Ich habe das neulich mal getestet 
Ich ging mit meiner Mutter und Niva - da noch an der Schlepp - durch Felder spazieren. Ich gab meiner Mutter die Schleppleine und versteckte mich hinter einem Knick, als Niva nicht schaute.
Erst hat sie es nicht gemerkt. Aber als ihr dann auffiel, dass ich weg und nur noch meine Mutter bei ihr war, schaute sie sich um und als sie mich nicht fand, weigerte sie sich weiterzugehen. Ich habe sie dann einmal gerufen, und sie kam wie eine Rakete angeschossen und freute sich einen Ast ab.
Das ist auch immer noch so; Niva ist zwar ohnehin viel aufmerksamer (habe mich oft hinter Bäumen versteckt und mache es zwischendurch noch), aber wenn sie mich verliert - z.B. beim Spielen auf der Hundewiese aus den Augen verliert - und dann wiederfindet, vergisst die sich vor Freude.
Sie nimmt auch nicht von jedem Leckerli an oder lässt sich anfassen.
Ich weiß nicht, ob das "Treue" ist, in einem Wortsinn wie wir ihn beispielsweise für zwischenmenschliche Beziehungen verwenden.
Aber sie ist sehr auf mich fixiert, achtet darauf mich nicht zu verlieren und kommt mit mir, wenn ich sie anspreche, egal wer da gerade an ihr rumfummelt oder mit ihr spielt.
Für mich ist das auf jeden Fall ein Zeichen einer guten Bindung zu mir, und es macht mich jeden Tag glücklich, dass ich ihr dank dieser Bindung - und Training - ein ziemlich freies Hundeleben ermöglichen kann.
Wenn ich sie rufe und sie mit flatternden Ohren auf mich zugerannt kommt, dabei mit dem Schwanz wedelt und sich dann wie bekloppt freut, wenn ich mich mal verstecke und sie mich findet o.ä., dann bin ich in dem Moment wunschlos glücklich 
Sorry für den Schmalz, aber so ist es wirklich 
Treue? Keine Ahnung. Vielleicht schon. Auf jeden Fall stimmt hier alles 