Beiträge von Laursen

    hej,


    ich bin tatsächlich Agility-Trainer und habe deshalb natürlich eine klare Meinung dazu.


    Ich finde es wirklich wichtig, dass man bei jedem Hund verhindert, dass er so stark in einen Trieb verfällt, dass es gefährlich wird.
    Beim Agility geschieht dies, wenn ein Hund unkontrolliert und ungesteuert auf der Bahn rennt.
    Deshalb bin ich auch der Meinung, dass man unbedingt einem Hund auch ruhiges Verhalten und Selbstbeherrschung beibringen muss.
    Dies gilt im Besonderen für Border Collies beim Agility, wobei da sollte ein guter Trainer helfen.


    Wie schon geschrieben sollte man mit dem Agility warten, bis das Skelett eines Hundes voll ausgebildet ist, dies ist je nach Rasse zwischen einem Jahr und zwei Jahren normalerweise der Fall.
    Deshalb sollte ein Border Collie mindestens ein Jahr alt sein, bevor man mit dem Agility anfängt.
    Da ein Hund zuerst lernen muss Agility zu machen und da dies in der Regel ein halbes Jahr geht, bis er wirklich ganze Bahnen rennen kann, kann man dies Verantwortungsvoll machen.


    Eine andere Geschichte ist das Einlernen einzelner Hindernisse, dies kann man schon einem Welpen beibringen.
    Ganz interessant finde ich dabei den Tunnel und den Sack, damit der HH lehrt mit der Unsicherheit eines Welpen umzugehen.
    Auch andere Hindernisse wären gut, allerdings wäre es dann auch Sinnvoll, wenn ein Agility-erfahrener Trainer dabei helfen würde.
    Bei den Sprüngen und den Kontaktzonenhindernissen gilt unbedingt, ja nicht zu viel.
    Das höchste der Gefühle ist wirklich dies, wenn der Hund sie in einem Training gerade knapp kennenlernt.
    Deshalb sollte man die Wippe bei einem Welpen auch gleich auslassen, sie würde zu viel Training erfordern, bis der Hund sie selbständig nehmen kann.


    Einer der häufigsten Fehler den Agility-Trainer machen, sie versuchen HH in Leckerli-Automaten zu verwandeln.
    Agility selbst ist eine Belohnung, andere Belohnungen werden gezielt eingesetzt, für andere Effekte.
    Nur so ist es übrigens auch möglich, einen Hund dazu zu bringen sein Verhalten zu korrigieren, indem man aufhört zu laufen, weil der Hund sich unerwünscht verhält.
    Leckerli sind gut am Anfang zum Einlernen, weil Leckerli einen beruhigenden Effekt haben und so das Einlernen fördern, später kann man sie auch gezielt nach einer Bahn einsetzen um einen Hund zu beruhigen, schliesslich ist es sinnlos und sogar ungesund, wenn der Hund die ganze Zeit Stress hat.
    Zwischen den Läufen sollte er deshalb unbedingt etwas ruhiger sein und dafür sind Leckerli gut.
    Nur ein Hund der Freude am Agility hat, wird ein guter und schneller Agilityhund werden können, deshalb muss die Freude und die Begeisterung bei den Hunden eines der Ziele sein für einen Agilitytrainer.
    Wenn er dann noch Wert darauf legt, dass die Hunde nicht zu sehr in den Trieb kommen, dann ist er schon mal sicher nicht schlecht.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

    Der Hundeführer-Knigge beinhaltet Anstandsformen und Sicherheitshinweise, die man als Hundeführer gegenüber der Umwelt beachten sollte.
    Wie jeder Knigge kann er nicht vollständig sein und es ist schwer, bis fast unmöglich, ihn immer einhalten zu können.
    Der Wunsch dahinter wäre, dass man als Hundeführer möglichst rücksichtsvoll und anständig mit seinem Hund auftritt, so dass man die Umwelt so wenig wie möglich belästigt oder gar gefährdet. Für diese Ideale wurde der Knigge geschrieben.
    Dieser Knigge sollte in erster Linie eine Gedankensammlung und eine Hilfe für Hundeführer darstellen, es ist nicht Sinn und Zweck, ihn als Grundlage für Angriffe auf andere Hundeführer zu missbrauchen.



    -Grundsätzlich ist es zu vermeiden, dass Menschen Hundebisse erleiden, gegebenenfalls ist das Anlegen eines Maulkorbes absolut sinnvoll.
    Dies ist im Besonderen in beengten Verhältnissen, wie im Zug oder bei Menschenansammlungen, wie sie in Fussgängerzonen immer wieder geschehen, zu beachten.
    Eine Leine oder eine Tasche (bei kleinen Hunden), kann in solchen Situationen kein ausreichender Schutz für die Umwelt sein.
    Dies gilt für Hunde jeder Rasse, Herkunft oder Grösse. Hundebisse haben eine hohe Infektionsgefahr und sollten deshalb nie unterschätzt werden.


    -Besondere Rücksicht auf Kinder.
    Kinder benötigen, wie Hunde auch, Bewegungsfreiraum.
    Da es gefährlich sein kann, Hunde und Kinder ohne Kontrolle zusammen zu lassen, sind wir als Hundeführer zu besonderer Rücksicht verpflichtet.
    Auch dass Kinder Angst vor Hunden haben können, sollte man berücksichtigen.


    -Kinder und Hunde nicht unbeaufsichtigt zusammen lassen.
    Kinder können nicht die Verantwortung über Hunde übernehmen, erst recht nicht, sie alleine spazieren führen.
    Aggressionen unter Hunden, Verkehrsunfälle und anderes können für ein Kind traumatische Erlebnisse sein.
    Zwischen Hund und Kind kann es immer wieder zu Missverständnissen kommen, die zu Beissvorfällen führen können.
    Jede Person, die einen Hund an der Leine führen will, sollte geistig und körperlich in der Lage sein, die Verantwortung zu übernehmen.


    -Auf Hundephobiker sollte man speziell achten und Rücksicht nehmen.
    Die Angst vor Hunden kann absolut irrational sein und das Überwinden der Angst kann nicht von uns Hundeführern erzwungen werden.


    -Wenn man den Hund frei laufen lässt, hat man immer Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen.
    Spaziergänger, Jogger, Nordic-Walker und Fahrradfahrer haben auch ein Anrecht auf das Benützen von Wald und Grünflächen.
    Die Freiheit unseres Hundes darf deshalb nicht die Freiheit von anderen einschränken, gegebenenfalls ist der Hund abzurufen und anzuleinen.
    Der Ausruf "er tut nichts" oder ähnlich, ist keine Entschuldigung und wird auch normalerweise nicht als hilfreich empfunden.


    -Der Kot der Hunde einsammeln und ordentlich entsorgen.
    Auf privaten Grundstücken eigentlich fast immer, auf Öffentlichen auch, es sein denn, der Kot stört niemanden und er kann in Frieden zu Humus werden.
    Auf Feldern und Wiesen sollte er auch eingesammelt werden, wenn diese bewirtschaftet werden.
    Hundekot ist für Kühe nicht ungefährlich und hat in unserem Brot auch nichts zu suchen.


    -Nur wirklich abrufbare Hunde von der Leine lassen.
    Nicht abrufbare Hunde gefährden sich und die Umwelt im hohen Maße, man denke dabei nur an Verkehr, andere Hunde, Kinder etc.
    Hunde die noch nicht wirklich abrufbar sind, kann es in gesicherten Umgebungen beigebracht werden.
    Dabei ist die Sicherung dem Verhalten des Hundes anzupassen, z.B. Haag, Mauer, Gewässer, Hecke etc.


    -Wenn man einem angeleinten Hund begegnet, sollte man seinen Hund zu sich rufen und unter Kontrolle bringen, gegebenenfalls auch anleinen.
    Es gibt verschiedene Gründe, weshalb ein Hund angeleint sein kann, er kann krank sein, er kann unverträglich sein, er kann läufig sein. Aus diesen Gründen sollte man seinen Hund zu sich nehmen und frühestens nach einer Absprache mit dem anderen Hundeführer Kontakt zwischen den Hunden zulassen.


    -Nur wirklich verträgliche Hunde von der Leine lassen.
    Um die Gefährdung anderer Hunde zu minimieren kann man gegebenfalls den eigenen Hund auch mit einem Maulkorb sichern.


    -Blindenführerhunde und Behindertenhilfshunde bei der Arbeit sind überhaupt nicht zu belästigen, weder vom Hundeführer noch vom Hund.
    Hingegen haben die meisten Behinderten nichts gegen ein Gespräch mit anderen Hundeführern einzuwenden.
    Tatsächlich werden diese Hunde auch von Behinderten sehr geschätzt, weil sie ihnen vermehrt soziale Kontakte geben.
    Ausserdem sind Behinderte auch wie wir "normale" Hundeführer, stolz auf ihre Hunde und lieben sie, darum sind sie genau so gut ansprechbar wie "normale" Hundeführer.


    -Hundebegegnungen mit Hunden unter Kommando, beim Training oder bei der Arbeit, sollten vermieden werden.
    Die Ausbildung von Hunden ist aufwendig und ungewollte Ablenkung kann die Ausbildung sehr erschweren.
    Es ist auch eine Sache des Anstands, einen Hund nicht zu belästigen, wenn er nicht frei reagieren kann.


    -Fremde Hunde sind mit Respekt zu behandeln, nicht ungefragt Leckerli verteilen oder den Hund anfassen.
    Viele Hunde haben Futtermittelallergien, andere betteln jeden Fremden an. Es ist rücksichtsvoll auch an solche Hunde und ihre Besitzer zu denken.
    Nicht jeder Hund wird gerne von Fremden angefasst und auch nicht jeder Hundeführer hat es gerne, wenn sein Hund angefasst wird. Auch hier ist anständiges Verhalten gefragt.


    -Bei Begegnungen mit Pferden, den Hund unter Kontrolle bringen, gegebenenfalls auch anleinen.
    Pferde sind Fluchttiere, ein Hund kann ein Pferd zum Ausbrechen bringen und damit die Umwelt gefährden.


    -Das Jagdverhalten der Hunde ist zu kontrollieren und gegebenenfalls einzuschränken.
    Dies gilt unbedingt während des Frühlings und des Sommers, zu diesen Jahreszeiten vermehren sich die Wildtiere und es gibt deshalb viele Jungtiere und Gelege (Bodenbrüter).
    Aber auch zu den anderen Jahreszeiten kann ein wildernder oder jagender Hund eine ernsthafte Bedrohung für den Bestand von Wildtieren sein, deshalb ist Vorsicht Pflicht für jeden Naturfreund und Hundeführer.
    Auch Katzen und andere Haustiere sollten von unseren Hunden weder gejagt noch erlegt werden.


    -Auch wenn ein Hund an der Leine ist, hat ein Hundeführer seinen Hund so zu führen, dass er die Umwelt möglichst wenig belästigt.
    Die Leine entbindet nicht der Rücksichtnahme.


    -Es ist uns Menschen möglich, die gefährlichsten Tiere zu halten, dafür braucht es die geeigneten Sicherheitsmassnahmen.
    Unsere Hunde sind mindestens mit den Wölfen verwandt, ohne Waffen und Gerätschaften würde uns Menschen nur noch die Flucht retten können, wenn Wölfe ernsthaft angreifen würden.
    Es ist nie die Verantwortung des Hundes, die Mitmenschen oder die Umwelt nicht zu gefährden, dies ist immer Sache von den Menschen, die die Verantwortung haben.
    Der Hundeführerknigge


    Als Hundeführer muss man immer die geeigneten Massnahmen ergreifen, um die Umwelt nicht unnötig zu gefährden.
    Es gibt Hilfsmittel wie Leine, Maulkorb und Halti und bei Problemen ist man geradezu verpflichtet, sich fähige Hilfe zu suchen.


    -Toleranz für die Fehler anderer sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
    Als Menschen sind wir nicht unfehlbar und wenn tatsächlich etwas passiert, können Schuldzuweisungen jegliches sinnvolle Handeln erschweren.
    Nur mit einer gewissen Toleranz können wir Hunde überhaupt halten und deshalb gibt es auch eine unausgesprochene Verpflichtung gegenüber anderen Hunden, Hundeführern, Menschen und Tieren auch Toleranz zu haben.



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    hej,


    es wurde einmal ein Text ausgearbeitet, den ich gerne verbreitet sehen würde.
    Es ist allerdings immer noch möglich, den Text zu verbessern, sei es mit besseren Formulierungen oder gar mit neuen Punkten, deshalb wäre jede konstruktive Kritik sehr erwünscht.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

    hej,


    ich habe ja angeglickt und bin dabei etwas unglücklich.
    Extreme Situationen können extreme Handlungen benötigen.
    Deshalb ist es theoretisch möglich, dass ich einen Hund trete, auch mit Verletzungsabsicht.
    Es ist nur so, dass ich wirklich viel Erfahrung gemacht habe, was aggressives Verhalten angeht.
    Bis heute war es immer so, dass eher ich mich in Gefahr begebe, als einen Hund zu verletzten und das werde ich wohl auch nicht so schnell ändern.
    Bis jetzt habe ich mich schon zwei Mal auf einen Hund geworfen und ihn dann mit meinem Körper am Boden fixiert, weil der Hund einen andern Hund verletzt hat und ihn dann noch weiter attackiert hat.
    Empfehlen kann ich das wirklich nicht, die Gefahr verletzt zu werden ist dafür viel zu hoch, auch wenn ich bis heute noch nie von einem Tier ernsthaft verletzt wurde.

    hej,


    wenn Hunde etwas nachjagen, schüttet ihr Körper Endorphine aus, Endorphine werden auch Belohnungshormone genannt und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie.
    Wenn man einen Hund nur noch etwas jagend lässt, wird nach einer Zeit eine Fixation beim Hund entstehen, der Anfang einer Abhängikeit.
    Dies kann man sogar verschlimmern, indem man den Hund regelrecht damit überstimmuliert, wenn man damit mit ihm spielt.
    So entstehen Ball-Junkies.


    Für Dich bedeutet dies, ja nicht übertreiben und unbedingt alternativen zum Ball suchen und auch verwenden, dann gibt es kein Problem.



    Was nun das Belohnen angeht beim Einlernen.
    Benütze den Ball als Belohnung nicht als Reiz, sonst passiert es tatsächlich, dass er den Ball mit dem Verhalten gleichsetzt und Dich nicht versteht, wenn Du den Ball nicht hast.
    Sobald das gut klappt, was Du von ihm möchtest, dehnst Du zuerst etwas die Zeit aus, die er warten muss, bis er mit dem Ball belohnt wird (aber nicht zu sehr, es geht um Sekunden)
    Anschliessend fängst Du an, ihn auch anderst zu belohnen und sei es nur mit der Stimme.
    Dies Bewirkt, dass Dein Hund gerne machen wird, was Du willst, weil er nie weiss, was für eine Belohnung ihn erwartet.
    Hunde sind genau solche Spieler wie wir Menschen, dies ist für Jäger auch notwendig, denn schliesslich hat man nicht jedesmal bei der Jagd Erfolg und trotzdem darf der Einsatz nicht schwächer werden.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

    hej,


    ich meine wirklich, dass bei diesem Fall es wichtig wäre, wenn jemand das ansehen würde.
    Das Verhalten ist aussergewöhnlich genug und ja, es könnte sein, dass der Hund keine Angst hat, zum Beispiel könnte er bemerkt haben, dass er sehr stark beachtet wird und noch vieles andere.
    Aber es ist doch auch so, dass DerHorst nicht ausschliessen kann, dass der Hund aus Angst knurrt.
    Es ist für uns selbst doch sehr schwer, manchmal eigentlich unmöglich, unser eigenes Verhalten zu beobachten und deshalb könnte es wirklich eine Kleinigkeit sein, die dem Hund Angst macht.
    Angst ist nicht wirklich rationell.


    Mir fallen auch etwas seltsame Widersprüche auf, zum Beispiel dass der Hund körperlichen Kontakt sucht aber, so wie ich es verstanden habe, knurrt, wenn ihn DerHorst mit der Hand berühren will.
    Ich kann verstehen, dass man dies so erleben kann aber es wäre wirklich wichtig, genau zu sehen, was wann passiert und was der Hund ausdrückt, damit man dieses Paradoxon verstehen kann.


    Angst müsste man ganz anderst behandeln wie viele andere Möglichkeiten und es ist leider so, dass die falsche Behandlung hier das Problem ganz sicher verschlimmern wird.
    Deshalb rate ich zu einem Trainer.



    Was nun aber die andere Diskussion angeht, die Worte Dominanz und Rudelführer sind tatsächlich inzwischen veraltet, trotzdem sind nicht die Worte selbst das eigentliche Problem.
    Auch als diese Worte modern waren, gelang es vielen HH und Trainern Hunde gut zu erziehen und zu trainieren.
    Das Problem mit diesen Worten ist, meines Erachtens, hauptsächlich dies, dass diese Worte ähnlich gebraucht werden wie der Satz, "Du musst Deiner Frau zeigen, wer der Mann im Hause ist."
    Also versteckte Aufforderungen zur Gewalt.
    Wenn nun aber jemand sagt, "Du musst Deiner Frau zeigen, wer der Mann im Hause ist und den Müll rausbringen", dann sieht für mich die Sache wieder anderst aus.
    So ähnlich sehe ich es bei den Worten Dominanz und Rudelführer.
    Wenn sie die Diagnose und auch der Lösungsansatz sein sollen, dann lehne ich sie strickte ab.
    Was ist das denn auch für eine Hilfestellung, jemanden aufzufordern, es mit seinem Hund auszukämpfen.
    Wenn der Hund wirklich kämpfen würde, würden wir Gefahr laufen, zu verlieren oder den Hund ernsthaft zu verletzen, alles andere ist wirklich schwer.


    Ich werde jetzt trotzdem mal anführen, weshalb die Worte Dominanz und Rudelführer veraltet sind.
    Dominanz bezeichnet eigentlich eine feste Beziehung, dabei unterwirft sich der eine Part dem Dominanten.
    Das heisst, nicht der Dominante ist aktiv, er prügelt nicht, ja er muss nicht einmal Unterwerfung einfordern, entscheidend ist, was der Submissive macht.
    Deshalb wird das Wort ganz einfach immer wieder falsch verwendet.
    Ausserdem gibt es da eine seltsame Idee, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, Caniden leben nicht in absoluten Diktaturen.
    Weder ist es so, dass alle nur das machen, was der Dominante bestimmt oder zulässt, bis der Dominante herausgefordert wird und er verliert, noch ist es so, dass der Dominante andauernd dominant ist, egal wie man dies definiert.
    Sonst müsste es doch möglich sein, einen Hund einmal zu verprügeln, damit er eine Zeitlang immer das macht, was wir wollen und wir wissen doch alle, das genau dies nicht der Fall ist.


    Der Begriff Rudelführer setzt voraus, dass Hunde uns als Hunde sehen oder behandeln.
    Tun sie das wirklich?
    Begrüssen unsere Hunde uns gleich wie andere Hunde?
    Spielen sie mit uns gleich, wie mit anderen Hunden?
    Und ganz wichtig, sehen sie uns als Sexualpartner oder Konkurrenz?
    Eigentlich verhalten sich Hunde uns gegenüber nie so, als ob wir Hunde wären, was einen auch nicht erstaunen sollte.
    Schliesslich stammen unsere Hunde von den Wölfen ab und die waren Meister darin, die kleinsten Schwächen bei ihren Beutetieren zu sehen, sind also sehr gute Beobachter.
    Da wäre es doch seltsam von unseren Hunden zu verlangen, dass sie ein Hundeweibchen als ihre Mutter erkennen um uns dann mit Hunden zu verwechseln.
    Wenn man es überdenkt, sind Hunde so stark von uns abhängig, dass es eigentlich nie der Wunsch der Hunde sein kann, die Führung zu übernehmen.
    So etwas einfaches wie der Verkehr überfordert sie schliesslich vollstäntig, einmal abgesehen davon, dass man ihnen die Türen öffnen muss und sie zu wenig Beute erjagen können, um sich selbst zu ernähren.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

    hej,


    ich würde zu einem Trainer raten, der Tellington Touch gelernt hat.
    Tellington Touch ist eine ganze Trainingsmethode aber einer der wichtigsten Säulen dabei sind eine Art Massagen.
    Ein Trainer, der Hunde massieren gelernt hat, der lernt aber auch sehr gut die Zeichen zu deuten, weshalb sich ein Hund nicht anfassen lassen will.
    Deshalb fände ich so einen Trainer besonders geeignet.


    Wie immer hat das ganze eine Haken.
    Tellington Touch ist ein geschützter Begriff wie Natural Dogmanship zum Beispiel auch.
    Eine solche Ausbildung geht wirklich langen und ist dementsprechend auch teuer.
    Also wundere Dich nicht über deren reguläre Preise.
    Ich kenne Deine finanzielle Lage nicht aber sollte das Geld ein Problem sein, kannst Du Dich trotzdem an so jemanden wenden.
    Es gibt Trainer, die trotz der teuren Ausbildung selbst nicht teuer sind, es gibt solche, die geben Preisnachlässe, wenn es sich der Hundehalter sonst nicht leisten könnte und es gibt noch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel dass jemand mit Deinem Hund arbeiten darf, der noch in der Ausbildung ist, unter Aufsicht eines Ausbilders versteht sich usw.
    Das Geld sollte also nicht der Grund sein, weshalb Du eine andere Lösung suchen musst.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    zuerst einmal, ich bin ein absoluter Befürworter von Strafe und Konsequenz.


    Wenn der eigene Hund drei Mal nicht gemacht hat, was man ihm gesagt hat, geht man in den Wald, sucht sich dort eine gute saftige Gerte und ..


    schlägt sich damit auf die Hand und sagt dabei:"Was hast Du wieder falsch gemacht."


    Weshalb?
    Ein Hund lernt immer, auch dann wenn wir es nicht wollen.
    Wenn wir ihm ein Kommando geben oder etwas ähnliches, macht dies wirklich nur dann Sinn, wenn der Hund es auch macht, sonst wird das Kommando bedeutungslos.
    Dies ist das was er lernt, wenn wir Kommandos geben, die er nicht befolgt und dabei spielt es absolut keine Rolle, weshalb er es nicht tut.
    Ein Hund kann zum Beispiel nicht verstehen, was wir von ihm wollen, kann zu Abgelenkt sein, um uns verstehen zu können aber er kann auch nicht sagen "Bitte, darf ich nicht noch ein Bisschen?" oder "Ich will jetzt nicht, weil .." oder "das Leckerli darfst Du behalten, dafür mach ich dann was ich will, einverstanden?"


    Ich weiss nicht ob ich es lustig finden soll oder tragisch, dass immer wieder alles zu einer Sache der Hierarchie gemacht wird, ist das wirklich so, bei einem Wesen, dass nicht einmal alleine auf Toilette kann, es sei denn jemand lässt ihn raus oder dass davon abhängig ist, dass man ihm das Fressen serviert?
    Es gibt sie tatsächlich, die Probleme mit der Hierarchie aber die zeigen sich eigentlich nicht in erster Linie so, dass ein Hund ein Kommando nicht befolgt, das sieht dann anderst aus und hat meist damit zu tun, dass wir Menschen dem Hund die Verantwortung übertragen haben, ohne es zu bemerken oder zu begreifen.


    Die wichtigste Frage sollte immer zuerst die sein, kann der Hund mich überhaupt verstehen?
    Ein Hund versteht nicht, wenn er gar nicht das gelernt hat, was wir von ihm verlangen.
    Ein Hund kann aber auch nicht verstehen, wenn er seine Konzentration wo anderst hat.
    Dies ist ein Punkt, den wir immer gerne unterschätzen.
    Ein Hund der jagt, ist so auf die Jagd konzentriert, dass er fast nichts anderes mitbekommt auf jeden Fall ist er zu konzentriert um uns verstehen zu können.
    Ähnlich ist es, wenn er sich genügend über etwas aufregt, auch in diesen Momenten ist es ihm nicht möglich uns zu verstehen.
    Übrigens, uns Menschen geht es doch genau gleich wie den Hunden.
    Sind wir zu sehr abgelenkt, verstehen wir auch nicht mehr, was gesagt wird.


    Eine andere wichtige Frage wäre auch die, was für eine Motivation soll denn der Hund haben, dies zu tun, was wir wollen.


    Ganz bitter finde ich die Hundeführer, die von ihren Trainern zu Leckerli-Automaten gemacht wurden.
    Leckerlis sind gut beim Einlernen, sie wirken auch auf einen Hund beruhigend (wie Popcorn im Kino) und noch vieles andere aber als wichtigste oder gar einzigste Motivation taugen sie gar nichts.
    Schon nur deshalb, weil ein Hund wirklich etwas anderes den Leckerli vorziehen kann, ohne dass er dies böse meint.
    Bei der Motivation gibt es am Schluss eigentlich keinen anderen Weg, als mit Einfühlungsvermögen zu arbeiten.
    Die Belohnung muss zu dem passen, was wir vom Hund wollen und der Hund ist der, der bestimmt, was für ihn richtig ist.
    Stellt Euch einmal folgendes Bild vor, ein Fussballspieler schiesst ein Tor und der Trainer geht hin und belohnt ihn mit einem Mars :rollsmile:
    Oder er streichelt ihm sanft über das Haar :ugly:
    Das dies wohl nicht unbedingt die Belohnungen sind, die Fussballspieler in solchen Momenten normalerweise wollen, ich schätze, da können wir uns wohl sehr schnell einig werden (hoffe ich ;) ).
    Wie sieht es denn aber aus, wenn sich der Trainer sichtlich freut, oder er stolz auf den Fussballspieler ist?


    Strafe als Motivation?
    Strafe ist ein sehr dehnbarer Begriff, deshalb strafe auch ich irgendwann Hunde.
    Keine Belohnung, weil der Hund nicht das gemacht hat, was man wollte kann man schon als Strafe bezeichnen, wenn man will und ich belohne wirklich einen Hund nicht, wenn er nichts dafür tut.
    Schmerzen als Strafe lehne ich ab, für was tut man sich denn einen Familienhund zu?
    Um einen Prügelknaben zu haben?
    Dabei ist es so, dass fast alle erfolgreichen Ausbilder von Hunden nicht mehr mit Schmerzen arbeiten, ganz einfach weil es nicht nötig ist und man anderst bessere Resultate erzielt.
    Mir erscheint es aber immer wichtiger, dem Hund zuerst eine positive Motivation zu geben, etwas zu tun, wenn er es dann nicht tut, muss es ja nicht unbedingt angenehm sein für ihn aber die positive Motivation steht immer im Vordergrung für mich.


    Wenn ich einen Hund abrufe, dann rufe ich doch einen Hund zu mir, eigentlich appelliere ich an das Zusammengehörigkeitsgefühl, den Rudeltrieb oder wie man dies auch immer nennen will.
    Deshalb kann ich ihn doch auch mit so etwas belohnen.
    Wie beim Fussballspieler kann ich mich freuen oder stolz sein, ich kann aber auch mit ihm spielen und vieles andere, nur sozial sollte es sein.
    Kommt er nicht, dann muss ich ihn halt anleinen, dafür gibt es dann aber auch keine Belohnung oder ich kann ihn einfach zurücklassen und weggehen, schliesslich lässt man nur dann einen Hund ab der Leine, wenn man auch davon überzeugt ist, dass er mit einem zusammen sein will.
    Was man wie machen kann, hängt von der Situation und den Beteiligten ab aber wichtiger ist doch der erste Schritt, ich muss meinem Hund einen Grund geben, den der Hund sinnvoll findet, damit er kommt, wenn ich ihn rufe, dann klappt der Rückruf auch.


    Nach all diesen Worten, hoffe ich, dass man sich auch ausrechnen kann, wie ich es mit der Konsequenz bei der Hundeerziehung sehe.
    Die Konsequenz ist ganz wichtig, die Konsequenz sich selber gegenüber.
    Es sollen immer die gleichen Regeln gelten, immer die gleichen Kommandos für eine bestimmte Aktion benützt werden und man soll sich immer fragen, was man da vom Hund verlangt und was für eine Motivation wir ihm anbieten können, dass er dies auch tut.


    Liebe Grüsse aus Dänemark