Beispiel: wir laufen an der langen Schleppleine über eine Wiese, Hund darf schnüffeln wie er will. Es passiert sonst NICHTS.
Ich glaube, es ist für uns Menschen auch manchmal schwer zu erfassen, was denn genau für einen Hund stressig/aufregend sein könnte. Was er da z.B. alles spannendes auf der Wiese riecht - irgendwelche Viecher, die man vielleicht jagen könnte, eine läufige Hündin, den Hund von gegenüber, mit dem er schon mal Ärger hatte, etc. - das können wir ja gar nicht erfassen, aber deswegen ist es natürlich noch lange nicht "nichts".
Mag sein, dass er dann einfach drüber ist, aber wie zum Geier soll ich das verhindern? Es passiert auf einem 10 min Spaziergang genauso wie auf einer 60 min Runde.
Haben die anderen ja schon geschrieben: Nicht nur schauen, was es evtl. aktuell gerade für einen Auslöser gab, sondern auch wie der Tag oder die Tage zuvor aussahen. Mein Hund ist z.B. beim Alleinbleiben manchmal nicht vollständig entspannt, sondern wartet einen Teil der Zeit. Ich kann es nun nicht verhindern, dass er mal alleine sein muss, weiß aber gleichzeitig, dass ich dann hinterher erstmal nicht so Dinge wie z.B. eine größere Gassirunde anschließen sollte, weil er dann einfach durch ist. Auch wenn man ja gerne denkt, die schöne große Gassirunde wäre nun der nette Ausgleich nach dem Alleinebleiben.
Aber die eigene Ruhe, das Akzeptieren, dass der Hund sich halt mal nicht konform verhält, und dass sich das nicht von jetzt auf gleich mittels eines Tricks oder einer Massnahme abstellen lässt, ist ein ganz wichtiger Schritt.
Und eben vielleicht auch die Überlegung, dass der Hund in dem Moment vielleicht nicht mehr anders kann, weil Konzentration, Frustrationstoleranz, etc. aufgebraucht sind. Ich finde da die "Löffeltheorie" tatsächlich eine schöne Verbildlichung. Kommt eigentlich aus dem Bereich chronisch/psychisch kranker bzw. nicht-neurotypischer Menschen, lässt sich aber auch auf Hunde überragen: https://www.facebook.com/notes/lupus-er…485732834825776
am Liebsten an den nächsten Baum binden
Finde ich als Managementmaßnahme ehrlich gesagt gar nicht so verkehrt, bevor er sich los- oder dich umreißt.
Und vielleicht kannst du an dem Punkt ansetzen: Irgendwann muss er sich ja immer wieder beruhigt haben, oder? Wie ist denn das bislang passiert?