Beiträge von Pebbles2010

    katzenpfote Mein Mann hatte das damals tatsächlich einfach in eine Suchmaschine getippt „Entsorgung Nachtspeicheröfen“ und so eine Firma gefunden.

    Die wollten eine Auflistung, wie groß, welcher Stock, wie viele und haben die dann abgeholt. Ja, das hat Geld gekostet, aber zum einen ist da der Asbest und die Dinger sind zum Teil wirklich sehr sehr schwer (ich glaube die großen Nachtspeicheröfen bei uns wogen um die 200 kg)

    Meine Tochter malt sogar eigentlich wirklich gerne, aber nach über einer Stunde Schreibübungen und einem Blatt Rechnen, ist bei ihr und vielen Kindern Ausmalen einfach keine Belohnung mehr.


    Ich weiß nicht, wie das in anderen Bundesländern mit der Nachmittagsbetreuung geregelt ist, aber hier in Bayern empfinde ich das Verhältnis zwischen Aufenthalt in der Schule und sinnvollem Arbeiten dort als nicht gegeben. Unterricht ist bei uns, wie geschrieben erste Klasse, an drei Tagen bis um 12, an zwei Tagen bis um 11.15. Danach geht sie bis um 14.00 Uhr in die Betreuung, einfach auch, weil ich meinen Job wirklich mag und gerne Arbeiten gehe, von Altersvorsorge und Lebenshaltungskosten mal abgesehen. In die Betreuung gehen ca. die Hälfte aller Kinder. An den Tagen mit Unterricht bis um 11.15 wird sie also knapp die Hälfte der Zeit lediglich betreut und bekommt was zum Essen (und das mit dem Essen gilt auch nicht für alle bayrischen Grundschulen). Das ist kein Vorwurf an die Betreuung, die machen mit vorgegebenen Mitteln in bunt gemischten Gruppen ihren Job, aber das ist eine verlorene Chance den Kindern mit mehr Zeit den Schulstoff nahe zu bringen. Die Hausaufgaben der Parallelklasse lautete vor einigen Tagen „Sammel Herbstsachen“ (Blätter, Kastanien etc). Das wäre eine wunderbare Gelegenheit bei Sonnenschein im Zuge des Schulunterrichts zu machen, wenn Schule denn die Zeit hätte. Stattdessen müssen sich die Kinder im Laufe des Tages zwei sozialen Gruppen anpassen und kommen vollkommen erledigt nach Hause und müssen dann noch einen Teil des Lernstoffs der Schule erarbeiten. Dann ist vielleicht noch irgendein Sport angesagt und dann bitte bitte noch Blätter sammeln.


    Die Realität in der viele Familien leben ist nicht mehr die, von vor dreißig Jahren, nur im Schulsystem, zumindest in Bayern, wird sich daran festgeklammert, dass Mama mit einem warmen Lächeln und heißen Mittagessen zur Mittagszeit daheim ihr Kind willkommen heißt.


    Und ich persönlich glaube auch, dass mehr sinnvoll genutzte Zeit in der Schule zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen würde. Diese „Lauterkennungs“-Hausaufgaben sind für Familien, die vllt selbst gerade mit dem Spracherwerb kämpfen nicht machbar. 30% aller bayrischen Grundschüler beendet die Grundschule mit nicht ausreichender Sprach- und Lesekompetenz (die Zahl stammt von der Frau, die bei meiner Tochter die Frühförderung im Kindergarten gemacht hat, ich kann die leider gerade nicht mit Quellen belegen). Meiner Einschätzung nach, verlieren wir diese Kinder nicht irgendwann in diesen vier Jahren sondern bereits sehr sehr früh.

    begga Hausaufgaben sind ein wirkliches Frust-Thema. Neulich musste sie drei Übungsblätter mit I/i ausfüllen. Ich verstehe ja sogar, dass ein korrekter Strich nach unten Übung braucht, aber die Konzentration war nach Seite 1 und 8 Zeilen i dahin. Der Rest war gefühlt Strafarbeit und hatte zumindest bei uns auch keinen Lerneffekt mehr. Mir fehlt dann auch das Verständnis dafür, das dann noch irgendwelche Bildchen „schön“ ausgemalt werden sollen. Wenn da geschludert wird, dann mit meinem Segen.

    Wir sind in der Schule daran gescheitert, dass meine Tochter ihr Herzmedikament um 12.00 Uhr bekommen sollte. Die Argumente, warum die Schule das nicht leisten könne und die Lösungsideen der Schulleitung waren schlicht und ergreifend hanebüchener Unsinn. Die Lösung die dann gefunden wurde, ist okay, aber leider nicht optimal oder für den Rest der Grundschulzeit geeignet.


    Ich bewundere jeden Elternteil, der vor noch größeren Problemen steht als wir hier und dabei nicht ausrastet.


    Ich finde Schule ist schon für „normale“ Kinder eine Belastung. Die Klassen sind zu groß, die Schulräume dementsprechend zu klein. Es ist zu laut. Den Kindern fehlt Bewegung, Sportunterricht hin oder her. Und wenn ich als Eltern Ausgleich für die mangelnde Bewertung schaffen will, kreiere ich nachmittäglichen Stress, weil die Hausaufgaben viel und die Zeit begrenzt ist.


    Wir müssten so viel machen, damit unser Bildungssystem besser und gerechter wird. Ich finde es so unendlich deprimierend, wie das alles gerade läuft und unendlich erschreckend, dass nicht versucht wird daran was zu ändern.