Beiträge von Shoppy

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    So Ich meine mit Pressent da ich mich ja beim Geschirrgriff über den Hund beuge und das für die meisten Hunde unangenehm ist und deswegen posetiv belegt ist. Ihn dann aus der situation wo grad einfach diesem posetiven erlebnis mäusebuddeln raus holle da er selbst nicht mehr sich mental auf ein gutes nein bzw nicht mehr ansprechbar ist ich ihn stückweise wieder klar mache. Versteht ihr was ich meine.



    Ich bau "Stop" gerne am Mauseloch auf bei Hunden, die Mäusebuddeln total geil finden und Leckerchen draussen schrecklich überflüssig finden.


    Da varriere ich den Ablauf dann so:


    Hund buddelt, "Stop" (Atmen), ins Geschirr fassen, sanft ziehen, sodass weiterbuddeln leicht unbequem ist, Umsehen, oder hinsetzen/Hinlegen anclicken, "geh buddeln" schicken als Belohnung.


    Der GG ist schön flexibel und kann auf sowas angepasst werden, wir sind beim Bestärken NICHT auf Futter beschränkt.

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    JA BITTE!!!! Das möchte ich ernsthaft sehen! Hast du dazu eine Kontaktadresse oder Ähnliches für mich? Gerne auch via PN!!!


    Ja, das wär dann ich... allerdings kreischt er nicht mehr...

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    Ha - und genau das meine ich mit dem, was ich oben geschrieben habe - das Ding kannst nicht positiv aufbauen, weil der Hund immer versuchen wird, dem "gegrabbel" zu entgehen. Und ein solches Meideverhalten entspricht nicht meiner Vorstellung von positivem Aufbau. Ich kann ihm nur beibringen, daß ich nix Böses von ihm will, aber richtig angenehm wird der Griff deswegen sicherlich nicht.


    Für mich ist das nichts anderes als das gegebene Kommando (stop/Sitz o.ä.) mit Körpersprache durchzusetzen, das ganze auf wissenschaftlich verkleidet.


    Nimm es doch "Wissenschaftlich" auseinander:


    es kommt ein Signal (der Hund kennt das Verhalten noch nicht) er wird festgehalten und ein bißchen gezogen. Dann kommt ein Click mit Belohnung, dann wird losgelassen.
    Das ist eine Verhaltenskette und damit auch eine "Konsequenzen"-Kette.


    Signal, ziehen/festhalten = postive Bestrafung (jaja!), clicken/Belohnen = Positive Bestärkung, loslassen = negative Bestärkung.


    Wenn der Hund das Signal gelernt hat, und die Konsequenz umgeht, sich also setzt ist die Kette dann Plötzlich wie folgt:
    Signal, Verhalten, positive Bestärkung. Fertich.


    und JA, das ist ein Signal "körperlich durchgesetzt" - weil es halt Situationen gibt, in denen man den Hund festhalten MUSS.
    Ich konnte den Gandhi ja nicht hinter Autos herjagen lassen und an der Leine hab ich den einfach nicht genügend unter Kontrolle gehabt, der hätte mich komplett abgeschleppt. Da habe ich doch lieber ein Signal das mit ein bisschen Strafe und doppelter Bestärkung aufgebaut ist, als mit nichts verknüpfte Positive Bestrafung (ins Geschirr packen ohne vorherigen Aufbau) und löcher im Arm und nen Hund, der mehrfache Beißvorfälle auf seinem Strafregister stehen hat!


    Und es gibt "Meideverhalten" und "Meideverhalten"


    Bei meinem ersten Pflegehund, Sammy Sausesetter brauchte ich nur den Arm andeutungsweise in seine Richtung bewegen und er ist gegangen.
    Ich habe DIESEN Aufbau gewählt um mich ans "anfassen können" ran zu schapen.
    Ankündigen, Arm zwei Zentimenter bewegen (oder so weit, wie der Hund "ertragen" kann, ohne ans ausweichen zu denken), click, Keks werfen.
    Neuer Anlauf.
    Ich glaub ich hab drei Sessions mit jeweils zwei bis drei Minuten gebraucht, bis ich ihn am Geschirr anfassen konnte und das war mit der "Ottonormalhundehalter-Körpersprache" also schööööööööön vorbeugen...
    Dann habe ich ein neue Signal genommen für "jetzt zieh ich da auch noch dran".


    Das "Ausweichen um sich nicht anfassen lassen zu müssen" ist "Meideverhalten".
    Das "hinsetzen" damit man gleich zur positiven Bestärkung kommt, ist auch "Meideverhalten".


    Das eine muss bearbeitet werden. Das andere ist effizientes Hundegehirn...



    Im Grunde ist es eine "verwende ich Bestrafung im Training" Diskussion, gell?
    Ja, verwende ich. aber ich denke über die Anzahl und die Dosierung nach und darüber ob der Nutzen es rechtfertigt.



    Ich muß auch in der Lage sein, den Hund beim Tierarzt festhalten zu können. Rate, wie ich das aufbaue.

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    Kann mir jemand (möglichst alle) Situationen aufzählen, in denen er den Geschirrgriff anwendet, damit ich mir das besser vorstellen kann, ob das für mich etwas wäre oder nicht?


    Weil "nur" bei Themen wie Hetzen, ungewollten Hundebegegnungen oder als Alternative zu "Stop an der Straße" überzeugt mich das nicht.


    Warum nicht?
    Weil: wenn man diese Probleme hat (also Hetzen und/oder Leinenpöbeln) und man hat ein Signal, dass einem dabei hilft, warum baut man es nicht auf/verwendet es nicht.


    Oder habe ich Deine Frage falsch verstanden?


    Ansonsten: Es ist ein Verhaltensunterbrecher, der auch auf Distanz funktioniert, also kannst Du ihn in allen Situationen einsetzen, wo Du ein Verhalten auf Distanz unterbrechen möchtest.
    Vielleicht entdeckt Du, dass der Hund auf dem Weg zur Jauchegrube ist, und Caca Schanell auflegen möchte, dann könntest Du die "bewegung dahin" erstmal mit einem "Stop" unterbrechen - ihn dann entweder da warten lassen und einsammeln gehen oder zurückrufen. Bei manchen Hunden reicht da auch ein Rückruf - Aber genaugenommen ist der Rückruf ja eine Verhaltenskette und besteht aus vielen einzelnen Verhalten (anhalten, umorientieren, in die richtige Richtung loslaufen, weiterlaufen, beim Rufer ankommen...) und bei sehr starken Ablenkungen ist es leichter, wenn man jedes einzelene Kettenglied einzeln signalisieren kann, weil der Hund da nicht so viel auf einmal beachten muß (und unterwegs nicht vergisst, was er machen sollte)




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    Denn beim Hetzen kann ich mir zumindest bei meiner vorstellen, dass ich noch eine hochwertigere Belohnung finden könnte und mit Übung auch zur Entspannung des Hundes komme.


    Bei ungewollten Hundebegegnungen habe ich lieber nur die Leine in der Hand und damit für mich mehr Bewegungsspielraum um den anderen Hund abzuwehren; außerdem überzeugt mich das Video im ersten Link nicht. Da fahre ich mMn mit "mich vor meine stellen und blocken" besser, weil ich dabei den anderen Hund abwehren kann.


    Bestimmt kommen noch weitere Videos zum Thema, der Faden ist ja grad ganz frisch. Bei Hundebegegnungen klappt der GEschirrgriff ganz gut - wenn der andere Hund auch auf Distanz bleibt, es also nicht zu einem direkten Kontakt kommt. In einer Situation, wo der andere Hund zu uns ran kommt, verwende ich auch keinen GG. Da lasse ich nach Möglichkeit so viel Bewegungsspielraum, wie es geht.



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    "Stop an der Straße" gibts nicht ohne Leine, weils kein Straße ohne Leine gibt. Wenn mein Hund unangeleint auf ne Straße/uneinsehbare Ecke/kreuzenden Radweg/... zurennt, habe ich mein Stop, das ich an der Schleppleine konditioniert habe - variabel mit "Langsam" oder "Stop, Sitz!".


    Ja, sehr gut, bei mir gibt's auch keine Straßen ohne Leine (ausser vielleicht beim Crispel, wenn wir tatsächlich Sonntag morgens vor sechs oder so mal auf die Wiese müssen. Aber so früh steht der Herr vielleicht einmal im Jahr auf ;D


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    Also warum oder wann ist es für meinen Hund jetzt angenehmer, wenn ich ihn körperlich bedränge (auch wenn er das positiv verknüpft haben sollte mit Leckerlie und Entspannungssignal). Das klingt so umständlich und unpraktisch?



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    Wenn Du keinen Bedarf hast und alles, was Du an Signalen hast, die Du brauchst, ist der GEschirrgriff für Dich überflüssig - sowas gibt es.


    Für den Crispel brauch ich den auch nicht.
    Für den Gandhi komm ich ohne (noch) nicht aus, bzw ich finde ihn extrem praktisch. Ich habe auch das Gefühl, dass das Geschirrgriffsignal bei dem sowas wie ein "Vorderhirnwiedereinschaltkopf" ist. Der kann schon halb durchgebrutzelt sein und ansonsten nichts mehr mitkriegen - auf Stopp reagieren geht in den allermeisten Fällen noch.
    Neulich waren wir mit Freunden und deren Hunden unterwegs, und die waren etwas vorausgegangen. Herr Mahatma findet, dass sowas gar nicht geht, er muß an vorderster Front gehen! Also war er ziemlich ausser sich (wir waren ausserdem in einem völlig fremden ziemlich "wildverseuchten" Wald unterwegs und hatten schon Autobegegnungen IM WALD - und das geht noch nicht sooooooo gut ;D). Ich hab ihn im Wechsel gestoppt und "weiter" geschickt (ohne clicken, ohne Leckerchen, Belohnung war "weiter" dürfen" und nach 3-4 Wiederholugen davon war er wieder "denkfähig".

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    mal ne ganz blöde Frage zum Aufbau *sorry schon mal*
    wann clicke ich? Noch während ich das Geschirr auf Zug halte oder wenn ich schon losgelassen habe? Ich nehme an, ersteres?


    Ja, der Ablauf (Aufbau) noch mal:


    Ankündigen, Reingreifen, Clicken, Belohnen, loslassen. (wenn man was anderes als Belohnung nehmen muß, als Futter, muß man die Reihenfolge eben entsprechend anpassen, weil man zum belohnen vermutlich loslassen muß, ausser der Hund findet Kraulen das allergeilste auf der Welt!)


    Es ist tatsächlich daraus entstanden, dass Ute zunächst einfach nur ein Signal aufbauen wollte, dass dem Hund stagt, ich greife Dir gleich ins Geschirr/Halsband/Fell und schränke Deine Bewegungsfähigkeit ein.
    Sie arbeitet viel mit aggressiven Hunden und wenn man da einfach so reingreift, hat man das Tierchen dann am Arm hängen, möglicherweise, das möchte man ja ehr nicht. Und sie hatte Gruppen mit Ankündigung und ohne und hat dann ausgewertet, und schnell das "ohne Ankündigung" sein gelassen.


    Dann ist halt aufgefallen, dass Hunde angefangen haben, sich auf das Signal alleine hinzusetzen - und so wurde das dann für andere Zwecke weiterentwickelt.


    Ob ich das mit dem Frust und dem weg müssen verstanden habe, weiß ich nicht: Wenn ich dem Gandhi auf Entfernung "Stopp" sage (und also nicht ins Geschirr Greifen kann, weil er ja 10 meter oder was auch immer von mir weg ist, dann bleibt er stehen oder setzt sich und guckt dem Auto/Fahrrad/vorweglaufendem Mensch/Hund-Team/Vogel.... hinterher - er muß da nicht weg kommen. Oft kommt er dann zurück und das belohne ich auch aber wenn er lieber da stehen/sitzen und gucken will, dann darf er das - ausser er steht mitten auf der Straße und wird demnächst gleich ansonsten Plattgefahren....


    In der

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    Und was mache ich mit einem Hund, der keine Leckerlis nimmt? Und der unter seinem Reiz (zB Wild) in keinster Weise ansprechbar ist?


    Ich frage nur aus reinem Interesse heraus.... ich hab keinen echten wildscharfen Hund und einen Deutsch Drahthaar habe ich auch nicht. Mich interessiert es aber, wie man mit solchen sanften Methoden in Extremsituationen Einwirkung erzielen will.


    Edit: und ich meine hier Hunde, die nicht-jagdlich geführt werden.


    Dann sollte man für den individuellen Hund eine Bestärkerliste erstellen - und mit den Sachen/Tätigkeiten bestärken, für die der Hund arbeitet.


    Da der Aufbau zunächst in ablenkungsarmer Umgebung gemacht wird, kann man da eventuell auf (hochwertige) Leckerchen zurück greifen. Aber ich weiß auch von Kollegen mit Hunden mit Bauchspeichelproblemen, dass Futter sogar aversiv sein kann, weil der Hund nämlich verknüpft hat, dass ihm davon immer übel wird.
    Aber auch diese Hunde kann man irgenwie belohnen, man muss dann halt etwas kreativer werden und rausfinden womit.
    Es liegt also nicht daran, WAS man den Hund lehrt sondern, WOMIT man belohnt - das ist nicht abhängig voneinander.

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    Mal ne Frage: geht's hier um den Geschirrgriff als Trainingsinstrument oder um die generelle Haltung von CumCane zur Hundeerziehung? Oder kann man das eine ohne das andere nicht diskutieren geschweige denn anwenden?


    Ich frage nicht provokativ, nur interessiert! :smile:


    Hier geht es um den Geschirrgriff und dazu darfst Du jede Frage stellen, die Dir einfällt!



    Tolle Zusammenfassung.


    Lass sie polemisieren. Die haben da Spaß dran! Solange ihnen jemand zuhört, jedenfalls.