Beiträge von mairi

    Was soll ich sagen - ich habe das Gefühl, dass die Terrierratte dem Junghundigen doch so langsam aber sicher entwächst.

    Gut, Jagdtrieb wird wohl immer eine Sache sein und er ist verfressen wie wie sonstwas und sich auch nicht zu schade, Kleinkindern das Essen aus der Hand zu mopsen :motzen: , aber das enorme Interesse an anderen Hunden lässt so langsam nach und mittlerweile ist er trotz seiner starken Außenfokussiertheit oft sehr gut ansprechbar. In meinen Alltag ist er ziemlich perfekt integriert.

    Momentan fällt mir das so extrem auf, weil ich gerade die kleine Bolonkette hier habe. Die ist einerseits so total toll, weil extrem aufmerksam und menschenbezogen und sehr einfach auch mit bloßer Aufmerksamkeit zu bestätigen. Andererseits fällt ihr das Alleinbleiben schwer und sie ist generell eher unsicher: Fremde Hunde werden angewufft und komische Geräusche und Menschen lautstark angebellt. Nur bedingt bürotauglich, aber das kriegen wir schon noch hin.

    Deswegen finde ich es umso schöner, wenn ich merke, wie ich mich auf Filou in vielen Belangen dann doch ganz gut verlassen kann und wie ruhig und souverän er oft schon ist. :cuinlove:

    Ich weiß nicht, ob der TE die Leinen-Grundsatzdiskussion was bringt?

    Klar ist es schön, wenn man seinem Hund Freilauf ermöglichen kann und wenn es irgendwo im Rahmen des Trainierbaren liegt, sollte das auch sicher das Ziel sein. Die Grundsteine können und sollten jetzt in der Welpen- und Junghundezeit gelegt werden. Kennt nicht fast jeder ein paar Beispiele von Hunden, die bis hin ins hohe Junghundealter laufen konnten wie sie wollten (weil: (junge) Hunde müssen ständig und viel rennen), dann ein paar Jagderfolge hatten ("Er kommt ja immer wieder!" - bis es dann irgendwann mal ein paar Stunden sind, die man auf den Hund wartet) und nun war's das mit Freilauf?

    Genauso gibt es aber Hunde, die trotz Training einfach nicht zuverlässig jederzeit oder überhaupt Freilauf haben können: Hunde mit Jagdambitionen, Probleme mit Menschen oder anderen Hunden, Panikhunde. Da muss man dann halt Möglichkeiten finden, wie Garten oder eingezäuntes Gelände, Schleppleine, etc.

    Ich finde, Freilauf ist eine sehr individuelle Geschichte.

    Bei den meisten Welpen ist der Folgetrieb durchaus so ausgeprägt, dass man sie in geeigneten Gebieten (also ohne große Ablenkung und Gefahren) frei laufen lassen kann. Dann dackeln sie hinterher und lernen, dass es beim Menschen Sicherheit, Spaß und Leckerlis gibt.

    Mit 16 Wochen ist Elmo ja schon ein älterer Welpe, bald ein Junghund. Und da würde ich, damit sich die Dinge wie Leute anspringen und alles vom Boden aufnehmen nicht weiter festigen können, durchaus mit einer Schleppleine zur Absicherung laufen, vor allem, wenn das auch dich selber entspannt.

    Mit welcher Länge man da klarkommt, muss man selber schauen - wenn man sie schleppen lassen und nur bei Bedarf doch Zugriff auf den Hund haben möchte, finde ich persönlich 10 Meter ganz praktisch.Ich mag da sehr gern genähte oder geflochtene flache Biothane-Schleppleinen, die so leicht wie möglich sind, dem Gewicht des Hundes angepasst.

    Und dann würde ich wie hier beschrieben vorgehen:

    Ich würde in diesem Fall Freilauf erst mal an der Schleppleine üben. Also kurze Gänge und kleine Spaziergänge an der Straße oder da, wo Hunde eh angeleint sind, normale Leine und da, wo du ihn unter anderen Bedingungen frei laufen lassen könntest, umschnallen auf Schleppleine (ans Geschirr).
    Wichtig ist, dass der Hund einen Unterschied kennen lernt, vor allem bezogen auf die spätere Leinenführigkeit.

    Schleppleine heißt dann erst mal, dass er mehr oder weniger machen kann, was er will. Schnüffeln, sich frei bewegen, laufen, pinkeln usw.
    Gleichzeitig kannst du kleinere Rückrufübungen mit einbauen im Rahmen dessen, was der Hund je nach Situation leisten kann. Kommt er nicht, wenn du rufst, kannst du ihn mit der Schleppleine zu dir angeln.

    Mit dem einen Unterschied, dass ich mir nicht den Hund jetzt nicht ranangeln würde - weil je nach Schwere das Hundes ja schwierig und später im Freilauf auch nicht machbar - sondern mich zum Hund vorarbeiten würde.

    In jedem Fall ist es gut, wenn man weiß, welches Verhalten man vom Hund will: Wenn Leute kommen, soll er dann sitzen, oder Fußgehen, oder ein Leckerlisuchspiel mit mir spielen? Wenn Essbares auf dem Boden liegt, soll er es anzeigen, soll es ein Kommando geben, auf das hin er sich abwendet, etc.

    Buchtipp zum Thema:

    Ich weiß schon, warum ich das DF ganz gern mag - hier findet man auch Leute für jeden anderen Kram...

    Ich warte auuuuuch, hätte mir die App fast schon über den australischen Store geladen, aber irgendwo hieß es dann, man könne vom Entwickler (?) dann gebannt werden. Ob das stimmt - keine Ahnung, aber ich warte auch lieber...

    Erstmal Glückwunsch zum Cairn Terrier - die sind hier im Forum noch unterrepräsentiert, finde ich. ;)

    Und wer selbst keine Ruhe findet, muss halt dazu gezwungen werden.

    Zur Ruhe "zwingen" klingt immer etwas fies, aber langfristig tut man so einem Tierchen schon eher einen Gefallen, wenn man es nicht den ganzen Tag die Bude auf den Kopf stellen lässt. Ausgeschlafen lernt und lebt es sich besser.

    Viele Hunde müssen das Ruhe halten wirklich erst lernen - ich habe hier auch so ein Cairn-Exemplar (dessen Spitzname die ersten Monate übrigens "Schnappratti" war), der, wenn er nicht Ruhezeiten verordnet bekommen hätte, auch von früh bis spät durch die Gegend getobt wäre.

    Geholfen hat die Box - da gab's einen Kong und/oder was zu Kauen rein und darüber ist er dann oft weggepennt. Am Besten funktioniert das, wenn man sich gleichzeitig daneben haut und auch Ruhe hält - bei mir ging das gut, weil Welpi ziemlich bald mit ins Büro gekommen ist und Mensch am Schreibtisch ja ziemlich unspektakulär ist.

    Heute habe ich drinnen einen ziemlich entspannten Hund. Die Boxen aus der Welpenzeit gibt es immer noch, sie stehen offen rum, da er sie als Höhlen und Rückzugsort liebt.

    Da ich glaube ich als erste die Box ins Spiel gebracht habe, ziehe ich mir den Schuh mal an. Auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum der Ton jetzt so unvermittelt ironisch-aufgebracht wird.

    Ich finde es witzig, dass ein energisches Nein oder mal böse gucken einem als unberechenbares Verhalten angekreidet wird, aber dann schlägt man stattdessen vor, den Hund einfach in nen winzigkleinen Käfig pardon ne "Box" zu sperren. Jaja, das ist wahre Tierliebe, hauptsache niemals die Stimme gegen das Tier erhoben.

    weil man damit dem eigentlichen Konflikt aus dem Weg geht und man nicht "böse" zum Hund sein muss. Wobei ich mich frage warum eigene Emotionen und deutliche Körpersprache "böse" sein sollen.
    Was ist denn ehrlicher als die erste Reaktion? solange sie nicht völlig überzogen ist.

    Zu obigen beiden Einwänden. Ja, ich finde es durchaus sinnvoll, in einer wie von der TE beschriebenen Situation bewusst nicht in Konflikt mit dem Hund zu gehen. Was bringt es, einen Junghund, der vermutlich einfach nur drüber und überfordert ist, durch laut und körperlich werden einfach noch weiter zu überfordern?

    Dann doch in der akuten Situation lieber Ruhe reinbringen. Und da habe ich z.B. mehrere Wege vorgeschlagen: Auf die Decke schicken, Hausleine, Box - es wird sicher auch noch andere Varianten geben, manche Hunde kriegt man ja z.B. auch gut durch Festhalten runtergefahren.

    Aber es ist mittlerweile müßig, über den Sinn und Unsinn der Box zu diskutieren, da sie recht häufig als Lösung angepriesen wird und wehe, wehe, man schreibt dagegen...

    Vermutlich hätte ich mir noch die Mühe machen sollen zu schreiben, dass nicht jede Methode für jeden Hund geeignet ist. Natürlich macht es keinen Sinn, den Hund auf die Decke zu schicken, wenn er das Kommando nicht kennt und man es in der Situation 2424 Mal wiederholen müsste. Natürlich macht es keinen Sinn, einen Hund, der z.B. auf Begrenzung panisch reagiert in eine Box zu "sperren". Etc., etc.

    Und ja, meiner Meinung nach jedenfalls, ist eine Auszeit in einer Box, die der Hund grundsätzlich positiv verknüpft hat, weitaus weniger "böse" als ein Tier durch laut werden oder körperliches Bedrängen einzuschüchtern.

    Das heißt nicht, dass ich meinen Hund nicht auch mal genervt anraunze. Passiert, ist menschlich, würde ich aber nie als Trainings- oder generell Umgangsmethode propagieren, schon dreimal nicht bei einem Auslands-Junghund, der erst seit kurzem überhaupt beim Besitzer ist.

    Ich hätte mein Viech heute zwischenzeitlich aussetzen können. Er ist nun echt kein Unschuldslamm, ich hatte ja neulich mal geschrieben, dass es Hunde gibt, an denen er nicht ohne rumzumotzen vorbeikommt, aber das ist normalerweise echt selten. Und heute? Muss er gleich dreimal rumpöbeln, die alte Ratte!

    Evtl. war es einfach alles nur ein bisschen viel heute und die letzten Tage, die Bolonkette ist hier und wir müssen uns zu dritt durchaus noch ein bisschen einspielen, teilweise ist er auch empfindlicher, wenn um seine Mädels geht.

    Aber heute war irgendwie der Wurm drin...

    So Scherze wie Krähensichtung: Die Kleine steht auf Vögel und will aufscheuchen, der Große kann sich eigentlich umorientieren - aber irgendwie hab ich alles nicht gebacken gekriegt und Elsjes Leine fallen lassen, die ist dann auch direkt ab auf die Krähe. |) Allerdings meint sie das dann auch nicht ernst und würde freiwillig wohl auch nie weit weg rennen - sie kam also extrem zügig wieder. Trotzdem irgendwie symptomatisch für den Tag...