Ich würde auch erstmal eine Hundeschule empfehlen.
Habt ihr euch in eurer Familie auf einheitliche Kommandos geeinigt? Ich frage auch deshalb, weil du schreibst, du sagst "Aus, Nein oder ähnliches" und dann wiederum, dein Hund weiß nicht, was Nein heißt. Er lernt es auch nicht, wenn du ständig für ein und dieselbe Sache die Kommandos wechselst. Es gibt hier im Forum auch schon gute Anleitungen zum Nein üben.
Ein Russell dreht auch schnell auf. Wenn du selbst hektisch oder laut wirst, erreichst du sicher nichts. Bleib so ruhig und konsequent wie möglich.
Das Sofa/Bett Problem wundert mich auch etwas. Wie schon geschrieben wurde: dein Hund macht das 20x hintereinander? Er sieht es sicher als Spiel. Einmal ruhig, aber bestimmt runter holen mit einem bestimmten Kommando. Du könntest z.B. eine Hausleine am Hund fest machen, so dass du nach dem runter setzen jedes wieder hoch springen begleitet von demselben Kommando unterbinden kannst. Ich habe meinen Hunde ein Kommando für rauf und runter beigebracht. Das könntest du alternativ auch üben. Z.B. mit einer flachen Kiste, ihn mit Futter rauf locken + Kommando und runter locken + Kommando. Du schreibst, letztlich wirfst du ihn aus dem Zimmer. Hilft das? Wenn du es hierüber lösen willst, mache es nach dem ersten Mal runter holen, als Konsequenz für das auf die Couch springen.
Ich würde mich auch mal mit Clickern auseinander setzen, vielleicht hilft euch das bei eurer Kommunikation. Es hilft, dem Hund ein Kommando für "das ist richtig" zu geben und euch hilft es, den Moment der Bestärkung besser zu treffen. Auf der Seite spass-mit-hund.de oder clicker.de findest du Anleitungen dazu. Auf der erstgenannten Seite sind auch viele Anregungen zur gemeinsamen Beschäftigung mit Hund.
Das wäre mein nächster Punkt: wie lastet ihr euern Hund vom Kopf her aus? Möglichst viele kleine Spiele fördern auch die Bereitschaft und Freude deines Hundes, dich zu verstehen und mit dir zusammen zu arbeiten. Als Unterstützung könntest du dazu übergehen, ausschließlich gegen Leistung aus der Hand zu füttern. Das zwingt dich auch dazu, dich viel mit dem Hund konstruktiv zu beschäftigen, er soll ja nicht verhungern
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Zur Leinenführigkeit gibt es auch schon sehr viele Threads hier und auch viele verschiedene Methoden. Ich persönlich finde sehr wichtig: 1. dem Hund mitteilen, was man erwartet (jede Aufmerksamkeit, jede lockere Leine belohnen, angekündigte Richtungs- und Tempowechsel etc.) und 2. sich niemals (!) in die Richtung bewegen, in die der Hund gerade zieht. Aber wie gesagt, die Methoden sind vielfältig, am besten mal in die entsprechenden Threads reinschauen.
Zum anspringen von Passanten: wie kann es sein, dass ein angeleinter Hund Passanten anspringt?? Er ist an der Leine, du kannst jeden minimalen Ansatz seitens des Hundes sofort unterbinden. Du kannst auch probieren, den Hund schon im Vorfeld über Futter oder Spielzeug abzulenken. Oder ihn absitzen lassen, wenn euch jemand begegnet. Eine gute Übung ist auch das anschauen beibringen. Geht z.B. gut per Clicker: Hund schaut dich an => Click + Leckerlie. Das nach einiger Zeit mit Kommando belegen und ganz langsam auch unter Ablenkung anfangen zu üben.
Zum lernen habe ich ja schon was gesagt: Clicker, nur noch aus der Hand füttern, Grundgehorsam verpackt in Spiele üben.