Ja, es ist wirklich nicht schön mit an zu sehen. Wobei ich nach wie vor denke, dass sie nicht ihn selbst vermisst, sondern seine Präsenz. Eine starke emotionale Bindung hatten sie nämlich überhaupt nicht. Erst im Nachhinein fiel aber zB auf, dass sie sich nie von allein im Haus bewegt hat. Ging er in die Küche, kam sie hinterher. Ging er in den Garten, ist sie mit raus. Ging er hoch ins Schlafzimmer, ist sie ihm wieder hinterher. Hat er geruht, hat sie sich auch nicht bewegt. Vorher sind wir auch schon nicht oft getrennte Runden gegangen. Er hat es sichtlich genossen, für sie war er schon damals ein Drama.
Ihr fehlt komplett die Orientierung und wir können ihr das aus welchem Grund auch immer nicht geben :/
Natürlich kam deswegen auch ganz schnell der Gedanke eines neuen Hundes. Jedoch gibt es dabei so viele Abers. Ich denke mit einem Welpen würde es sogar klappen. Dabei ist das Risiko jedoch mehr als hoch, dass er sich ihre Panik abguckt, als dass er ihr Sicherheit vermitteln kann. Bei einem erwachsenem Tier kommt ihre Angst vor anderen Hunden, ihre aus der Angst umschlagende Aggressivität gegenüber anderen Hunden, einen ansatzweise passenden Hund für diese Situation zu finden, der gleichzeitig auch zu uns passt (ein klein wenig muss er ja auch zu uns Menschen passen
), ein Tierheim, Tierschutzorganisation, Vorbesitzer, der überhaupt das Risiko einer Vergesellschaftung eingeht dazu...selbst bei der besten Sicherung, kann nachher doch einer verletzt werden.
Und natürlich, ob ich das hinbekomme. Meine Angst ihn immer wieder mit Sanny zu vergleichen, gerade als Sicherheit für Shira, ist extrem groß. Sanny war einfach perfekt, hat sich für mich und Shira immer genau richtig verhalten. Es ist unfair einen neuen Hund damit zu messen.
Ui, so schlimm find ich hat es sich erst garnicht gelesen. Ist sie 'nur' mit Hunden so panisch, oder auch mit anderem Lebenden, oder generell draußen vor der Tür?
Find aber die Idee von Michi ganz gut. Also in der Theorie. Hatte ich für meinen auch mal überlegt. Ist aber glaube ich auch sehr schwer zu finden so ein souveräner Hund.
Aber generell, wenn es so schlimm ist, dann würde ich mit ihr echt hauptsächlich im Garten bleiben und nur zum lösen vor die Tür. Dann ganz langsam die Strecke ausweiten. Wenn es aber nie mehr als 30min werden sollten, einmal die Straße hoch und runter, dann ist das so.
Wenn sie echt so panisch ist, hast du mal über Medikamente nachgedacht? So zum Übergang evtl.
Bei Menschen ist sie eher "nur" unsicher. Also sie sind ihr gruselig, aber blieb bisher ausnahmslos immer defensiv. Sie weicht aus, verkriecht sich oder erstarrt kurzzeitig. Noch nie ist sie nach vorn gegangen. Und sie gewöhnt sich recht schnell an die Menschen, also das Stresslevel fällt viel schneller wieder als bei Hunden. Nach kurzer Zeit dürfen sie fremde, aber ruhige Menschen auch anfassen, ohne dass sie Reiß-aus nimmt.
Kühe, Pferde etc. sind ihr suspekt, mehr nicht. Alles andere Lebende sind Jagdobjekte, wenn man sie lassen würde.
In der ganz schlimmen Phase, gab es wirklich nur Haus und Garten. Und dann haben wir wie du schon sagst, ganz langsam angefangen vor die Tür zu gehen. Dort gab es dann die schönsten Leckerchen und nun kommt sie zumindest schon wieder gern mit raus auf die Runden. Die ganz tollen Leckerchen gibt es jetzt nur noch bei Stresssituationen. Dafür gibt es die ganze Runde über alle paar Meter Trockenfutterbrocken, die ich vor mir her werfe und sie "fangen/jagen" darf. Damit läuft sie nun auch wieder freudig neben oder ein Stück vor mir, statt immer nur mit gesenktem Kopf dahinter.
Im Moment ist es so, dass wir nur 2x mit ihr auf Runde gehen, dazwischen in den Garten. Morgens immer dieselbe Runde, abends immer dieselbe Runde. Das sind die beiden Runden, wo wir am seltensten auf andere Hunde treffen und auch insgesamt die wenigsten Umweltreize dabei sind. Seit ca. 4 Wochen handhaben wir das so und ich hab das Gefühl, es wird besser.
Allerdings weiß ich nicht, ob es davon kommt, oder vom Adaptil Halsband. Im Moment wage ich mir noch nicht, eins von beiden zu ändern. Zylkene hatten wir auch schon probiert, hatte gar nichts gebracht. Mit richtigen Brechern von Medikamenten wollte ich einfach noch nicht ran, weil sie im Garten ein ganz normaler, fröhlicher und ausgeglichener Hund ist. Lieber bleibt sie zum großen Teil dort, als dass ich sie mit etwas vollpumpe :/
Aber ich überlege noch mal einen Tierheilpraktiker zu kontaktieren, ob er noch Hilfe und Unterstützung weiß.
Ich habe die Erfahrung mit Sammy gemacht, dass wenn der Stresspegel erst mal so weit oben ist, dass man da auch nichts mehr tun kann. Er hat auch kein Futter und kein Spielzeug genommen und war nicht ansprechbar. Da muss man den Hund einfach mal runterfahren. Bei uns kam das dann mit dem Umzug raus aus der Großstadt, da konnte er wieder aufatmen. Hier sind ja viel weniger Hunde etc. Wenn wir jetzt in die Großstadt fahren, dann ist er nicht gleich auf 180, sondern kann es ganz gut abpuffern.
Ich würde mal versuchen so 2-3 Wochen nur kurze Runden zu drehen, wo sie sich möglichst nicht aufregt. Auch keine Wege gehen wo sie nah an einem Hund vorbei muss. Einfach mal den Stressfaktor Hund meiden. Oder ihr fahrt 1x am Tag richtig weit in die Pampa wo ihr garantiert niemanden trefft, manchmal kann man da auch mit der Uhrzeit oder dem Wetter schon was machen.
Bei uns hat das so gut getan. Als er dann nicht mehr permanent gestresst war, habe ich die Hundekontakte gesucht. Das fand er zwar immer noch richtig blöd, aber er konnte sich viel schnell wieder beruhigen und war dann auch nach relativ kurzer Trainingszeit gut ansprechbar. Alles was wir vorher geübt hatten, konnte er dann plötzlich auch umsetzen.
Egal was du tust, du wirst den aktuellen Zustand nicht von heute auf morgen los. 
Aber wenn sie drinnen so unbeschwert ist, dann halte dich am besten daran fest.
Hilft das eigentlich was wenn du sie absitzen lässt? Du schreibst ja sie will den Hund nicht aus den Augen lassen. Wäre ja am Anfang ok, solange sie den anderen Hund nicht provoziert. Was sagt sie denn zu Körperkontakt? Manchmal hilft es ja einfach auch, wenn man die Hand am Hund hat, z.B. am Brustkorb oder am Rücken.
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Wir sind ja gerade erst vom Berliner Stadtrand in ein Vordorf von Hannover gezogen (aber noch mit Sanny). Hier treffen wir wirklich auch viel, viel weniger Hunde als in Berlin. Ich möchte gar nicht drüber nachdenken wie ihr jetziger Zustand in Berlin (auch noch ohne eigenen Garten) gewesen wäre...
Unsere Runden habe ich ja eben schon kurz beschrieben. Gut ist das so noch lange nicht, aber schon etwas besser.
Ich weiß, dass selbstverständlich, dass sich dieser Zustand auch nicht von heute auf morgen ändert. Sorry, falls es so rüber kam. Er muss nur für sie besser werden, denn ich sehe bis auf den Garten keine große Lebensqualität für sie.
Das Absitzen ist von der Situation abhängig. Wenn der Abstand zum Hund schon kritisch ist, aber noch nicht komplett ihre Grenze unterschritten hat, klappt es ganz gut solange sie hinter sich eine Begrenzung hat. Also eine Mauer, Hecke oder einen Gartenzaun (ohne Hund dahinter). Dann fühlt sie sich nach hinten sicher. Mitten auf dem Gehweg, im Wald, im Feld oder sonst wo, springt sie dann ständig hektisch auf, weil sie ebenfalls von hinten eine Gefahr erwartet.
Wenn sie bereits keifend in der Leine hängt, ist an Absitzen nicht zu denken. Sie nimmt mich gar nicht mehr wahr.
Im Haus ist Körperkontakt toll und sie sucht ihn auch von sich aus. Draußen hab ich es ehrlich gesagt noch gar nicht so versucht
Leine, Futterbeutel, Clicker, Leckerchen...ich brauch mehr Hände. Werde ich aber mal versuchen, danke.