Beiträge von Laursen

    hej,


    ich verstehe Dich immer wie weniger.
    Du musst Dich zwischen zwei Grundlegend verschiedenen Ansichten entscheiden.
    Die einte geht darauf hinaus, dass Du sie ernst nimmst und von ihr auch verlangst, dass sie zeigt was sie will.
    Du kannst sie doch nicht die ganze Zeit mit Deiner Aufmerksamkeit bedrängen, dann bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich zurück zu ziehen.
    Dein Verhalten erinnert mich an den Ausspruch, "wie der Teufel hinter einer armen Seele her sein".
    Dies würde in Eurem Alltag bedeuten, dass Du einfach nur für sie da bist und nichts verlangst, was nicht unbedingt nötig ist.
    Es ist dann ihre Entscheidung, Dir anzuzeigen dass sie etwas will, so wie beim Sofa sitzen und ähnliches.
    Bitten solltest Du sie dann auch nicht, dies kann bedrängend wirken.
    Ich weiss, dass mit dieser Methode wilde Tiere zahm gemacht wurden.
    Weshalb sollte ich mich irgendeinem Lebewesen aufzwingen, dass es scheinbar gut ohne mich hat?


    Die andere Methode kennen wir Menschen nur all zu gut aus unserem Alltag.
    Lohn für Arbeit.
    Das möchte ich nicht zu sehr vertiefen, weil das andere schon viel besser getan habe.
    Stichwort, Natural Dogmanship von Jan Nijboer, arbeiten mit dem (Pre)Dummy.
    Auch dieses Konzept ist nicht bösartig sondern für ein soziales Wesen durchaus normal und verständlich.


    Es liegt an Dir, für was Du Dich entscheidest, nur bedrängen geht überhaupt nicht.
    Irgendwo ist es eine ähnliche Situation, wie ich mich mit Dir befinde.
    Ich habe vor, Dir zu antworten, wenn Du fragst aber ich werde Dir nicht nachlaufen, auch wenn das in einem Forum nur bedingt möglich ist.
    Dies ist Deine Freiheit und die hast Du, weil ich Dich als Persönlichkeit respektiere.
    Sobald ich Dich bedrängen würde, würde ich Dich zwingen, dass Du Dich zurück ziehst oder dazu, dass Du Dich gegen mich wehrst.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    Alex Cane


    Uff, da bringst Du mich ganz schön zum Schreiben.
    Zuerst einmal, ich werde mehrere Punkte ansprechen, von denen ich aber nicht einmal sicher weiss, ob Du sie beachtest aber erstens einmal ist mir ein Frage-Antwort-Spiel zu doof, da es ja ein Forum ist und kein Gespräch und zum Anderen hat es viele Mitleser, die vielleicht etwas mitnehmen können, was Du aber schon machst.
    Du hast ja die Freiheit, nur auf das zu reagieren, was wirklich auch Sinn macht in Deinen Augen.


    Ein Satz von Dir liegt mir schwer im Magen, nicht weil Du ihn geschrieben hast, sondern weil es wieder einmal bedeutet, dass nicht gesagt wurde, dass Leckerli vor allem beim Einlernen sinnvoll sind und sonst sogar Problematisch werden können.
    Ein Hund kann einfach nicht sagen, "iss das Leckerli selber und ich laufe jetzt der läufigen Hündin nach oder jage den Hasen und komme dann später"
    Das ist das Problem, dass ich meine.
    Natürlich bist Du die beste Belohnung überhaupt.
    Hunde sind Rudeltiere und das Rudel bedeutet sehr viel für sie.
    Wir Menschen haben sogar eher eine grössere Bedeutung wie die Artgenossen.
    Wir geben Futter, wir ermöglichen ihnen es, etwas zu erleben, wir begrenzen sie mit der Leine, Hunde können nicht einmal von alleine auf Toilette, wenn sie erst Stubenrein sind.
    Wenn wir Menschen uns dann noch sozial gegenüber unseren Hunden verhalten, haben wir natürlich eine grosse Bedeutung für unsere Hunde.


    Die Frage ist, wie kann man damit belohnen.
    Eigentlich ganz einfach, denn dies gilt grundsätzlich auch für Menschen.
    Wenn Du eine gute Bindung willst, musst Du den Gegenüber beachten und auf ihn eingehen.
    Mit beachten meine ich, mit ihm interagieren und ihn wahrnehmen.
    Auf ihn eingehen bedeutet, dass Du seine Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle (auch negative wie Angst und Schmerzen) Rücksicht nimmst und ihn auch als Belohnung oder schon nur als Zeichen der Zuneigung so viel positives gibst, wie es in der Situation machbar ist und Sinn ergibt.
    Die Leckerli sind nur eine Möglichkeit und viele male sind sie sogar nur eine schlechte Möglichkeit.
    Ein einfaches Beispiel dazu, wenn ein Fussballspieler ein Tor schiesst, rennt ein Trainer normalerweise nicht auf den Platz mit einem Stück Schokolade oder einem Schnäpschen.
    Fussballtrainer belohnen in solchen Situationen mit ihrer Freude oder sogar mit ihrem Stolz.


    Wie belohnt man nun einen Hund mit Freude?
    Man kann sich das Verhalten des Hundes einmal anschauen, dann wird einem vieles klar.
    Bevor mich jemand darauf Aufmerksam macht, ich unterstelle einem Hund nicht unbedingt komplizierte Gedankengänge, ist auch gar nicht nötig, wie wir es an uns selbst erleben können, wird vieles über Gefühle gemacht.
    Dein Hund freut sich normalerweise wirklich, wenn Du nach Hause kommst, achte einmal darauf, wie er dann seine Freude zeigt und pass es für Dich an.
    Dies wäre dann die ganz grosse Belohnung mit Freude.


    Es gibt nähmlich auch ein anderes Problem, dass man damit lösen muss, dass man auf den Hund eingeht und das erkläre ich am leichtesten, indem ich wieder auf unser menschliches Verhalten eingehe.
    Viele Frauen haben das Problem, dass ihre Männer vor allem bei alltäglichen Arbeiten versuchen diese zu vermeiden.
    Dabei ist es so einfach, Männer dazu zu bringen, Männer lieben Anerkennung (eigentlich alle Menschen).
    Jetzt kann man aber einen grossen Fehler machen, wenn man einen Mann bittet, den Müll herauszubringen.
    Dies ist keine Grosstat und wenn man zu viel mit Anerkennung belohnt, dann wird es für den Mann eine Grosstat, die er dann mal zu Weihnachten oder an Geburtstagen anbieten kann.
    Deshalb kann ein einfaches "Danke" sinnvoller sein wie ein "das hast du toll gemacht, vielen Dank, ich schätze das wirklich .."
    Das gleiche gilt auch für unsere Hunde, ein warmes "Fein" für ein Sitz sollte wirklich genug Bestätigung sein normalerweise, natürlich sieht das wieder anderst aus, wenn der Hund sich in einem Bach setzen soll ;)
    Hier die Balance zu finden, ist genau gleich schwer bei den Männern, wie bei den Hunden, es ist also grundsätzlich machbar, braucht aber etwas Einfühlungsvermögen.
    Nochmals für die Frauen die Mitlesen, achtet darauf die richtigen Worte zu verwenden, also Danke für den Mann und Fein für den Hund, sonst werdet ihr gleich durchschaut ;)


    Ein anderes Problem, dass aber mit der Beachtung zu tun hat, wir versuchen in Übungssituationen uns durchzusetzen, indem wir auf den Hund einreden.
    Dies bedeutet aber für einen Hund auch Beachtung, deshalb kriegen wir es genau auf diese Weise fertig, dass der Hund das Befolgen unserer Kommandos immer wie mehr hinauszögert.
    Deshalb mein nächster Tipp, gib Deinem Hund einmal ein Kommando, macht er es nicht, lässt Du ihn einfach stehen.
    Meistens kommt dann ein Hund einem gleich hinterher, wenn er dies macht, gibt man das Kommando nochmals und gibt ihm damit auch die Chance, belohnt zu werden.
    Klappt es wieder nicht, dann gibt es die riesengrosse Strafe, man gibt ihm keine Kommandos mehr und nimmt ihm so die Möglichkeit, sich eine Belohnung zu erarbeiten.
    Nicht ausschimpfen, nicht ignorieren, es ist wirklich am Erfolgreichsten, wenn man gedanklich einfach mit den Schultern zuckt und normal weitermacht.
    Hunde sind wirklich schlau genug, um zu begreifen, dass sie sich gerade eine Gelegenheit entgehen haben lassen, zu gefallen und belohnt zu werden und wenn wir dann wieder daran denken, wie abhängig Hunde von uns sind, dann sollte uns klar sein, dass dies auf Dauer keinem Hund gefallen kann.


    Zu den Leckerli, grundsätzlich finde ich es wichtig, dass man mit den Leckerli etwas anderst umgeht, wenn man nicht mit dem Clicker arbeitet.
    Ein Leckerli sollte der handgreifliche Beweis für unsere Freude oder das Gefallen sein.
    Deshalb sollte man unbedingt sich zuerst Freuen oder gefallen zeigen und dann erst das Leckerli geben.
    Als ausgesprochener Gedanke, "Du hast mir so eine Freude gemacht, dass ich Dir eine Freude machen will".
    Ich finde es sogar abwertend gegenüber einem Hund, wenn man das anderst macht.
    Ein Sitz ist ein Leckerli wert?


    Beim Clickern dient der Clicker übrigens als Markierung für die Belohnung, deshalb macht es keinen Sinn sich zuerst zu freuen und dann zu clickern.
    Hier kann man aber wieder mit Einfühlungsvermögen arbeiten, man kann das Leckerli aufwerten, indem man sich zuerst freut aber es macht keinen Sinn, Frustration aufzubauen indem man sich freut währendem der Hund auf sein Leckerli wartet.
    So wird der Clicker nicht nur ein Hörzeichen für ein Leckerli sondern auch ein Hörzeichen für unsere Freude.


    Mit Einfühlungsvermögen macht es auch Sinn, alle möglichen Belohnungsvarianten auszuprobieren und anzuwenden.
    Manchmal ist es einfach das Tollste für den Hund, wenn er mit dem HH ausgelassen spielen darf, weil er gut gearbeitet hat.
    Manchmal sind sanfte Lobe angemessener.
    Viele Male macht es Sinn, mit Stolz zu belohnen, dem Hund zu spüren geben, dass man ihn ernst nimmt, als erwachsenes, selbständiges Wesen, dass ein vollwertiges Mitglied der Gruppe ist.
    Ein Hinweis, wenn man das machen will, sollte man nicht anfassen, stellt Euch einmal einen Fussballtrainer vor, der seinem Spieler sanft über das Haar streicht, dann kann man vielleicht verstehen weshalb.


    Dies alles heisst übrigens auch Chef sein.
    Die Fähigkeit zu führen und die Untergebenen das gerne tun lassen, was sie eh machen müssen.
    Das bedeutet schlussendlich das Wort Motivation in solchen zusammenhängen.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    das mit dem Quitschspielzeug kannst Du halten wie Du willst.
    Ich kann Dir auch eine Addy geben, bei der Du Ultraschallquitschis kaufen kannst.
    Leider ist es so, dass das meiste Spielzeug nicht wirklich gut für Hunde ist, es geht zu schnell kaputt wegen den Zähnen oder Dreck, es ist uninteressant, weil Hunde so sozial sind, dass sie nur mit wenig Sachen alleine spielen etc.
    Gerade der Punkt, dass vieles Spielzeug für einen Hund uninteressant sind, kann man gut begegnen, indem man das Spielzeug nicht herumliegen lässt, sondern gezielt mit dem Hund spielt.
    Ausserdem hat man dann auch eine ganz gute Belohnungsmöglichkeit, wenn das Ziel ist, dass der Hund eifrig ist, dies ist möchte man zum Beispiel beim Abruf und beim Agility.
    Wenn Du mich nett fragst, könnte ich mich vielleicht dazu überwinden, einen langen Beitrag über das Zergeln oder Reissspiel zu schreiben ;)
    Richtig gemacht, kann man damit viel erreichen.


    Was den Besuch angeht, es ist wirklich wichtig, wie er sich verhält.
    Wenn Lara in Ruhe gelassen wird und sie alles selber entscheiden darf, solange sie sich benimmt, bringt Ihr ihr eher bei, dass dies zu ihrem Alltag gehören wird, als dass Ihr sie verstört.
    Dabei würde ich aber dem Hund immer die Möglichkeit geben, sich zurück zu ziehen und die Türen offen zu lassen, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlt.
    Schliesslich bedeutet alles auch ein gewisser Stress.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    befolge immer den Grundsatz, spielen darf, wer spielen kann.
    Wenn Du jedes Spiel oder Verhalten unterbrichst und Deinen Hund dann aus der Situation führst, hast Du eine grosse Chance, dass er damit aufhört.
    Das funktioniert tatsächlich fast immer, egal um was es sich handelt.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    enomis ja, sonst kann Dir das gleiche wir mir passieren.
    Wenn Du das nicht tust, kann es passieren, dass die anderen HH auf Dich losgehen, weil sich andere Hunde um Euer Spielzeug so gestritten haben, dass sie zum Arzt müssen.
    Es ist immer einfacher, anderen die Schuld zu geben, erst recht wenn man emotionell aufgewühlt ist, weil der eigene Hund verletzt ist.
    Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass die anderen HH in so einer Situation auf Dich losgehen würden.

    hej,


    bei dem was ich erlebt habe, ging es ja gerade darum, dass meiner gelernt hat, dass er keine Ressourcen verteidigen muss.
    Trotzdem haben zwei Hunde sich verletzt.
    Mit fremden Hunden spiele ich höchstens, wenn sonst keine Hunde anwesend sind oder mitspielen können, Spielzeug bedeutet da sogar noch eine zusätzliche Problemquelle.
    Deshalb muss ich einem fremden Hund schon zutrauen, dass er so spielen kann, dass es keine Probleme gibt, wenn ich ihm Spielzeug gebe.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    ich verstehe nicht ganz, was Du mit diesen Übungen erreichen willst.
    Wenn man möchte, dass ein Hund alle Kommandos schnell und präzise macht, dann muss man mit seiner Motivation arbeiten.
    Jeglicher Druck bewirkt genau diese Art von langsamen Bewegungen.
    Kurz bevor das Clickertraining wirklich angewendet wurde, war Ballmotivation der grosse Renner bei der Ausbildung von Hunden.
    Es ist schon fast erschreckend, was für Resultate dies brachte.
    Hunde, die gut ausgebildet worden sind mit dieser Methode, legten sich nicht ins Platz sondern warfen sich direkt auf den Boden, ohne Rücksicht auf Verluste.
    Heute sind wir etwas weiter gekommen und das was man jetzt als schönes Platz bezeichnet bei Wettbewerben, ist eine flüssige, zielgerichtete Bewegung ohne dieses manische Verhalten.


    Du hast auch eine veraltete Ansicht von der Hierarchie in einem Rudel.
    Im Gegensatz zu dem was man früher glaubte, hat man herausgefunden, dass sowohl Wölfe wie auch Hunde sehr situativ reagieren.
    Das bedeutet, dass man nie endgültig oder immer der Chef ist, sondern dass sich Hunde immer der aktuellen Situation anpassen.
    Im Nachhinein erklärt das aber sehr gut, weshalb wir Blindenführerhunde und echte Schutzhunde haben konnten, ohne deswegen ernsthafte Probleme mit der Hierarchie zu bekommen.
    Falls Dich die neueren Erkenntnisse interessieren, kann ich Dir ein Buch empfehlen:
    Wölfisch für Hundehalter: Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern von Günther Bloch und Elli H. Radinger


    Wenn Du darauf achtest, dass Dein Hund gerne mit Dir zusammenarbeitet, eben weil Du auf ihn eingehst und ihn so belohnst, dass er es toll findet, dann bekommst Du einen Hund, der auch dann relativ flüssig und zielgerichtet Arbeitet, wenn das ganze nicht gerade so toll ist aus seiner Sicht.
    Ganz einfach deshalb, weil er sich diesen Bewegungsablauf angewöhnt hat und die Kommandos grundsätzlich gerne ausführt.


    Anschliessend werde ich Dir einen Text über die Minutenübung hineinposten, den ich schon früher geschrieben habe.
    Wichtig in Deinem Fall erscheint mir, dass Du dies nicht viel an einem Tag machen solltest, dafür aber fast täglich anbieten.


    Liebe Grüsse aus dem Norden


    Das Minutentraining


    Bei vielen Hundehalten mit ihren Hunden kann man beobachten, dass zwischen den Beiden fast gar kein Kontakt mehr besteht, beim Gassiegehen.
    Dies liegt in erster Linie am HH, denn er verhält sich für den Hund langweilig.
    Dagegen kann man gezielt mit dem Minutentraining vorgehen


    Bei einem Spaziergang plant man im Voraus, was man eine Minute lang konzentriert mit den Hunden üben will.
    Dabei sollte es sich nicht um Neueinlernen halten, sondern um bekannte Übungen, die man festigen will und eventuell auch mehr Freude in sie bringen will.
    Deshalb bieten sich "Stitz", "Platz", "Bleib", "Fuss" "Schau" sehr an aber auch Tricks, die man gut machen kann, wie "Pfötchen geben", "Rolle" etc.


    Das Programm sollte vorher überlegt werden und bewusst auch variiert werden, also nicht immer Platz nach dem Sitz, sonst läuft man Gefahr, dass die Hunde die Reihenfolge der Übungen auch gleich lernen.


    Gearbeitet wird nur nach den Prinzipien der positiven Bestärkung, was bedeutet, die Hunde werden belohnt, wenn sie die Aufgaben richtig lösen, wenn sie die Aufgaben nicht richtig Lösen werden sie einfach nicht belohnt, keine sonstige Strafe ist notwendig oder überhaupt sinnvoll.


    Nach dieser Minute wird ausgiebig belohnt, am Meisten mit Freude oder Stolz (siehe die dritte Art zu Belohnen) aber auch zusätzlich mit Spiel und/oder Leckerli.
    Das Training wird bewusst so kurz gehalten, damit die Belohnung dafür schnell genug erfolgt und auch weil es für uns Menschen schwierig ist, solche Übungen über einen längeren Zeitraum vollständig nach den Prinzipien der positiven Bestärkung druchzuführen.
    Ausserdem darf es nicht passieren, dass man mit den Übungen für den Hund langweilig wird.


    Diese Minutenübungen haben verschiedene positive Effekte.
    -Sie fördern die Bindung zwischen HH und Hund sehr stark.
    -Die Hunde befolgen Grundkommandos williger und freudiger, auch ausserhalb des Minutentrainings
    -Die geübten Sachen können eingesetzt werden, um einen Hund in einer Stresssituation die Möglichkeit zu geben, sich mit Aktion zu beruhigen
    -Sie können einem Hund helfen, einen Schreck zu überwinden, weil sie etwas bekanntes sind, das dadurch sicherheit vermittelt
    - und nicht zu letzt, wir sind für die Hunde nicht nur totes Gewicht am anderen Ende der Leine, während eines Spaziergangs


    Viel Vergnügen

    hej,


    ich wollte nie einen Hund, der aggressiv sein Spielzeug verteidigt und habe deshalb gezielt an dem Problem gearbeitet.
    Ich habe immer noch einen ganzen Rucksack voller Spielsachen mit, wenn ich etwas mitnehme.
    Tatsächlich ist es mir wirklich gut gelungen, meinem beizubringen, dass er sofort etwas bekommt, wenn ihm ein anderer etwas wegnimmt.


    Dann geschah es aber, dass ich plötzlich ganz viel lernen musste.
    Auf einer gemähten Wiese habe ich mit meinem Frisbee gespielt.
    Plötzlich höre ich hinter mir Stimmen rufen.
    Dann kommen zwei Schäfer angerannt, der Eine bedroht gleich meinen Hund.
    Der hatte damit keine Probleme und lies den Frisbee gleich fallen.
    Kein Problem dachte ich noch, ich habe ja noch zwei davon im Rucksack.
    Dann war der andere Schäfer beim Ersten, die Beiden sind fürchterlich aufeinander losgegangen.
    Bevor ich wusste wie mir geschieht, waren die beiden HH auch zur Stelle und prügelten mit den Leinen auf die Hunde ein.
    Als sie sie dann endlich getrennt hatten, mussten beide Hunde zum Tierarzt mit grossen Schrammen.


    Es war reines Glück, dass ich vollständig unschuldig an dieser Situation war.
    Die beiden HH waren mit ihren beiden Hunden im Wald hinter mir unterwegs, die Hunde unangeleint trotz Leinenpflicht.
    Dann konnten sie beide ihre Hunde nicht abrufen, auch nicht mein Fehler.
    Dass dann meiner bereit war, den Frisbee dem ersten zu überlassen, ist zwar schon meinem Training zuzuschreiben aber wenn ich heute daran denke, was ich riskiert habe, als ich es ihm beibrachte ...


    Kann man mich verstehen, wenn ich schreibe, dass ich dieses Verhalten mit meinem seit diesem Erlebnis nie mehr versucht habe zu üben sondern Spielsachen so schnell wie möglich versorgt werden, wenn ich einen fremden Hund sehe?


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    ach ja, ich kenne inzwischen schon alle drei Sorten von aggressiven Goldis,


    Goldis, die Aggressiv geworden sind, wegen undefinierten gesundheitlichen Problemen.
    Die sind dann gleich so aggressiv, dass man sie weg sperren muss, weil sie für alle und alles gefährlich sind.


    Goldis, die eine Charakterschwäche haben, die sie potentiell aggressiv sein lässt.
    Solche Hunde kann ein erfahrener Hundemensch noch steuern aber mir sind zwei Fälle bekannt, da hassen die HH ihre Hunde fast, weil sie nie so einen problematischen Hund wollten.
    Das ist eines der grössten Dramen die ich kenne bei der Hundehaltung, wenn der Hund in seinem Charakter überhaupt nicht zu dem HH passt.
    Das bedeutet mindestens zwei unglückliche Wesen und ein Problem für die Umwelt.
    Zum Glück oder Leider gilt dies nicht nur für irgendeine Rasse.


    Und dann noch die Goldis, die so misshandelt wurden, dass sie beissen mussten.
    Hier in Dänemark sind Goldis unheimlich beliebt als Familienhunde und haben auch den dementsprechenden Ruf.
    Irgendwie geht es einfach nicht in die Köpfe der Leute, dass Haus, Auto, Kind und Hund bedeuten, dass man für alles viel arbeiten muss, damit man das finanzieren kann.
    Dann lässt man halt Kind und Hund alleine und wenn beide dann unterbeschäftigt und unbeaufsichtigt sind, dann hat spätestens der Hund ein ernsthaftes Problem, das Kind überlebt das ganze meistens, wenn auch nicht ohne Schaden.


    Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Schweizer Beissstatistik sehr detailliert und enthält auch beobachtungen.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    eigentlich spielt es gar keine Rolle, ob der andere Hund "böse" war oder nicht, für Deinen Hund war es auf jeden Fall zu viel.
    Wir lassen uns immer wieder von dem Wunsch leiten, dass unser Hund mit allen anderen Hunde auskommen soll.
    Wir Menschen können dies zwar auch nicht aber das schwächt den Wunsch leider nicht.
    Hunde sind Rudeltiere und haben Territorien, das bedeutet, dass sie eigentlich in einer festen Gruppe leben, in der sie alle Individuen kennen und ein persönliches Verhältnis zu jedem haben.
    Deshalb bedeutet jeder unbekannte Hund grundsätzlich einmal Stress für unsere Hunde und sie müssen herausfinden, wie sie sich gegenüber jedem einzelnen Hund Verhalten müssen und wollen.
    Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass man von einem Hund nicht verlangen sollte, mit allen auszukommen, sondern dass das höchste der Gefühle dies sein sollte, dass er fremde Hunde ignorieren kann, wenn er nicht zur Interaktion gezwungen wird.


    Du fragst aber, was Du gegen Euer Problem unternehmen könntest.
    Ich kopiere Dir Anschliessend einen Text hinein, den ich früher schon geschrieben habe.
    Diese Übung sollte bei Euch mehrere Sachen bewirken.
    Zuerst einmal lernt Dein Hund Dir vertrauen, dann lernst Du das Splitten etwas besser und zu guter Letzt sollte Dein Hund auch mehr vertrauen gegenüber fremden Hunden bekommen.


    Liebe Grüsse aus dem Norden


    Parallel laufen


    Grundsätzliches


    Das Parallellaufen ist eine Methode die aus der Desensibilisierung abgeleitet wurde.
    Es geht darum, einen unsicheren oder aggressiven Hund unter kontrollierten Bedingungen Sicherheit zu vermitteln und erwünschtes Verhalten zu fördern.
    Die Methode hilft nur in den geübten Situationen. Unangleint und ohne direkte Kontrolle, ist sie nur ein Schritt in die richtige Richtung und keinesfalls eine Lösung der Probleme.
    Die Methode trainiert nicht nur den Hund, sondern hat auch gute Effekte auf den Hundefüherer.
    Die Methode ist so sicher, wie wir auf die Sicherheit achten und auch der Hund nicht überfordert wird. Überforderung, egal wie sie geschieht ist absolut kontraproduktiv und muss vermieden werden!
    Bei der Sicherheit sind die Umgebung und die sichere Verbindung über die Leine (Halsband, Geschirr inklusive) unbedingt zu beachten.
    Es können immer und überall Umgebungsreize die Hunde irritieren bis gefährden.
    Die Leine muss seriös festgehalten werden, bei Bedarf zusätzlich gesichert (z.B. Beingurt). Leine und Halsband/Geschirr sollen sicher sein ohne den Hund zu behindern oder gar unangenehm zu sein!


    Die Technik eignet sich durchaus auch im ganz normalen Alltag und hilft den Hund auszulasten.
    Für die Hunde ist sie dabei zwischen beruhigend und entspannend einzustufen und für die Hundehalter von Training bis zu einem gemütlichen Spaziergang.



    Vorgehensweise


    Die Grundposition sieht folgendermassen aus:


    Hund, Hundeführer/ /Hundeführer, Hund


    Die Zeile oben ist als Skizze zu verstehen.


    Der Abstand, mit / / in der Skizze dargestellt, muss zwingend so gross sein, dass keiner der Hunde unerwünscht auf den anderen Hund oder Besitzer reagiert!
    Es spielt dabei für die Methode keine Rolle, ob dies ein kleiner Abstand ist oder mehrere Meter beträgt, solange sich die Hunde wahrnehmen können und sie nicht negativ reagieren!
    Muss der Abstand so gross sein, dass ein Hund den Anderen nicht mehr wahrnehmen kann, ist die Übung sinnlos und es müssen andere Lösungsansätze gefunden werden.


    Aus dieser Position laufen die Gespanne locker in eine Richtung.


    Beim Gehen ist es durchaus erwünscht mit dem eigenen Hund kontakt aufzunehmen (nur mit dem, den man führt!), ruhig zu reden, Leckerli zu geben.
    Das Gehen hilft dem Hund sich wieder zu beruhigen, durch das ruhige zureden und die Leckerli wird der Effekt unterstützt.
    Der gleiche Effekt tritt übrigens auch beim Hundefüherer ein.


    Nach einer gewissen Distanz können die beiden Gespanne, die Distanz zwischen sich verringern. Dabei ist zu beachten, dass die Hunde immer ansprechbar bleiben und entspannt sind.
    Kommt es zu einer unerwünschten Reaktion der Hunde, ist der Abstand sofort zu erhöhen bis die oder der Hund sich wieder ruhig verhält.
    Solche Distanz-Unterschreitungen sind aber so weit wie möglich zu vermeiden, da sie Kontraproduktiv sind.
    Obwohl man sie nicht immer vermeiden kann, da man immer versuchen so nahe am anderen Gespann zu sein, dass der Hund gerade noch kontaktfähig bleibt.
    Ist der Abstand zu gross, verringert sich der Lerneffekt bis schliesslich fast gar keiner mehr vorhanden ist.


    Da diese Methode Hund und Hundeführer trainiert und beiden Sicherheit gibt, sind schnelle Erfolge die Regel.
    Wie immer, keine Regel ohne Ausnahmen!
    Solange auf die Sicherheit geachtet wird und der Hund nicht zu sehr gestresst wird, sind meines Wissens keine negativen Folgen bisher bekannt.


    Mit dem Hinweis auf die Sicherheit kann die Übung noch erschwert werden, indem die Positionen der Gespanne verändert werden:


    Hundefüherer, Hund/ /Hundeführer, Hund


    steigerung


    Hundeführer, Hund/ /Hund, Hundeführer


    Beim Abstand unbedingt auf die Sicherheit achten!
    Nicht unter die Länge der beiden Hundeleinen gehen!


    Diese Übungen lassen sich auch durchführen, wenn ein Hundebesitzer mehrere Hunde führt. Es ist aber dringend auf alle Hunde zu achten! Kein unerwünschtes Verhalten ohne dass der Abstand sofort erhöht wird.


    Ein Gespann aus Hund und Hundefüher findet sich in der Regel unglaublich leicht. Wenn man Unbekannte darauf anspricht, auf die Sicherheit achtet, und keine negativen Reaktionen durch Distanzunterschreitung hervorruft, sind in unglaublich viele Hundehalter dazu bereit.
    Aus diesem Grund sollte man diese Übung auch nicht ohne Wissen des anderen Hundehalters versuchen zu machen.
    Es finden sich genug die dazu bereit sind und das Aufzwingen ist unethisch und kann zu Konflikten führen (diesmal zwischen Mensch-Mensch).


    Die häufigste Ursache, dass der gewünschte Erfolg nicht oder nur gering eintrifft ist mangelnde Auslastung des Hundes.


    Viel Erfolg!