Beiträge von Laursen

    ich würde mal frech behaupten, dass Du zu viel Theorie mitbekommen hast und zu wenig auf Dein eigenes Gefühl achtest.
    Hunde haben eigene Wünsche und Vorstellungen, das kennen wir von unseren Mitmenschen und wie bei unseren Mitmenschen gibt es keinen Knopf und keinen Trick, der einen Hund einfach so zum Folgen bringt.


    Schauen wir doch mal, wie Du es bei einem Menschen fertig kriegst, dass er das macht, was Du gerne möchtest.
    Die erste Möglichkeit ist die, dass Du es für ihn lohnend oder sinnvoll machst, das zu tun, was Du willst.
    Dabei gibt es nicht eine Belohnung, die immer funktioniert, was dafür aber funktioniert, ist das wenn Du auf die Person eingehst und rausfindest, was er in dieser Situation wirklich toll oder gut finden würde.
    Ein Fussballtrainer gibt einem Fussballer schliesslich nicht ein Steak oder ein Stück Schokolade, wenn der in einem wichtigen Kampf ein Tor schiesst.


    Eine andere Möglichkeit ist die, dass Du so unangenehm wirst, dass der Betroffene es vorzieht, das zu machen was Du willst.
    Überlege Dir mal, wie Du das bei Freunden machen würdest, wenn sie nicht kommen, wenn Du sie rufst.
    Wenn Du nicht zu ihnen gehst, wirst Du sie stehen lassen und weggehen.
    Wenn Du nun daran denkst, dass man einen Hund eigentlich nur dann von der Leine lassen kann, wenn man überzeugt davon ist, dass er bei uns bleiben will und nicht gleich auswandert, dann sollte Dir klar werden, dass es "nur" darum geht, dass er nicht kommt, wenn Du rufst.
    Da es sich hier aber um einen Hund handelt, solltest Du etwas Vorsichtig sein damit, einfach weg zu gehen.
    Der Lerneffekt ist wirklich klein, wenn der Hund überfahren wird oder sonstwie dabei umkommt, auf jeden Fall für den Hund.
    Überlege Dir also, wo Du das tun könntest.
    Du kennst Deinen Hund und weisst, wann es genügend sicher sein wird.
    Wenn Du weg gehst, musst Du nicht erwarten, dass der Hund sofort kommt, der kann sich nähmlich aus Erfahrung wirklich denken, "die kommt gleich wieder".
    Wenn Du den richtigen Ort ausgesucht hast, kannst Du Deinem Hund relativ leicht beibringen, dass dies nicht so ist, Du musst nur "härter" sein wie der Hund im Aushalten.


    Kommen wir mal zu einem Trieb, den wir Menschen haben und der uns immer wieder in Schwierigkeiten bringt.
    Wir werden nicht mit einer Sprache geboren, wir lernen sie durch wiederholen.
    Deshalb haben wir einen Trieb zu schwatzen und zu brüllen, wenn wir uns aufregen.
    Dieser Trieb führt gegenüber anderen Menschen immer wieder dazu, dass wir diskutieren und streiten.
    Bringen tut dies aber sehr selten etwas ausser schlechter Laune.
    Übrigens, Affen haben den gleichen Trieb, mit den gleichen Ergebnissen, dieser Gedanke kann helfen ;)


    Wenn Du einen Hund abrufst, gibst Du ihm eigentlich ein Signal, denn ein Hund spricht unsere Sprache nicht.
    Weil er nicht reden kann, kann er aber auch nicht sagen "lass mich bitte nur schnell das Mauseloch fertig untersuchen".
    Tatsächlich kann er Dir nur zeigen, was er möchte.
    Unser Trieb führt nun dazu, dass wir mit dem Hund diskutieren möchten, was natürlich sinnlos ist, weil der Hund nur weiter zeigen kann, deshalb gewinnt er jede Diskussion mit uns.
    Das Resultat ist, Du bist ernsthaft sauer.
    Das wollte Dein Hund nun aber auch nicht, deshalb versucht er wieder gut Wetter zu machen, sobald er so nahe ist, dass er Dich aushalten muss.
    Um Dir zu zeigen, dass er ja nichts dagegen hat, mit Dir zusammen zu sein, bleibt er dann demonstrativ bei Dir, schliesslich kann er immer noch nicht reden, sondern nur zeigen.
    Resultat, wir Menschen fühlen uns vollständig verarscht und der Hund hat ein Problem.
    Wenn eine gute Fee bei dieser Gelegenheit ihren Zauberstab schwingen würde, könnte Dein Hund ungefähr so etwas ähnliches sagen wie "he, was willst Du, ich kann doch nicht reden, deshalb muss ich es Dir zeigen, weshalb bist Du dann jetzt so sauer. Eigentlich erwarte ich von Dir, dass Du mir auch zeigst, was Du meinst, denn das wäre für mich normal."


    Du wirst immer wieder in die Situation kommen, dass Du nicht weggehen kannst, dann zeigst Du Deinem Hund fast genau so erfolgreich was Du von seiner Idee hältst, indem Du einfach zu ihm gehst und ihn Kommentarlos anleinst.
    Ausserdem gibt es noch etwas anderes, was Du tun kannst, Frauen sind Meister in dieser wortlosen Art der Kommunikation.
    Ich denke, Du kennst den Ausdruck und das Verhalten einer Frau genau so gut wie ich, die dann höchstens noch sagt, "du weisst genau, was Du getan hast".
    Das versteht jeder Hund genau so gut wie jeder Mann *ggg*


    Dieses Verhalten nennt man beim Hundetraining ignorieren.
    Damit meint man dann natürlich tatsächlich etwas, dass man tut und nicht das, dass Du das Verhalten des Hundes ignorierst.
    In Amerika hat man den Effekt genauer untersucht und ist dabei auf zwei interessante Ergebnisse gekommen.
    Von der Wirkung her ist das Ignorieren bei Hunden genau so effektvoll wie ein starker Stromstoss, mit dem Unterschied, dass ein ignorierter Hund noch lernen kann, wenn ein geschockter Hund schon lange in Panik ist und nur noch Angst hat.
    Die höchste Wirkung beim Ignorieren ist schon nach drei Sekunden erreicht, anschliessend kommen ein paar Sekunden bis Minuten, bei denen es nicht zu weiteren oder stärkeren Reaktionen kommt.
    Wenn wir nun einmal an die Frauen und Männer denken, könnte das erklären, weshalb dies so gründlich schief gehen kann, wenn das Frauen mit Männern machen und tatsächlich können wir die Resultate auch beim Hund vorhersagen, wenn wir zu lange ignorieren.
    Der Hund wird zuerst unsicher und will wieder gefallen, dies nach drei Sekunden schon, wenn man dann zu lange wartet, versucht er mit allen möglichen Tricks wieder die Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Hat er damit keinen Erfolg, wird er verstört und kann sogar aggressiv oder aufdringlich werden.
    Bringt ihm dies auch nichts, geht er in eine Kneipe und lässt sich volllaufen und gibt am nächsten Tag die Scheidung ein.
    :hust: eh, das tun natürlich Männer aber Hunde machen das so gut wie sie es halt können nach.


    Du musst nie erfreut sein, wenn ein Hund nicht das macht, was Du willst oder er es viel später erst macht, das macht keinen Sinn.
    Allerdings kann er nicht sprechen, deshalb kannst Du ihm auch nicht sagen, dass Du ihn jetzt bestrafst, weil er vorher etwas nicht gemacht hast.
    Weil Hundekommunikation immer in der Gegenwart stattfindet, kann er dies nur falsch verstehen.
    Konsequenzen können Hunde aber verstehen und das es Dir nicht gefällt, wenn Dein Hund nicht kommt, das versteht jeder Hund.
    Deshalb wundert es ihn dann nicht, wenn Du ihn ignorierst, nachdem Du zuerst an sein Rudeltrieb, sein soziales Verhalten oder an sein Zusammengehörigkeitsgefühl appelliert hast und er Dich ignoriert hat.
    Nenne es wie Du es willst aber genau dies drückt eigentlich der Rückruf aus, "komm zu mir und sei bei mir"


    Hunde verstehen dieses Ignorieren so gut, weil sie dies schon ganz früh erleben.
    Wie reagiert wohl eine Hündin, wenn ihre Welpen zu aufgedreht, brutal oder Rücksichtslos ihr gegenüber sind.
    Sie verprügelt die kleinen Welpen wohl kaum sondern sie steht ganz einfach auf und überlässt die Plagegeister sich selber.
    Wie reagieren die Geschwister, auch menschliche Geschwister, wenn einer immer wieder zu Rücksichtslos ist?
    "mit Dir spiele ich nicht" und lassen das rücksichtslose Geschwister stehen.
    Deshalb kennen Hunde das Ignorieren schon von ganz früh und deshalb wirkt es so gut.

    hej,


    mir sind gleich mehrere Gedanken durch den Kopf gegangen, als ich Deine Zeilen las.
    Der erste war, Selbsthilfegruppe.
    Wenn Du einen Gruppe findest, die sich mit Ängsten auseinandersetzt, bekommst Du die besten Informationen über wirkungsvolle Therapien etc. aber vor allem geht es in solchen Gruppen immer wieder darum, wie man mit den Problemen den Alltag trotzdem meistern kann.
    Dies ist nähmlich die Schwäche der Psychiater und Psychologen, sie sind sehr darauf konzentriert, einen wieder gesund zu kriegen und man fühlt sich sehr alleine gelassen, solange dies ihnen nicht gelingt.


    Ich hatte auch einmal eine schwere situative Depression (also nicht regelmässig, sondern von Anlässen hervorgerufen) und bei der Selbsthilfegruppe hat man mich darauf aufmerksam gemacht, dass es ein Zeichen der Gesundung sein kann, wenn man den Psychiater oder Psychologen als unfähig ansieht und die Sache selber in Griff nimmt.
    Schliesslich ist es ja das Ziel, dass Du wieder selbstständig handeln kannst, dies nur so zum Nachdenken ;)


    Nachdem Du Deine Situation abgeklärt hast und sicher bist, dass Dir dieser Tipp helfen kann, würde ich mir eine Hundeschule suchen und ohne Hund dorthin gehen.
    Viele Hundeschulen lassen ihre Hunde miteinander spielen und dabei kann es immer wieder zu Spannungen unter den Hunden kommen.
    Wenn Du den Trainer einweist, weshalb Du ohne Hund kommst, kann er Dir erklären, was er sieht und so sollte es möglich sein, dass Du über die Ängste hinwegkommst.
    Junghundegruppen und zum Teil auch Agilityanfängergruppen haben meiner Erfahrung nach meistens dieses Problem, dass sie die Hunde spielen lassen und das es zu Vorfällen dabei kommt.


    Was Dein Hund betrifft, Hunde sind unglaublich gute Teamplayer.
    In Deinem Fall heisst das, dass Dein Hund Deine Angst bemerkt und deshalb handelt.
    Damit Du sie wieder friedlich bekommst, ist es zwingend nötig, dass Du genügend Selbstsicherheit bekommst, dass Du weisst, dass Du in solchen Situationen alles im Griff hast.
    Du musst mindestens splitten können, damit an dieser Front alles wieder ins Lot kommt.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    Dienstaufsichtsbeschwerden können unheimlich wirkungsvoll sein, vor allem wenn man gute Vorarbeit leistet.
    Für Dich würde die Vorarbeit darin bestehen, zu dokumentieren, dass der Hund schon mehrfach verletzt hat.
    Grundsätzlich kann man sagen, dass je höher man zielt in der Verwaltung, um so stärker wird der Druck auf die Beamten, die den Vorfall zu bearbeiten haben.
    Falls erwünscht, kann ich Dein Anliegen an jemanden weiter vermitteln, der darin Erfahrung hat.
    Schreibe einfach eine PN.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    ausser dass es ja sowieso Sinnvoll ist, immer den Impfpass in Greifnähe zu haben bei Kindern, fällt mir da nur etwas ein.
    Lass sie doch als Vorarbeit "Tapsi komm ..." lesen.
    Ich schätze nicht, dass sie das selbst unbedingt braucht aber dieses Büchlein ist sehr gut, wenn man anderen Kindern erklären will, wie sie sich gegenüber Hunden verhalten sollen, deshalb kann sie es sehr gut gebrauchen.
    Kannst ihr ja sagen, dass sie eine Botschafterin für die Hunde sein kann :smile: und so mithelfen Beissunfälle zu verhindern und Menschen und Hunden ein gutes Miteinander zu geben.
    Bei der Internetadresse kann man "Tapsi komm ..." als Pdf herunterladen, ansonsten kann man vom Schweizerischen Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) das Büchlein zugeschickt bekommen, in der Schweiz gratis.
    http://www.cat4dogs.de/unfallverhuetung.html


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    ich sehe da ganz viele Probleme, was aber nicht heissen muss, dass es nicht gehen kann.


    Geben wir mal dem Hund zehn Jahre, dann bist Du 24.
    Was machst Du dann und was hast Du bist dorthin gemacht?
    Jetzt werden auch noch Männer interessant und die Ausbildung zu was auch immer steht auch noch bevor.
    Ich kenne Frauen, die es geschafft haben, sich die ganze Zeit um den Hund zu kümmern aber die sind Ausnahmen.
    Deshalb müsste eigentlich Deine Mutter sagen, ob sie einen Hund haben möchte und weniger Du, denn Du wirst immer wieder auf ihre Unterstützung angewiesen sein.


    Aus diesem Grund würde ich Dir zu anderen Lösungen raten.
    Wie wäre es zum Beispiel im Tierheim zu helfen?
    Es gibt auch viele Leute die Arbeiten und die einen Hund zuhause haben, die wären wirklich froh, wenn sie jemanden finden würden, der mit dem Hund rausgeht.
    Bei so etwas würde ich zuerst ein paar Mal mit Hund und HH rausgehen, bevor ich alleine gehen würde, so könntet ihr Euch alle kennenlernen.
    Wenn Du dies eine Zeitlang gemacht hast, weisst Du auch genau, ob Du Dir so einen Hund so lange ans Bein binden möchtest aber auch dann würde ich die Mutter mit einbeziehen, denn schliesslich kann immer etwas passieren und dann muss die Mutter eh ran.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    wie belohnst Du denn Deine Mutter und Deine Oma für gutes Verhalten und wie oft siehst Du sie? ;)


    Unsere Mitmenschen können eine echte Belastung sein bei der Erziehung von Hunden.
    Es ist nur wirklich schwer Dir zu raten, denn eine einfache Lösung gibt es nicht, auch nicht mit Klicker oder ähnlichem.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    es wird so viel von Dominanz und ähnlichem geschrieben, dass man gerne vergisst, dass ein Hund ein hochsoziales Wesen ist.
    Manchmal kann schwäche stärke sein und das wissen unsere Hunde nur zu gut.
    Du bist heftiger geworden, für einen Hund, der gerade wieder erfahren hat, dass er Dich nicht überall hinziehen kann, natürlich nicht gerade ein tolles Erlebnis aber man kann Dich schliesslich auch weichklopfen, indem man Angst zeigt und schwäche demonstriert.
    Das ist keine Verarschung sondern nur ein schlaues Verhalten ;)


    Was empfehle ich Dir also.
    Zuerst einmal, entspann Dich und mach Dir nicht so ein Gewissen, sonst wirst Du in Zukunft so manipuliert.
    Sollst Du den Hund nochmals so angehen?
    Auf jeden Fall nicht bewusst so eine Situation suchen, Hunde erkennen vielfach wenn wir Schauspielern, es verunsichert weit mehr, wenn jemand sauer tut und es nicht ist, wie wenn er wirklich sauer ist.
    Du wirst sowieso nicht mehr die grosse Lust haben, nochmals so aufzudrehen, also wird diese Geschichte schnell in Vergessenheit geraten, wenn Du es nur zulässt.


    Die anderen Probleme, die Du geschildert hast, sind da schon ein anderes Kaliber und ich würde es wirklich gerne sehen, wenn Du jemand zur Seite hättest, der Erfahrung hat.


    Eine Hilfestellung möchte ich Dir aber noch geben, damit Du nicht mehr so leicht herumgezogen wirst.
    Die Methode kannst Du bei Hundebegegnungen brauchen aber auch sonst, wenn Du sie gerne richtig im Griff hättest.
    Am Anfang kommt auf jeden Fall nur die Plus Variante in Frage.



    Die Balanceleiene und die Balanceleiene Plus


    Diese Methode ist direkt aus dem Tellington Touch übernommen und kann so auch in Büchern über TT nachgelesen werden.
    Sie ermöglicht einem das genaue führen eines Hundes und kann auch bei Hunden angewendet werden, die an der Leine reissen, egal aus welchen Gründen.


    Selbsttest.
    Dafür benötigt man zwei Personen und eine Leine.
    Die Leine sollte mindestens zwei Meter lang sein, genug dick und keine scharfen Kanten aufweisen, damit sie am Körper nicht einschneiden kann.
    Die Person die den Hund spielt nimmt die Leine am linken Kopf vorbei und unter den rechten Arm hindurch.
    Der HF nimmt beide Enden der Leine hinter dem "Hund" also über dem Rückgrat.
    Von vorne sieht es beim "Hund" so ähnlich aus, als träge er eine Schärpe.
    Wenn der "Hund" dem HF vertrauen kann, empfiehlt es sich, die Augen zu schliessen für den "Hund".
    Der HF führt den "Hund" sanft herum, ein Reissen oder ein Rucken ist nicht notwendig und sollte auch vermieden werden.
    Als "Hund" fühlt man, dass man ganz genau geführt werden kann und dies ist nicht einmal unangenehm.
    Es vermittelt Sicherheit und Ruhe, sogar mit geschlossenen Augen, solange man dem "HF" vertrauen kann.


    Beim Hund wird die Leine (gerne eine 2m Leine) normal am Halsband oder Geschirr festgemacht, wie schon beim Selbsttest sollte die Leine genug dick sein, damit sie nicht einschneidet und auch keine unangenehmen Kanten aufweisen.
    Flexleinen sind deswegen in der Regel unbrauchbar dafür.
    Wenn der Hund auf der linken Seite des HF laufen soll, geht man mit der Leine links am Kopf vorbei und kommt hinter dem rechten Vorderbein wieder hoch.
    An der rechten Seite des HF, an der rechten Seite des Kopfes vorbei und hinter dem linken Vorderbein wieder hoch.
    Besonders beachten sollte man, dass die Leine nicht beim Bein einschneidet oder drückt, diese Methode hat nicht das Ziel, auf die Drüsen zu drücken und damit unangenehm oder Schmerzhaft zu sein.
    Dann nimmt man das Ende der Leine und ein Stück der Leine die noch am Halsband festgemacht ist in eine Hand.
    Eigentlich bildet das ganze eine Schlaufe, von der ein kleines Stück Leine zum Halsband führt, dieses Stück sollte lose sein.
    Das ist die Balanceleine.


    Die Balanceleine Plus geht nicht über das Halsband oder Geschirr sondern wird unter das Halsband oder den Brustteil des Geschirrs geführt.
    Dies hat den Vorteil, das der Hund sich nicht mehr aus der Balanceleine rückwärts gehend befreien kann.
    Die Balanceleine Plus muss im Normalfall nur am Anfang gemacht werden, wenn die Hunde noch unsicher sind oder ihren Willen durchsetzen wollen.


    Es geht aber unheimlich schnell, dass der Hund sich an diese Methode gewöhnt und die normale Balanceleine vollkommen ausreichend ist, selbst wenn der Hund weiss, dass er Rückwärts raus kommen würde, sie tun es nach der Eingewöhnungsphase nicht mehr.


    Diese Methode hat grosse Vorteile.
    Den ersten fühlt man selbst, wenn man Hund ist, man kann den Hund Millimetergenau führen, ohne unangenehm zu sein.
    Bei Hunden, die an der Leine reissen ist der Vorteil, dass der Hund nicht mehr seine Halsmuskulatur einsetzen kann, um stärker zu reissen, ausserdem verliert er mit den Vorderbeinen schneller die Bodenhaftung und je mehr er mit den Hinterbeinen drückt, desto mehr wird seine Kraft nach oben abgelenkt.
    Auf diese Art ist es tatsächlich möglich, einen Hund sicherer zu führen, bei dem das Gewichts- oder Kraftverhältnis nicht ideal für den HF ist.


    Deshalb ist die Balanceleiene eine ideale Führungsmethode in beengten Umgebungen, bei leinenaggressiven Hunden und auch bei Hunden, die gerne an der Leine ziehen.
    Tatsächlich lässt sich ein Hund nach einer gewissen Zeit leicht führen, wenn man ihm nur eine schleife um die Brust macht mit der Leine, ohne das Vorderbein mit einzubeziehen.
    Dies ist besonders praktisch, wenn man nur kurzfristig den Hund sichern möchte, bei einem Spaziergang oder ähnlichem.
    Die normale Balanceleine ist mit wenig Übung sehr schnell installiert und die Leine kann noch schneller wieder normal gehalten werden.
    Deshalb empfehle ich das Einüben bei allen Hunden, ausser bei Hunden die so klein sind, das die Vorteile dieser Methode nicht mehr wirklich zum Tragen kommen.


    Wenn man die Balanceleine die ersten Male ausprobiert, ist es nicht aussergewöhnlich, wenn Hunde sich zuerst aus ihr befreien wollen.
    Das hängt mit dem ungewohnten Gefühl zusammen, dass die Leine verursacht, wenn sie plötzlich einen Teil des Körpers einwickelt.
    Da die Balanceleine aber nicht schmerzhaft sein soll, sollte der Hund sich sehr schnell beruhigen und auch das Anziehen sollte immer wie weniger eine Reaktion auslösen.
    Wie schnell es geht, hängt natürlich in erster Linie mit dem Temperament des Hundes zusammen, trotzdem sollte wegen dem beruhigenden Effekt die Angewöhnungszeiten sehr kurz sein.
    Ansonsten könnte es ein Hinweis sein, dass der Hund schmerzen hat.


    Mit der Balanceleine kann auch die Grundlage für ein schönes "Fuss" gelegt werden, weil der Hund genau auf die gewünschte Stelle geführt werden kann, ohne Gewalt oder grossen Aufwand.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    was mir gar nicht gefallen hat, ist der Versuch, die Angst mit Leckerli auf diese Weise weg zu bekommen.
    Es ist wirklich gut möglich, dass Dein Hund folgende Kette bildet, "der Dicke da, ist mir unheimlich, wenn ich ihn verbelle, bekomme ich ein Leckerli"
    Grundsätzlich finde ich, dass man einem Hund beibringen muss, wann wir Menschen die Verantwortung übernehmen.
    Dies macht man durch Splitting.
    Das Grundprinzip ist einfach, Du stellt Dich einfach zwischen dem, mit dem sich der Hund nicht beschäftigen soll und Deinem Hund.
    Alternativ dazu kannst Du ihn auch in diese Position schicken, wenn sich das machen lässt.
    Dein Hund wird in dieser Situation nicht Dich verbellen wollen und deshalb übernimmst Du so die Verantwortung in seinen Augen.
    Falls Du Fragen hast, wie man dies konkret machen kann, bin ich gerne bereit sie zu beantworten.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    wieder einmal etwas grundsätzlich und für viele auch wertlos, weil sie dies schon wissen und berücksichtigen, auch wenn sie es nicht geschrieben haben.
    Man kann den Hetztrieb nicht vollständig unterdrücken, man kann ihn aber sehr gut lenken.
    Dies liegt unter anderem daran, dass Hunde auch im sozialen Verband jagen können.
    Wenn ich schreibe, dass man den Hetztrieb nicht grundsätzlich unterdrücken kann, so soll das aber auf keinen Fall so verstanden werden, dass es lebende Wesen sein müssen, die gehetzt werden.


    Was nun die Endorphine angeht, es ist wichtig zu wissen, dass es sie gibt und das ein Hund mit einem Endorphinschub belohnt wird, wenn er hetzt.
    Ganz witzlos ist es aber zu versuchen, zu verhindern dass der Körper Endorphine abgibt, dafür werden diese Hormone viel zu sehr gebraucht.
    Wir Menschen haben zum Beispiel einen Endorphinstoss bei gutem Sex (ja, der ist auch Selbstbelohnend ;) ) aber auch wenn wir erschrecken.
    Das kennen wir eigentlich alle, auch wenn wir uns normalerweise darüber keine Gedanken gemacht haben.
    Man stürzt bei irgendeiner Gelegenheit und zieht sich Schürfwunden zu.
    Hier passiert es wegen dem Endorphinstoss immer wieder, dass man zuerst keine Schmerzen hat und wenn der Stoss abklingt, fängt es an fürchterlich zu brennen.
    Endorphine können abhängig machen, das ist so unbedingt richtig aber die Abhängigkeit ist in erster Linie psychisch und deshalb ist die Menge an Endorphinen und die Situation sehr wichtig.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    sinaline


    hej,


    das Heulen und Jammern erscheint mir auch als ehestes eine Reaktion auf Frustration zu sein.
    Diese Frustration kann aber verschiedenen Gründe haben.
    Es kann unter anderem auch sein, dass sie überzeugt ist, den fremden Hund vom Revier zu vertreiben zu können und dass die Frustration entsteht, weil Du sie nicht lässt.
    Dies ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten, wie in dieser Situation Frustration entstehen kann.


    Liebe Grüsse aus dem Norden