Zitat
Ha - und genau das meine ich mit dem, was ich oben geschrieben habe - das Ding kannst nicht positiv aufbauen, weil der Hund immer versuchen wird, dem "gegrabbel" zu entgehen. Und ein solches Meideverhalten entspricht nicht meiner Vorstellung von positivem Aufbau. Ich kann ihm nur beibringen, daß ich nix Böses von ihm will, aber richtig angenehm wird der Griff deswegen sicherlich nicht.
Für mich ist das nichts anderes als das gegebene Kommando (stop/Sitz o.ä.) mit Körpersprache durchzusetzen, das ganze auf wissenschaftlich verkleidet.
Nimm es doch "Wissenschaftlich" auseinander:
es kommt ein Signal (der Hund kennt das Verhalten noch nicht) er wird festgehalten und ein bißchen gezogen. Dann kommt ein Click mit Belohnung, dann wird losgelassen.
Das ist eine Verhaltenskette und damit auch eine "Konsequenzen"-Kette.
Signal, ziehen/festhalten = postive Bestrafung (jaja!), clicken/Belohnen = Positive Bestärkung, loslassen = negative Bestärkung.
Wenn der Hund das Signal gelernt hat, und die Konsequenz umgeht, sich also setzt ist die Kette dann Plötzlich wie folgt:
Signal, Verhalten, positive Bestärkung. Fertich.
und JA, das ist ein Signal "körperlich durchgesetzt" - weil es halt Situationen gibt, in denen man den Hund festhalten MUSS.
Ich konnte den Gandhi ja nicht hinter Autos herjagen lassen und an der Leine hab ich den einfach nicht genügend unter Kontrolle gehabt, der hätte mich komplett abgeschleppt. Da habe ich doch lieber ein Signal das mit ein bisschen Strafe und doppelter Bestärkung aufgebaut ist, als mit nichts verknüpfte Positive Bestrafung (ins Geschirr packen ohne vorherigen Aufbau) und löcher im Arm und nen Hund, der mehrfache Beißvorfälle auf seinem Strafregister stehen hat!
Und es gibt "Meideverhalten" und "Meideverhalten"
Bei meinem ersten Pflegehund, Sammy Sausesetter brauchte ich nur den Arm andeutungsweise in seine Richtung bewegen und er ist gegangen.
Ich habe DIESEN Aufbau gewählt um mich ans "anfassen können" ran zu schapen.
Ankündigen, Arm zwei Zentimenter bewegen (oder so weit, wie der Hund "ertragen" kann, ohne ans ausweichen zu denken), click, Keks werfen.
Neuer Anlauf.
Ich glaub ich hab drei Sessions mit jeweils zwei bis drei Minuten gebraucht, bis ich ihn am Geschirr anfassen konnte und das war mit der "Ottonormalhundehalter-Körpersprache" also schööööööööön vorbeugen...
Dann habe ich ein neue Signal genommen für "jetzt zieh ich da auch noch dran".
Das "Ausweichen um sich nicht anfassen lassen zu müssen" ist "Meideverhalten".
Das "hinsetzen" damit man gleich zur positiven Bestärkung kommt, ist auch "Meideverhalten".
Das eine muss bearbeitet werden. Das andere ist effizientes Hundegehirn...
Im Grunde ist es eine "verwende ich Bestrafung im Training" Diskussion, gell?
Ja, verwende ich. aber ich denke über die Anzahl und die Dosierung nach und darüber ob der Nutzen es rechtfertigt.
Ich muß auch in der Lage sein, den Hund beim Tierarzt festhalten zu können. Rate, wie ich das aufbaue.