem Hund gar keine Konsequenzen auferlegen muss. Andernfalls war man nicht Konsequent genug.



    Unerfahrenheit. Aha. Ja, sehr amüsant! Es gibt in Deutschland vielleicht noch so ein oder zwei Trainer, die mehr "red zone" (so sagt Herr Millan ja immer, gell?) im Training begleitet hat, ohne es jemals nötig gehabt zu haben irgendwelche der CM-Methoden anzuwenden =)


    Und dann solltest Du flux die Sache mit der Strafe und den Konsequenzen (oder der Konsequenz) noch mal nachlesen.


    Die Strafe ist EINE der möglichen Konsequenzen, die einem Verhalten folgt, und die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens selbigen Verhaltens wahrscheinliche oder unwahrscheinlicher machen. Bei Anwendung von Strafe ist das Ziel das das betreffende Verhalten unwahrscheinlicher wird.


    Und zu "die Konsequenz" in der Erziehung: Das bedeutet, dass man auf ein bestimmtes Verhalten immer die GLEICHE Konsequenz folgen lässt. Ohne diese Konsequenz ist es dem Hund nämlich nicht möglich, rauszufinden, ob das Verhalten nun gewünscht oder ungewünscht ist. Und wenn er es nicht rausfinden kann, wird er es immer wieder "falsch" machen, denn er rät ja nur.


    Ich bin also enorm konsequent, indem ich auf bestimmte Methoden im Hundetraining verzichte und sehr inkonsequent, wenn der Hund für das gleiche Verhalten mal belohnt und mal bestraft wird (was nämlich ständig passiert, wenn man so inqunsequente Sachen macht, wie den Hund für einen Rückruf zu loben und ihn ein andermal zu bestrafen (weil er vielleicht aus Sicht des Menschen zu langsam gekommen ist).


    WENIGSTENS eins kann man Herrn Millan "zugute" halten. Er ist sehr konsequent darin, tierschutzrelevante Methoden anzuwenden. Ansonsten ist es bei seiner Methode für den Hund zu keinem Zeitpunkt möglich rauszufinden, was er eigentlich tun soll. Mit ziemlich viel Glück findet er möglicherweise heraus, was er nicht tun sollte, wenn Herr Millan zugegen ist.


    Allerdings finde ich, dass Glückspiele im Hundetraining - gerade und im Besonderen bei "red zone" Hunden, die schon verletzt haben - absolut NICHTS zusuchen haben.
    Aber gutes Training sieht halt völlig unsektakulär aus, weil nämlich "nichts" zu passieren scheint, und daher ist es viel zu langweilig fürs Sensations- und Actiongeile Fernsehen.

    Ganz vor ab eine Frage: was genau hast Du runtergefahren?



    Dann:
    Impulskontrolle ist eine endliche Ressource des Gehirns - vielleicht braucht sie derzeit mehr, als sie hat, sprich - draussen ist derzeit zu viel, wo sie sich beherrschen muß?
    Wenn ihr zum Beispiel derzeit viel am "andere Hunde"-Thema arbeitet, kann es einfach sein, dass sie da das "Impulskontroll-Pulver" aufbraucht und dann für das "Jagdthema" nichts oder nicht mehr genug über ist.
    Impulskontrolle "läd" sich durch schlafen und durch Essen wieder auf (zum Großteil Kohlenhydrate, rate, warum bei Menschen schokolade so gut funktioniert ;D).
    Ich würde also versuchen, dass ich wo spazieren gehe, wo die Ablenkung megaklein ist, wenn ich an dem Tag schon Hundebegegnungstraining gemacht hab (mit Gandhi habe ich immer "Gartentage" eingeschoben, auch gerne mal zwei hintereinander, wenn er mal wieder einen "ich hab zu viele Autos gesehen"Tag hatte. Nach so einem "Urlaubstag" könntest Du dann einen Spaziergang im "Wildgebiet" machen - oder wieder ein Begegnungstraining, aber nicht beides an einem Tag.




    Ansonsten: macht ihr Entspannungstraining? Ein Entspannungssignal kann sehr dabei helfen, den Hund aus sehr aufregenden Situationen wieder runter zu holen und ansprechbar zu machen. Näheres hier: http://www.easy-dogs.net/home/…tspannung_grundlagen.html


    und hier: http://www.cavecani.de/wissens…pannung-im-hundetraining/



    und ich würde gucken, wo es in ihrem Alltag vielleicht noch Impulskontroll-Starkzehrer gibt und diese, wenn es geht, reduzieren. Also so Sachen wie: Warten vor dem Futternapf, "Sitz" ausführen an der Tür, irgendwelche langen "Bleib"-Übungen, langes gehen in Fußposition oder sowas in der Art.

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    Vielen Dank euch Allen schon mal für die Mühe! Elly ist mein erster Hund und ich bin ab und an schon recht verunsichert, da ist es gut sich mit Anderen auszutauschen. Ich gebe echt mein Bestes.


    Shoppy:
    Super ausführliche Antwort, danke!
    Als sicherer Ort fungiert ihr Kissen, sie frisst dort immer freiwillig ihre Knochen und geht wenn es klingelt schon fast automatisch hin.
    Wir wollten eine Box aufbauen, sie steht nun seit 3 Monaten nebendran, Elly geht aber nie mit den Hinterpfoten rein. Wir haben Leckerchen drin versteckt, ich bin auch schon zum fernsehen soweit es geht reingesessen, wir haben Käse drin versteckt und die Tür zugemacht damit sie nicht ran kommt, bis jetz noch ei durchschlagender Erfolg. Sie huscht halb rein, macht sich ganz lang und schnappt sich was sie erreichen kann, das wars aber schon. Erstmal üben wir jetz mit einem offenen Koffer, mal schauen ob wir es zu einer Kiste aufbauen können.. ;)


    Cool, das klingt ein bißchen nach Clickertraining? Koffer und Kiste sind tolle Zwischenschritte!! Versuchs auch erstmal unabhängig von der Box mit einem Bodentarget, auf das sie laufen und sich legen soll. Wenn Du da z.B. eine Decke nimmst, kann die dann mit "fertigem" "drauf liegen Verhalten" in die Box wandern ;D


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    DAP nutzen wir im Moment nicht um die homöopathische Wirkung nicht zu stören. Würdest du trotzdem was einsetzen?


    Ich wüßte nicht, wie sich das gegenseitig stört, deshalb, ja, würde ich versuchen.



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    Sind Thundershirts die selben wie fürs Tellington TTouch? So eines trägt sie nämlich, wir haben ein paar Privatstunden Tellingon TTouch genommen, was zusammen mit der Homöopathie diese super Phase eingeleitet hat.
    Und jetz auf einmal diese Attacken.. Nichts hilft mehr. :( :


    Thundershirts sind für Geräusch/besonders Gewitterangst entwickelt worden. Beim TTouch gibts die Körperbandagen, aber ich glaub, die setzen auch gerne Thundershirts ein (ich bin da nicht auf dem neuesten Stand, möglichweise). Die Wirkung ist jedenfalls ähnlich: durch den Druck auf die Haut wird Oxytozin ausgeschüttet, ein Hormon, dass entspannend wirkt unter anderem.



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    Garten haben wir leider erst nach unserem Umzug im Juli. Es gibt aber eine Waldlichtung, auf der sie frei rennen kann. Dort hatte sie bisher noch nie Panik.
    Sonst aber überall, es ist sehr schwierig auszuweichen. Einen Tag kein Thema, am nächsten völlig aus der fassung und frisst nach dem Spaziergang den halben Tag nichts.

    Dann versuch so oft wie möglich auf diese Lichtung zu gehen, und auch sonst nur an Orte, wo möglichst wenig doofe Sachen zu erwarten sind. Besonders, wenn sie an dem Tag, oder am Vortag eine blöde Situation hatte - als Erholung, sozusagen.


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    Statt zeigen und benennen machen wir Abschaltteaining, sie sitzt irgendwo hinter mich und darf schauen oder wir suchen zusammen Orte ab.



    Was ist Abschalttraining? Magst Du das erklären, habe ich noch nie von gehört!



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    Das Problem sind nicht mehr unbedingt einzelne Dinge, Menschen oder Hunde, da kann ich sie gut abschirmen und wir können überall vorbei.
    Wenn sie aber auf einmal anfängt hecktisch zu schnuppern, überall herumzuschauen, den Schwanz einzieht und nur noch heim will weiss ich garnicht was ich clickern sollte..
    Auf anraten meiner Verhaltensberaterin schaue ich einfach dass ich dann den Spaziergang nicht abbreche sondern versuche sie erst irgendwie aufzulockern, weil sie ja sonst irgendwann überall Angst hat.


    Naja, ich würde nicht hektisch flüchten, aber schnellstmöglich einen geordneten Rückzug antreten.
    Denn: wenn Du bleibst, riskierst Du, dass statt des Auflockern eine Sensibilisierung auf alle möglichen, bisher nicht ängstigenden Reize auftritt, weil die eben auch grad da sind, während sie Angst hat. So zieht Angst ganz schnell riesen Kreise... Ich glaube, ich würde sogar ein Signal aufbauen für "wir gehen jetzt nach Hause" um ihr mitteilen zu können: "habe erkannt, dass es zu viel für Dich ist, ich bringe dich in Sicherheit."
    Damit baust Du Dir ein Sicherheitssignal auf, mit dem Du minischrittweise längere Distanzen/Zeiten bis erreichen der Sicheren Zone überbrücken kannst.



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    Falls du noch einen Tipp für einen Trainer in der Zentralschweiz hast nur her damit.


    Oh, möglicherweise schon - wenn Du mir einen Ort sagst, schau ich mal :D

    wie straft man "konsequent" - also JEDES MAL von ersten bis zum letzen Mal OHNE jegliche Ausnahme, wenn man gar nicht im Raum ist, wenn der Hund es macht??


    Das klappt schon deshalb nicht, weil der Hund flux das macht, was er am besten kann: Situationsunterscheidung.





    Labradore sind darauf selektiert, Sachen ins Maul zu nehmen. Wenn man ihm nicht erläutert, was er wie ins Maul nehmen soll, testet er eben aus.
    Ich würde ihm "legales" Kauzeug geben, und ALLES ANDERE ausserhalb seiner Reichweite platzieren. Helfen kann dabei eine Box oder Anleinen an einem Platz, wo es nichts "illegales" zu kauen gibt.


    Ausserdem würde ich noch mal drüber nachdenken, ob es tatsächlich Aufmerksamkeitsheischend ist, oder vielleicht doch Trennungsstreß/Frust. Letzteres wird durch aversive Trainingsmethoden sehr wahrscheinlich schlimmer, wenn auch vielleicht in nicht in direkt damit zusammenhängenden Situationen.

    schleifen bringt dem eigenständigen Hund noch viel schneller bei, wann er muß und wann nicht. Und dann "funktioniert" er ganz wunderbar, wenn die Leine drann ist, und gar nicht, wenn er weiß, dass er nicht geschleift werden kann.


    Aber wenn man sich unbedingt gerne eine spätere Trainingsbaustelle basteln will, kann man das natürlich gerne so machen. =)

    öhm ja, also wenn auch noch Aggression dazu kommt, würde ich noch mal was länger über die Kastration nachdenken!
    Besonders wenn die sich gegen andere Hunde und da besonders gegen Hündinnen richtet, tät ich es vermeiden wollen, allerdings ist schwere Scheinschwangerschaften dann auch wieder ein medizinischer Grund dafür.


    Medikamente/Homöpathische unterstützung hat da nicht geholfen?


    Und ich schrob "aufschieben" - WENN es unbedings sein soll, dann kann man das ja noch machen, aber erstmal würde ich dran arbeiten, die Angstproblematik unter Kontrolle zu kriegen.